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·gelöst· Massivdecke oder Rigipsdecke

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  •  Jen
27.12.2016 - 5.1.2017
28 Antworten | 13 Autoren 28
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Hallo an alle,
wir wolllen im April mit dem Bau unseres Hauses starten. Unser Planer hat uns eine OG Decke in Leichtbauvariante geplant(Rigips, Dämmung usw...,holztramdecke). Jetzt haben wir von verschiedene Baufirmen gehört, dass eine Massivdecke besser wäre wegen Schallschutz usw. Mir geht es jetzt nur darum, dass wir die Decke(leichtbauvariante) in Eigenregie ausführen möchten und ich mir Sorgen machen wegen der Dampfdichtheit- nicht, dass ich da Feuchtigkeit rein bringe, wenn das nicht absolut passt.
So jetzt hat uns der Zimmerer die Holztramdecke zum
Dachstuhl angeboten und diese ist teurer als die Materialkosten der Massivdecke. Die Baufirma meint, dass die nicht massgeblich mehr Arbeitszeit benötigt, da ja sonst der Rost für den Dachstuhl gemacht werden muss und dieser auch sehr aufwendig ist. Es ist eine geschalte Decke geplant.
Kann dies sein, dass mir die Massivdecke ungefähr gleich teuer wie die Decke in Leichtbauvariante kommt? Die Dämmung auf der Massivdecke ist meiner Meinung nach einfacher und leichter auszuführen.
So was würdet ihr uns raten?
Wir bauen mit 50iget Ziegel und bekommen ein Walmdach drauf.
Vielen Dank :)

  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
27.12.2016  (#1)
Massivdecke ist auch weniger fehleranfällig (Dampfdichtheit). Hat mehr Speichermasse und im Sommer hast es dadurch auch kühler. Elektroleitungen kannst du auch gleich in den Beton einlassen und musst nicht jedesmal die Dampfbremse durchtrennen.

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  •  Dean
  •   Gold-Award
27.12.2016  (#2)
Wir haben ein Pultdach mit schräg verlegter Stahlbetondecke. Eine der besten Entscheidungen beim ganzen Haus gewesen emoji Absolut leise, im Sommer im OG genauso kühl wie unten, und zwecks Luftdichtheit wurde eh alles gesagt.

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  •  Squawvally
  •   Silber-Award
27.12.2016  (#3)
Massivdecke ist teurer als Holzdecke in Eigenregie. Aber in der Nutzung unbezahlbar.
Die Lösung von Dean wäre dass Sahnehäubchen.

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  •  505ps505
27.12.2016  (#4)
Ich mache eine CLT Decke die ca. 91m² bei einem 50er Ziegelhaus
Kosten für die Decke 6900,- + zwei Überzüge 570,- + MwSt

Finde ich jetzt nicht tragisch und das ist alles in Sichtqualität

Rost muss man bei einen Walmdach so immer machen den man da auch nicht zweistufig machen muss


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  •  Jen
27.12.2016  (#5)
Danke für die Antworten. Also bestätigt mir das meine Gedanken und Sorgen. Werden jetzt mit unseren Zimmermann reden, was der meint.
Wie würde die Decke in Leichtbauvariante denn genau aussehen? Irgendwie Blick ich da nicht ganz durch.

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  •  AlSei
27.12.2016  (#6)
Hallo,
wir haben auch geplant unsere OG Decke aus Holz zu bauen. Obwohl ich auch zunächst bedenken hatte, unser Architekt hat uns aber zur Holzdecke geraten.
Ich hab mich dann auch mal in anderen Foren umgeschaut und dort nichts nagatives gelesen, auch wenn hier im Forum die Betondecke favorisiert wird.
Ist bei uns etwas günstiger und das Dachgeschoss mit Walmddach soll nicht ausgebaut werden (Kaltdach). Wir haben uns dann so ein Dach auch Live angeschaut beim anderen Bauherren und wir fanden es gut. Ich denke wenn das Dachgeschoss nicht genutzt werden soll als zusätzlicher Wohnraum dann kann man ruhig Holz nehmen.
Bei uns soll es so aussehen vom Spitzboden aus.
3cm Holzplatten zum begehen.
24cm Balken (Tram)+ Dämmung
6cm Dämmung zusätzlich(wir wollten 30cm Dämmschicht)
Irgendwo müsste da die Dampfbrese noch rein?
15cm abgehängte Decke für KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]
dann Rigips Decke.



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  •  rocco81
  •   Silber-Award
27.12.2016  (#7)

Macht eine Massivdecke! Kostet im Schlussendlich nicht mehr und ihr habt einige Vorteile.
Zwischensparrendämmung von unten rauf ist ein Graus gegenüber einfacher Deckendämmung.
Falls es irgendwo doch mal reintropft ist es halb so schlimm wenn noch Beton zwischen deinem Bett und Dach ist.
Aber was noch wichtiger ist: Die Wände brauchen Gewicht von oben, bei Leichtbaudecke muss ein Betonkranz und Zuganker gemacht werden.

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  •  Dean
  •   Gold-Award
27.12.2016  (#8)
Ich würde sogar sagen: Leider ist Beton zwischen deinem Bett und dem Dach. Denn bis man da was merkt ist es wohl reichlich zu spät. Der einzige "Nachteil", der mir einfällt. P.S.: Momentan ca. 100km/h Sturm da draussen (im nördl. Bgld. nicht ungewöhnlich) und im Schlafzimmer merkst NICHTS davon.

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  •  mackica
  •   Silber-Award
28.12.2016  (#9)
Wieso nicht eine clt decke? Und da die dammung drauf.



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  •  Jen
28.12.2016  (#10)
Naja weil die glaub ich am teuersten is!

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  •  Miike
  •   Gold-Award
29.12.2016  (#11)
Wir standen vor der gleichen Entscheidung und hatten uns für die Holzkonstruktion entschieden. Hauptgrund waren die Kosten und die Tatsache dass sich der gewünschte Dachüberstand unseres Flachdaches einfacher realisieren lies.
Unser Aufbau sieht wie folgt aus:

- Dampfbremse (luftdicht)
- Aufdopplung Sparren
- Sparren
- Rauhschalung
- Dampfbremse (winddicht)
- Sparren 10cm zur Herstellung d. hinterlüftungsebene (hinterlüftungsebene; damit wurde der Dachüberstand gemacht)
- OSB
- EPDM
- Schotter

Gedämmt wurde bei uns mittels Zellulose. Das war sehr fein, die Arbeit war innerhalb von 3 Stunden fürs ganze Haus erledigt und die Zellulose ist in jetzt Ritze reingekrochen. Wir haben überhaupt kein Überhitzungsproblem im Sommer und schalltechnisch kann ich keine Nachteile erkennen. Das mag durchaus an der Tatsache liegen, dass wir 40cm dick Zellulose verbaut haben und unser Dach eine Hinterlüftungsebene besitzt. Wir also eigentlich 2 Dächer übereinander haben.

Wir haben das gesamte Dach in Eigenregie gemacht, weil wir Zimmerer und Spengler im engen Familienkreis hatten. Auch haben wir den Innenausbau mit Rigips selbst erledigt. Wenn man alles machen lässt, kommts wahrscheinlich nicht günstiger als die Betondecke. Wir haben jedenfalls viel gespart und die Meinung kostruktiver Nachteile kann ich nicht teilen.

Bei der Elektroinstallation ist man auch flexibler. Stromauslässe für Beleuchtung und/oder Spots musst du bei der Betondecke bereits bei der Polierplanung exakt wissen. Wenn du Anspruch auf Perfektionismus hast, ist das ist eine gewaltige planerische Herausforderung kann ich nur sagen!

Zu den Bedenken mit der Luftdichtheit kann ich nur sagen, dass ich einen BDT ohnedies als wichtig halte. Man kann ja dann nochmal auf Leckagensuche gehen.

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  •  505ps505
29.12.2016  (#12)

zitat..
Jen schrieb: Naja weil die glaub ich am teuersten is!


Das glaub ich nicht Preis seht ja oben für 91m²
Verlegen muss man die halt noch was aber auch in einen halben Tag gemacht ist


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  •  Miike
  •   Gold-Award
29.12.2016  (#13)
Betondecke vs. Holzkonstruktion im Bezug auf Hitzeschutz - P.S. Zum Thema Überhitzung hätt ich noch eine Grafik unseres Hauses. Hab mir mal den heissesten Tag des Vorjahres herausgesucht, das war bei uns der 11.07.2016. Hier hatten wir unterm nordseitigen Carport (=Außenfühlerposition) 32,1°C. Die Raumgemperatur im oberen Geschoß (=Innenfühlerposition) erreichte in der Hitzeperiode ihr Maximum bei 23,7°C. Meiner Family ist das bei tropischen Außentemperaturen sogar zu kalt. Also "Überhitzungsgefahr ohne Betondecke" halte ich für eine gewagte Behauptung. Auf die sommerliche Überhitzung nehmen halt viele Faktoren Einfluss. Wir haben im Sommer auch ganz leicht die Passive Kühlung unserer WP WP [Wärmepumpe] laufen, mit moderaten VL VL [Vorlauf] Temperaturen, sodass der Boden nicht zu kalt wird. Auch halte ich eine konsequente (=automatisierte) Beschattung im Sommer für essentiell.

2016/20161229112742.png

Die Konstanz der Raumtemperatur über Monate bzw. das ganze Jahr ist genial!
Und das trotz fehlender Betondecke emoji

2016/20161229223731.png



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  •  NTWK
2.1.2017  (#14)
Hallo Jen, wenn du möglichst komplikationslos bauen und wohnen willst: Nimm die Massiv-Betondecke ! Ich kann aus vielfacher Erfahrung keinen vernünftigen Vorteil einer anderen Lösung erkennen.

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  •  mackica
  •   Silber-Award
3.1.2017  (#15)
@ntwk und Nachteile anderer decken wären?

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  •  AlSei
3.1.2017  (#16)
@mackica:

Bin zwar nicht NTWK, aber folgende Nachteile werden bei der Holzbalkendecke angeführt.

1. Der Schallschutz bei Holzbalkendecken ist nicht so gut wie bei herkömmlichen Betondecken.

2. Holzbalkendecken sind aufgrund von Brandschutzvorgaben nur begrenzt einsetzbar.

3. Für Decken in Gebäuden bis zu 2 Vollgeschossen gelten aber keine besonderen brandschutztechnischen Regeln.

4. Holzbalkendecken tragen nur wenig zur Aussteifung eines Gebäudes bei.
5. Gefahr von Pilz und Schädlingsbefall

6. Bei Feuchtigkeit quillt das Holz

7. Decke muss Abgehängt werden (Installationen)

edit: 8. Nicht so sehr Belastbar wie Beton,

gibt bestimmt noch mehr emoji
Quelle www.

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  •  AnTeMa
3.1.2017  (#17)
Holzbalkendecke versa Betondecke - Beides kann bei entsprechender Ausführung mit gleichem Wärme und Schalldämmwert mit gleicher Belastbarkeit ausgeführt werden.

Die Kosten hängen immer vom Einzelfall ab und auch wieweit Ihr Eigenleistung erbringen wollt.

Von der Optik, Schnelligkeit und Trockenheit der Bauweise und Änderbarkeit finde ich Holz besser.
Ihr könnt zB Holzbalken aus KVH 10/20 cm im Abstand von 60 cm verlegen, darauf 19 oder 27 mm dicke Dreischichtplatten schrauben und darauf 50 cm Zellulose lose aufblasen, wenn der Dachboden nicht als Lagerfläche nötig ist.

Die Dämmung erfüllt dann mit U-Wert 0,076 W/m2K noch wesentlich höhere als Passivhausanforderungen ohne bauphysikalischen Probleme.

Ich vermute, das es in den meisten Fällen günstiger ist als eine Betondecke mit Verputz, Anstrich und Dämmung.

Wenn's draußen sehr laut ist könnte eine Holzfaserplatte auf die Dreischichtplatten gelegt werden und darauf 40 mm Betonplatten zur Beschwerung- Sand wäre wegen hoher Dämpfung noch besser.

Man kann gut Sachen an den Balken befestigen, Löcher für eine Bodentreppe an beliebiger Stelle hineinschneiden,
muß nie streichen, keine Dampfbremse notwendig, kein Feuchtigkeitseintrag, sehr genau zu bauen, keine Wärmebrücken, ökologisch viel besser und leicht rückbau- oder änderbar und gut wiederverwendbar, Kabel können lose über der Decke verlegt werden (nur die Löcher gegen Konvektion abdichten).

Material für og Konstruktion kann ich dir günstig besorgen-
dann wird's sicher billiger als eine Betondecke-neben den anderen Vorteilen.

Andreas Teich

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  •  mackica
  •   Silber-Award
3.1.2017  (#18)
also ich würde sowieso nur CLT in Erwägung ziehen - dann blieben alle Punkte weg bis auf:

zitat..
AlSei schrieb: Holzbalkendecken tragen nur wenig zur Aussteifung eines Gebäudes bei.
5. Gefahr von Pilz und Schädlingsbefall
bei Feuchtigkeit quillt Holz


Aber ich hoffe nicht, dass das Dach mal undicht wird

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  •  Jen
3.1.2017  (#19)
Puhhh das is ja wirklich schwer sich zu entscheiden 🙈

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  •  AnTeMa
3.1.2017  (#20)
Holzbalkendecke - Die Aussteifung ist bei Holzbalkendecke mit Plattenauflage wie auch bei CLT Decken sicher vergleichbar mit Betondecken.
Gerade in die italienischen Erdbebengebiete wurden reichlich österreichische Holzhäuser geliefert.

Bei nach heutigen Vorschriften gebauten Dächern mit Unterdachplatten sind Undichtigkeiten fast ausgeschlossen-
im Zweifel Feuchtigkeitssensoren aufstellen.

Pilze und Schädlingsbefall gibt's bei trockenem Holz nicht- die benötigen Feuchtigkeit zum Überleben.
Zellulose verhindert wegen der Salze Schädlingsbefall.
Gerade weil es bei richtiger Verarbeitung heutzutage praktisch keine Schädlinge mehr gibt
wurde der früher vorgeschriebene chemische Holzschutz aus den Regelwerken gestrichen.

Wenn sorgfältig und den Vorschriften entsprechend gebaut wird
halten sowohl Holz- wie Stein-/Betonhäuser in jedem Fall länger als wiremoji

Es ist mehr eine Frage der Sympathie gegenüber den unterschiedlichen Baumaterialien
und welche Argumente jeweils stärker berücksichtigt werden.

Für Selbstbau ist Holz sicher das sympathischere und besser geeignete Material
und gut geeignetes Holz haben wir schließlich massenhaft in Österreich (und in Deutschland auch)

wer Maurer in der Familie hat wählt wohl eher Beton und Stein.

Andreas Teich

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  •  wolfi69
  •   Silber-Award
4.1.2017  (#21)
Wenn du eine Holzdecke mit Rigips- oder Fermacellbeplankung machst, bekommst du zu 100 Prozent Risse bei den Anschlussfugen zum Massivbau. Ich würde eine Massivdecke machen. Da hast du sicherlich keine Probleme mit Rissbildungen.

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