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Modernes EFH, 198 m²

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  •  EinHausinWien
25.12.2022 - 1.2.2024
53 Antworten | 24 Autoren 53
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Nachdem ich hier schon sehr lange intensiv mitlese und eher weniger schreibe, habe ich mich entschlossen, unser Hausbauprojekt doch vorzustellen. Da Selmas unkonventionelles Haus hier auf sehr viel Resonanz gestoßen ist, interessiert sich vielleicht der eine oder andere auch für unser Haus - auch wenn es nicht ganz so fancy ist.

Zur Ausgangslage: Wir sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Ein Grundstück mit 572 m² in Wien war bereits vorhanden und wir wohnen auch jetzt schon in auch der gleichen Straße. Die Umgebung kennen wir daher sehr gut.

Wir müssen in gekuppelter Bauweise errichten und auch ansonsten waren die Bebauungsbestimmungen etwas restriktiv. Die gesamte Einreichstory könnte einen eigenen Thread füllen, aber schlussendlich haben wir vergangen Februar nach 18 Monaten Verfahrensdauer endlich einen positiven Bescheid erhalten.

Folgende Eckpunkte waren von Anfang an gesetzt
- Holzbau mit Sichtholzdecken
- Gründach (mittlerweile auch durch Bebauungsbestimmungen vorgegeben)
- Carport, keine Garage
- Fenster Holz/Alu
- PV
- SWP mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor]
- KWL
- KNX Bussystem
- Hinterlüftete Fassade, wenn es das Budget hergibt.
- kein Kamin

Aus budgetären Gründen haben wir folgende Punkte sehr rasch gestrichen
- Keller
- Pool
- jegliche Balkone/Dachterrassen 

Da im Vorgatenbereich absolutes Bauverbot besteht und wir im Norden an den benachbarten Altbestand ankuppeln müssen war es naheliegend, dort Technik/Stauraum und Carport unterzubringen. 

Aus diversen Gründen haben wir uns allerdings dazu entschlossen, das Obergeschoss vom Altbestand abzusetzen. Anfänglich haben wir auch ein eignes Kinderbad im OG diskutiert, uns schlussendlich aber dagegen entschieden. Die effektive Nutzungsdauer ist einfach zu kurz und
danach wirds höchstwahrscheinlich dauerhaft leer stehen. 

Insgesamt hat sich ein Entwurf mit ca. 198 m² WNF ergeben, bei dem das auskragende OG als Teil des Caports fungiert. Im EG gibt es eine große Wohnküche und ein Arbeits-/Gästezimmer mit unmittelbar daneben liegendem Bad. Im OG befinden sich zwei Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer und ein großes Bad mit getrenntem WC. 

Die Raumaufteilung mit südseitigem Schlafzimmer bekommt zwar sicher nicht den Forumssanctus, war aber eine bewusste Entscheidung ;)


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Bestimmte optische Features wie Nurglasecken, raumhohe Fenster etc. haben wir zwar diskutiert, allerdings aus technischen und budgetären Gründen recht schnell wieder verworfen.

Einige Details wurden während der Auführungsplanung noch geändert. Die Stiege ist im Einreichplan falsch und hat mehr Stufen bekommen, Wama/Trockner sind ins EG gewandert, 
einige Türanschläge/Breiten wurden noch geändert - keine Ahnung warum die Nebeneingstür im Einreichplan nach außen öffnet. Ebenso wurden eine Fixverglasungen durch Terrassentüren ersetzt (WZ im Südosten, Arbeitszimmer im Westen). Ebenso wurde das EG Bad noch leicht vergrößert.

Die Fassade im Obergeschoss wurde schlussendlich mit Prefa Siding X ausgeführt während wir uns unten für einen Mix aus Putz und Lärchenfassade entschieden haben. Mit Ausnahmen des Nordens sind sämtliche Fenster mit Raffstores versehen (Retrolux im EG, Z-Lamelle im OG).


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Die Raumhöhen betragen 2,76 m  im EG und 2,63 m im OG.


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Als Einzugstermin ist momentan Frühjahr/Sommer 2023 angepeilt. Momentan befinden wir uns gerade beim Fußbodenaufbau.

  •  luxmoo
  •   Bronze-Award
16.1.2024  (#41)
Kann mich da nur anschließen: Sehr spannende und super lustig geschriebene Dokumentation!! Danke für die Arbeit, ich lese gespannt mit. 😁

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  •  EinHausinWien
19.1.2024  (#42)
Es freut mich, wenn ich unterhalte. Ich hoffe, dasss es für den Einen oder Anderen auch nützlich ist, einen kompletten Hausbau mit Eigenvergabe von Anfang an zu sehen. Es ist glaube ich vielen Leuten nicht bewusst, auf was Sie sich da einlassen. 😅

Weiter geht es mit Teil 4: Aus dem Holzgerippe wird langsam ein Haus mit Fenstern. 

Nachdem das Grundgerüst innerhalb von ein paar Tagen stand und mit Siga WetGuard mal provisorisch wetterfest gemacht wurde, sollte in den nächsten zwei Wochen - Liefertermin für die Fenster war der 25.7. - auch sowas wie ein Haus daraus werden.

Unser diffusionsoffner Wandaufbau ist unspektakulär und sieht von Außen nach Innen folgendermaßen aus: 

  Mineralischer Putz bzw. Hinterlüftete Fassade mit Unterspannbahn.
  6,0 cm Holzfaser Dämmplatten
  28,0 cm Holzständer mit Zellulose Einblasdämmung
  1,8 cm OSB III 
  6,0 cm Installationsebene 
  1,0 cm Fermacell 

Die Innenwände werden alle doppelt beplankt mit OSB und Fermacell ausgeführt.

In diesen zwei Wochen wurden also sehr viele OSB Platten und sehr sehr viele Rollen diverser Siga-Bänder verbaut. Ein Großteil der Holzfaserdämmplatten wurde angebracht- mal mehr, mal weniger den Verarbeitungsrichtlinen entsprechend. Risse habe ich an den verputzten Teilen der Fassade bis jetzt allerding noch keine entdeckt.

Ebenso wurde die Dampfsperre (BauderTEC KSD) auf den Decken angebracht. Von deren Kaltselbstklebekraft waren unsere Arbeiter allerdings nicht restlos überzeugt. Eine Liefertermin für die Gefälledämmung hatten wir auch und die Einblasdämmung wurde geliefert.

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Unser Spengler/Schwarzdecker besuchte ebenfalls die Baustelle um Maß für die EPDM Dachplane zu nehmen und die Ausführung der Dachdurchführungen zu besprechen. Hier möchte ich anmerken, dass dieser als Subunternehmer für die Zimmerei auftrat. Wir haben damit einen Großteil des "Rohbaus" aus einer Hand bezogen. Eine Entscheidung mit der ich sehr glücklich war und bin.

Am Montag den 25.7. stand der Katzbeck LKW dann tatsächlich da. Frisch gewaschen, glänzend. Vollgeladen mit Fenstern, die vor nicht allzulanger Zeit noch um einen Kleinwagen günstiger waren. Zwei Eingangstüren, eine Hebeschiebetür, drei Terrassentüren, fünf Fixverlgasungen, sieben Drehkipp/Fixglas-Kombinationen und ein WC Fenster, dass in der Realität leider lächerlich klein wirkt. 

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Nachdem alles in unserer Ladezone abgeladen war, wurden die Fenster mit dem Kran unserer Zimmmerei an die jeweiligen Montagepunkte verhoben - sehr zur Freude des Montageteams. Dann geht es auch schon los. Ich schreie ein paar mal manisch das Wort "Blower Door Test" herum, damit die Burschen eh alle wissen, dass ich sie bei einem Wert > 0,6 alle bis ins Grab verfolgen werde.

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Am Mittwoch waren dann auch alle Fenster und Türen fertig eingebaut.

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Dem geneigten Forumsprofi wird vielleicht aufgefallen sein, dass die Purenitsockel der EG Elemente ein gigantische Höhe aufweisen. Das liegt an der ebenso gigantischen Schüttungshöhe, die wir vorgesehen hatten. Der erwartete Kabelsalat der Businstallation sollte so ausreichend Platz finden und es war eine einfache Möglichkeiten, den U-Wert der Bodenplatte noch etwas zu verbessern.

Zwischenzeitlich hatten wir beim üblichen Forumsguru auch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Planung beauftragt und hatten sowas wie eine kurze Sommerpause vor uns. Mitte August sollte es mit der Prefa-Fassade im OG und dem Dach weiter gehen.

Beim Anblick des hausähnlichen Konstrukts in der sommerlichen Abendsonne dachte ich mir damals, dass wir das Gröbste vielleicht sogar schon hinter uns hätten.

Oh Boy, was I wrong...

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  •  EinHausinWien
24.1.2024  (#43)
Neue Woche, neuer Beitrag: Teil 5 meiner Hausbaustory - Fassade, Dach und der Schlagbohrer des Verderbens.

Vorweg ein kleiner Exkurs zu den Details unserer Hausplanung. Als wir vor einigen Jahren naiv die Anfänge des finanziellen Abenteuers Hausbau planten ("Was kann so ein Haus schon kosten, 450.000 € maximal" - HAHAHAHAHAHA 😄😅😢), wollten wir natürlich alles. 180 m² Wohnfläche, Pool, Keller, Garage, Bussystem etc.

Nach vielen Stunden in diesem Forum und etwas realitätsnäherer Kostenplanung wurden Keller, Pool & Garage sehr flott gestrichen - das Bussystem durfte allerdings bleiben. Dafür kamen natürlich andere Wünsche auf: KWL, der gelobte Ringgrabenkollektor mit einer feinen Wärmepumpe und auch eine hinterlüftete Fassade ("Was kann das schon kosten?"). 

Wie immer beim post-coronalen Hausbau ist die Antwort auf diese Frage allerdings: Viel!

Hier kommt jetzt allerdings ein Vorteil des Holzbaus zu tragen. Man kann die Fassade nicht unendlich weit aufschieben und zu Beginn des Hausbaus sitzt das Geld naturgemäß noch etwas lockerer. Weil: Was kann denn der Rest schon noch kosten? Der erfahrene Häuslbauer kennt die Antwort darauf natürlich schon, aber das redet man sich in diesem Stadium noch einfacher schön. 🙃

Nachdem ich mit meiner Frau über die würdevolle Alterung von bewitterten Holzfassaden zwar lange niveauvoll diskutieren kann ("Grau ist bäääh"), sie am Ende aber doch immer gewinnt, ist es also keine vollständige Lärchenholzfassade geworden. Für Fundermax Platten sind wir zu arm, aber Prefa wäre preislich im Rahmen - auch wenn dem Öko in mir das Herz blutet. Das Siding-X gefällt uns außerdem beiden wirklich gut und unsere Zimmerei würde es mit dem Spengler gleich mitmachen. Also haben wir schnell entschlossen fürs gesamte OG beauftragt. In ein paar witterungsgeschützten Bereichen des EG wird es dann doch geölte Lärche, dort wird's nämlich nicht so schnell bäääh.

Beim Aufmaßtermin im Juni haben wir uns gleich Muster mitbringen lassen und das ursprünglich geplante Prefa-weiß wieder verworfen, weils halt leider eher Prefa-grau ist. Geworden ist es dann Siding X in P.10 Reinweiß und Verlegeschema 2. 

Irgendwann Ende Juli wurde das Material dann geliefert und mitte August ging es mit den Arbeiten wieder los. 

Die PUR Dachdämmung, die unserem Hauptdach zu einem stolzen U-Wert von ~0,08 verhilft, wurde eingebracht, die EPDM Folie aufgelegt und die Spengler begannen mit den Verblechungen. 

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Die Zimmerer montierten die restlichen Dämmplatten und dann ging es auch schon mit Unterspannbahn und Lattung los.

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Vor Montagebeginn der Prefa Sidings habe ich mit unserem Partieleiter länger über dem Verlegeplan für die Sidings gebrütet. Nach einem Bier und etwas Grübeln waren sich dann auch alle einigermaßen sicher, wie man mit diesem Puzzle anfängt.

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Damit mir währenddessen nicht zu langweilig wird, habe ich mit reichlich Botament RD2 die Portalabdichtungen hergestellt. Nach einigen Bildern von Professionisten hier im Forum, habe ich mich mit meinem eigenen Werk wesentlich wohler gefühlt.

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Nach ca. 1,5 Wochen war dieser Bauabschnitt dann auch weitestgehend geschafft und ich war bis auf kleinere Probleme sehr zufrieden mit dem Fortschritt. Unsere Spengler verabschieden sich und die Zimmerer wollen am nächsten Tag auch nach Hause fahren.

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Ich gehe unbedarft in unseren zukünftigen Technikraum und erblicke am Boden meinen Schlagbohrer - und einen Fleck . Sieht nach Öl aus - Komisch. Aus dem Schlagbohrer?

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Fühlt sich aber nicht nach Öl an und riecht auch nicht so.

Ich blicke nach oben und der Albtraum eines jeden Holzhauses befindet sich am Unterzug über mir: Ein Wassertropfen. Und dann leider noch einer. Sollte eigentlich nicht so sein, wenn da schon ein Dach oben ist. Tatsächlich hat es vorgestern geregnet, wenn ich mich recht erinnere. 

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Ich zücke mein Mobiltelefon und rufe unsere Spenglerpartie wieder an. Ein paar Unmutsbekundungen später einigen wir uns darauf, dass wir das Dach wechselseitg fluten, um das vermutete Loch in der Dachhaut einzugrenzen bzw. zu schauen, wieviel denn da noch nachkommt. 

Hausbau macht so viel Spaß...

Next Step: Wir bekommen unseren Swimming Pool doch. Nur leider als temporäre Installation am Dach.

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  •  Akani
25.1.2024  (#44)
Oh mei. Schöne Geschichten liest sich schon witzig.
Tolle zusammenfassung

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  •  efh90
28.1.2024  (#45)
Hättest du ein paar Details zum Bodenplattenaufbau? zB. Stärke, Frostschürze, Drainage etc...? Infolge des Holzbaus vermute ich, dass es hier auf die Bodenplatte nicht so starke Punktlasten gibt? Oft tragen ja gerade die Pfeiler im Bereich langer Spannweiten bei HST HST [Hebeschiebetür]'s enorme Punktlasten des Gebäudes ab, da müsste dann die Bodenplatte schon recht dick werden um den darunterliegenden GSS nicht einfach wegzudrücken...

1
  •  EinHausinWien
28.1.2024  (#46)
Die Bodenplatte ist 30 cm stark aus C25/30 B2 Beton, doppelt bewehrt mit AQ 76 Matten. Wir haben drunter lediglich das Vlies und den GSS (~35 cm, wenn ich mich recht erinnere) und haben diesen 70 cm über den Rand der Bodenplatte hinaus gezogen.

Die größten Punktlasten treten laut Lastenplan unter dem Nord-Süd Unterzug in der Wohnküche auf. Dieser liegt an zwei Stellen auf recht massiven Leimbindern auf und dort haben wir Punktlasten von 180-200 kN. Die Bewehrung wurde an diesen Stellen auch verstärkt.

Die Punktlasten bei den großen Verglasungen liegen bei 50-100 kN. 

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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
31.1.2024  (#47)
Für meine drei Fans - Teil 6: Der Dachpool und die Putzfassade.

Ende August 2022. Unsere Spenglerin kommt vorbei und bringt uns ein paar aufblasbare Stopfen für die Gullys und freundlicherweise auch eine Tauchpumpe, um das Wasser auch wieder geordnet vom Dach zu bekommen. Vorausgesetzt, es landet nicht ohnehin alles im Haus.😅

Seitdem wir den Wassereintritt bemerkt haben sind ein paar Tage vergangen und ich habe Wetter und Wassereintritt brav in einem Excel dokumentiert. Der Wasser tritt immer nur an der gleichen Stelle ein und die Mengen halten sich in Grenzen. Es hat aber doch einigermaßen konstant getropft.

Wir beginnen also damit, das EG Dach über dem Lager/Technikraum komplett zu fluten. Wasser marsch!

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Es zeigt sich schnell, dass sich am Tropfverhalten nicht viel ändert. Groß kann das Loch nicht sein, da ist ja doch einiges an Wasser am Dach. 

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Bis 5.9. tropft es immer wieder mal vom Unterzug. Ich verfluche langsam das Dach und habe im Hinterkopf schon die hämischen Kommentare der "Mach ein echtes Dach"-Fraktion aus der Verwandschaft.

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Da der Scheitelpunkt der Gefälledämmung ziemlich genau über der betroffenen Stelle liegt, entschließen wir uns dazu, das Dach wechselweise zu fluten. Siehe da, es tropft nicht mehr. Dann muss es wohl die andere Seite sein. Es tropft jedoch auch hier nicht mehr.

Jackpot! Wahrscheinlich ein Loch genau am Scheitelpunkt - wir fluten noch einmal das gesamte Dach. Kein Tropfen weit und breit. Irgendwann gehe ich meine Excel Liste durch und sehe, dass unabhängig von Wetter oder Dachflutung seit 5.9. kein Tropfen mehr zu sehen war.

Um die Story abzukürzen: Die Dachfolie war und ist dicht.

Working Theory: Am Wochenende bevor die Fassade im OG aufgebracht wurde, ging ein starkes Gewitter nieder. Der Schlagregen dürfte sich bei den noch nicht fertig abgedichteten Fensteranschlüssen der Nordseite seinen Weg in die Holzfaserdämmplatten gesucht haben und dieses Restwasser hat dann durch die Stöße der Elementdecke seinen Weg ins EG gefunden. Den ganzen Stress hättten wir uns also sparen können...🙃

Damit jedoch unsere Holzfaserplatten am restlichen Haus nicht bald das Zeitliche segnen, müssen wir uns außerdem um die Fassade im EG kümmern. Die bewitterten Teile des EG werden mit einer herkömmlichen Putzfassade versehen. Damit wir für unsere diffusionsoffene Wand auch einen passenden Abschluss finden, lesen wir wieder mal fleißig im Forum und lassen uns auch einen Herstellervertreter kommen. Am Ende steht fest, dass es ein mineralischer Putz werden soll. Wir entscheiden uns für Röfix Unistar Light Armierspachtel mit Röfix 715 Edelputz.

Wir besprechen mit den Fassadenschurken, welche Wände geputzt werden sollen und ich verlasse die Baustelle. Natürlich habens dann doch eine Wand mehr gespachtelt.🙄

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Ein wiederkehrendes Thema im ESH ESH [Energiesparhaus] Forum und beim Herrn Nussbaum erreicht uns in diesem Baustadium auch: Der korrekte Einbau der Fensterbänke. Was ich schon weiß: Die Fassadenschurken lässt man da besser nicht ran. Bei meinen Schwiegereltern hat es da vor ein paar Jahren auch Brösel gegeben, deswegen bin ich auf das Thema sensibilisiert. 

Bei uns sollens Helopal/Fenorm Slide Alu werden. Die Montage seitens des Herstellers kostet auch nicht die Welt, aber nachdem im Jahr 2022 leider noch halb Östterreich baut, ist der nächste verfügbare Termin in ferner Zukunft. Da bekommt man vorher vielleicht noch eher eine Wärmepumpe.

Also bestelle ich die Dinger einfach und lese mir das notwendige Wissen selber an. Wird schon nicht so kompliziert sein. Zweite Dichtebene, Fugendichtband, Wannenausbildung - Vielleicht hätten wir doch einen GU nehmen sollen.😅

Die Anleitung von Helopal ist zum Glück sehr brauchbar.

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Da die Sonne mittlerweile leider schon schneller hinter dem Horizont verschwindet und es schon ein bisschen pressiert, stellen wir die zweite Dichtebene nach der Arbeit im romantischen Baustrahlerschein her. Die XPS Keile für die Überdämmung der Purenitsockel hat uns dankenswerterweise unser Fassader zugeschnitten.

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Die Fensterbänke habe ich dann am nächsten Tag eingebaut - hoffentlich einigermaßen korrekt. Als Versicherung sind Tonnen an Rekativabdichtung drunter.

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Insgesamt funktioniert dann eigentlich alles ganz gut. Die Schichtdicken passen, genetzt haben sie auch vernünftig. Die Wand vom angrenzenden Altbestand wurde auch gleich mitgemacht und am Ende sieht unsere bescheidene Hütte zum ersten mal im Ansatz so aus, wie wir uns das vorgestellt haben.

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Next Step: Elektro, Installateurszeug und die Frage der Flämmung.

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Hallo EinHausinWien, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.
  •  Deep
31.1.2024  (#48)

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Das ist jetzt der korrekte Anschluss der Fensterbankabschlüsse an die Fassade?


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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
31.1.2024  (#49)
Das Foto ist nach dem ersten Spachtelgang entstanden. Das ist nacher natürlich noch drübergespachtelt und geputzt worden. 

Ich hab den Anschluss an die Fassade damals der Montageanleitung entnommen:

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Die Richtlinie Fensterbankeinbau hab ich damals auch gelesen und habe mich so gut wie möglich daran gehalten. Perfekt geworden ist es aber auch nicht.

1
  •  Deep
1.2.2024  (#50)
Kannst du ev. ein aktuelles Foto machen :)?
Das Dichtband UNTER der Fensterbank kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sollte es wirklich zu Wasser unter der Fensterbank kommen, kann die ja gar nicht raus oder?


1
  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
1.2.2024  (#51)
Ein aktuelles Foto habe ich leider momentan nicht bei der Hand. Ich mach am Wochenende eines.

Das Dichtband unter der Fensterbank hab ich ebenfalls nicht umgesetzt. Das wäre bei der im Holzbau vorgeschriebenen, zweiten wasserführenden Ebene natürlich kontraproduktiv. Da habe ich mit den Fassadern damals sogar diskutieren müssen. Die waren nämlich schnell dabei, beim Badezimmerfenster im EG (PH ~180 cm) den Spalt zu verspachteln, damit man den von unten nicht sieht...

Das ist übrigens der Ausschnitt aus der Richtline Fensterbank. 

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
1.2.2024  (#52)
Wie cool ist denn der Altbestand! Gehört der auch euch? Ergibt ja zusammen ein sehr spannendes Bild und könnte man mit der bestehenden Architektur spektakulär in Szene setzen.😀

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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
1.2.2024  (#53)
Nein, auf unserem Grundstück befand sich der andere Teil dieser Doppelhaushälfte. Das war mit ein Grund für die langwierige Einreichphase und ich will darauf in einem öffentlichen Forum eher nicht eingehen. 

Der Altbestand in der Umgebung stammt aus der Spätphase der Wiener Siedlerbewegung in den 30er Jahren. Historisch sehr interessant, aber leider ist die Bausubstanz qualitativ sehr bescheiden.

Wir haben zu Beginn auch überlegt, den Bestand in unser Neubauprojekt einzubinden und/oder mit dem Neubau architektonisch stärker auf den Altbestand einzugehen.

Schlussendlich haben wir den Gedanken aber aus diversen Gründen verworfen. Es gibt noch ein paar Häuser in der Umgebung, die eingermaßen originalgetreu erhalten sind, der Großteil wurde jedoch zur Unkenntlichkeit umgebaut und erweitert oder abgerissen. Momentan tut sich da auch wieder viel. In unserer Straße wurden innerhalb der letzten 18 Monaten drei Neubauten errichtet. 

Ich bin der Meinung, dass mittelfristig von den Häusern dieser Periode nicht viel übrig bleiben wird.

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