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·gelöst· Kosten vs. Nutzen/Ersparnis energiesparender Bauweise

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  •  Traicampi
19.1. - 23.1.2020
86 Antworten | 16 Autoren 86
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Gibt es dazu seriöse Vergleiche?

Hintergrund: beim letzten (aktuellen) Haus haben wir einen Spezialisten befragt bezüglich weiterer Dämm- und Energiesparmaßnahmen für den Bau, weil großflächige Bungalows prinzipiell energietechnisch suboptimal ausfallen müssen.

Damals wurden mehrere Varianten (Dämmung, Wandaufbau, Deckenaufbau, etc.) berechnet, auch wegen möglicher Förderungen und im Hinblick auf den angekündigten Energie-Ausweis, den es damals noch nicht gab - mit dem Effekt, daß die Kosten für diese Energiesparmaßnahmen den zu erwartenden Einsparungseffekt bei weitem übersteigen und auch nach 30 Jahren keine Amortisation zu erwarten ist.

Wir haben deshalb damals keine diesbezüglichen Zusatzinvestitionen getätigt, trotzdem liegen die Energiekosten des Hauses weit unter denen durchschnittlicher Bauten (Heizsystem und Fensterflächen bzw. ihre Ausrichtung sind die Ursache dafür). Beim zukünftigen Domizil überlegen wir daher, dabei zu bleiben, lediglich die verwendete Ziegelstärke (50er statt 38er) und die Verglasung (3fach statt 2fach) zu optimieren - sollte sich bezüglich der Wirtschaftlichkeit von energiesparenden Maßnahmen beim Bau nichts geändert haben.

Wo bekommen wir aktuelle Infos zu Kosten und Nutzen der hier im Forum so oft erwähnten zusätzlichen baulichen Maßnahmen - vor allem auch im Vergleich untereinander - her, damit wir wirtschaftlich sinnvoll entscheiden können?

  •  momada
19.1.2020  (#1)
so ein Vergleich würde mich auch interessieren. Der Fachmann, der unseren EA EA [Energieausweis] ausgestellt hat, meinte dazu: Nur an baulichen Massnahmen zu inverstieren, um die Genehmigungsschwelle zu erreichen. Falls man dann noch die finanziellen Möglichkeiten hat, das zu tun was den Wohnkomfort erhöht. (natürlich auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Dämmung insgesamt stimmig ist und z.B. keine Kältebrücken entstehen, die Bauschäden verursachen können)
Alles andere kostet nur Geld und rechnet sich vielleicht in 20 oder mehr Jahren.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
19.1.2020  (#2)
Hier meine Erfahrungen dazu.

Also Dämmung kostet im Verhältnis zu den Gesamtkosten nichts, ich würde mal sagen zwischen Niedriegenergie und Passivhausstandard ca. € 1.000 - 2.000.

Bei Fenstern mit Vorderwandmontage sind aufgrund des Materialbedarfs die Montagekosten höher, bei mir lagen sie bei € 61 p. lfm. Das Rekord Angebot für eine Standard ÖNorm-Montage lag bei € 39 p. lfm. Sind bei mir Mehrkosten von € 3102 bei 141 lfm.

Die Wohnraumlüftung ist vermutlich die teuerste Position. Kostet ca. € 8.000,- bis € 10.000,-. Nachdem ich in meiner derzeitigen Wohnung keine habe, dafür ein paar Allergien und die Luftfeuchtigkeit immer zu hoch ist, war für mich ein Haus ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ein NoGo.

Heizung wird dafür günstiger, habe ich zwar noch nicht beschafft denke aber das ich unter € 6000 mit WW WW [Warmwasser] wegkomme.

Von kältebrückenarmer Bauweise gehe ich jetzt mal aus, den das ist ja beim Niedriegenergiehaus auch gefordert.

Nachdem in meiner Wohnung die Heizkosten im Monat bei € 140 liegen und bei mir im Passivhaus die Kosten um die € 100 im Jahr ausmachen sollen, dürften sich die Mehrkosten relativ schnell armortisieren.

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  •  Benne
20.1.2020  (#3)
Ich selbst habe unser Elternhaus vor ca 2 Jahren übernommen. Es ist ein 32 Jahre altes Massivholzhaus gebaut mit 38cm Holzfaserschalsteinen von Eurospan (vergleichbar mit den Produkten von Isospan) mit 8cm Styropor-Einlage und anschließend 3cm Thermoputz (U-Wert ca 0,28). Fenster sind ebenfalls 32 Jahre alt (2-fach verglaste Internorm). Es werden 165m2 Wohnfläche und 100m2 Keller beheizt mittels Holzvergaser (Heizkörper + Fußbodenheizung). Fasade Außenfläche ca. 450m2 in sonniger Lage. Heizkosten und WW WW [Warmwasser] betragen ca. 1100€ im Jahr (ca 18-22m Holz).
Kosten für Fasadendämung und neue Fenster belaufen sich auf ca. 40-50k. Bei einer jährlichen Einsparung von etwa 600-700 € erlebe ich den Tag x nicht mehr, wo es sich abbezahlt hätte.
Natürlich geht es aber auch um gesundheitliche Aspekte und im Neubau wäre es Sinnlos, nicht von Anfang an richtig gut zu dämmen. Ohne gehts eh nicht und die Mehrkosten sind überschaubar. Die Vorgaben des Landes (Tirol) finde ich jedoch in vielerlei Hinsicht übertrieben. Hier zählen immer nur harte Zahlen und Dinge wie Ausrichtung etc. für ein effizienteres Wohnen sind Nebensache.


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  •  Traicampi
20.1.2020  (#4)

zitat..
momada schrieb: Nur an baulichen Massnahmen zu inverstieren, um die Genehmigungsschwelle zu erreichen.

Welche Genehmigung meinst Du denn damit?

zitat..
berhan schrieb: Also Dämmung kostet im Verhältnis zu den Gesamtkosten nichts, ich würde mal sagen zwischen Niedriegenergie und Passivhausstandard ca. € 1.000 - 2.000.

Bei uns war es damals das genaue Gegenteil - die zusätzliche Dämmung der großen Dachfläche wäre enorm teuer geworden. Wir hätten niemals wirtschaftlich Niedig-Energie-Standard erreicht - das ist bei Bungalow-Bauweise auch meines Wissens gar nicht möglich (außer man baut sehr sehr klein).


zitat..
berhan schrieb: Bei Fenstern mit Vorderwandmontage sind aufgrund des Materialbedarfs die Montagekosten höher, bei mir lagen sie bei € 61 p. lfm. Das Rekord Angebot für eine Standard ÖNorm-Montage lag bei € 39 p. lfm. Sind bei mir Mehrkosten von € 3102 bei 141 lfm.

Vorwandmontage macht aber nur Sinn bei Vollwärmeschutz, oder?

zitat..
berhan schrieb: Die Wohnraumlüftung ist vermutlich die teuerste Position. Kostet ca. € 8.000,- bis € 10.000,-. Nachdem ich in meiner derzeitigen Wohnung keine habe, dafür  ein paar Allergien und die Luftfeuchtigkeit immer zu hoch ist, war für mich ein Haus ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ein NoGo.

Sich diesbezüglich gut zu informieren (beim Immunologen, nicht beim Hausarzt), ist anzuraten. Allergiker profitieren stark von hoher Luftfeuchtigkeit (mind. 60%), massive Luftfilterung (Keim- und Partikelreduktion) wirkt sich hingegen nachweislich negativ auf das Immunsystem aus.

Aus diesem Grund ist für uns ein Haus MIT KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ein NoGo (alle Allergiker).

zitat..
berhan schrieb: Nachdem in meiner Wohnung die Heizkosten im Monat bei € 140 liegen und bei mir im Passivhaus die Kosten um die € 100 im Jahr ausmachen sollen, dürften sich die Mehrkosten relativ schnell armortisieren.

Hast Du das berechnet - also einen konkreten Vergleich angestellt? Ich stelle mir das schwierig vor, alleine schon deswegen, weil die geringe Fensterfläche ja beim herkömmlichen Bau nicht üblich ist.
Wie preist man dann die reduzierte Wohnqualität (siehe div. Nachteile-Listen von Passivhäusern) in diesen Vergleich ein?


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  •  Traicampi
20.1.2020  (#5)

zitat..
Benne schrieb: Die Vorgaben des Landes (Tirol) finde ich jedoch in vielerlei Hinsicht übertrieben. Hier zählen immer nur harte Zahlen und Dinge wie Ausrichtung etc. für ein effizienteres Wohnen sind Nebensache.

Meinst Du damit Vorgaben für eine Förderung?

Wenn man keine Finanzierung benötigt, geraten diese Aspekte aus dem Fokus - rechnen sich denn diese Zuschüsse? Wir hätten ja einen für die zusätzliche Dachdämmung bekommen, aber der war weit geringer als die Kosten, die dadurch angefallen sind.
Wir haben übrigens deutlich geringere Energiekosten, als uns vorgerechnet wurde, wie wir uns damals nach etwaige Förderungen umgesehen haben - ich halte diese Rechenmodelle daher nur noch für eingeschränkt glaubwürdig. 


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  •  Vardi17
  •   Gold-Award
20.1.2020  (#6)

zitat..
Traicampi schrieb: Meinst Du damit Vorgaben für eine Förderung?

Nein, die müssen schon für die Baubewilligung erfüllt sein, wobei einige Tiroler Gemeinden strengere Auflagen haben als das Land. 

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  •  berhan
  •   Gold-Award
20.1.2020  (#7)

zitat..
Traicampi schrieb: Bei uns war es damals das genaue Gegenteil - die zusätzliche Dämmung der großen Dachfläche wäre enorm teuer geworden.[ref]Traicampi:56332#538428[/ref]


Der m³ Preis von XPS liegt bei ca. € 100 und jener von EPS bei ca. € 50.

zitat..
Traicampi schrieb: Wir hätten niemals wirtschaftlich Niedig-Energie-Standard erreicht - das ist bei Bungalow-Bauweise auch meines Wissens gar nicht möglich (außer man baut sehr sehr klein).
[ref]Traicampi:56332#538428[/ref]

Das Gegenteil ist der Fall, umso größer Gebaut wird umso leichter wird der Passivhausstandard erreicht (besseres Volumen zu Oberflächenverhältnis).


zitat..
Traicampi schrieb: Vorwandmontage macht aber nur Sinn bei Vollwärmeschutz, oder?[ref]Traicampi:56332#538428[/ref]

Mache bei mir eine hinterlüftete Fassade, ist dort auch möglich. Nur bei monolitisch geht's vermutlich nicht.

zitat..
Traicampi schrieb: Sich diesbezüglich gut zu informieren (beim Immunologen, nicht beim Hausarzt), ist anzuraten. Allergiker profitieren stark von hoher Luftfeuchtigkeit (mind. 60%), massive Luftfilterung (Keim- und Partikelreduktion) wirkt sich hingegen nachweislich negativ auf das Immunsystem aus.[ref]Traicampi:56332#538428[/ref]

Bin Pollenallergiker, dafür ist die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit entsprechendem Filter ideal. Luftfeuchtigkeit ist bei KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Feuchterückgewinnung auch kein Thema. Wenn du aber keine Keim- und Partikelreduktion haben willst, dann ist das bei der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kein Problem, einfach statt dem F7-F9 Filter einen G4 Filter und du hast das volle Programm. Wegen der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] sind diese Filter nicht verbaut, dem Gerät reicht auch ein grober Filter.

zitat..
Traicampi schrieb: Hast Du das berechnet - also einen konkreten Vergleich angestellt? Ich stelle mir das schwierig vor, alleine schon deswegen, weil die geringe Fensterfläche ja beim herkömmlichen Bau nicht üblich ist.
Wie preist man dann die reduzierte Wohnqualität (siehe div. Nachteile-Listen von Passivhäusern) in diesen Vergleich ein?[ref]Traicampi:56332#538428[/ref]

Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung eines Passivhauses. Ich habe 59 m² Fensterfläche, davon 37 m² Richtung Süden ausgerichtet. West, Ost und Süd Fenster haben, entsprechenden Fenster vorausgesetzt, eine positive Energiebilanz. Nur die Nordfenster sind neutral. Daher wurden die Fenster sehr großzügig ausgelegt. Die Wohnqualität eines Passivhauses ist erhöht, warum soll die geringer sein?




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  •  fudi6489
  •   Silber-Award
20.1.2020  (#8)

zitat..
berhan schrieb: Die Wohnqualität eines Passivhauses ist erhöht, warum soll die geringer sein?

Diesen Satz würde ich aufgrund der großen Fensterflächen im Süden nicht unterschreiben.
Aber für jeden ist etwas anderes optimal,ich wüsste jetzt aber nicht was beim Passivhaus die Wohnqualität steigern soll. Der Geldbeutel sollte mit der Wohnqualität nichts zu tun haben.
Für mich wären Riesenfenster nichts, weils im Sommer gern z heiß wird und man fast immer beschatten muss damit man nicht in der Auslage sitzt. Aber wie gsagt jeden taugt was anderes.

LG

1
  •  Vardi17
  •   Gold-Award
20.1.2020  (#9)

zitat..
fudi6489 schrieb: Für mich wären Riesenfenster nichts, weils im Sommer gern z heiß wird

Wir haben eine Terassenüberdachung. Im Winter und in der Übergangszeit kommt die Sonne auf der
SSO-Seite ins Haus, die steilstehende Sommersonne bleibt dagegen draußen. 

zitat..
fudi6489 schrieb: und man fast immer beschatten muss damit man nicht in der Auslage sitzt.

Kommt auf die konkrete Lage drauf an. Am Tag schaut uns z. B.  kaum je jemand ins Haus ...

zitat..
berhan schrieb: Die Wohnqualität eines Passivhauses ist erhöht, warum soll die geringer sein?

Wir finden auch: Je besser die energetische Qualität, desto behaglicher. Wärmebrücken sind auch Komforträuber. 


1
  •  berhan
  •   Gold-Award
20.1.2020  (#10)

zitat..
fudi6489 schrieb: Diesen Satz würde ich aufgrund der großen Fensterflächen im Süden nicht unterschreiben.[ref]fudi6489:56332#538448[/ref]

Bei mir wie bei vard17. Fällt unter die Kategorie intelligente Bauweise z.B. mit Dachüberständen. Im Hochsommer keine direkte Sonneneinstrahlung und im Winter bei tiefem Sonnenstand dafür viel Sonne.

1
  •  momada
20.1.2020  (#11)
Wir mussten HWB von mindenstens 53,4 erreichen. (nach meiner Erinnerung)
Sonst würde keine Baugenehmigung erteilt.

1
  •  Suedseite
20.1.2020  (#12)

zitat..
momada schrieb: Wir mussten HWB von mindenstens 53,4 erreichen.
Sonst würde keine Baugenehmigung erteilt.

Es ist dies ja ein absolutes Minimalziel und eigentlich peinlich, dass Österreich hier nicht strenger ist.

Hören, glauben, schätzen und vermuten ist wohl wieder in.
Berechnungsmodellen wird jegliche Treffsicherheit entsagt, KWL fördert Allergien bzw. schadet dem Immunsystem und Dämmung rechnet sich erst in einigen Jahrzehnten.
Konrad Fischer, EIKE, Tichy und andere lassen grüßen..

Diese Website nennt sich nicht zum Spaß "Energiesparhaus" und falls wer denkt, es ist wurscht wie und wie viel wir heizen, dem sei gesagt:
Es ist lange schon sonnenklar, was sich verändern muss, wer sich heute für eine Ölheizung oder exorbitant schlechte Standards entscheidet, braucht in ein paar Jahren nicht herumjammern.

4
  •  Traicampi
20.1.2020  (#13)

zitat..
Vardi17 schrieb: Nein, die müssen schon für die Baubewilligung erfüllt sein, wobei einige Tiroler Gemeinden strengere Auflagen haben als das Land.

Hängt die Baubewilligung davon ab, daß man extrem energiesparend baut?




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  •  Vardi17
  •   Gold-Award
20.1.2020  (#14)

zitat..
Traicampi schrieb: extrem energiesparend


Nein, energiesparend und State of the Art reicht der Gemeinde emoji

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  •  Traicampi
20.1.2020  (#15)

zitat..
berhan schrieb: Der m³ Preis von XPS liegt bei ca. € 100 und jener von EPS bei ca. € 50.

Das mag sein - damals wurde aber nicht XPS oder EPS verbaut und die Preise waren ebenfalls anders. Berechnet hat es ein Fachmann (Sachverständiger), die Baufirma hat dann die Kostenvoranschläge für die zusätzliche Dichtung organisiert.

zitat..
berhan schrieb: Das Gegenteil ist der Fall, umso größer Gebaut wird umso leichter wird der Passivhausstandard erreicht (besseres Volumen zu Oberflächenverhältnis).

Der Sachverständige hat uns erklärt (und das war auch recht einfach zu verstehen), daß das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen bei großflächigen Bungalows sehr schlecht ist und deshalb ein Passivhaus-Standard nicht zu erreichen ist. Ideal dafür
ist ein möglichst würfelförmiger Bau - daher bitte sei so nett und rechne das mal vor; ich wäre wirklich neugierig, wie das leichter geht bei einem Bungalow mit 180m² Grundfläche.

zitat..
berhan schrieb: Mache bei mir eine hinterlüftete Fassade, ist dort auch möglich. Nur bei monolitisch geht's vermutlich nicht.

Wie hoch sind denn die Kosten für diesen Fassadenaufbau im Vergleich zu herkömmlichen 38er oder 50er Ziegeln plus Dämm- und Farbputz? Ist das wirklich nicht teurer?

zitat..
berhan schrieb: Bin Pollenallergiker, dafür ist die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit entsprechendem Filter ideal. Luftfeuchtigkeit ist bei KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Feuchterückgewinnung auch kein Thema. Wenn du aber keine Keim- und Partikelreduktion haben willst, dann ist das bei der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kein Problem, einfach statt dem F7-F9 Filter einen G4 Filter und du hast das volle Programm. Wegen der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] sind diese Filter nicht verbaut, dem Gerät reicht auch ein grober Filter.


Bin u. a. auch Pollenallergiker und habe seit Jahren kaum noch Symptome, seit wir in einem 'offenen Haus' leben.  emoji
(aber ich hab leicht reden, weil direkte Kontakte zur immunologischen Forschung)

Wer sich in einem artifiziellen Umfeld wohler fühlt (Unterdruck, immer geschlossene Fenster und Türen) und den Luftzug einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nicht spürt, ist mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] sicher glücklich - bei Stromausfall dann vielleicht nicht so wirklich, aber da hilft dann eben ein Notstrom-Dieselgenerator.

Ist wohl eine prinzipielle Frage: lebe ich lieber in einem künstlichen Lebensraum andauernd abgeschottet von der natürlichen Umwelt oder lebe ich lieber in einem natürlichen Lebensraum, der bei unpassender Witterung abgeschottet werden kann. Lebe ich in der Großstadt inmitten von Abgasen und Lärm ist ersteres sicher besser - lebe ich am Land inmitten von frischer Luft und Ruhe, sagt mir die zweite Version besser zu.


zitat..
berhan schrieb: Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung eines Passivhauses. Ich habe 59 m² Fensterfläche, davon 37 m² Richtung Süden ausgerichtet. West, Ost und Süd Fenster haben, entsprechenden Fenster vorausgesetzt, eine positive Energiebilanz. Nur die Nordfenster sind neutral. Daher wurden die Fenster sehr großzügig ausgelegt. Die Wohnqualität eines Passivhauses ist erhöht, warum soll die geringer sein?

Das wäre für uns zu wenig Licht (haben jetzt im alten kleineren Haus mehr) und vor allem wären die Fenster nicht passend ausgerichtet. Aktuell ist das Haus vom ersten bis zum letzten Sonnenstrahl lichtdurchflutet (Schwerpunkt ost- und westseitig), im neuen Haus wird es auch großflächige Nordfenster geben, damit im Hochsommer kühlere gut belichtete Aufenthaltsräume zur Verfügung stehen.

Die Wohnqualität ist abgesehen von Unterdruck, trockener Luft und Zugluft auch geringer weil, weil die Fenster und Terrassentüren bei Passivhäusern nicht offen stehen sollen. Hier gehen, sobald es warm genug ist, die Wohnräume in die angrenzenden Gartenräume über und die Terrassentüren werden nur geschlossen, wenn es die Witterung erzwingt. Für uns wäre vor allem deswegen ein Passivhaus ein massiver Verlust an Lebensqualität.

Wo siehst Du die erhöhte Wohnqualität des Passivhauses?


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  •  Traicampi
20.1.2020  (#16)

zitat..
Vardi17 schrieb: Wir finden auch: Je besser die energetische Qualität, desto behaglicher. Wärmebrücken sind auch Komforträuber.

Bitte beschreib das genauer, damit ich verstehen kann, was Du mit Behaglichkeit meinst?

Kannst Du auch etwas zu den Kosten sagen - das war die eigentliche Intention des Threads, es sollte keine Plattform für Passivhaus-Fans werden. 


1
  •  Traicampi
20.1.2020  (#17)

zitat..
Suedseite schrieb:

__________________
Im Beitrag zitiert von momada: Wir mussten HWB von mindenstens 53,4 erreichen.
Sonst würde keine Baugenehmigung erteilt.
Es ist dies ja ein absolutes Minimalziel und eigentlich peinlich, dass Österreich hier nicht strenger ist.

Bei uns gibt es meines Wissens nach keine derartigen Auflagen - ich frag zur Sicherheit mal nach.


zitat..
Suedseite schrieb: Hören, glauben, schätzen und vermuten ist wohl wieder in.

Deshalb hab ich konkret nach Vergleichsrechnungen gefragt - leider kommen wieder nur die üblichen Lobeshymnen auf Niedrigenergie- und Passivhäuser, bei denen Kosten und Nachteile keine Relevanz haben.


zitat..
Suedseite schrieb: Berechnungsmodellen wird jegliche Treffsicherheit entsagt,

Nö, bloß der Berechnung des Sachverständigen (wir haben das Gutachten noch), der uns einen wesentlich höheren Energieverbrauch prognostiziert hat und daneben gelegen ist.


zitat..
Suedseite schrieb: Dämmung rechnet sich erst in einigen Jahrzehnten

Kam hier bei einer handfesten Vergleichsrechnung raus - wurde nicht von uns sondern von Spezialisten berechnet. Möchtest Du aber offenbar nicht glauben - soll ich die Unterlagen rauskramen?


zitat..
Suedseite schrieb: KWL fördert Allergien bzw. schadet dem Immunsystem

Bitte lies genauer und verbreite hier keine Unterstellungen.
Die übliche Einstellung von KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit niedriger Luftfeuchtigkeit ist für Allergiker nicht empfehlenswert; gereinigte/gefilterte Luft reduziert auf Dauer die Immunantwort und erhöht die Infektanfälligkeit. Muß man mir nicht glauben, kann man bei Spezialisten erfragen oder in Forschungsarbeiten nachlesen.


zitat..
Suedseite schrieb: Es ist lange schon sonnenklar, was sich verändern muss, wer sich heute für eine Ölheizung oder exorbitant schlechte Standards entscheidet, braucht in ein paar Jahren nicht herumjammern.

Ich kann Deine Polemik nicht nachvollziehen. Niemand hier hat davon geschrieben, daß eine Ölheizung zur Debatte steht, niemand hat geschrieben, daß er sich für exorbitant schlechte Standards entscheidet - könntest Du bitte etwas sachlicher bleiben und konkrete Beispiele oder seriöse Vergleichsrechnungen verlinken?




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  •  Traicampi
20.1.2020  (#18)

zitat..
Vardi17 schrieb: Nein, energiesparend und State of the Art reicht der Gemeinde

Und das darf dann jede Gemeinde selbst definieren - was sie als State of the Art oder energiesparend wertet?

1
  •  Suedseite
20.1.2020  (#19)

zitat..
Traicampi schrieb: Ist wohl eine prinzipielle Frage: lebe ich lieber in einem künstlichen Lebensraum andauernd abgeschottet von der natürlichen Umwelt oder lebe ich lieber in einem natürlichen Lebensraum, der bei unpassender Witterung abgeschottet werden kann.

zitat..
Traicampi schrieb: Die Wohnqualität ist abgesehen von Unterdruck, trockener Luft und Zugluft auch geringer weil, weil die Fenster und Terrassentüren bei Passivhäusern nicht offen stehen sollen.  [ref]Traicampi:56332#538513[/ref]

Dieser Thread soll wohl bewusst immer noch skurriler werden..

Ein Haus/eine Wohnung ist wohl immer ein künstlicher Lebensraum. Allerdings kann ich mir einfach nicht vorstellen, in einer Höhle zu leben. Abgesehen davon, haben wir zu wenig Höhlen für alle.

Mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] habe ich eben ständig frische Luft im Wohnraum, auch bei schlechtem Wetter. Ganz im Gegensatz zur Fensterlüftung.

Eine richtig ausgelegte KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] verhindert genau diese Punkte. Zugluft und zu trockene Luft sind Symptome falsch betriebener/ausgelegter Anlagen. Gegen partiell zu trockene Luft helfen kochen, Pflanzen oder Wäsche aufhängen.

Die Mär des Passivhauses, das keine offenen Fenster duldet, ist uralt, überholt und völlig unbegründet.
Das Argumentieren damit im Jahr 2020, disqualifiziert einen grundsätzlich in haustechnischen Belangen und zeugt von nicht vorhandenem (Fach-)Wissen auf ebenjenem Gebiet.


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  •  Traicampi
20.1.2020  (#20)

zitat..
Suedseite schrieb: Dieser Thread soll wohl bewusst immer noch skurriler werden..

Wie wäer es, wenn Du Konstruktives beiträgst - ganz im Sinne des Ausgangspostings - ich bitte nochmals ausdrücklich darum.

zitat..
Suedseite schrieb: Ein Haus/eine Wohnung ist wohl immer ein künstlicher Lebensraum

Der Grad der 'Künstlichkeit' liegt bei einem Passivhaus allerdings deutlich näher bei einer Raumstation als bei einer Höhle - ich denke, das ist auch Dir bewußt.

zitat..
Suedseite schrieb: Mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] habe ich eben ständig frische Luft im Wohnraum, auch bei schlechtem Wetter. Ganz im Gegensatz zur Fensterlüftung.

Eine richtig ausgelegte KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] verhindert genau diese Punkte. Zugluft und zu trockene Luft sind Symptome falsch betriebener/ausgelegter Anlagen. Gegen partiell zu trockene Luft helfen kochen, Pflanzen oder Wäsche aufhängen.

Davon sind KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Fans überzeugt - ich weiß und darum geht es in diesem Thread nicht. Wer die Zugluft (bei perfekt ausgelegten Anlagen) nicht spürt, hat damit ja auch kein Problem.

zitat..
Suedseite schrieb: Die Mär des Passivhauses, das keine offenen Fenster duldet, ist uralt, überholt und völlig unbegründet.

Zwischen keine offenen Fenster und einer offenen Lebensweise besteht ein gewisser Unterschied.

Daher: wunderbar, daß Du glücklich und zufrieden im Passivhaus mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] lebst - aber trotzdem darfst Du davon ausgehen, daß Deine Ideallösung nicht für alle paßt. Man kann auch anders energiesparend bauen und wohnen - z. B. mit Erdwärme-Deckenheizung- und -kühlung, die großteils über Photovoltaik betrieben wird (völlig zugluftfrei), wie wir es in Zukunft machen werden. Und ich bin sicher, daß es noch zahlreiche andere sinnvolle Lösungen gibt, weil die Wohnbedürfnisse und Umgebungsbedingungen nunmal verschieden sind.  



1
  •  berhan
  •   Gold-Award
20.1.2020  (#21)

zitat..
Traicampi schrieb: Der Sachverständige hat uns erklärt (und das war auch recht einfach zu verstehen), daß das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen bei großflächigen Bungalows sehr schlecht ist und deshalb ein Passivhaus-Standard nicht zu erreichen ist. Ideal dafür
ist ein möglichst würfelförmiger Bau - daher bitte sei so nett und rechne das mal vor; ich wäre wirklich neugierig, wie das leichter geht bei einem Bungalow mit 180m² Grundfläche.

Bitte gerne, nimm einen Würfel (Spielwürfel) z.B. mit einer Kantenlänge von 1 cm. Volumen wäre dann 1 cm³ und die Oberfläche 6 cm², Verhältnis wäre 1:6. Und jetzt nimm zwei Würfel und drücke diese aneinander, Volumen beider Würfel wäre 2 cm³ und die Oberfläche 10 cm², Verhältnis wäre 1:5. Die zwei Würfel entsprechen eher dem Bungalow. Der Heizwärmebedarf p. cm² ist also bei den zwei Würfeln geringer als beim Würfel. Bei gleichem Volumen gewinnt natürlich der Würfel. Das ist aber nicht gefragt den der Heizwärmebedarf wird immer auf den m² runtergebrochen.

Der Passivhausstandard mit 10 kWh/m²a ist mit einem großen Gebäude bei weitem leichter zu erreichen wie mit einem kleinen. Natürlich wäre eine Kugel energetisch am besten, aber darum ging es ja nicht.

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