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Parkettboden schwimmend vs. verklebt

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  •  dast12
27.8.2012 - 3.10.2013
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Hallo an Alle!

Wir haben uns nun für einen Weitzer Parkett 3 Stab Eiche - Pro Strong für unser Ess-/Wohnzimmer entschieden.
Das einzige Problem was wir jetzt haben, die die Verlegungsart. Wir haben mit einigen Leuten bereits gesprochen, alle vom Fachbereich, die einen sagen unbedingt verkleben und die anderen auf gar keinen Fall verkleben nur schwimmend verlegen.
Grund für verkleben: besser bei FBH FBH [Fußbodenheizung] wegen Wärmeübertragung

Grund für schwimmend verlegen: Parkett reißt irgendwann wenn man ihn verklebt --> kann bei schwimmender Verlegung nicht passieren

Wir wissen jetzt nicht wem wir vertrauen sollen. Uns wäre natürlich schwimmend lieber, da wir das selber machen können und für verkleben braucht man wieder einen Kleber und einen absoluten Profi.
Wie habt ihr denn dieses Problem gelöst bwz. euren Parkett-Boden verlegt?

Vielen Dank.
LG

  •  nymano
  •   Gold-Award
28.8.2012  (#61)
@dast12 - ich dachte, ich hätte halbwegs nützliche und objektive infos geschrieben. ich selbst habe sowohl geklebten als auch schwimmenden boden verlegt - ich denke ich kann hier halbwegs objektiv sein.

sorry, dass du einen harmlosen scherz als "blödesten spruch" ansiehst. humor rendert halt leider schlecht im internet...diese flames gehen mir auf die nerven und ich hör lieber auf.

alles gute,
nymano.

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  •  salu2
28.8.2012  (#62)
Mir wurde erklärt, dass - man bei Trittschalldämmung eigentlich unterscheiden sollte zwischen dem eigentlichen Trittschall welcher nach unten wirkt (also primär für die Schallwahrnehmung im unteren Geschoß von Bedeutung ist) und dem sogenannten Gehschall welcher im gleichen Raum wahrgenommen wird. Bei diversen Testaufbauten wird ein Golfball fallengelassen und man erkennt deutlich den Unterschied. Alles was nicht fest verbunden ist mit dem Untergrund ist generell lauter wobei mich beispielsweise im konkreten Fall eine sogenannte "silent" Version eines Laminats ziemlich beindruckt hat. Das betrifft aber in erster Linie den Gehschall. Die eigentliche Trittschalldämmung ist aber mMn abhängig von den Schichten des Bodenaufbaus (Beton oder Holz, Trittschalldämmung im Estrich,...)

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  •  bono71
29.8.2012  (#63)
@dandjo: - Eben es widerspricht sich ja.
Der geklebte ist auch laut dieser Erklaerung lauter weil er ja fix verbunden ist. Wie der Estrich jetzt gedaemmt ist lasse ich jett dahingestellt.

Nehmen wir an wir haben einen Estrich und einmal kleben wir und einmal schwimmen wir. Wenn was fix verbunden ist leitet es denn Schall ja besser weiter an das Ding als wenn eine Daemmschicht dazwischen ist oder?
Dann muesste der schwimmende leiser sein als der geklebte was Trittschall betrifft.

So wie es aussieht kann man sichs aussuchen ob man den Schall im eigenen Zimmer oder darunter haben will!?

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  •  dast12
29.8.2012  (#64)
@bautech

Es ist aber auch irgendwie verständlich, dass die meisten Verlegebetriebe zum Verkleben raten, da dass wohl eher wenige bis keiner selber macht. Da verdienen diese auch wieder sonst hätten sie nichts zu tun.


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
29.8.2012  (#65)
@bono71 - So einfach ist es nicht. Salu hat etwas wichtiges angesprochen, das noch gar nicht berücksichtigt wurde. Gehschall und Trittschall. Wir sprechen eigentlich vom Gehschall. Der ist bei verklebtem Parkett quasi nicht vorhanden. Vergleiche das Klopfen mit einem Gegenstand auf einen hohlen Holzblock und auf einen vollen Holzblock. Der schwimmende Parkett hat immer einen leichten Hohlraum zwischen Unterseite Parkett und Estrich, deshalb ist bei schwimmender Verlegung der Gehschall ein nachteiliges Thema. Viele hersteller versuchen sich in "Silent" Ausführungen, die das Problem aber nur verringern, nicht lösen. Gelöst wird das Problem nur mit einer kraftschlüssigen Verbindung (verkleben) des Parketts mit dem Untergrund.

Der Trittschall ist der Schall, der ins untere Stockwerk übertragen wird. Hier ist der Bodenbelag aber vollkommen nebensächlich. Die Hauptverursacher von Trittschall sind schlechte Schallentkopplung von Estrich zu Wand/Rohboden. Der Estrich liegt immer auf einer Trittschalldämmung, die üblicherweise den meisten Trittschall auffängt. Wir nun beispielsweise eine Zwischenwand auf den Estrich gestellt, die mit einer tragenden Wand verbunden wird, haben wir eine wunderschöne Schallbrücke. Schlecht verlegter Estrich kann auch zu erhöhtem Trittschall beitragen.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
29.8.2012  (#66)
@dast12 - Verklebt wir meist 2schicht-Parkett, da der für schwimmende Verlegung nicht geeignet ist. 2schicht-Parkett ist aber auch meist günstiger als 3schicht-Parkett, deshalb wirken sich die Mehrkosten für den Kleber nicht großartig auf den Gesamtpreis aus. Die Unterlagsmatten sind bei schwimmender Verlegung auch meist teurer als üblicher guter Kleber. Die Arbeitszeit macht natürlich den Unterschied. Deshalb mein Rat, auch im Ausland nach guten Angeboten zu suchen. Bei einer Lebenserwartung eines guten Bodenbelages von bis zu 30 Jahren würde ich da jetzt aber nicht um 2.000 bis 3.000 Euro Arbeitszeit herumfeilschen. Die Freude über billige Anschaffung währt kurz, während der Ärger über billige Materialien lange andauert.

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  •  bono71
29.8.2012  (#67)
@dandjo: - sehr schoen erklaert - jetzt hab ichs.
Ich dachte halt das der schwimmende nochmal maßgeblich was bringt beim Trittschall.
Trotzdem schwere entscheidung.
Hat schon mal wer einen geklebten Boden rausgerissen oder das miterlebt?


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
29.8.2012  (#68)
@bono71 - Ja, ich war schon mal dabei. Der Parkett wird regelrecht rausgerissen und großflächig abgespachtelt. Die hartnäckigen Kleberreste müssen dann abgeschliffen werden. Wenn ein neuer Parkett drauf soll, muss der komplette Estrich abgeschliffen werden. Kling aber schmutziger und wilder als es ist. Mit entsprechenden Schleifmaschinen fällt da kaum Staub an (Stichwort Absaugung).

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  •  bono71
29.8.2012  (#69)
klingt - aber trotzdem nicht sehr prickelnd.
Die Frage ist auch wie oft tauscht man den Parkett :)

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  •  Blumen
22.9.2013  (#70)
infos vom Hersteller - Habe soeben paar interessante Infos von dem Parketthersteller Kährs gefunden:

Neben der schwimmenden Verlegung mehrschichtiger Parkettdielen wird vor allem vom Parketthandwerk die Verklebung praktiziert und empfohlen. Die Frage welche Methode besser ist, wird diskutiert seit die Hersteller Parkettdielen zur schwimmenden Verlegung anbieten - trotz
enormer technischer Verbesserungen, wie der leimlosen Dielenverriegelung Woodloc®, die ja Garant für fugenfreie Kährs-Böden ist. Unterschiedliche Aussagen im Fachhandel und Parketthandwerk erzeugt bei Verbrauchern Verunsicherungen, die nicht nötig sind.
Dabei sind beide Verlegarten möglich und jede hat Ihre Vor- und Nachteile. Schwimmend verlegtes Kährs-Parkett bietet höchsten, gelenkschonenden Gehkomfort und eine gute Trittschallverbesserung von 3 dB. Die Woodloc®
-Verriegelung garantiert fugenfreie Flächen. Kährs mit
Woodloc® ist besonders reparaturfreundlich, weil bei Bedarf Dielen sehr einfach ausgetauscht werden können. Und gebrauchte Böden können entfernt und wieder verlegt werden.

Verklebte Böden bieten einen etwas angenehmeren Raumschall. Reparaturen sind aufwändiger und der Parkettbelag ist schädlichen, klimatischen Einflüssen aus dem Deckengewerk oder darunter liegenden Räumen ausgesetzt, wenn zwischen Decke und Estrich keine Dampfbremse installiert ist.

Was sind die Gründe für eine gewünschten Verklebung?

Damit keine Trennschienen zum Einsatz kommen müssen?
Nein - dies ist schon lange kein Argument mehr. Kährs Parkett darf durch verschiedene Räume durchverlegt werden und die Bodenflächen können bis 18 Meter Breite haben – ohne Trennfugen.

Weil angeblich schwimmend verlegtes Parkett nicht renoviert werden kann?
Nein – Fertigparkett von Kährs kann mehrfach und ohne Probleme abgeschliffen werden..

Auf Fußbodenheizung wegen der besseren Wärmeleitung?
Nein - denn schwimmend verlegt liegt der Wärmedurchlasswiderstand mit KährsDämmunterlage mit 0,16 qmK/W zwar etwas höher als verklebt. Die Fußbodenheizung wirkt etwas träger als verklebt. Dafür kann sich die Parkettfläche unabhängig und entgegen der Ausdehnung des Estriches während der Heizperiode zusammenziehen und bleibt fugenfrei.

Wegen des Raumschalles?
Ja – obwohl Parkett bei weitem nicht den Trommeleffekt hat wie die sehr harten Laminatböden. Verklebte Dielen leiten den Trittschall viel mehr in den Estrich, so dass ein angenehmerer Raumklang entsteht. Allerdings zu Lasten einer schlechteren Trittschallreduzierung in das untere Stockwerk.

Bei direktem Anschluss an andere Bauteile oder Bodenflächen?
Ja - denn bei runden Bauteilanschlüssen , z. B. Kaminen oder Steinbelägen können keine
Schienen eingesetzt werden und Verfugungen mit Acrylat sind nur bedingt möglich.

hier zum nachlesen:
http://www.holzland-stoellger.de/fileadmin/user_upload/partner/stoellger/datein/Kaehrs_Kaehrs-Tech-Handbuch-Kurzversion.pdf

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  •  Blumen
22.9.2013  (#71)
teil 2 - Fachzeitschriften, Verarbeiter und manche Herstellern empfehlen, Fertigparkett
auf Heizestrichen vollflächig zu verkleben. Das geht mit Kährs Parkett selbstverständlich auch, ist aber nicht erforderlich, weil die schwimmende Verlegung für
Kährs Parkett auch zugelassen ist. Dies mag für andere angebotene Fertigparkettprodukte nicht zutreffen.
Mit Kährs Parkett, Linnea- TEN und Linnea-Seven sind jegliche Befürchtungen bei
schwimmender Verlegung auf Heizestrich unbegründet. Kährs-Böden zeigen weder
Aufwerfungen, noch Höhendifferenzen und auch keine Fugen, wenn die erforderlichen
Voraussetzungen und Vorschriften der Verlegeanleitung und die Belegreifheizmaßnahmen( nicht zu verwechseln mit dem Prüfprotokoll des Heizungsbauers!) beachtet werden.
Dies gilt uneingeschränkt für alle Holzarten – auch für Ahorn und Buche!
Es ist logisch, dass der Wärmedurchlasswiderstand einer vollflächig verklebten Parkettfläche niedriger ist als bei der schwimmend verlegten Version. Wir haben für die
schwimmende Verlegung auf Heizestrich den Nachweis, dass der Wärmedurchlasswiderstand in Verbindung mit der Kährs-Dämmunterlage lediglich 0,16 qmK/W beträgt.
Festgestellt am Fraunhofer Institut in Stuttgart laut Prüfzeugnis IWP-1-199/1990. Kährs
Linnea haben wir nicht geprüft, da der Wert auf Grund der Materialbeschaffenheit sowieso niedriger ist. Bei LinneaTEN etwa 0,12 qmK/W,
bei Linnea Seven etwa 0,10 qmK/W.
Die Risiken der vollflächigen Verklebung sind knarrende oder knisternde Stellen durch
Kleberstegabbrüche sowie Stirnfugenbildung und Längsfugenbildung, die entstehen
können, weil nicht die Gesamtfläche quellen und schwinden kann, sondern jedes einzelne Element Spannungen abbauen muss.
Schwimmend verlegte Flächen können, unabhängig von der Heizestrichkonstruktion,
quellen und schwinden, so dass gerade bei dieser Art der Verlegung das Risiko einer
Fugenbildung und Verformung minimiert ist.
Hinzu kommt, dass bei der schwimmend verlegten Version mit der Kährs -
Dämmunterlage eine integrierte Dampfbremse den Holzfußboden vor Feuchtigkeitsschäden schützt. Bei vollflächig verklebten Gewerken hingegen ist der Belag immer Diffusionsfeuchten ausgesetzt, sofern keine Dampfbremse im Unterboden eingebaut ist.
Auch wenn sorgfältigst mit CM-Messungen die Trockenheit des Estrichs protokolliert
wurde, und auch wenn die Belegreifheizmaßnahmen nicht nur protokolliert, sondern
auch tatsächlich durchgeführt wurden, sind Diffusionsprozesse im Heizungsbetrieb immer noch möglich.
Nach der Verlegung des Parketts auf dem Heizestrich wird während der Heizperiode die
Haushaltsfeuchtigkeit des Estrichs abgesenkt. In den nachfolgenden Sommermonaten
erhöht sich der Haushaltsfeuchtigkeitswert wieder auf sein Normalniveau. In der nächs-
ten Heizperiode wird er wieder abgesenkt. Jeweils mit Beginn der Heizperiode wird also
Feuchtigkeit aus dem Deckengewerk über das Parkett in den Raum transportiert. Wenn
darüber hinaus noch die vorgeschriebene Dampfbremse zwischen Betondecke und
Heizestrich fehlt, kann in den ersten drei Jahren zusätzliche Feuchtigkeit aus der Betondecke des Neubaues hinzukommen.
Empfehlen Sie für Kährs Parkett und Linnea die Schwimmende Verlegung.
Wehren Sie aber keine Aufträge ab, wenn Ihr Kunde trotzdem die Verklebung wünscht.
Diese Verlegeart ist ohne weiteres auch zugelassen, wenn Sie von einem Fachmann
ausgeführt wird, der die entsprechenden Prüfpflichten kennt und die Verarbeitung eines
quellungsfreien Parkettklebstoffes beherrscht.
Geeignet sind PU-Klebstoffe, auch elastische oder silanmodifizierte Klebstoffe (Hybridkleber) wie z.B. Bauwerk P30 oder Bauwerk MS 40.
Apropos:
Holzfu&#

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  •  jbrandl
3.10.2013  (#72)
Hatten selbe Frage vor einem Jahr - Haben auch eine FBH FBH [Fußbodenheizung] mit Wärmepumpe, auch eine Weitzer Parkett Eiche (genauere beschreibung kenn ich nicht mehr) und ca 90m² im Dachgeschoss zu verlegen.
Verkleben soll nach wie vor das Beste sein.
Wir haben uns nach langem überlegen gegen das verkleben und für das schwimmend verlegen entschieden, da die überlegung war das wenn uns der Parkett mal nicht mehr gefällt bzw abgewohnt ist wir den Boden höchstwahrscheinlich nicht abschleifen lassen werden da man in 10-20 Jahren dann doch vielleicht mal einen anderen Boden sehen möchte und wenn man ihn klebt der Aufwand den Boden wieder herauszureissen gegenüber dem schwimmend verlegten enorm ist. Außerdem konnten wir ihn so selbst verlegen was wunderbar funktioniert hat. (Voraussetzung ist natürlich vernünftiges Werkzeug)
Wie gesagt, jetzt ist er ein Jahr drinn, beim gehen knackst der Parkett gar nicht nur die ersten Wochen wenn wir abends im Bett gelegen sind hat man ihn leicht "arbeiten" ghört.

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