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Optimaler Pufferspeicher + FRIWA für WP

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  •  Christiano
  •   Silber-Award
7.12.2018 - 17.3.2024
1.514 Antworten | 46 Autoren 1514
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Hallo,
wie bereits in einem anderen Treath mitgeteilt überlege ich unseren Pufferspeicher zu wechseln. Mich stören vor allem beim vorhandenen Pufferspeicher die Abstrahlverluste und Mikrozirkulation durch den geraden Anschluss. Die Beladung durch unsere 1155 funktioniert sehr gut. Man könnte den vorhandenen Puffer höherwertiger isolieren und mit Thermosiphons ausstatten oder meine ursprüngliche Absicht einen 500l Roth Quadroline Typ TQ-T hierfür zu kaufen. 
Den vorhanden Puffer müsste man dann in der Bucht eninstellen und den Verlust als Leergeld abhacken. Die vorhandene Oventrop Regumaq Xc-30 hat ausreichende Leistung für unsere Ansprüche. Hier gibt es aber Alternativen auf den Markt wie die neue von FRIWA für WP WP [Wärmepumpe] von TA (Technische Alternative).

Das Thema Puffer+FRIWA für eine WP WP [Wärmepumpe] muss man gesondert von anderen Wärmequellen betrachten. Bisher wurden Pufferspeicher überwiegend für thermische Solaranlagen und Hochtemperaturheizungen konzipiert. Diese haben im Betrieb im Verhältnis zur WP WP [Wärmepumpe] eine geringere Spreizung und die Effizienz leidet weniger bei steigender Wassertemperatur. 
Bei der WP WP [Wärmepumpe] sollte man möglichst tiefe Temperaturen im Puffer einspeichern, der Zielwert 45°-48° ist mit der vorhandenen FRIWA völlig ausreichend. 
Eine WP WP [Wärmepumpe] hat in der Regel einen hohen Volumenstrom (Ausnahme die KNV/Nibe 1155) jenes meist zur Durchmischung im Puffer führt. Der TQ-T kann laut Aussage eines Roth Mitarbeiters auch bei einen Volumenstrom bis zu 30l/min noch einschichten. Halte dies für möglich aber besser man nimmt hier weniger an denn 20l/min würden für viele WP WP [Wärmepumpe] Besitzer reichen. 
Den Puffer gibt es in verschiedenen Ausstattungsvarianten für die Strahlungsverluste wie Label A und B, Kostenunterschied ca. 250.€ wobei man anscheinend die Thermocoatvariante nachrüsten könnte. 

Würde mich freuen wenn möglichst viele sich bei der Auslegung eines Puffer mit FRIWA  für eine WP WP [Wärmepumpe] beteiligen würden. 

Welche am Markt befindliche Puffer und FRIWA kommen hier in Frage?
Wie sollte der optimale Puffer konzipiert sein?
Halte diesen Puffer für sehr gut geeigent aber vielleicht weiß jemand Alternativen.

Wolfgang

  •  radis
  •   Gold-Award
4.3.2019  (#721)
Hallo Jan, das klingt wirklich interessant. Wie hast Du die PV verschaltet - immer noch über den Heizstab?
Andererseits - wir haben hier ja auch einiges durchlebt. Wäre nett, wenn Du dich dazu gelegentlich einbringst.
Gruß radis

1
  •  JanRi
5.3.2019  (#722)
Hallo,

Ist immer noch die einfache Variante mit dem fehlangepassten Heizstab - darum ja maximal 90W. Ich bin mir über die Weiterentwicklung noch nicht ganz im Klaren. Eine Lösung auf 230V wäre natürlich am einfachsten, aber wenn ich dafür zusätzliche Module aufbaue, dann ist das eine neue Anlage nach EEG mit all dem Papierkram drum herum. Das lohnt dann auch nicht mehr, weil der Verkauf des Stroms immer eine bessere "AZ" erzeugt als das direktelektrische Verheizen. Darum sind die Gleichstromsysteme hier so interessant (im EEG-Land), weil sie nach EEG eben nicht existieren und keine neuen Module erfordern.

Wenn man sich bei Secondsol mal umschaut, bekommt man Gebrauchtmodule teilweise um 11 bis 30 Cent pro Wp. Das wären dann gerade einmal 150 Euro für 500W, was (an Sonnentagen) deutlich mehr schaffen sollte als nur die Verluste zu kompensieren. Leider sind die Abnahmemengen meist nicht zielführend... die sind oft drei- bis vierstellig.

zitat..
radis schrieb: Wäre nett, wenn Du dich dazu gelegentlich einbringst.


Inzwischen lese ich wieder alles mit, aber da ich zu deinen Versuchen noch keine wirklich konstruktive Idee hatte, habe ich noch nichts geschrieben. 

Die Sache mit dem Bypass (also im Kreis pumpen) finde ich ebenfalls spannend und sollte meiner Meinung nach ein sinnvoller Ansatz sein, den kalten Schwall zu vermeiden. Ebenfalls könnte ein steuerbarer Bypass (Mixer) helfen, eine VL VL [Vorlauf]-Temperatur, die knapp nicht ausreicht, um das kleine bisschen anzuheben, was man braucht, um eine zweite Runde zu vermeiden. Das wird zwar die AZ senken, aber die Gesamtenergieaufnahme reduzieren, so dass über vermiedene Verluste dann wieder ein Plus in der Rechnung steht.

So einen Fall hatte ich vorgestern zufällig beobachtet: Da die Sonde aktuell eher warm ist, lief WW WW [Warmwasser] mit 55 Hz. RL war bei 25, aber bei 55 Hz hat die WP WP [Wärmepumpe] "nur" 19 K Spreizung geschafft. Das waren dann VL VL [Vorlauf] von 44 C, was bei 45 Ziel natürlich zu wenig ist. Ich habe aber nicht weiter beobachtet, wie lange dieser Zustand anhielt. So etwas zu vermeiden, wäre schon nicht schlecht.

Alternativ könnten wir mal durchdenken, was passiert, wenn wir statt der Drossel einen steuerbaren Engpass nehmen. Wenn man damit den Durchfluss deutlich reduziert, dann wird der initiale Schwall natürlich auch kleiner. In meiner eben beschriebenen Situation müsste man auch kaum drosseln, um statt 19 dann 21K Spreizung zu erreichen.

Feste Pumpendrehzahlen sind leider immer ein Kompromiss... bin gespannt, was dein Versuch ergibt. Der Königsweg wäre hier vermutlich das Modbusmodul: WT auf 1% festnageln und auf automatisch mit Zieltemperatur umschalten, wenn die VL VL [Vorlauf]-Temperatur erreicht ist.

Viele Grüße,

Jan

1
  •  radis
  •   Gold-Award
5.3.2019  (#723)

zitat..
JanRi schrieb: Hallo,

Ist immer noch die einfache Variante mit dem fehlangepassten Heizstab - darum ja maximal 90W. Ich bin mir über die Weiterentwicklung noch nicht ganz im Klaren. Eine Lösung auf 230V wäre natürlich am einfachsten, aber wenn ich dafür zusätzliche Module aufbaue, dann ist das eine neue Anlage nach EEG mit all dem Papierkram drum herum. Das lohnt dann auch nicht mehr, weil der Verkauf des Stroms immer eine bessere "AZ" erzeugt als das direktelektrische Verheizen. Darum sind die Gleichstromsysteme hier so interessant (im EEG-Land), weil sie nach EEG eben nicht existieren und keine neuen Module erfordern.

Jan


 Hallo Jan,
was hältst Du denn von einer Variante mit Batterielader? Die gibt es auch als MPPT MPPT [Maximum Power Point Tracker] und mit 48V-Ausgang.
Sie kosten teilweise unter 100,-€......man müsste nur die Batterie weglassen können. Da weiß ich aber nicht, wie der Laderegler dann reagiert.

zitat..


Die Sache mit dem Bypass (also im Kreis pumpen) finde ich ebenfalls spannend und sollte meiner Meinung nach ein sinnvoller Ansatz sein, den kalten Schwall zu vermeiden. Ebenfalls könnte ein steuerbarer Bypass (Mixer) helfen, eine VL VL [Vorlauf]-Temperatur, die knapp nicht ausreicht, um das kleine bisschen anzuheben, was man braucht, um eine zweite Runde zu vermeiden. Das wird zwar die AZ senken, aber die Gesamtenergieaufnahme reduzieren, so dass über vermiedene Verluste dann wieder ein Plus in der Rechnung steht.

Alternativ könnten wir mal durchdenken, was passiert, wenn wir statt der Drossel einen steuerbaren Engpass nehmen. Wenn man damit den Durchfluss deutlich reduziert, dann wird der initiale Schwall natürlich auch kleiner. In meiner eben beschriebenen Situation müsste man auch kaum drosseln, um statt 19 dann 21K Spreizung zu erreichen.

Feste Pumpendrehzahlen sind leider immer ein Kompromiss... bin gespannt, was dein Versuch ergibt. Der Königsweg wäre hier vermutlich das Modbusmodul: WT auf 1% festnageln und auf automatisch mit Zieltemperatur umschalten, wenn die VL VL [Vorlauf]-Temperatur erreicht ist.


Die Spreizung von VL VL [Vorlauf] zu RL RL [Rücklauf] hängt wohl auch von der Wärmequelle ab. Daher hatte ich das Problem bisher nicht. Ein Engpass könnte auch das Eingangsventil am Speicher sein, wenn vorhanden. Nur müsste man das den Bedingungen evtl. ständig anpassen, weshalb ich einen regelbaren Beipass dann in Betracht ziehen würde.
Mein Favourit in solchen Fällen wäre aber der Rücklauf der FBH FBH [Fußbodenheizung]. Den durch den Speicher leiten und schon sind 22°C allemal drin.
Die Messung lief hier mit 55Hz.

https://up.picr.de/35210790ez.pngBildquelle: https://up.picr.de/35210790ez.png

Zur Erinnerung: Mein interner WMZ der Nibe funktioniert nicht. Mir blieb also nichts anderes übrig, als für WW WW [Warmwasser] und Heizung getrennt je einen Zähler einzufügen.
Hier nun die ersten  3 Messungen mit der 4%-Delta-T-Ladung. Der KT lag bei ca. 5°C. In Summe ergab sich eine AZ von sagenhaften 4,7. Weil ich nun den WP WP [Wärmepumpe]-Strom gesondert herausziehe, ist es auch möglich, den Strom und damit die AZ für den Heizkreis gesondert zu ermitteln. Hier lag die AZ bei 5,1. Da meine WMZ relativ genau zu sein scheinen, vertraue ich den Meßwerten erst mal....was bleibt mir auch anderes übrigemoji .
Im umgekehrten Fall würde ich natürlich den WMZ die Schuld an der Misere geben. Aber das versteht sich ja von selbst.emoji
Auf jeden Fall können die gemessenen Werte dazu dienen, Vergleichsmessungen anzustellen und so die optimale Einstellung zu ermitteln. Meine JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] beträgt mehr als 6 auch wegen der ST.

https://up.picr.de/35210791wm.pngBildquelle: https://up.picr.de/35210791wm.png

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  •  radis
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#724)
Zur idealen Zieltemperaturladung.
So, ich will mal wieder einen Zwischenbericht senden.
Mit Einbau des Kurzschlußventils und der Umprogrammierung der UVR und voller Hoffnung ging........... nichts mehr. The winner is brink! Er hatte die Befürchtung ausgesprochen, daß sich der Ladekreis aufschaukelt. Im Nachhinein ist das auch logisch. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, schaltet das Ventil auf Ladung und die Vorlauftemperatur geht in den Keller, nur um dann das Ventil wieder auf Kurzschluß zu bringen und eine neue Runde einzuläuten. Nun hätte man mit viel Aufwand gegensteuern können, aber ob sich dann ein Erfolg eingestellt hätte, bleibt fraglich.
Ich habe also nach einer Lösung gesucht, die den Wärmestrom nicht durch sprunghafte Äderungen unterbricht und bin auf eine  Idee gekommen, die zudem keine Exergie vernichtet und außerdem mit geringem Aufwand anzuwenden ist. Sie ist zudem so simpel, daß ich mich wundere, warum wir nicht längst darauf gestoßen sind. Den Nibe-Entwicklern hätte man das ebenfalls zutrauen können.
Wenn der Speicher WW WW [Warmwasser] anfordert, wird das 3-Wege-Ventil in der WP WP [Wärmepumpe] direkt umgeschaltet. Schaltet man hier eine Verögerung zwischen, die temperaturgesteuert ist, dann schiebt die WP WP [Wärmepumpe] das WW WW [Warmwasser] so lange weiterhin in den Heizkreis, bis die gewünschte VLT erreicht ist. Erst dann schaltet das 3-Wege-Ventil um.
Es werden keinerlei externe Bauteile aus der Heizungsbranche benötigt. Einzig ein geringer Programmieraufwand, evtl. ein zus. Relais und etwas Kabel sind erforderlich, wenn eine UVR vorhanden ist. Ich werde alle zusätzlichen Bauteile wie Schichtenlader und 3-Wege-Ventil wieder ausbauen und kann diese ggf. verschrotten.
Ebenfalls denkbar wäre für all jene, die keine UVR besitzen und sich auch sonst nicht an die Elektronk trauen, entweder einen fertigen Differenztemperatur-Schalter für wenig € beim Elektronik-Versender, oder ein einfaches Zeitrelais zu kaufen und einzubauen. Wobei das Zeitrelais wirklich die schlechteste Lösung wäre.
Einen kleinen Nachteil hat die Schaltung zumindest für Anlagen mit auschließlicher FBH FBH [Fußbodenheizung] - es ist darauf zu achten, daß die maximal zulässige VLT der Heizungsrohre nicht überschritten wird. Die dürfte bei 40°C liegen. Bei mir spielt das keine Rolle, da die FBH FBH [Fußbodenheizung] hier bei WW WW [Warmwasser]-Anforderung abgeschaltet wird und nur der Heizkörperkreis die Wärme aufnimmt.
Alles Weitere folgt in den nächsten Tagen.

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#725)
Postest du noch einen Log vom Ladeversuch?
Glaub dir schon dass es nicht funktioniert hat. Aber das heißt nicht, dass es generell nicht geht. Bei Bosch/IVT gehts ja auch.
Sollte also nur eine Einstellungssache sein.

- Was hast du für ein Ventil verbaut?
- wie schnell schaltet dieses Ventil mechanisch zwischen den beiden Stellungen hin und her?
- wo hast du es verbaut?
- wo leitet es den VL VL [Vorlauf] genau hin?
- was ist deine eingestellte VL VL [Vorlauf]-Zieltemp am WP WP [Wärmepumpe]-Regler?
- was sind deine ON/OFF Temperatur-Schaltpunkte für das Ventil?
- bzw. wie groß ist die Temperatur-Differenz zw. deinem ON und OFF Signal ans Ventil? 
- gibt es eine min. Zeitverzögerung zw. ON und OFF?
- welchen Sensor verwendest die für den ON/OFF Schaltpunkt des Ventils bzw. wo sitzt der Sensor genau?
- hat der evtl. etwas Offset zum WP WP [Wärmepumpe] VL VL [Vorlauf]-Temp. Sensor-Wert?

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#726)
Da fällt mir noch ein, ich hab vor etwas mehr als einem Jahr hier mal eine Theorie-Grafik gepostet, wie eine Ladung mit Kurzschlussventil aussehen könnte:


2019/20190307826609.png

VL-Zieltemp wäre hier ca. 47C
Ventil ON/OFF Schaltpunkte sind hier im Beispiel 39/42C.

Die Schwingungen sind grob angedeutet.
Wie lange das so geht bzw. groß die Amplituden im realen Fall wirklich werden hängt von den Schaltpunkten und der Trägheit/Stellgeschwindigkeit des Ventils ab

Also bitte nicht gleich wieder alles rausreißen, sondern bitte erstmal ein wenig an der Ansteuerung feilen....

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  •  brink
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#727)

zitat..
Pedaaa schrieb: Bei Bosch/IVT gehts ja auch.


ich denke, solange eine regelung die fäden zieht, kann der lade-algorithmus stabil ausgeführt werden. kämpfen zwei regelungen gleichzeitig gegeneinander ist es glück, wenn's geht.
ich dachte (zu 90%), bei radis wird's auch gehen, aber seine lösung mit dem umschalteventil in der wp ist für ihn absolut super emoji

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#728)
Da hast du natürlich recht. 
Aber ich würde das Wort "Glück" gegen "Einstellungs-Herumspielerei" ersetzen emoji

zitat..
brink schrieb: aber seine lösung mit dem umschalteventil in der wp ist für ihn absolut super


mit Kombipuffer mit Heizungsbereich vermutlich ja.
Bei direktem FBH FBH [Fußbodenheizung]-Anschluss würd ich das nicht machen wollen.


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  •  JanRi
7.3.2019  (#729)
Hallo,

nicht gleich alles wegwerfen! emoji

Das Gegeneinander der beiden Regelungen dürfte der Knackpunkt sein, vor allem aber das recht flotte Umschalten. Ich denke, dass es funktionieren könnte, wenn man die Umschaltung langsam und gleitend macht. Eventuell sollte man sie auch gar nicht regeln, sondern nur steuern, denn das Verhalten ist ja immer das gleiche (+- ein bisschen). Am Anfang ist voller Kurzschluss. Den lässt man kurz laufen, eventuell, bis der VL VL [Vorlauf] den Wunsch erreicht hat (das wäre dann schon ein bisschen Regelung). Danach schaltet man den Mischer GANZ langsam um. Ziel muss sein, dass das gesamte Umschalten etwa so lange braucht, wie die Nibe benötigt, um von 50% auf 1% WT herunterzukommen (mehrere Minuten!). Dort erst liegt ja der gewünschte Betriebszustand vor. Man muss also so langsam umschalten, dass die Nibe immer geringfügig zu kaltes Wasser produziert (aber noch warm genug für unsere Zwecke) und darum die WT-Pumpe drosselt. Die Zeit, bis sie bei 1% angekommen ist, war in meinen Versuchen sehr konstant. Es könnte also mit einer festen Steuerung gehen, mit der man quasi die Drosselkurve der Nibe entlangfährt.

Zu der Variante mit dem Entsorgen in die Heizung: Das klappt mit Heizkörpern natürlich prima. Bei FBH FBH [Fußbodenheizung] wäre man - wenn man nicht noch zusätzliche Hardware verbauen will - dann aber wohl wieder an der Stelle, an der man den noch zu kalten VL VL [Vorlauf] einfach weiter unten in den Puffer entsorgt. Gegenüber dem Kurzschluss hat das den Vorteil, dass der RL RL [Rücklauf] nicht ansteigt und man dann einfach hart umschalten kann. Vernichtet natürlich Exergie.

zitat..
Pedaaa schrieb: Wie lange das so geht bzw. groß die Amplituden im realen Fall wirklich werden hängt von den Schaltpunkten und der Trägheit/Stellgeschwindigkeit des Ventils ab


Knackpunkt dürfte die Reaktion der Nibe sein. Da sie nicht moduliert an der Stelle, regelt sie nur die Pumpe. Ziel muss sein, dass diese schnell auf 1% kommt. Das geht am besten, wenn der VL VL [Vorlauf] deutlich zu niedrig ist, was uns aber stört. Also muss man die oben erwähnte Gratwanderung machen, indem man dafür sorgt, dass die WT-Pumpe abfällt, aber es erst bei komplett nach oben umgeschalteten Ventil schafft, die Zieltemperatur wirklich zu erreichen.

Das gezielte "Entsorgen" des zu kalten Wassers dürfte aber die einfachere und stabilere Lösung sein.

@Radis: Da das Umschaltventil ganz simpel per 230V angesteuert wird, reicht da ein Thermoschalter, den man praktischerweise auch direkt neben dem Ventil anbringen kann. Solange T<x C, unterbricht er die Leitung zum Ventil. Stört im Heizbetrieb in keiner Weise und ist kein grosser Eingriff.

Bei einer FBH FBH [Fußbodenheizung] sollte man überlegen, ob die fragliche Wassermenge überhaupt irgendeine Relevanz besitzt. Das, was mit >40C kommt, sind nur ein paar Liter, weil da die WT-Pumpe schon weit unten ist.

Interessanter ist die Einkoppelung des Puffers, denn im Grunde klappt das nur, wenn die Nibe dann den RL RL [Rücklauf] aus (bzw über) den Puffer bekommt und nicht aus der Heizung, denn der kann ja unterschiedlich warm sein, was dann wieder das bekannte Problem erzeugt. Von daher braucht man vielleicht noch ein zweites Ventil, das den unteren Teil des Puffers seriell in den Heizungs-RL hängt (und zwar unverzögert).

Viele Grüße,

Jan

1
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#730)

zitat..
JanRi schrieb: dass die WT-Pumpe abfällt, aber es erst bei komplett nach oben umgeschalteten Ventil schafft, die Zieltemperatur wirklich zu erreichen.


Stimmt... bei Zieltemp. wird man noch feiner mit den Einstellungen herumspielen müssen, bis es wirklich brauchbar klappt. 
Bei dT-Einstellung sollte es leichter in den Griff zu bekommen sein.

Aber auch nochmal von mir:
Bitte noch nicht alles wegschmeißen. Das sollte mit den UVR-Einstellmöglichkeiten eigentlich lösbar sein.


Ich werds bei mir ja auch leicht anders umsetzen:

2019/20190307412488.png

Das obere Umschaltventil ist ein ESBE MBA132.
Das ist mit 40Sek. Laufzeit relativ langsam.
und unten ist der VRB142 - 4-Wege Bivalent-Mischer.
Wie schon erwähnt, bleiben mir so alle Regelungs- und Ansteuerungs-Varianten offen.

Teile und Fittings liegen alle schon da.
Warte nur mehr auf den Speicher. Der sollte in den nächsten 2-3 Wochen kommen.
Dann wird das alles zusammengelötet. Bis zum Ausprobieren wirds aber noch länger dauern.

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  •  brink
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#731)

zitat..
JanRi schrieb: Ziel muss sein, dass das gesamte Umschalten etwa so lange braucht, wie die Nibe benötigt, um von 50% auf 1% WT herunterzukommen (mehrere Minuten!). Dort erst liegt ja der gewünschte Betriebszustand vor.


also da gefiele mir eine ww ladungsstrategie delta-T mit fix 1% wt pumpe (oder halt die passende %) und einer externen logik/steuerung, um die ww ladung zu beenden, wenn vl übermäßig ansteigt, besser emoji

zitat..
Pedaaa schrieb: Bei dT-Einstellung sollte es leichter in den Griff zu bekommen sein.



1
  •  radis
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#732)
Hallo,
ich stelle nicht infrage, ob man mit dem vorhandenen Ventilunterteil auch eine bessere Lösung hätte finden können. Dazu hätte ich mir aber ein anderes Ventiloberteil besorgen müssen, wobei das Ergebnis keinesfalls sicher war. Aber wozu ein zusätzliches Ventil, wenn ich mit den vorhandenen Mitteln und weniger Aufwand ein ähnliches Ergebnis erzielen kann? Da bin ich doch für die einfachere Lösung.Ventile zum Austoben habe ich schon genug verbautemoji und alles was sich bewegt, geht eines Tages auch kaputt. Mehrschichtverbundrohre können heute schon oft mehr als 70°C Dauerlast ab. Auch da sollten je nach Hersteller und Machart keine Probleme auftauchen. Wenn das Rohr unbekannt ist, dann eben im Zweifel auf eine andere Lösung ausweichen.
Exergie geht in der Heizperiode auch nur in unbedeutendem Maß verloren. Im Sommer siehts dann aber anders aus und alles, was in den Heizkreis gepumpt wird, ist wirklich verloren! Auch das spielt bei mir keine Rolle, weil die WP WP [Wärmepumpe] im Sommer wegen der ST so gut wie nie anspringt. Aber auch ohne ST oder Direkt-PV könnte man den ersten Kaltwasserstrom mit Hilfe eines einfachen Handventils, das 2 mal pro Jahr betätigt werden müsste,unterhalb der Warmzone in den Puffer leiten.
In meinen Augen unterscheiden sich Zielladung und %-Ladung nicht so sehr. Wenn ich mit der Zielladung einen möglichst geringen Volumenstrom erreichen will, muß ich die Zieltemperatur entsprechend hoch setzen. Will ich mit der %-Ladung eine Temperatur von z.B. 45°C im Vorlauf erreichen, muß ich mit dem Pumpenstrom hochgehen. Wie ich es auch drehe und wende, es gibt immer einen Haken bei der Sache. Bei guter Einstellung sollte der Unterschied nicht allzu groß sein. Die Einhaltung einer möglichst gleichmäßigen Temperatur unten im Speicher scheint mir das Wichtigste zu sein.
Leider habe ich gerade nicht viel Zeit. Ich melde mich aber wohl diese Woche noch mit dann hoffentlich vorzeigbaren Ergebnissen.

1
  •  brink
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#733)

zitat..
radis schrieb: In meinen Augen unterscheiden sich Zielladung und %-Ladung nicht so sehr.


ja, da hast schon recht, nur die wp's interne regelung lernt immer vom neuen, welchen volumenstrom es denn bräuchte. insofern ist regelungstechnisch die delta-t wesentlich einfacher handhabbar, da der volumenstrom fixiert ist. da die wp die leistung auch auf ca. 4 kw output fixiert, kann eine externe steuerung eine perfekte ladung allein durch das vorgeben der rücklauftemperatur 'erzeugen'.
insofern bräuchte pedaaa nur die richtige rl temp durchreichen und bekäme ca das raus:


2019/20190307396382.jpg
bei der ersten roten linie geht dann vl in den puffer
bei der zweiten roten linie ist ww aus, da das überschießen beginnt.

1
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
7.3.2019  (#734)

zitat..
brink schrieb: insofern bräuchte pedaaa nur die richtige rl temp durchreichen und bekäme ca das raus:


Genau...
Das ist eine der Ideen die ich ausprobieren will.
Die VL VL [Vorlauf]-Temp nur mit dem unteren Mischer regeln.

Aber wie gesagt, mir bleiben hier alle möglichen und unmöglichen Varianten frei.
Kann den Mischer z.B. auch blockieren, damit er immer nur nach oben zeigt. So sind dann echte Teilbeladungen möglich. und und und...
Muss nur leider erst das Haus noch fertig bauen  emoji  
Bin grad mit der Dampfbremse fertig geworden und stelle nun demnächst erst die Innenwände auf


1
  •  JanRi
8.3.2019  (#735)
Hallo,

da war ja noch was...

zitat..
radis schrieb: was hältst Du denn von einer Variante mit Batterielader? Die gibt es auch als MPPT MPPT [Maximum Power Point Tracker] und mit 48V-Ausgang.


Mein erster Gedanke war "geht nicht", aber mit etwas Nachdenken könnte das klappen.

Das Problem ist:

Eine Solarzelle liefert bei verschiedener Einstrahlung eine in etwa konstante Spannung (mit einigen Schwankungen) und einen einstrahlungsabhängigen Strom.

Der Heizwiderstand hat einen konstanten Widerstand.

Ein Batterielader versucht, eine halbwegs konstante Spannung mit passendem Strom zu liefern - meist sind es Stromquellen mit Spannungsüberwachung.

Ein Widerstand an so einem Batterielader wird also in einem festen Arbeitspunkt gut laufen, aber das nutzt uns ja nichts. Wenn der Lader aber etwas dümmer ist und einfach versucht, in Abhängigkeit von der Batteriespannung soviel Strom wie möglich reinzubringen, dann könnte das auch an einem Widerstand gehen. Setzt aber voraus, dass das Ding extrem breite Spannungsbereiche erlaubt, ohne einen Defekt der Batterie anzunehmen. Der Spannungssprung leer->voll ist ja nicht so extrem gross, aber im Fall eines Festwiderstands wird das passieren.

Rechnen wir mal und gehen der Einfachheithalber von einem MPP bei 30V und wechselnden Strömen sowie einem Heizwiderstand mit 10 Ohm aus.

Hänge ich den direkt an das Modul, so werden 90W umgesetzt, solange das Modul wenigstens 3A liefern kann. Kann es weniger, bricht die Spannung ein und der Strom geht auch zurück. Liefert es mehr, bleibt es bei 90W. So mache ich es aktuell.

Der MPPT MPPT [Maximum Power Point Tracker]-Lader würde das Modul in seinen MPP bringen (also die maximal mögliche Energie extrahieren) und damit dann den Akku laden. An unserem 10 Ohm-Widerstand könnte das dazu führen, dass z.B. bei 90W sich dann wieder der Arbeitspunkt 30V 3A einstellt, aber mit steigendem Angebot dann z.B. 40V 4A (also 160W) auch noch möglich sind und halt auch 50V 5A usw... eben solange das Modul liefern kann. Scheitern wird das aber daran, dass die meisten Lader nicht so einen breiten Spannungsbereich ohne Neukonfiguration abdecken können. Sie können sich zwar an x Zellen anpassen, aber nicht beim Laden.

Also müsste man beim Laden parallel dafür sorgen, dass der Widerstand passt. Mein 10 Ohm-Widerstand (in Wahrheit sind es etwas mehr als 11, aber so rechnet sich das besser) besteht z.B. aus 3 30 Ohm-Widerständen parallel. Also müsste man die Spannung beobachten und die Verschaltung der Widerstände anpassen. Da gehen ja viele Zwischenschritte zwischen 10 und 90 Ohm. Sprich: Wenn Spannung zu klein, dann Widerstand größer, wenn Spannung zu hoch, dann Widerstand kleiner. Müsste man mal rechnen, ob man damit im Wohlfühlbereich eines solchen Laders bleiben könnte. Setzt aber natürlich wieder diverse MOSFETs zum Umschalten voraus, denn Relais taugen bei Gleichstrom und diesen Spannungen nicht wirklich gut.

Oder aber eben der Tranistorheizer, den ich nur mal weiterbauen muss... Der Charme an der Sache mit dem Batterielader wäre, dass man den vorhandenen Heizstab gut nutzen könnte.

Viele Grüße,

Jan

1
  •  radis
  •   Gold-Award
9.3.2019  (#736)
Hallo Jan,
danke für die Erklärung.
Nehmen wir mal an, es wäre ein Batterielader, der 150V Eingangsspannung verträgt und eine 48V-Batterie aufladen könnte. Wenn man nun z.B. 4 kleine Motorrad-Batterien in Reihe schalten würde und dazu parallel einen Heizstab mit 48V mit vorgeschaltetem Tiefentladungsschutz, so daß der Hauptlaststrom ab ca. 50V über den Heizwiderstand ginge, könnte dann das Problem gelöst sein? Würde evtl. eine gewisse Menge (MP)-Kondensatoren oder Elkos mit einem Vorwiderstand, der dem Innenwiderstand der angenommenen Batterie entspräche, nicht auch ausreichend sein?
Zumindest würde dann der Verschleiß der Batterie wegfallen und von den Kondensatoren habe ich noch einige rumliegen.


1
  •  radis
  •   Gold-Award
9.3.2019  (#737)
Hier mal  ein ausgewähltes Ergebnis einer WW WW [Warmwasser]-Ladung. Ich habe in der Zwischenzeit sowohl Zielwertladung, als auch %-Ladung mit verschiedenen Umschaltpunkten ausprobiert. Vorteil der %-Ladung ist, daß nur wenig Wasser in die Heizung fließt, bevor umgeschaltet wird. Bei mir ist das dann der einzige Vorteil. Die Temperatur unten im Speicher schwankt bei mir zwischen ca. 22 und 27°C. Das ist für %-Ladung zu viel. Wollte ich das regeln, käme eine Temperatur von ca. 25°C dabei raus. Runter regeln geht nicht.emoji Auch passiert es bei mir, daß der Verdichter nicht bei 55Hz bleibt, sondern auch mal auf 64Hz geht, was auch gegen die %-Ladung spräche.
Außerdem spuckt bei mir die ST in die Suppe. Sie kann die Temperatur in der Übergangszeit unten im Speicher auch auf 30°C und darüber hinaus bringen. Fazit: Zielwert mit einer Übertemperatur, die ein zu langes laden verhindert.
Umso größer die Übertemperatur, desto geringer die Wassermenge, aber auch desto geringer die Effizienz!
Eine zu geringe Übertemperatur kann die Ladung unnötig verlängern. Auch das spricht für die Zieltemperatur.....zumindest unter meinen Bedingungen.
Hier nun die Kurven:

https://up.picr.de/35236062ew.pngBildquelle: https://up.picr.de/35236062ew.png


https://up.picr.de/35236173xn.pngBildquelle: https://up.picr.de/35236173xn.png  

Das zusätzlich eingebaute Verntilunterteil besteht noch und ich habe eine kostenfreie Lösung gefunden, damit ein wenig zu experimentieren. Mit der vorhandenen Lösung in der Hinterhand, macht es dann auch mehr Spaß.
Das lass ich aber in Ruhe angehen.
Nachtrag:
Man sieht in den Grafiken, daß bei ca. 42°C umgeschaltet wird. Umschaltung bei Zieltemperatur habe ich auch ausprobiert, dann gibt es aber, je nach Differenz der RL RL [Rücklauf]-T- Heizkreis und der T-Speicher -unten ein Überschwingen mit anschlißendem Durchsacken unter den Zielwert. Das sind aber unwichtige Feinheiten. Die Grafik im Uplink ist etwas ungenauer. Hier fehlt außerdem der steile Anstieg des Pumpenstroms, der in der Grafik abgeschnitten wurde.
Leider mußte ich nun den BT25 aufgeben. Er hatte zuvor dafür gesorgt, daß bei WW WW [Warmwasser]-Bereitung die GM in den Keller gingen, damit anschließend eine kleine Aufholjagd beginnen und somit der Wärmeeintrag ausgeglichen werden konnte. Mit der neuen Ladestrtegie hats mir die GM auf Null gesetzt. Das ist aber unwichtiger, je besser das Haus gedämmt ist. Vielleicht reaktiviere ich ihn aber auch wieder und schalte bei WW WW [Warmwasser]-Ladung dann auf einen Festwiderstand, um ihn zu simulieren.
........und jetzt bitte meckern!

1
  •  radis
  •   Gold-Award
9.3.2019  (#738)

zitat..
radis schrieb: Hallo Jan,
danke für die Erklärung.
Nehmen wir mal an, es wäre ein Batterielader, der 150V Eingangsspannung verträgt und eine 48V-Batterie aufladen könnte. Wenn man nun z.B. 4 kleine Motorrad-Batterien in Reihe schalten würde und dazu parallel einen Heizstab mit 48V mit vorgeschaltetem Tiefentladungsschutz, so daß der Hauptlaststrom ab ca. 50V über den Heizwiderstand ginge, könnte dann das Problem gelöst sein? Würde evtl. eine gewisse Menge (MP)-Kondensatoren oder Elkos mit einem Vorwiderstand, der dem Innenwiderstand der angenommenen Batterie entspräche, nicht auch ausreichend sein?
Zumindest würde dann der Verschleiß der Batterie wegfallen und von den Kondensatoren habe ich noch einige rumliegen.


Was ich da geschrieben habe, ist natürlich Unsinn. Die Spannung am Widerstand (wenn er nicht variabel ist) wird dann auch zusammenbrechen, wenn nur 25 oder 50% der möglichen Energie von den Modulen kommt.

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  •  JanRi
9.3.2019  (#739)
Hi,

zitat..
radis schrieb: Was ich da geschrieben habe, ist natürlich Unsinn.


 
Nein... es ist kein Unsinn... in der Tat habe ich so etwas schon vor längerer Zeit mal überlegt, nur eben ohne den MPPT MPPT [Maximum Power Point Tracker]-Lader. Nur mit den Akkus geht es nicht, das würden sie nicht lange überlegen. Mit Kondensatoren geht es aber.

Variante mit MPPT MPPT [Maximum Power Point Tracker]-Lader:

Man sucht sich einen "Batteriespannungsbereich", der einem gefällt, z.B. 48V. Das wäre dann ja sowas wie 42V-54V oder so je nach Akkutyp.

Dann schaltet man an. Die Kondensatorbank ist sehr schnell "voll" (im Sinne der Ladeendspannung), aber soweit lässt man es nicht kommen. Per Mikrocontroller schaltet man nämlich den Widerstand zu. Nun fliesst der volle Ladestrom + der Entladestrom der Kondensatoren in den Widerstand. Dabei sinkt die Spannung, bis man sich der unteren Grenze nähert. Hier wird wieder abgeschaltet. Der Ladestrom lädt jetzt wieder die Kondensatoren, bis der Mikrocontroller kurz vor "voll" wieder zuschaltet usw. 

Problem daran ist, dass das eine ziemliche Sauerei in Sachen EMV werden dürfte. Obiger Vorgang dürfte auch bei größeren Kondensatoren eher im Millisekundenbereich liegen, man hat also eine ziemliche Frequenz auf den Leitungen zum Heizwiderstand zu liegen (und dazu heftige Sprünge im Strom). 

Optimieren könnte man es, wenn man wie bei mir 3 Widerstände hat (Drehstromheizstab). Dann kann man nämlich beobachten, wie das Taktverhältnis von Laden und Entladen ist und entsprechend 1-3 Widerstände parallel schalten, so dass extrem kurze Takte vermieden werden.

Das ganze ginge auch ohne den MPPT MPPT [Maximum Power Point Tracker]-Lader: Man programmiert den Mikrocontroller so, dass er statt der festen Ein- und Ausschaltspannung einfach eine Spannung x nimmt und bei x+2V an- und bei x-2V abschaltet. x wäre dann die MPP-Spannung, die der Mikrocontroller selbst feststellen kann, denn durch Variation von x und Beobachtung kann er ja leicht sehen, bei welcher Spannung am meisten Leistung kommt. Das funktioniert aber nur, wenn die Solarmodule eine höhere Spannung erzeugen als man am Widerstand für die volle Leistung braucht.

Das geht bei mir aktuell nicht, ich bräuchte einen Hochsetzer. Das 4,5 KW-Heizelement hat ja etwa 11,7 Ohm Widerstand. Um die möglichen 300W des Moduls zu nutzen, bräuchte ich 59,2V am Widerstand. Das Modul hat seine MPP-Spannung aber bei ca 32 V, reicht also nicht. Auch bei 2 Modulen in Reihe wäre das schlecht, denn dann hätten wir zwar 64V, bräuchten für 600W aber schon 83V. Bei 3 Modulen bräuchten wir 102V, damit könnte man schon fast arbeiten. Wenn man aber statt der 300W-Module gebrauchte mit 250 nimmt, wäre man bei 750W (3 Stück) und 93V gut im grünen Bereich. Vermutlich könnte man auch mit 2 Modulen arbeiten, denn >200W werden sie nur selten bringen und bei 2x200W würden 68V reichen... das könnte im Grunde gehen. Bei 64V wären es 350W, was für den angestrebten Zweck vermutlich mehr als ausreicht.

Eine Sparversion würde einfach die Module in Reihe schalten und je nach Spannung die Verschaltung der Widerstände ändern. Das wäre dann zwar auch wieder eine Fehlanpassung, aber schaltungstechnisch vermutlich mit Abstand die einfachste Version. Muss ich mal durchrechnen, was das für Verluste ergeben würde...

Viele Grüße,

Jan


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  •  JanRi
10.3.2019  (#740)
Hallo,

mal wieder Messungen und Daten von mir. Ich habe jetzt eine Woche Alltag geloggt und ausgewertet. Ist natürlich wegen der seltenen WW WW [Warmwasser]-Läufe noch zu wenig, aber ich setze das ja fort. Ergebnis ist meiner Meinung nach nicht schlecht.

Zuerst die Grafik, in der man gut die einzelnen WW WW [Warmwasser]-Läufe sieht (x-Achse ist eine ganze Woche von Sonntag 9:00 bis Sonntag 9:00 in Minutenschritten). Man sieht auch, dass an zwei Tagen der kleine Solarzuheizer mit max. 90W gute Arbeit geleistet hat.


2019/20190310884342.jpg

Laut Friwa wurden in dieser Woche 16,9 KWh warmes Wasser geliefert. Bei einem Delta-T von etwa 34K sind das ungefähr 422 Liter. Ist recht wenig, aber da spielt mit rein, dass z.B. krankheitsbedingt Badungen der Kinder ausgeblieben sind.

Laut Stromzähler wurden 53,386 KWh durch die WP WP [Wärmepumpe] verbraucht (alles inkl.), davon 5,792 für Warmwasser (auch hier alles inkl.).

Laut Nibelogs wurden 23,298 KWh warmes Wasser erzeugt. Das ist aus den Logs berechnet, da der WMZ bei Zieltemperatur nicht sauber funktioniert (Durchfluss x Zeit x Delta-T x Faktor).

Damit ergibt sich:

AZ: 4,022 -> passt zu den bisherigen Versuchen, wobei hier mit 55 Hz gearbeitet wurde
AZreal: 2.917 -> Friwa/elektrisch -> das ist ja das eigentlich spannende

Für den Speicher folgt daraus:
Nutzungsgrad: 72% 
Verlust: 6,398 KWh -> 0,914 KWh/Tag

Das ist weniger, als ich gedacht hatte. Da spielt zwar auch die solare Aufheizung mit rein (weil nicht erfasst), aber wie die Grafik zeigt, war das nur an zwei Tagen wirklich relevant. 

Ich hatte das im Sommer bei voll durchgeladenem Speicher dazu mal Versuche gemacht. Oben war der Verlust (wie jetzt auch) bei ca. 1,6K/Tag, unten deutlich höher, was mit sinkender Temperatur aber gefallen ist (wie jetzt auch, weil nicht mehr voll durchgeladen). Im Schnitt über vier Tage hatte ich 2 K/Tag damals. Das wären 1,163 KWh/Tag... könnte also gut passen, wenn wir den Unterschied auf die solare Aufwärmung und die etwas geringeren Verluste unten schieben.

Das Gesamtsystem ist also trotz aktuell eher geringer Nutzung um den Faktor 3 effizienter als ein Durchlauferhitzer. Mit höherer Nutzung wird es logischerweise noch besser, weil dann die Verluste auf mehr Nutzvolumen verteilt werden.

Viele Grüße,

Jan

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  •  radis
  •   Gold-Award
10.3.2019  (#741)
Hallo Jan,
willkommen in der Realität.
Diese erschreckend niedrige AZ hinter der Friwa hätte ich nicht erwartet. Leider kann ich das bei mir nicht messen. Das ist für mich ein wichtiger Punkt, der für z.B. den Greenwater spricht. (Dann aber mit verbesserten Übergangswiderstand, z.B. Kupfermantel und nicht in Niroemoji.)
Vielleicht gibt es bei der Abstimmung der Friwa auch noch Entwicklungspotential?
Was mich in diesem Zusammenhang auch interessiert, ist die Entwicklung des Speichers unten und die VLT bei der Ladung.
Wo siehst Du Ansatzpunkte, um das System weiter zu optimieren?

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