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Modernes EFH, 198 m²

  
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  •  EinHausinWien
25.12.2022 - 5.12.2024
110 Antworten | 34 Autoren 110
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Nachdem ich hier schon sehr lange intensiv mitlese und eher weniger schreibe, habe ich mich entschlossen, unser Hausbauprojekt doch vorzustellen. Da Selmas unkonventionelles Haus hier auf sehr viel Resonanz gestoßen ist, interessiert sich vielleicht der eine oder andere auch für unser Haus - auch wenn es nicht ganz so fancy ist.

Zur Ausgangslage: Wir sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Ein Grundstück mit 572 m² in Wien war bereits vorhanden und wir wohnen auch jetzt schon in auch der gleichen Straße. Die Umgebung kennen wir daher sehr gut.

Wir müssen in gekuppelter Bauweise errichten und auch ansonsten waren die Bebauungsbestimmungen etwas restriktiv. Die gesamte Einreichstory könnte einen eigenen Thread füllen, aber schlussendlich haben wir vergangen Februar nach 18 Monaten Verfahrensdauer endlich einen positiven Bescheid erhalten.

Folgende Eckpunkte waren von Anfang an gesetzt
- Holzbau mit Sichtholzdecken
- Gründach (mittlerweile auch durch Bebauungsbestimmungen vorgegeben)
- Carport, keine Garage
- Fenster Holz/Alu
- PV
- SWP mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor]
- KWL
- KNX Bussystem
- Hinterlüftete Fassade, wenn es das Budget hergibt.
- kein Kamin

Aus budgetären Gründen haben wir folgende Punkte sehr rasch gestrichen
- Keller
- Pool
- jegliche Balkone/Dachterrassen 

Da im Vorgatenbereich absolutes Bauverbot besteht und wir im Norden an den benachbarten Altbestand ankuppeln müssen war es naheliegend, dort Technik/Stauraum und Carport unterzubringen. 

Aus diversen Gründen haben wir uns allerdings dazu entschlossen, das Obergeschoss vom Altbestand abzusetzen. Anfänglich haben wir auch ein eignes Kinderbad im OG diskutiert, uns schlussendlich aber dagegen entschieden. Die effektive Nutzungsdauer ist einfach zu kurz und
danach wirds höchstwahrscheinlich dauerhaft leer stehen. 

Insgesamt hat sich ein Entwurf mit ca. 198 m² WNF ergeben, bei dem das auskragende OG als Teil des Caports fungiert. Im EG gibt es eine große Wohnküche und ein Arbeits-/Gästezimmer mit unmittelbar daneben liegendem Bad. Im OG befinden sich zwei Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer und ein großes Bad mit getrenntem WC. 

Die Raumaufteilung mit südseitigem Schlafzimmer bekommt zwar sicher nicht den Forumssanctus, war aber eine bewusste Entscheidung ;)


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Bestimmte optische Features wie Nurglasecken, raumhohe Fenster etc. haben wir zwar diskutiert, allerdings aus technischen und budgetären Gründen recht schnell wieder verworfen.

Einige Details wurden während der Auführungsplanung noch geändert. Die Stiege ist im Einreichplan falsch und hat mehr Stufen bekommen, Wama/Trockner sind ins EG gewandert, 
einige Türanschläge/Breiten wurden noch geändert - keine Ahnung warum die Nebeneingstür im Einreichplan nach außen öffnet. Ebenso wurden eine Fixverglasungen durch Terrassentüren ersetzt (WZ im Südosten, Arbeitszimmer im Westen). Ebenso wurde das EG Bad noch leicht vergrößert.

Die Fassade im Obergeschoss wurde schlussendlich mit Prefa Siding X ausgeführt während wir uns unten für einen Mix aus Putz und Lärchenfassade entschieden haben. Mit Ausnahmen des Nordens sind sämtliche Fenster mit Raffstores versehen (Retrolux im EG, Z-Lamelle im OG).


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Die Raumhöhen betragen 2,76 m  im EG und 2,63 m im OG.


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Als Einzugstermin ist momentan Frühjahr/Sommer 2023 angepeilt. Momentan befinden wir uns gerade beim Fußbodenaufbau.

  •  LtUngustl
2.1.2023  (#21)
Schön, aber kaum Platz um die Wäsche aufzuhängen. Auch die Waschmaschine an der Schalfzimmerwand kann zum Problem werden. Insgesamt sehr wenig Stauraum, vor allem bei 200m².

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  •  tomsl
  •   Bronze-Award
2.1.2023  (#22)
Jetzt sei nicht so ein Ungustl 😂
Mehr Stauraum bedeutet mehr unnötiges Klumpat. Die Zimmer sind eh sehr großzügig, da passen schon große Schränke rein. Außerdem gibt's ja noch das Lager.

1
  •  LtUngustl
2.1.2023  (#23)
Was da gleich noch ungustiös auffällt:
Das Lager hat nur eine Tür in den Garten. Wo werden zB Fahrräder abgestellt? Diese immer über den Garten zu bringen halte ich für sehr mühsam. Auch Autoreifen etc. wären gut, wenn man sie direkt aus dem Lager holen könnte.
Wir haben leider auch nur ein Lager mit ca 20m². Allein unsere vier Fahrräder füllen diese fast vollständig aus!

1
  •  EinHausinWien
3.1.2023  (#24)
Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie oberflächlich die Beitrage in vielen Foren gelesen werden, bevor geantwortet wird und mit welchen Banalitäten sich manche Leute intensiv auseinandersetzen. 😅

Ein drittes mal werde ich mich zur Position der Waschmaschine allerdings nicht äußern. Ich denke allerdings, dass wir genug Platz finden werden, um die Wäsche zu trocknen. Z.B. draußen oder im Trockner. 😉

Um den verfügbaren Stauraum mach ich mir sehr eingeschränkt Gedanken. Die Zimmer sind wahrlich groß genug und ich bin kein Freund davon, viel Klumpert anzuhäufen.

Die Alltagsfahrräder und der Anhänger stehen im Carport oder bekommen einen Unterstand im Vorgarten. Die Sporträder kommen ins Lager. Das ist ehrlicherweise auch das einzige Hobby, dass viel Raum einnimmt. Wie man 20 m² mit 4 Rädern ausfüllt, ist mir persönlich ein Rätsel. Rennrad und MTBs hängen bei mir seit jeher an der Wand oder der Decke. Ich schreibe besser nicht, wieviele Räder in unserer alten Wohnung neben Schreibtisch und Kasten in einem 11,5 m² Zimmer Platz gefunden haben.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
3.1.2023  (#25)
Hier 6 Räder im 8 m² Homeoffice im der Wohnung 😆

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  •  EinHausinWien
3.1.2023  (#26)
Gut, euer Radzimmer mit Homeofficefunktion ist ein Extrembeispiel 😅

1
  •  peepgame
  •   Bronze-Award
31.5.2023  (#27)
Man sollte nicht unterschätzen, wieviel Stauraum man mit einem Haus benötigt. Ich war überrascht wie viel mehr Zeug man hat, als vorher mit Wohnung. Finde das in dem Plan auch fast schon zu knapp dimensioniert im Bezug auf die Wohnfläche. Ist aber sicher individuell von Person zu Person recht unterschiedlich. Werkzeug hatte ich zB vorher keines, jetzt hab ich alles mögliche.

1
  •  Bembel
  •   Bronze-Award
1.6.2023  (#28)
Das ist letztlich doch eine Variante des klassischen Ei - Huhn Problems. Braucht man mehr Stauraum, weil so viel Zeug vorhanden ist, oder hat man so viele Sachen herumliegen, weil man ewig viel Stauraum zur Verfügung hat?
Wir haben irgendwann festgestellt, dass der Platz immer ausgefüllt wird, unabhängig davon, ob viel oder wenig Stauraum vorhanden ist. Das ist einer der Gründe, warum wir ohne Keller gebaut haben und gut damit fahren. In unregelmäßigen Abständen wird mal entrümpelt und die ungenutzten Sachen werden auf willhaben verkauft oder, falls wirklich nicht mehr zu gebrauchen, entsorgt.


1
  •  EinHausinWien
1.6.2023  (#29)
Danke fürs Feedback, wir wohnen allerdings momentan auch schon in einem Haus mit 200 m2 und ohne Keller, den Platzbedarf kann ich einigermaßen einschätzen, denke ich. Gartenhütte kommt natürlich trotzdem noch und das Werkzeug hat während des Hausbaus zugegebenermaßen stark zugenommen.

Wenn der Stress mal nachlässt stell ich auch eine Bau Doku und einen möblierten Plan ein. Der Raum unter der Stiege ist beispielsweise komplett mit Abstellkammer und Einbaumöbeln verbaut, da geht schon einiges rein.

Ich persönlich neige (hoffentlich) nicht dazu, zuviel Zeug zu sammeln. 

1
  •  EinHausinWien
15.1.2024  (#30)
Nachdem ich den Thread vor etwas über einem Jahr eröffnet habe, werde ich versuchen, in nächster Zeit mal schrittweise die versprochene Baudoku hier einzustellen.

Ursprünglich war unser Plan, bereits 2021 mit Bau zu beginnen. Wir hatten bereits einige Kostenvoranschläge und unser Budget war einigermaßen komplett geplant. Aufgrund diverser externer Faktoren und Corona hat sich unsere Einreichung zuerst verspätet und dann leider über 18 Monate hingezogen. Letztendlich hatten wir erst Ende Februar 2022 die Baugenehmigung in der Post.

Nachdem sich seit Anfang des Jahres schon rapide steigende Zinsen abgezeichnet hatten, wurde mit Hilfe von LiConsult sehr schnell die Finanzierung (mit wunderbaren Konditionen) auf die Beine gestellt und die Firmen für Fundament und "Rohbau" engagiert. Unser Zimmerer konnte gar nicht glauben, dass es nun tatsächlich losgehen soll 😄.

Leider hat sich schnell herausgestellt, dass 2022 ein bescheidenes Jahr ist, um mit dem Hausbau zu beginnen.

  • Fenster und Beschattung etwa 35-40% über unseren Angeboten von Ende 2020. Lieferzeiten bei vielen Herstellern absurd hoch.
  • Das Angebot des Zimmerers auch über 20% teurer.
  • Preise für Glasschaumschotter so hoch, dass es einem die Tränen in die Augen treibt.
  • Installateursangebote zu bekommen war fast unmöglich. Unser höchstes Angebot lag jenseits von 70k.
  • Wärmepumpen Liefertermine bis weit ins Jahr 2023.
  • ...

Naja, was soll man machen? Zumindest ist der Kredit noch zu guten Konditionen abgeschlossen worden. Wird es halt ein bisschen mehr Eigenleistung als geplant. Bei vielen Materialen hatten wir durch Familie und Freunde glücklicherweise auch sehr attraktive Preise.

Im Mai ging es dann los. Der 14 to Bagger wird geliefert und das RGK RGK [Ringgrabenkollektor] Paket steht auch schon da. Die Auslegung hat uns, da bis Ende April kein einziger Installateur in der Lage war ein Angebot zu liefern, dankenswerterweise @dyarne gemacht. Es wird ein 300m DN40 Kollektor.


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Unser Baggerfahrer beim Ausheben des Grabens. Unsere Tochter war begeistert.

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Für mich war es bereits der 3. Ringgrabenkollektor und ich hatte tatkräftige Unterstützung von @­MalcolmX und @Kraweuschuasta aus dem Forum. Nacht etwas mehr als 3 Stunden waren wir fertig.


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Unser Baggerfahrer hat den Kollektor dann auch in Windeseile wieder zugeschüttet und am nächsten Tag die Baugrube ausgehoben. Bis Ende der Woche waren dann auch sämtliche Kanalrohre und Leerorhre für Anschlussleitungen verlegt. Mit dem Baumeister war ausgemacht, dass wir den Glasschaumschotter und den Fundamenterder selber machen. Da er die passende Rüttelplatte hatte, haben wir uns diese einfach vom ihm ausgeborgt. Die Woche darauf habe ich also mit meinem Schwager den Ringerder und das Geovlies verlegt und dann kam auch schon die Lieferung mit GSS. 


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Wir hatten uns aus Platzgrüden für die Lieferung in Big Bags entschieden. Das Verteilen war dann doch um einiges aufwendiger, als ich erhofft hatte. Zum Glück hatten wir keinen großen Zeitdruck, da das Einbringen der Bewehrung erst zwei Wochen später erfolgen sollte.


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Sieht schon nach einer wunderbaren Fläche aus, oder?

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Leider hat sich beim Nachmessen mit dem grünen Laser in der Dämmerung gezeigt, dass das Niveau in einem Eck ganz schön abfällt und wir kein Material mehr hatten. Also schnell noch ein paar Big Bags mit dem Anhänger geholt - dann hat es schlussendlich auch gepasst.


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Next Stop: Bewehrung und Bodenpatte betonieren.

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  •  Aquila
  •   Bronze-Award
15.1.2024  (#31)
Sieht sauber aus 👍

1
  •  Shan
  •   Gold-Award
15.1.2024  (#32)
@EinHausinWien 

Ich schließe mich Aquila an: Sauber 😎

Außerdem drücke ich mal die Daumen, dass es ab jetzt schön voran geht und sich extra Wartezeiten in Grenzen halten!

1
  •  EinHausinWien
15.1.2024  (#33)
Wir wohnen mittlerweile schon ein Zeiterl drinnen. Ich hab bis jetzt nur keine Muße gefunden, den ganzen Bau mal zu dokumenten😉. Bauzeit waren in Summe ~ 15 Monate. Die Außenanlagen werden wir allerdings erst dieses Jahr fertigstellen.

1
  •  ds50
  •   Gold-Award
15.1.2024  (#34)

zitat..
EinHausinWien schrieb: Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie oberflächlich die Beitrage in vielen Foren gelesen werden, bevor geantwortet wird

 

zitat..
Shan schrieb: Außerdem drücke ich mal die Daumen, dass es ab jetzt schön voran geht und sich extra Wartezeiten in Grenzen halten!

😂

(SCNR)




1
  •  EinHausinWien
15.1.2024  (#35)
So, heute bin ich motivert - next part. Anfang Mai haben wir auch mit Hochdruck versucht Fenster & Eingangstüren inklusive Verschattung zu finalisieren. Holz-Alu war von Anfang an gesetzt. In der Letztauswahl befanden sich Internorm und Katzbeck, welche bei den verhandelten Angeboten preislich auch recht nahe beeinander lagen. Geworden ist es Katzbeck, da unser Internorm Händler trotz anfangs gegenteiliger Aussage frühestens (!) Mitte Oktober liefern konnte.

Katzbeck konnte uns einen Liefertermin Ende Juli zusagen, was nach Absprache mit dem Zimmerer ausreichend war. Engdültige Bestellung also Katzbeck Design in Anthrazit mit weiß lasiertem Holz. Beschattung von Schlotterer mit Retrolux im EG und Z-Lamelle im OG. Das Letztangebot lag bei ca. 75k. Als ich mir unsere älteren Angebote angesehen habe, war mir ein bisschen nach Weinen zumute. 

Viel Zeit zum Trauern hatten wir ohnenhin nicht. Während wir den Glasschaumschotter einbrachten, bekam ich dann auch noch einen Anruf von unserem Baumeister. Die berechneten Bewehrungsplatten - ich glaube, es waren AQ 65 - seien derzeit nicht verfügbar, AQ 76 gäbe es. Nach Rücksprache mit dem Zimmerer, ob wir mit der Bodenplatte noch warten können, wurde aber in Hinblick auf den Aufstelltermin beschlossen, dass wird da wohl in den Sauren Apfel beißen müssen. Geld wird überbewertet...

Tja, zwei Wochen später war unsere Stahlorgie dann auch verbaut. Was wir leider auch nicht bekommen haben: die passenden Drunterleisten, da hätte ich mich wohl früher drum kümmern müsssen. Im Endeffekt habe ich ein bisschen neurotisch überprüft, ob da eh überall genug Überdeckung da ist. Wenigstens waren es einigermaßen stabile Kunsstoffteile. 


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Das mit dem Anschluss des Erders haben unsere Arbeiter leider auch nicht so ganz verstanden und haben ebendiesen mit der Bewehrung nur verrödelt. Also schnell noch die geeigneten Klemmen besorgt und dann eben selber gemacht. Wir wollen ja in zwei Tagen betonieren.

Daraus ist dann wegen einer defekten Betonpumpe aber leider eh nichts geworden. Am Dienstag darauf - es war der 7.6.2022 - war es aber dann soweit: Eine funktionierende Betonpumpe ist vorhanden.... und passt mit unserer Freileitung und dem Mischwagen nicht vernünftig vors Grundstück.

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Da in unserer Gasse ein Bus fährt und die Wiener Linien auf Fahrtbehinderungen eher allergisch reagieren, haben wir uns also mit dem Handy bewaffnet an der nächsten Kreuzung postiert und die Mischwagen in Lauerstellung warten lassen. Nach jedem Bus haben wir schnell betoniert. Ein Mischwagen entsprach glücklicherweise ziemlich genau einem Busintervall. Die meisten Autofahrer sind dankenswerterweise auf die Parallelgasse ausgewichen. 

Unser Partieleiter hat mich beim Anblick unserer stattlichen Bewehrung gefragt, was denn da leicht gebaut wird. Als ich ein "Ein Einfamilienhaus aus Holz" gemurmelt habe, konnte ich einen abfälligen Lacher vernehmen.

Am Ende des Vormittags hatten wir aber endlich eine hübsche Bodenplatte.

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Der Wetterbericht war uns auch gnädig. Keine pralle Sonne mehr, keine 35°C, sondern Niederschlag in der Nacht. Abdecken, Bewässern und andere erfreuliche Tätigkeiten konnten wir uns daher vorerst sparen. 

Ein paar Tage später war dann auch schon ausgeschalt. Da hatte sich dann aber wieder das übliche charmante Wiener Juniwetter (a.k.a. die Sonnenoberfläche) eingestellt.

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Next step: Hoffentlich ein Haus drauf stellen.

3
  •  ds50
  •   Gold-Award
16.1.2024  (#36)
Schöne Doku, mit Verve geschrieben. Freu mich auf die nächsten Teile! 😉👍

1
  •  EinHausinWien
16.1.2024  (#37)

zitat..
ds50 schrieb: Schöne Doku, mit Verve geschrieben. Freu mich auf die nächsten Teile! 😉👍

Danke! Hilft dabei, das PTSD vom Hausbau aufzuarbeiten. 😅

Weiter geht´s: Die Bodenplatte ist betoniert, der Aufmaßtermin steht an. Zwei Leute unseres Zimmerers kommen nach Wien und messen die Bodenplatte aus. Der Aufstelltermin verschiebt sich um eine Woche nach hinten auf den 4.7.2022. Auch kein Drama. Soviel "Freizeit" sollte sich beim Hausbau in den kommenden Monaten nicht mehr einstellen. Manche Dinge weiß man erst später zu schätzen.

Anfang Juni flattern auch die ersten Installateursangebote rein. Es ist anzumerken, dass ich als braver Jünger des ESH ESH [Energiesparhaus]-Forums natürlich nur Unternehmen angefragt habe, welche die uneingeschränkt empfohlene Forumspumpe in ihrem Portfolio haben und dies bei den Besprechungen auch immer klar kommuniziert habe.

Erstes Angebot: Nicht modulierende Wärmepumpe eines anderen Herstellers - ah eh.

Zweites Angebot: Jenseits der 70k. So verzweifelt bin ich dann doch noch nicht.

Drittes Angebot: Lässt auf sich warten. Der (unironisch) äußerst kompetente Mitarbeiter dieser Firma lässt aber deutlich druchblicken, dass die Auftragslage seit dem Ukrainekrieg ein bisschen schwierig und die Liefersituation bei KNV überhaupt katastrophal sei. 

Langsam macht sich die Vermutung breit, dass wir ein angepasstes Altangebot aus dem Februar einfach hätten annehmen sollen. Aber wir sind ja keine Naivlinge, die sich keine Vergleichsangebote einholen. Nachher ist man eben immer gscheiter.

Ebenfalls um diese Zeit rufe ich bei unserem Zimmerer an, um den Gefälleplan für die Dachdämmung zu besprechen. Vereinbart ist, dass wir die PUR Dämmung bauseits stellen und die aktuellen Lieferfristen sind nicht unbedingt kundenfreundlich. Der Chef hebt ab, ich trage mein Anliegen vor. Es herrscht kurz Stille gefolgt von: "So a Schas, ich hab gestern die EPS Dämmung bestellt". Naja, vergessen kann jeder mal was und die Bestellung lies sich wenigstens stornieren. 

T minus 17 Tage: Der Chef ruft mich an. Ob ich Zeit für die Produktionsfreigabe hätte, sie würden gerne beginnen. Wir gehen also an einem Samstag Vormittag die Abbundpläne durch und es passt alles - außer einer Wand. Dort hat sich wegen den Raffstorekästen am Inneneck der HST HST [Hebeschiebetür] ein konstruktives Detail geändert und diese Wand ist jetzt von den Fensterpositionen ein wenig anders. Haben wir ja beim Aufmaßtermin besprochen - und jetzt halt noch einmal. Dieses Detail wird später noch von Bedeutung sein.

Bis auf die Tragödie mit dem Installateur sind wir aber guter Dinge. Die Fenster dürften rechtzeitig kommen, alle bauseits gestellten Materialien ebenso und der Aufstelltermin steht. 

T minus 6 Tage: Nachdem wir bis dahin noch immer keinen Installateur hatten und das KNV Drama auch hier im Forum schon ausführlich behandelt wurde, kam nun unsere Exit-Strategie zum Zug. Der Baustoffdealer unseres Vertrauens (weil Verwandtschaft) hatte vor kurzem einen Installateur geschluckt, der auch einen recht kompetenten Eindruck machte. Nachteil: Keine Forumspumpe. Nachdem die aber ohnenhin nicht verfügbar schien, haben wir uns eben mit Alternativen auseinandergesetzt, in diesem Fall Stiebel-Eltron. Die recht neue WPE-I 06 HK 230 macht eigentlich einen guten Eindruck. Modulierend bis in einen niedrigen Bereich, kompakt, neueres Kältemittel. Die Tecalor Regelung wahrscheinlich nicht ganz so fancy, aber wird es auch tun. Der dazu angebotene Stiebel/Tecalor 300L WW WW [Warmwasser] Speicher mit riesiger Tauscherfläche und annehmbaren Verlusten wurde auch für gut befunden. Im Gegensatz zu KNV bekamen wir sogar einen Liefertermin Ende 2022 zugesichert! Der Preis war (weil Verwandtschaft) auch sehr attraktiv. Also wurde bestellt und wir hatten eine Sorge weniger.

T minus 3 Tage: Wir flämmen die Mauersperrbahnen unter den Wänden mit ALGV E 40 K, weil normgerechtes Produkt gibt es nach Lektüre des ESH ESH [Energiesparhaus] Forums anscheinend eh keines. I am hyped!

Irgendwann ist mir dann leider aufgefallen, dass das Aufstandsrohr fürs EG Bad leider nicht ganz dort sitzt, wo es sollte - nämlich unterhalb der Zwischenwand zum Arbeitszimmer. Ich habe so ziemlich alles vor dem Betonieren nachgemessen, das aber anscheinend nicht.🙃

Im Nachinein gesehen gar nicht so schlecht. Das EG Bad ist jetzt etwas geräumiger und das Arbeitszimmer noch immer ausreichend groß.

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T minus 0 Tage: Montag 9:00, der LKW mit dem Baukasten für hochverschuldete Erwachsene ist gelandet. Der Kranfahrer freut sich über unsere Freileitung - ein wiederkehrendes Thema in unserer Baugeschichte. Auf diesem LKW findet sich auch besagte die Wand von weiter oben, die trotz mehrmaliger Kommunikaton natürlich falsch gefertig wurde. Das schöne an Holz: Unser Partieleiter hats mit dem Fichtenmoped irgendwie hinbekommen.

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Am Mittwoch kommen dann auch die Fertigelemente für die Erdgeschoßdecke auf einem eindrucksvollen Sattelschlepper.

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Am Donnerstag steht die Hütte. Das ging ja schnell. 😄

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Ab ins Wochenende für unsere Arbeiter.

Next step: Fenster, Dach & Fassade.

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  •  Deep
16.1.2024  (#38)

zitat..
EinHausinWien schrieb:

T minus 0 Tage: Montag 9:00, der LKW mit dem Baukasten für hochverschuldete Erwachsene ist gelandet. 

🤣👍


1
  •  ds50
  •   Gold-Award
16.1.2024  (#39)

zitat..
Deep schrieb:

──────..
EinHausinWien schrieb:

T minus 0 Tage: Montag 9:00, der LKW mit dem Baukasten für hochverschuldete Erwachsene ist gelandet. 
───────────────

🤣👍

🤣🤣🤣👍


1
  •  Selma
  •   Bronze-Award
16.1.2024  (#40)
Super lustig zu lesen 😂 ich lache Tränen. Und das Thema Freileitung kennen wir nur zu gut... 🤪

1
  •  luxmoo
  •   Bronze-Award
16.1.2024  (#41)
Kann mich da nur anschließen: Sehr spannende und super lustig geschriebene Dokumentation!! Danke für die Arbeit, ich lese gespannt mit. 😁

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