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Langes, schmales Haus Nachteile?

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  •  jul0812
17.1. - 18.1.2019
26 Antworten | 13 Autoren 26
26
Hallo!

Ich bin aktuell viel am planen und finde mich am liebsten bei einem langen, schmalen Grundriss wieder. Im Bereich 6m x 16m (~100m²). Unser Grundstück ist ca 35 x 22m groß. Durch den langen Grundriss bleibt hald ein schöner Garten übrig und nicht so ein komischer L-Form Garten (gefällt mir nicht sehr gut). Geplant sind auf jeden Fall 50er Ziegel und Pult Dach. Eine Längsseite mit 16m wäre nach Süden gerichtet.

Was spricht dafür / dagegen?

- Heizbedarf wird höher sein als ein Quadrad.
- A/V Verhältniss ist schlecht (NÖ Wohnbauförderung wäre uns wichtig)
- Gibt es statisch Nachteile?
- Ist diese Haus Form mit erheblich mehr Kosten verbunden? (Längere Leitungen, ...)

  •  MissT
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#1)
Wieviele Geschoße?

Was ergänzend zum schlechteren A/V-Verhältnis und dem damit einhergehenden höheren Energiebedarf noch gegen einen langen, schmalen Grundriss spricht: Die Erschließung der Räume wird schwieriger. Entweder hast Du Durchgangszimmer oder einen langen, zwangsläufig ebenfalls schmalen Flur.

Der "L-förmige Garten" ist für mich nicht nachvollziehbar. Auf welchen Seiten hast Du welchen Bauwich einzuhalten? Oder ist eine gekoppelte Bauform vorgeschrieben?

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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
17.1.2019  (#2)
schreibst es ja schon selbst, je näher am Quadrat ist desto weniger Außenfläche, Bodenfläche usw hat man,
genauso wirkt sich das indirekt auf die Leitungslängen aus
=
je quadratischer (würfeliger) desto billiger kann man sagen bei gleicher Fläche, sowohl beim Bauen alsauch infolge der Unterhalt (Heizkosten)

UND

Benutzung nicht vergessen, eben die angesprochenen Flure, deine Gehwege werden auch länger weil einfach irgendwelche Räume weiter von der Treppe weg sind zwangsläufig im direkten Vergleich

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  •  stecri
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#3)
Ist auf der schmalseite 22m der Eingang? Auch die himmelsrichtung wäre interessant...

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#4)
Was die Kosten betrifft, wird es schon deutlich teurer werden. 
Bei einer Grundfläche von 10x10m hast du einen Umfang von 40m, wenn das für 6,25x16m rechnest (auch wieder exakt 100m²) bist du bei 44,5lfm. Ein dicker Wandaufbau (50er Ziegel) verstärkt den Unterschied noch mehr. Würde heißen die Wandflächen werden um 11% größer und natürlich auch teurer. Fenster kannst du selbst beeinflussen, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst du größere Fensterflächen verarbeiten.
Statisch sehe ich da eher Vorteile, weil du in den Deckenbereichen geringere Spannweiten hast und dann evtl. eine schönere Optik ohne Stützen hinbekommst.
Wenn du einen sinnvollen Grundriss für dich gefunden hast, warum nicht. Wir haben auch einen sehr breiten Kasten von 20m Breite. Da sind dann aber auch Nebenflächen (Garage, Werkstatt, überdachte Terrasse) mit integriert.

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  •  jul0812
17.1.2019  (#5)
Ganz vergessen. Es gibt 1 Obergeschoss. Mit den Fluren komme ich klar. Unten wird ein großteil eh offener Wohnraum sein. Oben geht es sich auch ganz passabel aus. Es bleibt natürlich etwas mehr übrig als Gang, ich hätte den aber sowiso gleich zwischen 1,5 und 2m breit gemacht und als Stauraum genutzt mit Kästen.

Von den Leistungen hätte ich das ganze halbwegs intelligent geplant. Also alles was Wasser usw ist so halbwegs übereinander als wäres ein Rechteck. Strom und Netzwerk, ... wird hald dann in die Tiefe zu den "abgelegenen" Räumen geführt.

Das Haus ist freistehend und die typischen 3m sind einzuhalten. Denke nicht das wir über 6m Wandhöhe kommen. Das mit dem Garten ist mir immer ein Dorn im Auge wenn ich jetzt einen Quader habe und der "mitten" am Grundstück ist dann ergeben sich hald nur Streifen an Gartengläche rund ums Haus. Gegen den Bauwich kann ich eh nichts machen, aber so bleibt mir ins Grundstück hinein ein größere Block an Gartenfläche übrigen. Also 13 * 35 z.b. statt 9 * 35.

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  •  massiv50er
17.1.2019  (#6)
haben auch 16mx8,5m
Langen Flur gibt es nur im OG. Im EG haben wir ein sehr offenenes Wohnen (Wohzimmer, Esszimmer,Küche). Das Vorhaus ist daher sehr klein gehalten im EG.

Dafür kann man mit einer langen Bauweise mehr die Südseite ausnutzen. Haben große Fensterflächen Richtung Süden.

LG

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#7)
Pauschal kann man hier nicht von Nachteilen sprechen zwecks schlechterem A/V Verhältnis.
Das müsste alles gerechnet werden. wenn du nämlich eine Südausrichtung der Längsseite hast und Nordseite so gut es geht geschlossen ist, kann die Ausrichtung hier sehr große passive Gewinne generieren. Dadurch, dass das Gebäude auch noch relativ schmal ist wird es sehr einfach sein, diese Gewinne durchs Gebäude durchzubekommen.
Weiters ist der Standort entscheidend.
Fazit: hier gehört gerechnet.
Bezüglich Erschließung, Kosten usw bin ich bei den Vorrednern

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  •  jul0812
17.1.2019  (#8)
Detailierter:
2 Geschosse (EG, 1 OG)
16m Wand nach S/N.
6m Wand nach O/W.
Eingang ist auf der 6m Wand.


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  •  jul0812
17.1.2019  (#9)
@massiver50er: Genau das ist auch mein Plan.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#10)

zitat..
heislplaner schrieb: Pauschal kann man hier nicht von Nachteilen sprechen zwecks schlechterem A/V Verhältnis. Das müsste alles gerechnet werden. wenn du nämlich eine Südausrichtung der Längsseite hast und Nordseite so gut es geht geschlossen ist, kann die Ausrichtung hier sehr große passive Gewinne generieren. 


Ergänzen möchte ich: Wenn man mit Raumtemperaturen, die auch mal 3-5 Grad über den normalerweise gewünschten RT RT [Raumtemperatur] liegen, kein Problem hat, dann sind die solaren Einträge gut. Ich persönlich mag das nicht sonderlich. Um das einigermaßen in den Griff zu bekommen, bedarf es jedenfalls einer guten Steuermöglichkeit der solaren Einträge: Konstruktive Beschattung plus Raffstore plus Raff-Steuerung.

Was bei einem langen, schmalen Grundriss nur bei wenigen Räumen möglich ist, sind Fenster in zwei verschiedene Himmelsrichtungen. Gerade wenn man die Südseite mit den Raffs ziemlich dicht machen muss um die Hitze draußen zu halten, ist es fein, wenn man nach Osten oder Westen offene Fenster hat, durch die Licht herein kommt und einen ungehinderten Blick nach draußen zulassen.


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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#11)
Ich stimme bei all diesen Dingen zu.
Ich wollte nur auf die reine Reduzierung auf das A/V Verhältnis verweisen.
Da dürfte man dann aber auche keine Erker usw bauen
Konstruktive Verschattung setze ich bei reiner langer Südausrichtung sowieso voraus.

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  •  mike82
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#12)
Wir haben auch einen langen schmalen Grund. Lange Seite ist OST-WEST.
Deshalb ergab sich bei uns auch eine sehr langer schmaler Baukörper.
Die Energetischen Nachteile sind uns bewusst, aber uns war ein gschickter Garten und eine optimale Südausrichtung wichtiger.

Deshalb wurde unser Haus inkl. Carport dann auch 28,5m lang emoji

Hier findest du unsere Grundrisse.
https://www.energiesparhaus.at/denkwerkstatt/hausbau-galerie.asp?User=mike82

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#13)
finde ich sogar ideal, wenn die lange seite nord/süd ausgerichtet ist -> helle räume! da findet man auch tolle grundrisse im netz.
ich glaube nicht, dass die energiebilanz bei einem ungünstigen A/V verhältnis zwangsläufig schlecht ist. und ohnedies würde ich auch nicht alles der energiekennzahl unterordnen.


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  •  mike82
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#14)
Das stimmt. Alle unsere Räume (ausgenommen 2x WC und 1x HWR) haben ein Fenster in den Süden emoji

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  •  jul0812
17.1.2019  (#15)
@mike82: Sieht sehr gut aus euer Häuschen!

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  •  mike82
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#16)

zitat..
jul0812 schrieb: @mike82: Sieht sehr gut aus euer Häuschen!


Danke. emoji
So schauts fertig mit Fassade aus:

https://www.energiesparhaus.at/forum-rhombusschalung-auf-50er-ziegel/49603_5#484989

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#17)

zitat..
mike82 schrieb: Die Energetischen Nachteile sind uns bewusst, aber uns war ein gschickter Garten und eine optimale Südausrichtung wichtiger.


War bei uns genau so. Ost-West hatten wir Platz und sind fast bis ans Limit zum Nachbarn hin. Der Baukörper des Hauses hat grob 20x10m. Alle Aufenthaltsräume+Hauptbad nach Süden, wo wir ins Alpenvorland blicken. Hell und warm ist es, wenn wir wollen. Dachvorsprung und Raffs helfen gegen Überwärmung. Damit kompensieren wir die Nachteile des Bungalows.

Drum sollte man nicht alles am A/V Verhältnis festmachen, sondern einfach mit Gespür zu seinem Grundstück passend planen. Ein Bewusstsein dafür ist ja schon mal der richtige Weg, aber wenn es gute Gründe gibt, darf man durchaus abweichen. Rein energetisch geplant ist natürlich ein Haus mit 10x10x10 am besten. 


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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#18)
stimmt nicht - rein energetisch wäre es die kugel 😉

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#19)

zitat..
heislplaner schrieb: rein energetisch wäre es die kugel


ja stimmt emoji
Ich wünsche nur viel Spaß beim Einrichten. emoji


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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#20)
da brauxht man sich wenigstens bei den gehrungen nicht so plagen 😀

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  •  brink
  •   Gold-Award
18.1.2019  (#21)
ich hätte gerne so ein haus gebaut. passivhausnah und mit maximaler ausnutzung der solaren gewinne. dazu einen massiven "innenkern", der sehr viel wärme speichern und abgeben kann. also bevorzugt wände und decken aus beton. hilft auch sehr der statik. bei bsp 5,5m spannweite N-S wand dann gar ohne tragende innenwand.
50er ziegel für wände ist da denkbar ungeeignet, in vielerlei hinsicht.
trotz der größeren oberfläche (schlechteres A/V verhältnis) kann so ein haus, das sehr viel sonne ernten kann zu sehr niedrigem heizwärmebedarf kommen. 
planungsleistungen und ausführung kommen teurer, dafür bester wohnkomfort und kaum heizkosten.

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