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Modernes EFH, 198 m² - Seite 7

  
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  •  EinHausinWien
25.12.2022 - 29.12.2025
122 Antworten | 37 Autoren 122
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Nachdem ich hier schon sehr lange intensiv mitlese und eher weniger schreibe, habe ich mich entschlossen, unser Hausbauprojekt doch vorzustellen. Da Selmas unkonventionelles Haus hier auf sehr viel Resonanz gestoßen ist, interessiert sich vielleicht der eine oder andere auch für unser Haus - auch wenn es nicht ganz so fancy ist.

Zur Ausgangslage: Wir sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Ein Grundstück mit 572 m² in Wien war bereits vorhanden und wir wohnen auch jetzt schon in auch der gleichen Straße. Die Umgebung kennen wir daher sehr gut.

Wir müssen in gekuppelter Bauweise errichten und auch ansonsten waren die Bebauungsbestimmungen etwas restriktiv. Die gesamte Einreichstory könnte einen eigenen Thread füllen, aber schlussendlich haben wir vergangen Februar nach 18 Monaten Verfahrensdauer endlich einen positiven Bescheid erhalten.

Folgende Eckpunkte waren von Anfang an gesetzt
- Holzbau mit Sichtholzdecken
- Gründach (mittlerweile auch durch Bebauungsbestimmungen vorgegeben)
- Carport, keine Garage
- Fenster Holz/Alu
- PV
- SWP mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor]
- KWL
- KNX Bussystem
- Hinterlüftete Fassade, wenn es das Budget hergibt.
- kein Kamin

Aus budgetären Gründen haben wir folgende Punkte sehr rasch gestrichen
- Keller
- Pool
- jegliche Balkone/Dachterrassen 

Da im Vorgatenbereich absolutes Bauverbot besteht und wir im Norden an den benachbarten Altbestand ankuppeln müssen war es naheliegend, dort Technik/Stauraum und Carport unterzubringen. 

Aus diversen Gründen haben wir uns allerdings dazu entschlossen, das Obergeschoss vom Altbestand abzusetzen. Anfänglich haben wir auch ein eignes Kinderbad im OG diskutiert, uns schlussendlich aber dagegen entschieden. Die effektive Nutzungsdauer ist einfach zu kurz und
danach wirds höchstwahrscheinlich dauerhaft leer stehen. 

Insgesamt hat sich ein Entwurf mit ca. 198 m² WNF ergeben, bei dem das auskragende OG als Teil des Caports fungiert. Im EG gibt es eine große Wohnküche und ein Arbeits-/Gästezimmer mit unmittelbar daneben liegendem Bad. Im OG befinden sich zwei Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer und ein großes Bad mit getrenntem WC. 

Die Raumaufteilung mit südseitigem Schlafzimmer bekommt zwar sicher nicht den Forumssanctus, war aber eine bewusste Entscheidung ;)


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Bestimmte optische Features wie Nurglasecken, raumhohe Fenster etc. haben wir zwar diskutiert, allerdings aus technischen und budgetären Gründen recht schnell wieder verworfen.

Einige Details wurden während der Auführungsplanung noch geändert. Die Stiege ist im Einreichplan falsch und hat mehr Stufen bekommen, Wama/Trockner sind ins EG gewandert, 
einige Türanschläge/Breiten wurden noch geändert - keine Ahnung warum die Nebeneingstür im Einreichplan nach außen öffnet. Ebenso wurden eine Fixverglasungen durch Terrassentüren ersetzt (WZ im Südosten, Arbeitszimmer im Westen). Ebenso wurde das EG Bad noch leicht vergrößert.

Die Fassade im Obergeschoss wurde schlussendlich mit Prefa Siding X ausgeführt während wir uns unten für einen Mix aus Putz und Lärchenfassade entschieden haben. Mit Ausnahmen des Nordens sind sämtliche Fenster mit Raffstores versehen (Retrolux im EG, Z-Lamelle im OG).


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Die Raumhöhen betragen 2,76 m  im EG und 2,63 m im OG.


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Als Einzugstermin ist momentan Frühjahr/Sommer 2023 angepeilt. Momentan befinden wir uns gerade beim Fußbodenaufbau.

  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
29.12.2025  (#121)
Teil 24: 2025!

So, zum Ende das Jahres mal wieder ein Statusupdate von uns. Am Plan für 2025 stand:

  • Terrasse!
  • Sonnenschutz für ebendiese.
  • Kleinkram bei den Außenanlagen und im Garten.
  • Straßenseitig Zaun und Einfahrtstor.
  • Noch keine PV!

Im Frühjahr haben meine Motivation und der Kontostand wieder ein bisschen angezogen, also beginnen wir mit notwendigem Kleinkram. Unser Burggraben zur Eingangstür wird endlich geschlossen. 

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Zu Ostern erwacht langsam der Garten und wir starten endlich mit dem großen Frühjahrsprojekt: Gartenhütte & Terrassenbau. Ich hab mir eine Woche Urlaub genommen, sollte sich gut ausgehen. 

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Unsere Gartenhütte liegt schon seit geraumer Zeit in Kartons hinter dem Haus und wartet darauf, endlich aufgebaut zu werden. Eigentlich wollte ich das eher erledigen, allerdings haben mir Wetter und das Brunnenprojekt für die Gartenbewässerung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei der Gartenhütte handelt es sich um eine Biohort Highline H4 mit Doppeltür im allgegenwärtigen Anthrazit. 

Unser Nachbar hat einige Monate zuvor das gleiche Modell aufgebaut und mich schon vorgwarnt, dass das alleine keine gute Idee ist. Also schnappe ich mir meinen Schwager und wir legen am Nachmittag los. 

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Wie zu erwarten war, werden wir an diesem Tag nicht mehr fertig. Am Ostersonntag erstrahlt die Hütte dann endlich in voller Pracht. Endlich Platz für das ganze Gartenzeug!

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Der Löwenanteil meines Urlaubs ist allerdings für das andere Projekt reseviert: Die Terrasse. Wir haben vor dem Bau lange diskutiert, wie wir diese gestalten wollen. Haptisch wollten wir beide eine Holzterrasse haben. Ich find das Barfußgefühl einfach sehr angenehm und die Materialwahl passt auch gut zu unserem Holzhaus. Ebenfalls wollten wir bei unserem ohnehin schon sehr großem Haus nicht noch mehr Fläche betonieren, als unbedingt nötig. Deswegen hab wir uns frühzeitig auf eine Stelzlagerkonstruktion mit Punktfundamenten festgelegt.

Damit war unsere Vorplanung allerdings auch schon beendet. Genaue Materialwahl, konstruktive Details - alles Probleme für später. Natürlich wollen wir eine einigermaßen langlebige Terrasse. Die Baumarkt-Lärchendielen in unserem vorübergehendem Zuhause haben nicht besonders lange durchgehalten. Das war zwar auf mehere Faktoren zurückzuführen, aber wir wollten das diesmal besser machen.

Relativ schnell hat sich dann die Wahl auf Tropenholz (IPE) vs. modifziertes Holz (Accoya, Kebony) eingegrenzt. Preislich ist der Unterscheid zwischen diesen Optionen vernachlässigbar. Wir haben uns letztendlich für Accoya entschieden. Auf die Entscheidungsfindung will ich nicht weiter eingehen, sonst findet sich gleich wieder jemand, der mich als Marketingopfer oder Öko-Missionar abstempelt. Ich werde in Zukunft berichten, ob es sich bewährt.

Die Unterkonstruktion wird mit Aluprofilen ausgeführt. Wir haben uns für ein verdecktes Befestigungssystem von Grad entschieden (https://grad-system.com/de/). Die Dielen sind bombiert und könnnen daher ohne Gefälle verlegt werden. Bei den Stelzlagern setzen wir nach den Empfehlungen aus dem Forum auf Ceratrends. Wir haben die zukünftige Terrassenfläche bereits im Vohrjahr mit Gräder ausfüllen und verdichten lassen, als Punktlager sollen jetz die Waschbetonplatten aus #111 dienen. Nach Rücksprache mit dem Hersteller wählen wir für die UK einen Achsabstand von 45 cm und nach einer ersten Vorplanung im CAD besorge ich gleich noch einige Betonplatten. 

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Als Nullpunkt für die Terrasse wähle ich die Ecke bei der Hebeschiebetür. Das anfängliche Einmessen ist eine ziemliche Sisyphusarbeit, aber leider unerlässlich. Auch das Positionieren der Betonplatten ist anstrengender als erwartet. 

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Nach 2-3 Tagen haben mein Schwiegervater und ich dann allerdings den Hauptteil der UK fertig. 

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Der "Einbau" der Dielen ist innerhalb kürzester Zeit bewerkstelligt. Positionieren, einmal drüber gehen - Fertig! Die Zuschnitte an den Fenstern und Türen fehlen zwar noch, aber zmindest kann man die Terrasse mal betreten.

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Mein Resümee, nachdem der Großteil mal fertig ist:

  • Das Einbringen und Positionieren der Betonplatten habe ich vom Aufwand massiv unterschätzt.
  • Die Ceratrends Stelzlager funktionieren 1A.
  • Das UK System funktioniert ebenfalls spitze und ist sehr durchdacht (Verbinder, Adapter...).
  • Die Demontage der Dielen funktioniert, gestaltet sich aber nicht ganz so einfach, wie in den Werbevideos.
  • Die Kappsäge war eine gute Investition. Auch die Aluprofile sind in schnell geschnitten.
  • Es mangelt an guten Lösungen für den Anschluss an die Fenster/Türen mit Sockeldämmung.

Insgesamt ist das gesamte System eher im oberen Preissegment angesiedelt. Bei unserer überschaubaren Fläche von ~ 45 m² ist das gerade noch verschmerzbar, bei mehr Fläche hätte ich allerdings zu einer günstigeren Lösung gegriffen.

Meine Geburtstagsfeier drei Wochen später war dann die erfolgreiche Feuerteufe für unsere Konstruktion. Ein Upgrade in der Küche gibt es zur Feier auch und dann gehts mal ab in den Urlaub.

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Next: Sonnenschutz und Gartenzeug.

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  •  christoph1703
29.12.2025  (#122)
Ist schön geworden! Die Betonplatten sind nur aufgelegt, also kein "richtiges" Fundament?

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