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Passivhaus, aber wie?

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  •  14wien14
13.2. - 19.2.2008
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Liebes Forum, wir wollen ein Passivhaus errichten. Reicht es dazu im Prinzip aus unter Energiekennzahl von 15 kWh/m2a zu kommen. Was müßte noch bedacht werden? Wie einbeziehen, dass wir eine Wohlfühltemperaur von 23 Grad Celsius haben wollen?

  •  beratung-bau.at
13.2.2008  (#1)
Passivhaus - Die Planung eines Passivhauses stellt erhöhte Anforderungen um die EKZ von 15 zu erreichen. Was die Wohlfühltemperatur von 23°C betrifft, könnte man diese natürlich als Eingangsparameter für den Energieausweis nehmen. Ich denke aber, dass Ihnen diese Raumtemperatur in einem Passiv- oder auch Niedrigenergiehaus zu hoch sein könnte. Diese Raumtemperatur benötigte man bisher nur in undichten und schlecht gedämmten Häusern. Das physiologische Empfinden hängt nämlich stark von der Oberflächentemperatur der Raumumschließung ab. Oberflächentemperaturen, die mehr als 3°C nach unten von der Raumtemperatur abweichen, erzeugen ein unbehagliches Gefühl. Die Oberflächentemp. bei einem gut gedämmten Haus sind aber nur wenig unter der Raumtemperatur, sodass diese mit 20°C als ausreichend empfunden wird. Diese Tatsache wird von Bewohnern wärmeschutzsanierter Gebäude bestätigt, sodass schon bei leichter Tätigkeit die 20°C als zu warm angesehen werden.

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  •  Josef
13.2.2008  (#2)
PHPP - die EKZ lt. ÖNORM ist für eine Passivhausberechung nur bedingt tauglich; da ist das PHPP heranzuziehen, und das ist schon genau auf Passivhäuser abgestimmt; eine EKZ von 15 lt. Önorm wird für ein Passivhaus üblicherweise nicht reichen; das PHPP gibt auch die Möglichkeit für eine Zieltemperatur, wobei ich da 21° für angemessen halte; mehr braucht man bei einem Passivhaus mit rundum guten Obenflächentemperaturen wirklich nicht.

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  •  RobRob
16.2.2008  (#3)
ergänzend - wäre zu erwähnen, dass sich die OIB-Energiekennzahl auf die Bruttogeschossfläche bezieht und die Energiezahl im PHPP auf die Nettowohnfläche. Deswegen hat z.B. die Gemeinde Wien für die Passivhausförderung einen Wert von 12,72 kWh/m²a vorgeschrieben und nicht 15.

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  •  Noldman
16.2.2008  (#4)
10kWh/m²a sinds in OÖ fürs Passivhaus. - Das entspricht anscheinend ziemlich genau den 15kWh/m²a im PHPP.

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  •  RobRob
16.2.2008  (#5)
@noldman - stimmt. Habe heute ein PHPP durch das IBO-Programm gejagt und war erstaunt, wie wenig da rauskommt.

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  •  Josef
16.2.2008  (#6)
Heizlast - für die Betrachtung, ob sich das Passivhaus ausgeht ist die Heizlast (10 W/m²) besser geeignet, als die EKZ. Noch besser finde ich als Basis die Heizlast für´s ganze Haus und die ganze pro m²-Betrachtung weglassen, dann kann man ziemlich schnell sagen, wie man liegt. Heizlast von 1,5 kW (lt. PHPP) für die Hütte riecht nach Passivhaus.

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  •  14wien14
16.2.2008  (#7)
Fragen - Danke einmal für die Ausführungen:
@ beratung-bau.at: Ich bin ein bischen verwirrt. Unter http://www.energiesparhaus.at/Gebaeudehuelle/passivhaus/heizung.htm lese ich: „Eine Auslegungstemperatur von 20°C ist eher unrealistisch. Meist wird die tatsächliche Raumtemperatur eher höher liegen. Eine höhere Raumtemperatur wirkt sich aber stärker aus als bei konventionellen Häusern.“ Ist für einen Frierer wie mich dann auch die von @ Josef empfohlenen 21 Grad ausreichend. UND: Welche Raumlufttemperatur würden Sie für einen Praxisraum empfehlen- ich bin bisher von 26 Grad Celsius ausgegangen.
@ Josef: Warum ist die EKZ lt. ÖNorm (=OIB?) nur bedingt tauglich? Weil sie einfach schlechter rechnet und sich dadurch eine Beheizung des Hauses im Wesentlichen nur mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit WRG nicht ausgeht?
@ Josef: Warum ist die Heizlast besser geeignet als die EKZ? Wieso kann man einfach die m2 weglassen und hat eine noch bessere Beurteilungsmöglichkeit
Danke im Voraus für die Antworten!


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  •  Josef
17.2.2008  (#8)
EKZ - Die ÖNORM berücksichtigt viele Eigenheiten von Passivhäusern nur unzureichend, außerdem ist der Unterschied in der Flächenbetrachtung wie oben schon steht ganz wesentlich.

Die EKZ beschreibt, wieviel Heizenergie ein Haus pro m² und Jahr braucht; das beschreibt, welche Heizkosten zu erwarten sind. Die Frage, welches Heizsystem ich brauche, um die Bude auch bei allen Widrigkeiten warm zu kriegen wird mit der Heizlast beschrieben.

Die übliche pro m²-Betrachtung (z.B. 10 W/m² als Referenzwert für Passivhäuser) ist mir zu wenig anschaulich; der Wert für das ganze Haus (z.B. 1,5 kW) ist da anschaulicher, das kann man z.B. gut mit einem Heizlüfter vergleichen, der eine Heizleistung von 1 kW hat und hilft zum Einordnen, wo man sich mit einem Haus bewegt. Und dann ist es leichter, sich vorzustellen, welchen Heizsystem man braucht, um die benötigte Wärme in die Bude zu bringen (und über die unterschiedlichen Betrachtungweisen mit Bruttogeschoßfläche, Wohnfläche ... braucht man sich auch nicht den Kopf zu zerbrechen). Unsere Heizlast ist berechnet 2,5 kW, und das passt gut mit dem realen Verhalten des Hauses zusammen.

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  •  14wien14
19.2.2008  (#9)
Erleuchtung - Lieber Josef, das habe ich gut verstanden. Ich nehme an, dass die Berechnung der Heizlast am besten mit PHPP durchgeführt wird. Oder gibt es sinnvole Alternativen? Danke

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  •  Josef
19.2.2008  (#10)
PHPP - wenn du ein Passivhaus anstrebst, dann das PHPP nehmen; mit dem kostenlosen PHVP (gibt´s auf www.passiv.de zum Herunterladen) kann man schon einmal üben anfangen.

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