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Priv.Zusatzkrankenversicherung sinnvoll?

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  •  hiddenmaxx
28.6. - 11.7.2012
70 Antworten 70
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Wie steht ihr dazu?

Nachdem ja der Ruf privater Pensionsvorsorgen recht angeschlagen ist, würde es mich interessieren, ob man bei einer privaten Zusatzkrankenversicherung genauso vorsichtig sein muss.

  •  humi
28.6.2012  (#21)
Ja klar, du musst aber selbst drauf kommen. es wird sich jeder hütten es dir zu empfehlen.
der bicht klassenpatient kommt von vornherein zum spezialisten.
bei uns kannst du sehrwohl einen wunscharzt angeben, wird auch erfüllt, der klassenpatient muss es halt wieder den primar sagen.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
28.6.2012  (#22)
@humi - Meine Erfahrungen in Wien sind da ganz anders. Klassenpatienten werden terminlich sehr wohl bevorzugt, ob's erlaubt ist, weiß ich nicht. Gerade das ist der springende Punkt für die Zusatzversicherung. Ich bin ins SMZ Ost, hab gesagt mein Knie ist hin und hatte in 4 Tagen nach Untersuchungen am selben Tag (!) einen OP Termin.

Hier in Burgenland hatte ich Gott sei Dank noch nicht das Vergnügen mit einem Krankenhaus.

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  •  humi
28.6.2012  (#23)
Bei uns ist es eben anders. auf den primar musst warten. operiert werden alle so schnell wie möglich und notwendig.
wir haben kein "schnelles" buch.
im akutfall wird aber auch der lasse patient noch um 3.00 uhr früh aufgelegt und wird halt vom diensthabenden OA operiert.
Ich denke wir sind da schon sehr fair. haben aber gerade auf unfall viele akute sachen die eh gleich gemacht gehören.
auf einer ortho wo alles planbar ist, wirds vielleicht eh anders sein.

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  •  Ellis.D
28.6.2012  (#24)
Zwei Klassen oder sieben oder keine, kompett egal -> Wer zahlt schafft an!
Also wenn du eine Zusatzversicherung hast und somit mehr zahlst bekommst du schneller einen Termin fertig.
Wenn du zum Arzt gehst und sagst du bezahlst bar, dann bekommst du keinen Termin sondern kommst sofort dran, kostet allerdings was.

Du kannst dir ja auch aussuchen bob Mc Dreck oder Haubenrestaurant. Wahrscheinlich schmechts im Haubenlokal besser kostet aber auch mehr.

Wie wahrscheinlich a´llen bekannt ist, ist unser Gesundheitssystem unterfinanziert aus welche Gründen auch immer und somit ist doch selbst erklärend, dass jemand der mehr bezahlt auch mehr Leistung bekommt.

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  •  alfa2
28.6.2012  (#25)
@dandjo - bei orthopädischen Problemen würde ich fast Eisenstadt statt dem SMZ-Ost vorziehen. Ein Verwandter musste akut behandelt werden und laut meiner Frau (DGKS) war die Pflege dort vorbildlich. SMZ-Ost kennt sich auch...

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
28.6.2012  (#26)
.unfall ist ja nicht das thema, da wird soundso agiert, wenn lebensbedrohlich @doc humi

bei herz- kreislauferkrankungen hingegen sieht´schon a bisserl anders aus. bei wirbelsäulenerkrankungen und erkrankungen des generellen bewegungsapparates ebenso.

kurze story:

mein dad war aufgrund einer gehirnblutung (jahrzehntelanger bluthochdruck) 10x im KH st.pölten in stationärer behandlung, da immer wieder epileptische anfälle - die habens trotz zusatzversicherung und primar nicht hingekriegt - quasi austherapiert, es gibt keine entsprechende medis mehr, so der o-ton.....
wir haben ihn dann in eigenregie nach wien ins elisabeth-spital zur frau. prof. pilz überstellt, und siehe da, nach 10 tagen war er richtig eingestellt.
seitdem kein unfreiwilliger KH-aufenthalt mehr nötig, mittlerweile 6 jahre her.
die frau prof. bestellt meine mittlerweile beiden elternteile 2x jährlich zur kontrolle, vom carotisröntgen, herzkatheter usw. keine rede, das wird angeordnet und gemacht, punkt aus. beiden gehts prächtig und leben nicht umsonst dieser massnahmen noch ein hoffentlich langes leben.

was will ich damit sagen: es gibt immer ein gutes und jedoch ein noch besseres medikament, das gleiche gilt für das technische und medizinische know how....umsonst ist das AKH in wien nicht das referenzspital österreichweit.
die spezialisten ziehts einfach nach wien, eh klar, weil dort am meisten zu verdienen ist.
das ist mir als klassepatient wiederum piep-egal, mein primärziel ist es, wiederhergestellt zu werden.
und weiters besteht im rahmen der sonderklasse deckung für institute weltweit, da sind maximal selbstbehalte einmal jährlich fällig.

der grösste irrglaube ist leider, dass die krankenkassendeckung ausreichend ist. da bist ein nümmerchen, wo bei der erstbesten gelegenheit gespart wird....

ich hab leider selber ein problem mit der netzhaut, wo werd ich mir das wohl behandeln lassen? richtig, fr. prof. binder aus der rudolfsstiftung ist da eine der führenden spezialisten europaweit. egal, ob die ordination 250,-- kostet, die chance, dass es jemand hinkriegt, der medizintechnisch am letztstand ist, wird da wohl am grössten sein.
aufgrund meiner zusatz ist mir der kostenfaktor wurscht.

@geld/selbstbezahlen: das machen die wenigsten, da den meisten leid ums geld ist, der zusatzversicherte hält sein karterl hin und gut ist´s.

creator hat sehr recht mit seiner abstufung der klassen, das kann ich voll unterstreichen. auch ellis D´s aussage stimme ich voll zu, und so wirds auch in der praxis erlebt: wer zahlt, schafft an!
nicht umsonst ist es im KH-vertragsgesetz vorgeschrieben, ein gewisses kontigent an klassebetten bereitzustellen zwecks finanzierung desselben.....

fazit: klares JA zur zusatz-KH, auch wenns nicht für jedermann leistbar ist. es gibt auch selbstbehalttarife, wo ein großes risiko abgedeckt wird. in den zwanzigern kommst da locker mit 40 euro/monat. aus. da wird sicher anderswo mehr geld unnötig ausgegeben.

in zukunft wird noch mehr gespart werden, die schere klafft immer weiter auseinander.
ziel ist es langfristig, von 20% wahlärzte und 80% kassenärzte das verhältnis umzudrehen. und dann wirds für jeden richtig teuer...
versichert zumindest eure kinder mit einem optionstarif, wo jährlich ohne risikoprüfung und ohne ablehnung auf sonderklasse umgestellt werden kann. ausserdem begleitperson mitversichert + 30,-- taggeld.
in kombination mit einem wahlarzttarif kostet das ganze wohlfeile 16,--/monat.

gruß, alex



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  •  humi
28.6.2012  (#27)
klar der versicherungsvertrete weiß es natürlich besser wie leute die in einem kh arbeiten und hintergrundwissen haben.
auch ein passendes gschichterl dazu, so verkauft sich die versicherung gleich besser!

zitat..
unfall ist ja nicht das thema, da wird soundso agiert, wenn lebensbedrohlich


wir reden auch nicht von lebensbedrohlich, den lebensbedrohlich ist ein ganz ganz kleiner teil auch auf unfall.
80% der verletzungen sind plan punkte und muss nicht sofort akut operiert werden.
bei uns wird der rechtsanwalt genauso behandelt wie der arbeitslose drogenabhängige.
vor 30min. gerade einen mit schädlfraktur auf überwachung verlegt. sämtliche untersuchungen und therapien wie bei jedem anderen.

zitat..
Wer zahlt schafft an!


mit dieser einstellung würdest bei uns ned weit kommen. das funktioniert vielleicht beim hausbau, bei uns aber sicher nicht.
es müssen und werden in österreich ALLE patienten gleich versorgt!

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
28.6.2012  (#28)
@admin: warum muss ich ich mich eigentlich ständig vom gleichen Schnösel beleidigen lassen?

@humi: ja, ich weiß es tatsächlich besser, wie ich geschrieben hab, kannst die notaufnahme nicht mit einer kh-Zusatz vergleichen. Da wird klarerweise jeder gleich behandelt. Die Nachbehandlung schaut dann ganz anders ab.

Vielleicht senfst einfach nicht überall ab, frag mal creator bez. gleich und gleicher.


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  •  humi
28.6.2012  (#29)

zitat..
@admin: warum muss ich ich mich eigentlich ständig vom gleichen Schnösel beleidigen lassen?


zitat..
@doc humi


austeilen ja, einstecken nein!

zitat..
ja, ich weiß es tatsächlich besser


bestimmt! hast ja auch tag täglich damit zu tun.
ps.: eine notaufnahme ist nicht gleich unfallchirugie. das sind zwei paar schuhe!

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  •  creator
  •   Gold-Award
28.6.2012  (#30)
hmmm

zitat..
es müssen und werden in österreich ALLE patienten gleich versorgt!

ja, stimmt, ist meist so, aber bei weitem ned ned immer, vgl. zilk, klestil, schüssel... oder all die geriatrischen patienten, an denen am we bei hüften rumgepopelt wird... und ned von den primarii... oder die geschönten op-statistiken zum erhalt der stationen oder punkte-schachern...

die entscheidende frage bei elektiven op's ist aber: wann bzw. nach welcher wartefrist? vgl. die schon sprichwörtlichen knie- und hüft-op's, bei aufgenärzten wartest auch ned schlecht, von med. indizierten brustverkleinerungen ganz zu schweigen...

ich wäre ja für's holländische modell mit zertifizierten kh und stationen... aber da sind wir noch weit weg. denn gemeinerweise stellt der hauptverband die revisionsstatistiken ned ins netz...
die gesundheitsausgaben kann jeder nachlesen, den zinnober mit fag und 15a-vereinbarungen spar' ich mir jetzt: http://www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/gesundheitsausgaben/index.html

http://www.kunstfehler.eu/


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  •  humi
28.6.2012  (#31)

zitat..
Die Nachbehandlung schaut dann ganz anders ab.


zitat..
Vielleicht senfst einfach nicht überall ab


du währst dich ja genauso über deine berufsgruppe wenn falsche tatsachen beschrieben werden.
de facto ist es so wie ich es gesagt habe. sollte er akut operiert werden, ist die nachbehandlung in der chefambulanz.
alle therapien die unserer ansicht nach notwendig sind, bekommt der ams´ler genauso wie der, der zusatzversichert ist. der zusatzversicherte kann sich halt seinen therapeut selbst aussuchen, der andere geht wahrscheinlich zu einem mit kassenvertrag und kommt auch dran.
der nicht zusatzversicherte hat die möglichkeit zwischen 5 tagen die nachbehandlung zu wählen, der klasse patient hat da nur einen tag. da kann er noch soviel bezahlen und gut versichert sein, chefambulanz ist nur an einem tag. allgemeine ambulanz ist täglich von montag-freitag.

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  •  atma
  •   Gold-Award
28.6.2012  (#32)
ich glaub, da gibt es zw den bundesländern und jedem einzelnen spital sowie jedem einzelnen doc sehr große unterschiede. für mich ist es ein fakt, dass sich die privatärzte einfach mehr ins zeug legen müssen als viele kassenärzte aber auch mehr zeit f patienten nehmen können. schwarze und weisse schafe gibts sicher in beiden bereichen.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
29.6.2012  (#33)
Wenn man sich mal speziell bei Kassenärzten ansieht, woran - die verdienen, wundert es einem nicht mehr, dass man in der Praxis massenabgefertigt, abgeschaßelt und nur mehr mit Bonuszahlungen an den Arzt die entsprechende Hilfe erhält. Reine Kassenärzte sind arme Schweine. Das System krankt vorne wie hinten und wenn man sich ansieht, was eine Krankenschwester in den nördlichen Ländern Europas verdient, und wie bei uns gezahlt wird, fragt man sich, wo das Geld des eines der teuersten Gesundheitssysteme in Europa eigentlich hinfließt.

Dass alle Patienten gleich behandelt werden, mag zwar oberflächlich stimmen, aber wie gesagt wurde, Behandlung ist nicht gleich Behandlung. Ich bin dennoch trotzdem der Meinung, dass ein Herr Schüssel oder Klestil in keinem Fall einen höheren Anspruch haben sollte als der Sandler auf der Straße. Nur, die Realität sieht anders aus. Wenn der Schüssel anruft und seinen Salär peckt, steht der Primar um 2 Uhr in der Früh auf, kommt aus dem Urlaub in Thailand zurück und leckt ihm noch die Stiefel, um dann das Knie operieren zu können. Die Welt ist kapitalistisch, die macht selbst beim höchstmoralischen Arzt nicht halt.

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  •  humi
29.6.2012  (#34)

zitat..
Thailand zurück und leckt ihm noch die Stiefel, um dann das Knie operieren zu können.


achhhhh es wäre schön unseren chef so zu sehen emoji)

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  •  creator
  •   Gold-Award
29.6.2012  (#35)

zitat..
Kassenärzte sind arme Schweine

- nein! abgesehen davon, dass niemand gezwungen wird, sich für eine vertragsarztstelle zu bewerben und es in umsatzärmeren gebieten a la waldviertel durchaus ein problem für die kasse ist, weil sich niemand findet (wenn man ned gleich auch die hausapotheke behalten darf - aber die sind ein eigenes kapitel).laut eigenem bekunden würden alle ärzte am hungertuch nagen, sich alle als unterbezahlt empfinden und daher mit einer vehemenz um jede verrechnungsposition und jeden patienten streiten "müssen",
dass einem schlecht wird. ich kenne die situation in allen 9 bundesländern, inkl regionaler unterschiede. cool auch die schiedskommissionen, damit ärzte mit "verrechnungsfehlern" o.ä.
ned wegen gewerbsmäßigem betrug vorm richter stehen müssen. beamte sind gegen vertragsäzte zeitarbeiter... vgl. §344 asvg...

der durchschnittliche radiologe - in polen lediglich fotograf! - casht pro jahr rund 360k, zahnärzte knapp dahinter.
dabei sind es nicht die personalkosten, sondern der umgang mit ressourcen, der wirkliches sparpotential bringt. großgeräte z.b., da stehen viele sinnfrei rum.

anderes primitivbeispiel: die vom akh jeden monat entsorgten, weil abgelaufenen blutkonserven. http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/2011/berichte/teilberichte/bund/bund_2011_08/Bund_2011_08_4.pdf schön zu wissen, dass eine blutkonserve laut rh €127,60 kostet - und man als spender bestenfalls ein paar würschtel kriegt... als veggie auch keine option. das kann man jetzt mit fast allen materialien so spielen, vom dormicum bis zu den arzneimitteln. darum wehrt sich auch jeder gegen elga und e-card: war ja viel schöner, hinten auf dem krankenschein rumzufantasieren und zu kassieren.
zur ursprünglichen frage: ob sich private zkv rechnen, muss jeder selbstr entscheiden. zahntarife allein definitiv nicht, sonderklasse wohl auch nicht, sonderklasse nach unfall ist billiger und sinnvoller (z.b. im ausland), privatarzt bei frauen wohl auch. aber auch da ist immer die frage, ob man selber geld auf die seite legen will...

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  •  Ellis.D
29.6.2012  (#36)
Nur kurz am Rande zum Sparpotential, jeder der Mal einen kleinen Unfall zb. Hand geborchen hatte und bei Bewustsein ins KH kam der kann auch ohne Spezialwissen ein Lied von absolut sinnlosen Prozessen singen.

Erst Aufnahme Ambulanz -> erzähl deine Geschichte
Warten
Ambulanz -> erzähl deine Geschichte dem Pfleger
Ambulanz -> wir brauchen den Arzt
Ambulanz -> erzähl deine Geschichte dem Arzt
Warten
Röntgen -> erzähl deine Geschichte
usw. usw.

und dann kommt im schlimmsten Fall noch das Theater mit einem OP Termin usw.

In St.Gallen wurden nach einem kurzen Prozessmanagement workshop mit neuer Prozessplanung 25% eingespart und das ganze mit jetzt besserem Service und größerer Mitarbeiterzufridenheit. Da war vor ein paar Jahren und sie konnten ihre Einsparungen noch vergrößern.

Hier wär in Österreich auch viel, viel Potential

Und nein ich bin kein Berater!!

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
29.6.2012  (#37)
@creator - Nein? Wenn ich das verdienen würde, was mein Hausarzt mit Mitte 40 nach 12 Semester Medizinstudium verdient, hätte ich schon die Branche gewechselt. Und das heißt was, denn Lehrkörper und Professuren an Unis und FHs sind auch nicht satt bezahlt. Mediziner, und vor allem Praxisarzt, wird man nicht wegen des Geldes. Ein Kassenarzt, der auch privat einsackelt, kann sich da deutlich mehr auf die hohe Kante legen.

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  •  mark1928
  •   Gold-Award
29.6.2012  (#38)
@Arme Kassenärzte: Also mir wär noch kein (Kassen-)Arzt begegnet, der im monetären Sinne arm wäre (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ob Arzt generell ein erstrebenswerter Beruf ist, steht wieder auf einem anderen Blatt (schweres Studium, 3 Jahre Turnus, Facharztausbildung, 70-h-Arbeitswochen, > 24 h durchgehend Dienst, ...).

Ich kann aus meiner Erfahrung im Rettungsdienst heraus eigentlich grundsätzlich nur bestätigen, was humi so sagt. Die Behandlung ist grundsätzlich gleich gut/schlecht, egal ob zusatzversichert oder nicht. In den meisten Fällen würde ich es sogar als grobes Risiko sehen sich von Primar behandeln/operieren zu lassen. Das sind viele leider völlig weg von der Praxis bzw. vom State-of-the-Art. In den weitaus meisten Fällen ist es besser den trainierten Oberarzt ran zu lassen. Viele sehen das ja als den großen Vorteil der Zusatzversicherung, dass sie dann vom "Chef" behandelt/operiert werden. Gerade bei der älteren Generation ist das "Gott in weiß"-Denken halt noch sehr stark verankert.

Bei den viel bejubelten "Koryphäen" auf ihren jeweiligen Gebieten wäre ich auch vorsichtig. Viele leben hier von einem Status, den sie sich vor langer Zeit erarbeitet haben und sind seit dem stehen geblieben (auch hier bestätigen Ausnahmen natürlich die Regel).

Viel wichtiger als eine Zusatzversicherung ist es, als mündiger Patient aufzutreten. D.h. offensiv Informationen einfordern, hinterfragen, zeigen, dass man nicht alles was der Arzt so von sich gibt, einfach als "Gott hat gesprochen" hinnimmt. Das schmeckt vielen Ärzten momentan einmal nicht bzw. sind die es nicht gewöhnt, aber man wird dann eher als eigenständiger Patient/Persönlichkeit wahrgenommen/behandelt und nicht als irgendeine Nummer ist Mühlwerk des Gesundheitswesens.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
29.6.2012  (#39)
@Arme Kassenärzte - Ich war da natürlich nicht auf einen Vergleich von Berufsgruppen aus, ich meinte nur, dass ein reiner Kassenarzt finanziell dem Kassenarzt mit Privatpraxis immer hinten nach steht. Der Privatarzt ist auch meist "fortgebildeter", da er die Pflicht- und weiterführende Seminare besucht, da er ja irgendeinen Vorsprung/Vorteil haben muss um Geld zu kassieren.

Es ist sehr beruhigend von mehren Seiten zu hören, dass jeder gleich behandelt wird. Um ehrlich zu sein, habe ich nichts anderes erwartet und alles andere würde mich schockieren und eine Pressemitteilung wert sein. Die Grundversorgung ist für alle gleich, da stimme ich vollkommen zu und das ist auch so.

Wenn es aber um Spezialbehandlungen geht - ich denke da nur an Kieferchirurgie, Zahnspangen, Hüften, Knie, Bewegungsapparat, generell Orthopädie), dann ist man als reiner Kassenpatient hinten angestellt.

Besonders bezüglich Zahnarzt kann ich Lieder davon singen, wie viel man den Krankenkassen wert ist. Eines meiner Kinder hat schwere Probleme mit dem Zahnapparat. Von der Krankenkasse kam finanziell nur die schlechteste und unnachhaltigste Lösung in Frage, weil die billigste. Das haben wir dann auch zwei Jahre lang probiert, für mein Kind war das die reinste Plage. Dann sind wir zum Privatarzt, der hat sich - no na net - viel Zeit genommen und ordentliche Vorschläge gebracht. Jetzt nach 4 Jahren sind die Beschwerden weg und werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wieder kommen. Hat eine Lawine gekostet, aber das war es definitiv wert.

So könnte ich munter drauf weiter aus dem Nähkästchen erzählen, was Krankenkassenleistungen betrifft. Rein, was meine Großmutter durchgemacht hat, füllt ein ganzes Tagebuch, bevor wir Geld in die Hand genommen haben. Ohne Moos nix los, ist leider so.

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  •  creator
  •   Gold-Award
29.6.2012  (#40)
aus langjähriger berufserfahrung möchte ich sagen, dass - ärzte in ö. eine bzw. die bestlobbyierte berufsgruppe sind, noch weit vor lehrern. kassenarztstelle = berufsschutz vom feinsten plus gehaltsgarantie!

zum thema "arme" ärzte: wer die diskussion um hausapotheken, "produktbeobachtungsstudien", kongresse o.ä. verfolgt hat, weiß wie's läuft. ist ja ned so, dass ich nicht auch viele ärzte kennen würde und deren standpunkt völlig an mir vorbeiginge.
wer das nicht will und sich für was besseres hält, kann gern privatazt bleiben und schauen, ob ihm wer das zahlt. es gibt z.b. bei gynäkologinnen ziemlichen bedarf, die schönheits-pfuscher hat man ja auch erst nach massiven problemen abgedreht, homöopathie und alternativmedizin in der praxis boomen - globuli zum goldpreis sind auch gern genommen... soviel zu den "geschäftsfeldern", vom zuweisungshandel mit gesundheitsberufen und dem "verkaufen" von vorsorgeuntersuchungen als "geschäftsidee" mal ganz zu schweigen... ja, ich kenne die methoden mehr als mir lieb ist.

ich hab' die zahlen österreichweit und weiß, von was ich spreche - auch wenn ich hier nur die öffentlich zugänglichen quellen verlinke.

das spiel vom mündigen patienten und dem behandlungsvertrag ist genauso dämlich wie die aufgezwungene ärztliche behandlung... aber notare wollen bei patientenverfügungen ja auch verdienen und jeder dämliche asylant kriegt seine verschluckten rasierklingen wieder rausoperiert - um dann in folge noch mehr kosten zu können. ich wette mit jedem: wenn der erste rasierklingenlutscher oder bodypacker KEINE behandlung auf regimentsunkosten kriegt, hört sich das schlagartig auf.



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  •  dandjo
  •   Gold-Award
29.6.2012  (#41)
Ärzte mit Privatpraxis - Ich weiß nicht ob es immer noch so ist, aber im AKH war es noch vor wenigen Jahren Usus, dass sich hoch dotierte Ärzte ihre "Kunden" in die Privatpraxen geschoben haben, einfach weil die Terminliste im AKH voll war. So bekam man als zahlender Patient nicht nur erstklassige Behandlung im AKH, sondern auch noch völlig stressfreie Termine in der Privatpraxis. Oft so erlebt. Wenn man da als Patient mit Klasse zur Anmeldung geht, steht man spätestens fünf Minuten später beim Oberarzt im Zimmer, bei vollem Warteraum. So schaut's aus. ;)

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