« Hausbau-, Sanierung  |

·gelöst· Kosten vs. Nutzen/Ersparnis energiesparender Bauweise

Teilen: facebook    whatsapp    email
 <  1  2 ... 3  4  5 
  •  Traicampi
19.1. - 23.1.2020
86 Antworten | 16 Autoren 86
15
101
Gibt es dazu seriöse Vergleiche?

Hintergrund: beim letzten (aktuellen) Haus haben wir einen Spezialisten befragt bezüglich weiterer Dämm- und Energiesparmaßnahmen für den Bau, weil großflächige Bungalows prinzipiell energietechnisch suboptimal ausfallen müssen.

Damals wurden mehrere Varianten (Dämmung, Wandaufbau, Deckenaufbau, etc.) berechnet, auch wegen möglicher Förderungen und im Hinblick auf den angekündigten Energie-Ausweis, den es damals noch nicht gab - mit dem Effekt, daß die Kosten für diese Energiesparmaßnahmen den zu erwartenden Einsparungseffekt bei weitem übersteigen und auch nach 30 Jahren keine Amortisation zu erwarten ist.

Wir haben deshalb damals keine diesbezüglichen Zusatzinvestitionen getätigt, trotzdem liegen die Energiekosten des Hauses weit unter denen durchschnittlicher Bauten (Heizsystem und Fensterflächen bzw. ihre Ausrichtung sind die Ursache dafür). Beim zukünftigen Domizil überlegen wir daher, dabei zu bleiben, lediglich die verwendete Ziegelstärke (50er statt 38er) und die Verglasung (3fach statt 2fach) zu optimieren - sollte sich bezüglich der Wirtschaftlichkeit von energiesparenden Maßnahmen beim Bau nichts geändert haben.

Wo bekommen wir aktuelle Infos zu Kosten und Nutzen der hier im Forum so oft erwähnten zusätzlichen baulichen Maßnahmen - vor allem auch im Vergleich untereinander - her, damit wir wirtschaftlich sinnvoll entscheiden können?

  •  Traicampi
22.1.2020  (#81)

zitat..
berhan schrieb: Die Kunst ist ja ein ausgewogenes System zu schaffen um mit den geringsten Kosten die höchste Wirkung zu erzielen. Der Energieausweis berechnet dir die Wärmeverluste für jedes Monat an deinem Standort.

Leider wird der EA EA [Energieausweis] sehr oft nicht als Planungstool sondern als notwendige Übel gesehen (in manchen Bundesländern ist dieser für die Baugenehmigung erforderlich).

Dann bin ich ja gerade rechtzeitig damit konfrontiert worden - die Planung ist ja erst im Anfangsstadium und gebaut wird nur, was sich als sinnvoll (in jeder Hinsicht) erweist.


zitat..
berhan schrieb: Ich denke nicht das die Werte recht weit abweichen. Wenn halt bei der Erstellung geschluder wird, dann ist das Ergebnis auch dementsprechend.

Als unser Gutachten für die Förderung erstellt wurde, gab es noch keinen Energieausweis - geschludert hat da niemand, aber vielleicht waren die Regeln damals noch nicht so konkret?


zitat..
berhan schrieb: Damit du aber mal abschätzen kannst wie die Preisunterschiede bei der Dämmung sind, hier ein Auszug von einem meiner Angebote. Die 5 cm kostet in etwa 71 % der 25 cm Dämmung, wobei die 25 cm Dämmung ein besseres Dämmmaterial verwendet (EPS-F Plus). Die Hauptkosten liegen in der Arbeitszeit.

Danke auch für diese Beispiel - daß die Arbeit der relevante Faktor ist, war anzunehmen.


zitat..
berhan schrieb: Das Fenster ist ja bei dir ein Thema. Du kannst z.B. simulieren welches Glas am optimalsten ist. Bespielsweise auf der Nordseite eines mit einem niedrigen U-Wert und auf der Südseite eines mit hoher Lichtdurchlässigkeit für einen hohen Energieeintrag, die beiden Anforderungen sind meist diametral. Die Gläser kosten aber meist das gleiche.

Die Fenster entscheiden wohl mehr als die Wanddämmung, weil sie den größeren Flächenanteil ausmachen. Aktuell ist die Nordseite ja am sparsamsten belichtet, das wird sich im neuen Haus ändern.

Ich hätte aber dazu tendiert, die Südfenster stärker zu dämmen - wir ziehen in eine sehr sonnige und warme Gegend, da ist ein hoher Energieeintrag auf der Südseite ganz und gar nicht erwünscht (nicht mal im Winter - wir haben am jetzigen Standort schon Überhitzungsprobleme im Jänner, gottlob nur in einem Raum).

Das mit der Nordseite und dem niedrigen U-Eintrag müssen wir uns ansehen - wir wollen dort eine gute Belichtung, hinter dem Haus (steht ganztags vollsonnig) ist Freiland, das leicht abfällt, die Kälte sollte also abfließen. Nächtens werden in der kalten Jahreszeit ohnehin gedämmte Rollos verwendet - unsere Erfahrung hier ist, daß die bei unseren Bedingungen einiges bringen.
Die Photovoltaikanlage inkl. Pufferspeicher ist eine fixe Investition (auch, weil eine Notstromversorgung etabliert werden soll), die Dimension kann richtig groß ausfallen. Der daraus anfallende Energie-Ertrag im Winter ist ein einschränkender Faktor für den Energieverbrauch, werden mir mit dem Strombedarf für Heizung etc. gegenrechnen, bin gespannt, ab welchem Punkt energiesparende Bauweise/Dämmung etc. unwirtschaftlich wird.


1
  •  owall
22.1.2020  (#82)

zitat..
Traicampi schrieb: Dann bin ich ja gerade rechtzeitig damit konfrontiert worden - die Planung ist ja erst im Anfangsstadium und gebaut wird nur, was sich als sinnvoll (in jeder Hinsicht) erweist.

 Ich kann dir kurz berichten, wie das bei mir gerade abläuft.
Der Energieausweis wurde letzten Freitag in Auftrag gegeben, im Grundriss/Schnitt des Planers fällt die Dämmung etwas geringer aus, als hier im Forum oft gepostet, das hat mich anfangs erst etwas verwundert - ABER: Diesen Freitag hab ich einen Termin zur Besprechung bei der Erstellerin des EA EA [Energieausweis], hier wird dann alles nochmal genau angeschaut und PROs/CONTRAs für etwaige stärkere Dämmung bzw. Kosten/Nutzen besprochen und auch, wie bereits im Thread hier erwähnt (ich glaube @­berhan ), s.g. "Schwachstellen" ausfindig gemacht.

Das wusste ich davor nicht, deshalb poste ich es mal hier - vlt. hilft es jemanden. (mir wurde der EA EA [Energieausweis] vorher eher als "musste halt machen" angetragen, letztlich finde ich das sehr hilfreich) Bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.


1
  •  Traicampi
22.1.2020  (#83)
Bitte berichte, das ist sicher auch für andere interessant.

Uns wurde ja vom Sachverständigen aufgrund der hohen Kosten abgeraten, die Decke stärker zu dämmen - hat sich definitiv gerechnet, die Heizkosten sind ja weit unter den Erwartungen geblieben.

1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
22.1.2020  (#84)

zitat..
Traicampi schrieb: gebaut wird nur, was sich als sinnvoll (in jeder Hinsicht) erweist

 ein Neubau ist nie "in jeder Hinsicht" sinnvoll.


1
  •  heislplaner
  •   Gold-Award
22.1.2020  (#85)

zitat..
Traicampi schrieb: Die Photovoltaikanlage inkl. Pufferspeicher ist eine fixe Investition

ich will nicht schon wieder sticheln, aber könntest du bitte diese kombi genauer erklären?
meinst du damit einen batteriespeicher?

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
23.1.2020  (#86)

zitat..
Traicampi schrieb: Umweltschonend zu leben bedeutet nicht nur, ein Passivhaus zu bauen - man kann auch andere Prioritäten setzen. Wir haben z.B. nicht mal einen privaten PKW, bloß einen Elektro-Roller - ohne Einbußen bei der Lebensqualität.
Andere haben vielleicht ein smartes Passivhaus, aber 2 SUV's davor stehen und jede Reise ist eine Flugreise, gebraucht wird immer das neueste Smartphone oder Tablet oder ...

Umweltschonend zu leben bedeutet aber auch, keine 3 Häuser zu bauen.
Deinen ökologischen Fußabdruck will ich nicht sehen.

Erinnert mich an so manchen FFF-Teeny, der dann im Sommer 3x mit dem Flieger unterwegs ist ..

@all: eure Beharrlichkeit ist bewundernswertemoji!

2

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Kosten Verputz von Fassade/Holzweichfaserplatten