« Hausbau-, Sanierung  |

Sanierung eines typischen 70er Jahre Bau´s

Teilen: facebook    whatsapp    email
 <  1  2  3  > 
  •  LindHe
5.1. - 2.10.2021
45 Antworten | 12 Autoren 45
3
48
Hallo!

Erst mal eine kurze Vorstellung. Ich heiße Herbert, wohne im Zentralraum OÖ in einem Haus mit ca. 140 - 150m² Wohnfläche (noch nie genau ausgerechnet) und einer umbauten Grundfläche von 10,25 x 8,25m plus Garage/Terrasse.

Geheizt wird noch klassisch mit Öl (Kessel ist aber aus 1986) und alten Radiatoren, die Fenster sind aber zumindest doppelt verglaste Wärmeschutzfenster in Kunststoff ausgeführt und schätzungsweise ähnlich alt. 

Da das Dach nun die 50 Jahre voll hat und der alte Betonziegel duch die vermehrte Wasseraufnahme langsam auch dem Dachstuhl nicht mehr zuträglich ist (Feuchtigkeit und Gewicht), die Heizung immer mehr Alterserscheinungen aufweist und wir auf der Südseite! innen das Schimmelproblem hinter den Küchenschränken absolut nicht in den Griff bekommen, haben wir beschlossen das Haus in dem für uns möglichen Ausmaß zu sanieren.

Ich habe aus dem Forum bereits die ein oder andere Info bezogen, aber die geplante Sanierung stellt mich vor viele neue Fragen bzw. würde mich interessieren in wie weit meine bisher erheltenen Angebote einem realistischen Preis darstellen. Wir wollen nicht um jeden Preis sparen, aber da die Sanierung finanziert werden muss, gibt es natürlich Grenzen.
Also folgendes ist im Laufe des nächsten Jahres geplant:
 • Erneuerung der Dacheindeckung inkl. erstellen eines Kaltdaches (leider muss auch am Dachstuhl bereits nachgebessert werden
 • Dämmung der Fassade auf vorerst 3 Seiten (die 4. Seite - Osten - ist mit Holz verkleidet und wird von mir nachträglich mit einer vorgebauten Konstruktion in den nächsten Jahren ebenfalls gedämmt werden)
 • Austausch des Heizkessels inkl. Warmwasser Erzeugung, voraussichtlich per Gastherme da ein Gas Anschluß bereits im Haus ist.
Meine Ursprünglich nach Preisen von diversen Seiten zusammengetragenen Summen haben sich mit dem Eintrudeln der ersten Summen als wohl zu niedrig heraus gestellt.

Die Dachdecker wollen von 23 Tsd. (Tonziegel/Kaltdach) über 31 Tsd. (Prefa/Kaltdach/Dachstuhl ausbessern und verstärken, da nur 12cm Sparren und Kehlbalken, keine Pfetten), getoppt von fast 35 Tsd. mit ebenfalls nur Tonziegeln und Kaltdach.

Hier tendieren wir zum mittleren Angebot, wobei da IMHO noch Spielraum im Preis ist, da er für die Garage den selben Aufwand bei der Eindeckung (Aufbau Kaltdach, Hinterlüftung,........ Prefa) treiben will und mir da die 8 Tsd. für rd. 40m² im Vergleich zu 23 Tsd. für die 170m² vom Hauptdach einfach zu teuer erscheinen (der erste rechnet für die Garage 3 Tsd und für´s Hauptdach 20 Tsd). Zudem sind an der ein oder anderen Stelle noch Eigentleistungen möglich (Abtragen vom Altdach), was auch noch eine Einsparung mit sich bringt.

Was mich aber noch viel mehr erschrocken hat, sind die Preise für die Fassade. Es sind in etwa 210m² zu dämmen und ein paar m² (< 10) bei der Garage zu spachteln und verputzen. 
Das geht dann lt. den Angeboten für EPS (OK, immerhin Capatect Dalmatiner premium) bei 18.500,- los und endet derzeit bei guten 22 Tsd. für einmal Capatect MF Steinwolle bzw. Baumit Open Air für ebenfalls 22 Tsd. Dann habe ich noch ein Angebot für Baumit Open Air für knappe 18 Tsd. aber hier bin ich mir beim Anbieter recht unsicher.

Allgemein geht unsere Tendenz immer mehr Richtung EPS, da hier Preis/Leistung für uns am besten erscheint. Da würde ich im Anschluß die paar gesparten Tausender eher in neue Heizkörper mit Thermostaten stecken wollen.

Wenn mir da also wer bei der Beurteilung der Preise etwas unter die Arme greifen könnte und eventuell eine Anregung zu einzelnen Punkten der Sanierung hätte, wäre ich sehr dankbar. Ich bin IT Techniker und nur sehr bedingt als Handwerker geeignet, auch wenn ich mir in den 11 Jahren die wir das Haus jetzt haben schon das ein oder andere zwangsweise beigebracht habe. emoji

Liebe Grüße aus OÖ
Herbert

  •  LindHe
6.1.2021  (#21)
Leute, ihr verwirrts mich hier mit eurem Heizungsthema. 😅
Bezüglich Heizung waren wir im letzten Frühling noch in der Messe in Wels. So weit uns das dort vorgerechnet wurde, wäre eine Pelletsheizung inkl. Lagerung bei gut 10.000,-  bis 12.000,- inkl. Einbau nach Abzug der Förderungen (ETA, ÖkoFen, die Herrschaften bei der Fa. Hargassner waren irgendwie nicht so recht "verfügbar"). Kamin war da noch nicht mit drin, dürfte aber noch dazu kommen. Wir haben zwar ein Edelstahlrohr drin, das ist mit 100mm wohl für die Pelletöfen zu wenig. Da hab ich eigentlich überall mindestens 120mm gelesen.....
Irgendwas (ausser die Stemmerei) in dem Zusammenhang selber zu machen ist absolut nicht drin. Aufs Dach lässt mich meine Höhenangst nicht und den Rest muss soundso wer machen, der das auch kann.

Was natürlich noch zu bedenken ist, da sind wir noch davon ausgegangen dass nicht gedämmt wird. Die Anlage kann durch die Dämmung dann natürlich kleiner ausfallen. Im Moment hoffe ich einfach, dass der Öl Brenner noch 1 gutes Jahr überlebt (allerdings sollte der Druckausgleichsbehälter getauscht werden, Membran ist hin) und Österreich auch 2022 noch mit der "Raus aus dem Öl" Förderung daher kommt. Dann können wir uns ernsthaft mit einer Alternative zum Gas anfreunden. Angebote werden wir uns dann auf jeden Fall für alle Alternativen auch einholen.

zitat..
stefano schrieb: Servus,

ich hätte auch noch etwas Input für dich:

• Dachbodendecke nochmals mit ~15 cm Wärmedämmung in Eigenregie dämmen. Material kostet fast nichts und handwerklich sollte das auch schaffbar sein. Sollte den aktuellen U-Wert von schätzungsweise 0,20-0,30 auf 0,10-0,15 W/m²K bringen.

 • Kellerdecke vorhanden? Je nach dem wie es mit der Raumhöhe, verlegten Leitungen, Art der Decke etc. aussieht, könnte auch in Eigenregie mit ein paar cm gedämmt werden?

 •  Vllt. findest du im Glasrandverbund (der silberne Abstandhalter zwischen den beiden Glasscheiben) einen Stempel über das Herstelljahr. Wurde auch bei älteren Fenstern tlw. schon gemacht. 
 
 • Ein Tausch auf einen Gas-Brennwertkessel ist sicherlich deutlich besser als der veraltete Ölkessel. Hier wird oftmals alles fossile verurteilt, obwohl moderne Gas-Brennwerttechnik durchaus sehr effizienz laufen kann und es auch keine solche Feinstaubproblematik wie bei der Biomasse gibt (wird leider oftmals unterm Teppich gekehrt). Dennoch kann durch die hohen Förderungen vom Bund und Land ein Biomasse-Kessel oder eine WP WP [Wärmepumpe] durchaus auch wirtschaftlich nicht soweit vom Gaskessel weg sein. Müsste man sich durchrechnen. Drehzahlgeregelte Heizungspumpen rechnen sich auch sehr schnell. Ebenso sollten die Heizungsleitungen entsprechend gedämmt werden (kann man auch kostengünstig in Eigenregie erledigen). 

Vielen herzlichen Dank für diese Ausführungen!
Dachboden nachdämmen steht noch auf dem Plan, wenn da nicht mehr so viel Gerümpel rum steht. Kellerdecke (Haus ist voll unterkellert) bin ich noch schwer am überlegen, was und wie man da machen könnte, der ist jetzt schon recht niedrig. Wir werden aber aussen auch an der Kellerwand zumindest bis 50cm unter der Oberfläche eine Dämmung anbringen (Keller steht etwa 70cm aus der Erde raus), das sollte auch schon was bringen.

Das mit dem Glasverbund war ein sehr guter Hinweis, da konnte ich einen Stempel vom 11.06.96 finden. Die Fenster sind also 10 Jahre jünger als befürchtet. Zur Heizung hab ich oben schon geschrieben. Rohre im Keller sind in Dämm Material eingepackt.


1
  •  taliesin
6.1.2021  (#22)
Ja, entschuldige, das liegt natürlich nicht an dir oder deiner Frage, sondern daran, dass sich einige Leute in dem Forum schon länger herumtreiben und dann manchmal die eine oder andere Meinung kollidiert.

zitat..
LindHe schrieb: So weit uns das dort vorgerechnet wurde, wäre eine Pelletsheizung inkl. Lagerung bei gut 10.000,- bis 12.000,- inkl. Einbau nach Abzug der Förderungen (ETA, ÖkoFen, die Herrschaften bei der Fa. Hargassner waren irgendwie nicht so recht "verfügbar").

Ich bin mir relativ sicher, dass das zu wenig ist. Meine Angebote waren alle bei ca. 22.000.-  zuzüglich Kamin, auch etwa 2500.- und dann noch Öltank abbrechen ca. 1600.- (Stahltank), hätte in Summe ca. 26.000€ ausgemacht, dann ca. 9000€ Förderung (Oberösterreich) weg und du landest auf 17.000€. Bei sparsamer Hydraulik und freundlichem Installateur ev. bei 16.000€, aber vielleicht ist bei dir alles einfacher, lass dir ein echtes Angebot machen, oder besser zwei.

Kamin ist bei mir 130mm, 10m hoch für den 15kW Ofen. Ob die 100mm reichen, kann dir dein Rauchfangkehrer für ein paar zig Euro ausrechnen.

Ich kann deine Gasidee nachvollziehen, hatte das auch überlegt, weil bei mir der Gasanschluss auch vorhanden ist. Aber wenn du noch mit dem hohen Verbrauch (2500m³ Gas) rechnest, bist du halt im Jahr mit 2000€ Gaskosten konfrontiert. Wenn du die Gastherme um 5-10k€ einbauen lassen kannst und auf die nächsten 20 Jahre rechnest, ergibt das pro Jahr 2250-2500€. Wenn du sanierst und dann nur noch 1200m³ Gas brauchst ergibt sich 1250-1500€. Dazu kommt eine gewisse Unsicherheit was die CO2-Steuer angeht.

Bei Pellets (hoher Verbrauch ca. 5t) und 16000€/20 Jahre --> 1900€ pro Jahr und beim niedrigen Verbrauch (2.5t) bei etwa 1350€ pro Jahr. Bei der Wärmepumpe kommt es ein wenig auf die Gegebenheiten an, bei 25000kWh (=2500l Öl) Heizwärmebedarf und JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl]=4.5 kommen 5600kWh Strom raus, wesentlich günstiger wird es daher sehr wahrscheinlich auch nicht.

Die Abschreibung der Heizung wird von vielen Leuten nicht mitbedacht, ist aber gerade beim geringen Verbrauch oft der größere Brocken. Die obige Rechnung ist nur beispielhaft, die musst du immer mit deinen Zahlen füttern.

Gerade mit so einem engen Budget würde ich immer die Gesamtkosten für die nächsten 20 Jahre errechnen, weil es ev. günstiger ist einen billigen Kredit zu nehmen und dafür in der Zukunft mehr zu sparen als die Zinsen ergeben ... ev. ist auch ein Sanierungskredit interessant?!


1
  •  berha
6.1.2021  (#23)
Fenstertausch ja/nein? An einem kalten Wintertag die Fenster mit einem Infrarotthermometer (kost net viel) testen und evtl. mit neuen Fenstern eines anderen Hauses vergleichen. Mit dem Infrarotthermometer lassen sich auch Schwachstellen an anderen Gebäudeteilen herausfinden. Hab meine noch guten, ca. 30 Jahre alten Holzfenster gegen neue Kunststoff-Alufenster getauscht und war dann etwas enttäuscht, dass der Gasverbrauch nur wenig gesunken ist.

1
  •  heinzi
  •   Gold-Award
7.1.2021  (#24)
Liebe Bertha! 30 jährige holzfenster, also 1990 sind sehr wahrscheinlich IV 68 Fenster mit einem wärmeschutzglas 1.3 w/m2k und das wichtigste, es hat Dichtungen! Ein super top ks Fenster mit 0.5 w/m2k Glas, wenn es auch noch super eingebaut ist, bringt auf den gesamtenergieverbrauch eines Hauses nur wenige % weniger energieverbrauch. Bei alten Fenster ohne wärmeschutzglas und ohne Dichtungen, bringt ein fenstertausch dagegen einiges!  Ca. Die Hälfte der ersparnis sind auf die guten Gläser zurückzuführen und die andere Hälfte durch das Vorhandensein der Dichtungen. Rein wirtschaftlich gesehen hat sich dein fenstertausch nicht rentiert!

1
  •  taliesin
7.1.2021  (#25)

zitat..
berha schrieb: mit einem Infrarotthermometer

Vorher einen Papierklebestreifen aufkleben, akklimatisieren lassen und dann darauf messen, weil der Emissionswert von Glas, je nach Beschichtung relativ stark variieren und daher die Messung stark verfälschen kann!

zitat..
heinzi schrieb: ringt auf den gesamtenergieverbrauch eines Hauses nur wenige % weniger energieverbrauch

Ja, die meisten erwarten da zuviel, kurz nachgerechnet:

Ug=0.6 W/m²K Uf=0.8W/m² bei einem rel. großen Fenster ohne Teilungen. Die sanierte Wand bei <0.15W/m²K, das alte Fenster bei Uf=1.2W/m²K, ein Quadratmeter altes Fenster entspricht damit 8m² neuer Wand oder 12m² Dach (0.1W/m²K)

Nehm ich mein (saniertes) Haus mit ca. 100m² Dachboden, 300m² Fassade und 25m² Fenster:

Wand: 300m² * 0.12W/m²K = 36 W/K
Dach: 100m² * 0.1W/m²K = 10 W/K
Keller: 100m² * 0.3W/m²K * 0.5 = 15W/K
Fenster: 25m² * 0.8W/m²K = 20 W/K --> unsaniert 35W/K
----------------------------------
in Summe 81W/K oder 96W/K

Das sind also 18.5% mehr unter der Annahme, dass sich Lüftungsverluste und solare und innere Gewinne etwa aufheben. Bei der Sanierung bleiben oft ein paar Wärmebrücken übrig und dann sinkt der Anteil weiter.

Meine Fenster waren von 1972, keine Dichtungen (also ja, nachträglich eingeklebte), Alu-spacer und Ug=2.8W/m²K (keine Infrarotbeschichtung). Um die guten Holzrahmen 70mm war mir auch fast leid.

1
  •  berha
7.1.2021  (#26)
Nochmals zum Holzfenster. Baujahr 1976. Waren schon Doppelscheiben/Isolierglas. Auf der Wetter/Sonnseite schauten die Fenster ziemlich verwittert aus. Beim Zersägen stellte sich heraus, dass knapp unter der Oberfläche das Holz (einheimische Kiefer) total gesund war. Und die Fenster waren ohne Gummidichtung, der Tischler sagte, eine Gummidichtung machen nur die, die koa gscheits Fenster zambringan! Die Haustüre ist noch die alte Holztüre, ein Unikat, 2 Wochen Arbeit. Ab und zu gibt es einen Besucher, dem der Wert und die Schönheit der Haustüre auffällt. Die bleibt solange ich lebe und vielleicht noch ein paar Jahrzehnte länger.

1
  •  taliesin
7.1.2021  (#27)

zitat..
berha schrieb: der Tischler sagte, eine Gummidichtung machen nur die, die koa gscheits Fenster zambringan!

Fertigungsseitig mag er recht haben, aber Holz schwindet und quillt mit schwankender Feuchte.

Das heißt, wenn er sein Fenster bei 70% rel. Feuchte in der Werkstatt bei 15°C fertigt, hat er eine Holzausgleichsfeuchte von 13.1%, dann steht das Holz im Sommer in der Sonne bei 40°C und 60% rel. Feuchte ... Ausgleichsfeuchte 9.7%, dann wird's Winter -20°C und 80% rel. Luftfeuchte ... Ausgleichsfeuchte unter 5%.

Das differentielle Schwindmaß von Fichte (und Kiefer), quer zur Faser, liegt bei ca. 0.19% pro 1% Feuchteänderung, ein 80er Holzriegel schwindet daher um ca. 1% = 0.8mm alleine durch die Schwankungsbandbreite der Ausgleichsfeuchte. Beschichtungen können das deutlich verringern, aber selbst ein Spalt von 0.4mm ist bei Wind reichlich lästig.

Ergo: Wenn man dicht sein will, braucht man Gummidichtungen.

Schön darf die Türe ja trotzdem sein emoji

1
  •  berha
8.1.2021  (#28)
"taliesin", sicher wissenschaftlich korrekt erklärt. Spürbare Zugluft gab es nur bei den Hebe-, Kipptüren. Die Fenster waren "gefühlsmäßig" dicht. Die schöne Haustüre dichtet nicht gut. Kein Problem, der Windfang wirkt als Puffer. Die fensterlose Speisekammer, sowas hat man 1975 noch eingeplant, kriegt etwas mehr Frischluft und hat zumindest vom Herbst bis Frühjahr brauchbare Temperaturen.
Entschuldige mich bei LindHe für die Themenabweichung!

1
  •  LindHe
12.1.2021  (#29)
Kein Problem, geht eh etwas kreuz und quer, schon alleine deswegen weil ich selber mehrere Themen habe, die hier durcheinander laufen.

Aktueller Stand ist von meiner Seite folgender: 

 • Dach - daran führt kein Weg vorbei. Aber ob ich einfach nur neu eindecken lasse und vorher versuche den Dachstuhl im Bereich vom Kamin (Sparren gestückelt) per Wagenheber und Stützen gerade zu richten, oder die große Variante mit dem Überarbeiten vom Dachstuhl machen lasse ist noch offen - Kamin könnte eventuell auch verschwinden, wenn eh nur Gas oder Wärmepumpe zum Einsatz kommen. Wir dürfen in OÖ ja auch gerade aus der Wand raus, was ich bevorzugen würde, falls der Kamin durch den drückenden Dachstuhl schon einen Riß hat.
 • Fassade - wollen wir eigentlich schon machen, muss aber je nach Dach Variante wahrscheinlich die günstigste Ausführung mit EPS werden
 • Wärmeerzeuger - hier bin ich noch am unschlüssigsten, was hier sinnvoll einsetzbar werden kann. Da muss ich mir wohl noch Angebote einholen mit den verschiedenen Möglichkeiten. Es muss aber zwingend wieder mindestens die Förderungen von 2020 (raus aus dem Öl) geben, wenn es etwas anderes als Gas Brennwert werden soll. 
Gas oder Wärmepumpe (Luft/Erde mit Ringgrabenkollektor?) ist hier die große Frage.
Die große Unbekannte ist hier für mich die nach der Dämmung erforderliche Heizlast. Ich weiß, dass wir jetzt (auf die letzten 6 Jahre) im Schnitt zwischen 2300 und 2400L Öl verbraucht haben, aber nicht, was die Veränderung am U-Wert der Wände daran ändern kann.

Fenster bleiben, die sind gut. Dachboden wird von mir noch nach gedämmt und im Keller sollte ich erstens eine Verbesserung erhalten, wenn wir außen auch zumindest 50cm unter die Erde gehen und da kann ich die Decke später auch noch Raum für Raum selber mit Dämmung nachbessern.

Apropos Dämmung. Hier haben wir ja die Angebote mit 12cm erstellen lassen, was aus dem U-Wert von 0,44 vom verputzen 30cm Ziegel dann 0,26 macht. Dass das verbrauchte Heizmaterial im gleichen Prozentsatz sinkt, wird aber eher nicht zutreffen, oder?

14cm Dämmung - U-Wert 0,23 558kWh
12cm Dämmung - U-Wert 0,26 631kWh
10cm Dämmung - U-Wert 0,27 656kWh
8cm Dämmung - U-Wert 0,34 826kWh
Ziegel verputzt - U-Wert 0,44 1.069kWh

Energieausweis - U-Wert 1,1 2.673kWh

Kann das realistisch hin kommen? Hier fehlen dann halt noch Fenster, Dach und Keller als Verbraucher, die noch oben drauf kommen. 
Was mir die Rechnung aber zeigt, entweder belassen wir´s bei 10cm oder gehen direkt auf 14cm. Die 12cm dazwischen sind ziemlich für die Katz.

Aber wenn ich das richtig verstehe, ist das der errechnete Wärmeverlust. Sprich von den verbrauchten 24.000 kWh verliere ich derzeit rund 1100 kWh über die Wände und dann die Differenz weniger, wenn die Wände gedämmt sind.
Ergo: 24.000 kWh - 511/2115 kWh bei 14cm Dämmung = 23.489/21.885 kWh Verbrauch danach?
Dann wär die Dämmung ein glatter Witz bei maximal 200L Öl weniger im Jahr.

Gehe ich nach dem Rechenbeispiel von hier aus: verbraucherzentrale.de/wissen/energie/energetische-sanierung/rechenbeispiel-8192

U Wert 1,1 auf 0,23 durch die Dämmung = 0,89 weniger ergibt einen geringeren Verbrauch von 9.940 kWh und würde den Ölverbrauch auf knapp über 1400L im Jahr drücken. 

Im Bezug auf den Wärmeerzeuger würde das nach der Schweizer Formel heißen:

Jetzt nötig: 9,5 KW (Ölbrenner hat 22KW 😅)
Dann nötig: 5,5KW 

Je nachdem was ich da an Formel her nehme, käme auch eine Wärmepumpe mit Flächenkollekor/Ringkernkolletor in Frage bei unserem Grundstück mit 700m².


2021/20210112253359.png

10KW wären in etwa maximal möglich, 6 - 7 KW recht easy. 

Ich tu mir aber da echt schwer mit den verschiedenen Werten. Sollte dann der Heizungsbauer natürlich mehr damit anfangen können, aber ich verstehe prinzipiell gerne was unsere Entscheidung hier beeinflußt und schlafe deswegen in letzter Zeit nur noch schlecht..... 😉

So, war wieder massig Text. Soll ich die verschiedenen Themen besser in die Bereiche des Forums aufteilen, oder lasse ich das besser hier am Stück?

Danke für eure Geduld mit mir!

LG
Herbert


1
  •  taliesin
12.1.2021  (#30)
Du zirkelst zwischen den Rechnungen hin und her, darum hatte ich dir zu einer Energieberatung geraten, da sollte eine klare Übersicht rauskommen, was wieviel bringt.

Grundsätzlich stimmt bei z.B. 300m² Fassade von 1.1W/m²K auf 0.23W/m²K bei der Annahme von 85kKh/a (Heizgradstunden, abhängig vom lokalen Klima):

vorher: 1.1W/m²K * 300m² * 85 kKh/a = 28050kWh/a ... das wären ca. 2800l Öl (du hast jetzt insgesamt weniger!)
nachher 0.23W/m²K * 300m² * 85kKh/a = 5865kWh/a  also ca. 590l Öl

Es verschieben sich aber auch andere Parameter, z.B. die Nutzung innerer Gewinne (bei viel Verbrauch besser als bei weniger).

Wenn du es selber wissen willst, dann empfehle ich entsprechende Literatur und dann hier ein paar Detailfragen und du kannst deinen persönlichen Energieausweis erstellen.

1
  •  LindHe
13.1.2021  (#31)

zitat..
taliesin schrieb: Du zirkelst zwischen den Rechnungen hin und her, darum hatte ich dir zu einer Energieberatung geraten, da sollte eine klare Übersicht rauskommen, was wieviel bringt.

Die Energieberatung ist ja auch beantragt, kann aber dank Lockdown noch einige Zeit nicht statt finden. 
Dank deiner Antwort kenne ich aber jetzt die einzige für mich interessante Formel mit der ich den Verbrauch abschätzen kann. Danke dafür!

Den Rest muss dann eh der Installateur Betrieb rechnen können bzw. ergibt sich aus dem Verbrauch, wie stark die Heizung ausgelegt werden soll. Zumindest einen Ansatz habe ich auch da. 


1
  •  taliesin
13.1.2021  (#32)
Ist vielleicht falsch rübergekommen, ich mag Leute, die es alles selber wissen wollen, bin nämlich auch so einer emoji

Manchmal muss man aber ein wenig grundsätzlicher anfangen ...

1
  •  LindHe
19.1.2021  (#33)

zitat..
taliesin schrieb: Ist vielleicht falsch rübergekommen, ich mag Leute, die es alles selber wissen wollen, bin nämlich auch so einer

Das passt schon, erstens vertrag ich durchaus Kritik und zweitens hab ich nichts böse aufgefasst.
 
Die Entscheidungen werden langsam getroffen. Dach wird das mittlere Angebot mit den Prefa Dachplatten, da lässt sich durch Eigenleistung und diverser Mithilfe durchaus noch einiges an Geld sparen. Lieber ordentlich machen inkl. Dachstuhl richten, als nachher vielleicht ärgern.

Fassade bekommt wohl doch eher 14cm Dämmung als die 12, dafür die hier unbeliebte Styropor Variante, es muss noch Geld für die Heizung übrig bleiben. 

Bei der Heizung sind wir noch am weitesten weg von einer Entscheidung. Fakt ist, wir haben hier keine Kaminpflicht, was den Einbau einer Gas Therme noch billiger macht (Keller schaut über 50cm aus dem Boden). Sollte es aber innerhalb der Finanzen möglich sein, wird es eine Wärmepumpe, welcher Bauart auch immer (Luft oder Ringgrabenkollektor am wahrscheinlichsten). Der erste Installateur kommt nächste Woche, bei einem 2. warte ich noch auf eine Antwort auf meine Anfrage. Eventuell ruf ich da auch einfach mal an....

Nebenbei teste ich seit Freitag die Tauglichkeit des Hauses für niedrige Vorlauf Temperaturen. Da sind jetzt 50°C Vorlauf bei -8°C Aussentemperatur eingestellt. Bei -5° bis -6° werden die eingestellten 22°C zu jeder Zeit erreicht, auch wenn das wieder Aufheizen nach ausgiebigem Lüften (danach knapp 20°C) gute 2 Stunden dauert (je nach anwesenden Personen und laufenden Geräten). Jetzt wo es ein paar Grad wärmer wird, scheint das schwieriger.
Dabei läuft die WiLo StarRS25/6 aber auf der kleinsten Stufe, da das Ding in der mittleren Stufe schon Geräusche verursacht. Mehr Durchfluss sollte die Sache ja eher verbessern.

Danke für die ganze Hilfe bislang, das hilft schon stark bei der Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten!


1
  •  taliesin
19.1.2021  (#34)

zitat..
LindHe schrieb: Danke für die ganze Hilfe bislang, das hilft schon stark bei der Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten!

Dann bist hier genau richtig 😊

1
  •  LindHe
28.9.2021  (#35)
Hmm...... Ich weiß zwar nicht, ob´s hier noch wen interessiert, aber seit letzter Woche sind hier tatsächlich die für das Jahr geplanten Maßnahmen abgeschlossen. Ursprünglich sollte seit Ende Juli spätestens alles fertig sein, aber das Wetter und das Material haben das nicht zugelassen.
Der kleine Holz Anbau hinten an der Garage bekommt noch neues Holz drauf und die Terrasse wird wohl nächstes Jahr begradigt und mit einem noch nicht genau bestimmten Steinzeug schön gemacht. 
 
Was haben wir jetzt alles machen lassen?
 • Dach inkl. Dachstuhl richten am Haus und der Garage (mehr selbst mit geholfen als ich mir jeh zugetraut hätte inkl. am Dach oben stehen beim Abräumen und Eindecken geholfen mit dem Prefa = das geht richtig einfach, wenn man nicht die Abschlüsse machen muss! 😁)
 • Heizung wurde auf Pellets umgestellt (inkl. neuen Thermostaten an den alten Heizkörpern)
 • Fassade mit 14cm Dämmung versehen
 • oberstes Geschoss mit 20cm nach gedämmt (lagen nur 10, nicht 15cm)
 • Kellerdecke mit 5cm PUR gedämmt
Wie weit ist die Planung aufgegangen? Nach den ersten Preis Einschätzungen durch Zahlen aus dem Internet hatte ich ja 60Tsd Finanzierung veranschlagt, worauf wir unsere 10Tsd Reserven drauf legen wollten um so auf 70Tsd Kapital zu kommen. Das wurde dann auf 75Tsd von meiner Seite aus hoch korrigiert. Nach Erhalt der letzten Rechnung haben wir jetzt insgesamt inkl. viel Kleinzeug (hab jeden Kassazettel aufgehoben), das einem keiner sagt, neuer Beleuchtung ums Haus und neuem Werkzeug für die ganzen Dinge die ich selbst gemacht habe rund 82Tsd Euros aufgewendet. Also gar nicht mal sooo arg eskaliert. 
Was wir davon haben, wird sich im nächsten Winter zeigen. Wir haben aber zumindest jetzt ein Haus stehen, wo ich beim ersten mal heim kommen nachdem das Gerüst abgebaut war kaum glauben konnte, dass ich jetzt wirklich beim richtigen Haus stehen geblieben bin. Hat sich optisch massivst verändert, wenn der Rest nur annähernd so eine Auswirkung hat, können wir mehr als zufrieden sein.
Zumindest hatten wir noch Glück mit den Preisen und mussten nur beim Dämm Material einen Teil der Teuerung mit nehmen, alles andere wäre dem Fassadenbauer gegenüber aber auch unfair gewesen. So gut wie alles andere waren Teuerungen durch Wunschfarben am Putz, mehr Laufmeter und tiefere Fensterbänke, dort und da noch Arbeiten die erst nicht geplant waren, aber am besten direkt mit gemacht werden sollten und ein paar Überraschungen, die das Haus noch so mit sich gebracht hat, die dann auch mehr Geld gekostet haben. 

Somit ist das Thema für uns jetzt erst mal abgeschlossen. Garten gehört noch ein wenig gerichtet und innen noch meine Alptraum Räume "aufpoliert", nämlich die Küche (wg. Schimmelproblem) und das Bad würde eine Überarbeitung gut vertragen. Nichts das nicht funktioniert, aber auch alles nicht ganz so wie wir das gerne haben würden im Rahmen der Möglichkeiten. Vielleicht finde ich ja doch noch irgendwo einen Topf mit Geld..... 🤣


1
  • ▾ Werbung
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo LindHe, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  taliesin
  •   Gold-Award
28.9.2021  (#36)
Magst noch ein wenig über die Heizungsumstellung schreiben, ev. ein paar Bilder und ein paar Preise emoji

Ich hab das selber gemacht und bin daher interessiert wie das anderswo läuft.

1
  •  hinterholzacht
  •   Bronze-Award
29.9.2021  (#37)
Das klingt doch alles ganz gut. Details zur genauen Umstellung bei deiner Heizung wären wirklich interessant. Du wirst wohl nicht der letzte sein der vor einer ähnlichen Aufgabenstellung steht ;)

1
  •  LindHe
29.9.2021  (#38)
Ich habe bei weitem nicht von allem Bilder, vor allem nicht vom Abbau, der vom Profi gemacht wurde. Der hat den 4.500 Liter Eisentank mit Spezialwerkzeug zerschnitten (kein Schneidbrenner, eher so ein überdimensionaler "Blechknabberer") nachdem er geleert wurde und in kleinen Stücken nach oben in seinen Transporter gebracht. Gedauert hat das insgesamt 10 bis 12 Stunden, wo sie zu 2. gearbeitet haben. Die Helme haben mich an Filme über altes Tauchgerät mit Frischluftversorgung vom Boot aus erinnert, aber ansonsten wäre man da unten sicher gestorben. Die Arbeit bin ich denen keineswegs neidig, das ist richtige Knochenarbeit!

Die haben auch gleich den alten Ölkessel und den Boiler mit genommen und entsorgt. Am selben Tag hat mein Installateur einen Elektroboiler installiert, damit wir warmes Wasser haben. War auch das einzige Warme von Mitte bis Ende Mai. Wer rechnet schon damit, dass im Mai die Heizung eigentlich noch zwingend nötig werden könnte.... 😵

Nachdem das leer war, habe ich das Fenster in dem Bereich zugemauert und eine Öffnung in der Wand zum Heizraum ebenfalls. Davon gibt´s ebenfalls keine Bilder.
Der Tankraum ist zudem bis zur Tür hoch mit einer Stahlwanne ausgestattet, die ich nicht raus nehmen hab lassen. Diese habe ich gereinigt und darin dann angefangen eine Konstruktion für einen Schrägboden zu bauen (mit 1cm dicken Matten von der Stahlwanne entkoppelt):


2021/2021092945281.jpg
Der Raum hat ca. 1,95 x 3,3m

In den mittleren Bereich kommen dann die 4 Saugsonden und hinten links wurde ein Ausschnitt in die Stahlwanne geschnitten und die Wand ausgestemmt, um mit den Schläuchen für die Sonden in den Heizraum zu kommen:


2021/20210929942274.jpg

2021/20210929357434.jpg

Die Schläuche sind eine echte Pein. Die Dinger sind so starr und bockig, das macht echt keinen Spaß die zu verarbeiten. Die Anschlüsse an die Sonden und vor allem an der Automatik, wo man alle 8 Schläuche anschließen und dabei sicher stellen muß, dass die Kupferdrähte wirklich ausreichend Kontakt mit Metall haben, haben nicht nur Blut und Schweiß gekostet. So laut hab ich sonst nie in der Gegend herum geflucht und ich hab öfter mal geflucht bei der Baustelle!

Im Heizraum kommt hier dann die Automatik hin, die zwischen den 4 Sonden umschalten kann:


2021/20210929251068.jpg

Auf die Grundkonstruktion habe ich dann 2lagig 18mm OSB Platten geschraubt, die ich im Mai tatsächlich noch für knapp unter € 8,-/m² gekauft habe. 😲
Hier liegen auch schon die Säcke Pellets drin, die ich für die erste Inbetriebnahme gekauft habe.


2021/20210929428285.jpg

Die wurden über die hintere Sonde geleert, damit das auch wirklich für ein paar Tage funktioniert, bis die tatsächliche Lieferung kommt:


2021/2021092980916.jpg

Im Heizraum wurde in der Zwischenzeit vom Installateur und dem Techniker der ETA der neue Kessel, der 625L Pufferspeicher und das 80L Ausgleichsgefäß aufgebaut:


2021/20210929943611.jpg
Sind ebenfalls in etwa 2 x 3,3m

Die elektrische Verkabelung wurde von mir installiert und vorgerichtet bzw. teilweise angeschlossen. Die Anleitungen die bei ETA hier beiliegen sind so detailliert, das bekommt jeder hin, der lesen kann und nicht das erste mal ein Kabel und/oder Schraubendreher in der Hand hat. Das Ganze wird im Anschluß sowieso vom Techniker vor der Inbetriebnahme geprüft und gegebenefalles angepasst.

Danach wird das ganze in Betrieb genommen was insgesamt 2 - 4 Stunden dauert (4 Stunden bei mir, weil er einen Fehler auf einer Platine und einen falsch verdrahteten Sensor korrigieren musste). Ab da gibt´s wieder warmes Wasser, das nicht 1:1 mit Strom erzeugt werden muss.


2021/20210929831997.jpg
ETA PU7 erfolgreich in Betrieb genommen

Am Kamin mussten wir nichts ändern, das ist ein 120mm Edelstahl Kamin. Der Rauchfangkehrer meinte zwar, er könne nicht garantieren, dass der wirklich für Feststoffe geeignet wäre und sich nicht doch mal zersetzen anfängt, aber das würde man bald genug bemerken. Da der Anschluß vom Kessel raus sogar kleiner ist, gab es aber keinerlei Beanstandungen bei der Berechnung und die Dichteprüfung hat das auch überstanden.
Frischluft bekommt die Anlage über einen zweiten Zug, der nicht mehr genutzt wird. Die 16x16cm Größe reichen über die 11m Höhe absolut aus um mit 60% am Lüfter das Maximum an Luftzufuhr im Kessel zu erreichen bevor er die Zufuhr wieder drosselt.

Mit dem Material das ich gebraucht habe, den Kosten für den Rauchfangkehrer, Entsorgung, neuen Ventilen für die Heizkörper im Haus hat das insgesamt nicht ganz € 22.500,- gekostet.
Die Eigenleistung dürfte zwischen 1.500 und 2.000,- gespart haben, was ich bei der Gesamtsumme ganz ordentlich ist, finde ich. Die eigene Zeit darf man halt nicht einrechnen anfangen....
Gedauert hat das Ganze über 2 Monate, woran ich aber vorwiegend selbst Schuld war. Da nebenbei das Dach gemacht wurde und ich mit den Vorarbeiten für die Fassade angefangen habe, war das nicht viel schneller möglich.

An Förderungen bekommt man in OÖ hier die 5.000,- vom Staat Österreich/Raus aus dem Öl (Geld ist recht schnell gekommen) und vom Land OÖ nochmal 2.900,- für den Tausch vom Kessel und 1.000,- für die Entsorgung vom Tank (bereits genehmigt, aber noch nicht ausgezahlt) retour. Das sind also insgesamt € 8.900,- womit wir tatsächliche Kosten von € 13.600,- haben im Endeffekt.

Würden wir das wieder so machen? Ich denke schon. Im Lagerraum sind 6T Pellets, die lt. Berechnung für mindestens 2 Jahre reichen sollten. Die Asche Lade muss ich ca. alle 1000Kg Pellets entleeren, sprich 2 - 3 mal im Jahr. Die kleine Wartung kann man absolut selbst erledigen, da hier nur an ein paar Stellen gereinigt werden muss (bzw. sehe ich mir das einmal an und entscheide dann, ob ich das wiederholt selber machen mag 😉) und alle 2 Jahre eine Wartung die irgendwas um die 250,- herum kosten soll. Der Rauchfangkehrer kostet in OÖ auch nicht die Welt, die 400,- Wartung im Jahr vom Heizungsvergleichsrechner sind also in unserem Fall eher überzogen und selbst damit käme eine günstige Luft-Wasser Wärmepumpe im Besten Fall nach 18 - 19 Jahren dann im Plus gegenüber Pellets.
Sollten sich also keine besonderen Ärgernisse mit der Anlage auftun und das lange so zufriedenstellend laufen, bin ich der Überzeugung, dass wir alles richtig gemacht haben.

Sollte der Wunsch bestehen, kann ich noch ein paar Detailbilder im fertigen Heizraum machen. Wobei das eher nicht so interessant sein dürfte, da man dank der isolierten Rohre und der Kabel in den Rohren nicht all zu viel sieht.

4
  • ▾ Werbung
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.
Hallo LindHe, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  LindHe
29.9.2021  (#39)
Dann hier noch ein paar Bilder vom Haus vor der Sanierung und wie es jetzt da steht. Schreckt mich immer wieder, wenn ich das so direkt im Vergleich sehe. 😱


2021/20210929314029.jpg
Ursprünglicher Zustand mit dem Holz auf der Fassade zu nur mal das Holz runter gerissen


2021/20210929686218.jpg

Dann im "fertigen" Zustand (inkl. Saustall, der noch nicht gerichteten Terasse und am Balkon Geländer müssen wir uns auch noch was einfallen lassen):


2021/2021092973264.jpg

Die alte Front vom Haus:


2021/20210929910516.jpg

Unter den Eternit Platten fanden wir noch ein schönes Geschenk, das mich 11 Stunden auf dem Gerüst mit dem Schremmhammer in der Hand gekostet hat:


2021/20210929572643.jpg
Ja genau. Da war einfach wild Putz zwischen der Lattung rein geworfen worden. Das war weder gerade noch nützlich oder sonst irgendwas.

2021/20210929957488.jpg

Nachdem dann das komplette Eternit runter war und den besagten 11 Stunden mit dem Schremmhammer:

2021/20210929310937.jpg

Und so sieht das Haus jetzt von vorne aus, ich wär fast dran vorbei gefahren nachdem das Gerüst abgebaut war: 


2021/20210929638529.jpg

Das Dach mit den Eternit Platten R16 in Steingrau:


2021/2021092963379.jpg

2021/20210929523118.jpg

Die Unterschalung haben wir unter die Balken gesetzt, damit man die verdrehten Sparren und die Konstruktion zum Ausgleichen des Verzugs nicht mehr sieht. War die einfachste und im Nachhinein betrachtet, wohl die schönste Variante die mir so einfallen hätte können. Mehr Überstand hat mir der Dachdecker leider nicht zugestanden, da hier draußen kein Sparren mehr war, es keine Pfetten gibt und er befürchtet hat, dass das dann in ein paar Jahren zu hängen anfängt. Davon verschwanden dann leider nochmal 15cm unter der neuen Fassade... 😢


2021/20210929782519.jpg

2021/20210929525199.jpg

Dach und Fassade haben uns insgesamt (inkl. Verpflegung der Helfer) ca. 53.000,- gekostet. Auch da steckt teilweise relativ viel Eigenleistung drin.

Mit dem ganzen Kleinkram und sonstigen "Nebengeräuschen" kommen wir dann auf die insgesamt etwa € 82.000,- die das Projekt insgesamt vernichtet hat. Ohne der ganzen Eigenleistung wären es über € 90.000,- geworden. 

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
30.9.2021  (#40)

zitat..
LindHe schrieb: 11 Stunden mit dem Schremmhammer

... ja das Lieblingsgerät der Sanierer emoji

Ich hab gut 40m Mauerkrone einer ca. 35cm dicken Mauer herausgebrochen um die Wärmebrücke loszuwerden ... besonders schön wenn der Sparren so knapp an der Mauer sitzt.

2021/20210930402029.jpg

und immer brav vorbohren ...

2021/20210930140329.jpg

1
  •  hinterholzacht
  •   Bronze-Award
1.10.2021  (#41)
@LindHe - das ist wirklich ein beindruckender Unterschied!

Bei den Heizkörpern musstest du nur die Ventile tauschen und sonst nichts machen? War sonst noch eine Umbauarbeit an der Heizungsverrohrung notwendig?

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]


next