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Kleingartenhaus Schallschutz

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  •  isha_gr
31.7.2018 - 31.1.2019
14 Antworten | 6 Autoren 14
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Hallo emoji
wir sind gerade in Planung eines Kleingartenhauses mit einer bebauten Fläche von 50/50/83 . Grundsätzlich waren wir uns bezüglich des Wandaufbaus (Vorraussetzung Raumsparend!!) schon fast sicher.  --> Ziegel 20cm +7cm Dämmung 

Nun hatten wir die ersten intensive Baratungsgespräche und sind im Zuge dessen auf die Schallschutzverordnung gestoßen.  emoji 
Wir haben zwar das "Glück" an einer Hauptstraße bauen zu können wodurch wir uns viel Geld aufgrund der Zubringung ersparen. (keine Erschwerte Zufahrt) jedoch ist dieses Glück schnell gedämpft worden, denn es gibt  seit einigen Jahren eine neue Verodnung der Mindestanforderungen der Aussenwände betreffend Schallschutz. Aktuell haben wir lt lärmschutzinfo.at über 24 h eine durchschnittlich Lärmbelastung von 60 - 70 dB und in der Nacht 55 - 60 dB.

Was uns jetzt aktuell dazu zwingt andere Materialien für unseren Wandaufbau zu verwenden. Da wir aber trotz der Schallschutzverodnung einen möglichst dünnen Wandaufbau benötigen (max.25-27 cm inkl.Dämmung) stellt sich für uns nun die Frage...... emoji

Welche "schlanken" Wandaufbaumöglichkeiten gibt es noch mit maximalen Schallschutz. 
Lt. Lärmkarte und OIB-RL 5 brauchen wir einen Rw-Wert von mindestens 48dB bei den Außenbauteilen. Zu beachten ist hier noch das wir an einer seite des Hauses sehr viel Glas verbauen wollen - eine große Schiebetüre mit insgesamt ca. 6 Meter. (muss dann wahrscheinlich auch eine 3 Fach Verglasung sein)
Hat jemand Vorschläge wie wir die den Wandaufbau umsetzten können ? emojiemojiemoji
Danke vielmals Isha

  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
3.8.2018  (#1)
Bezüglich Schallschutz ist am besten Beton + schwerere Dämmung.
Baut ihr in Wien? Da gibt es noch die Regelung, dass man innerhalb der 50qm schon einen U-Wert von meines Wissens 0,35 haben muss. Bin aber nicht sicher.
Da müsstet ihr eine etwas nach innen versetzte Betonwand (15cm) + 12cm Resol, oder einen Ziegel mit eingearbeiteter Dämmung nehmen (z.B. Porotherm 20-40 W.i Objekt Plan) + 7cm Resol. 
3-fach verglaste Fenster sollten ohnehin Standard sein...
Die Kleingartengesetze sind leider fürs Energiesparen völlig kontraproduktiv. 10% mehr erlaubte Fläche + Höhe würden sinnvolles Wohnen und energiesparen ermöglichen. Vielleicht wachen doch noch ein paar Politiker eines Tages auf...

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  •  isha_gr
14.8.2018  (#2)
Naja der U wert wäre ja gar nicht das Problem sondern der RW wert wegen dem Schallschutz.... Das gesetzt wurde 2014 eingeführt. Wir waren heute bei der Baupolizei und haben versucht die Mindestanforderung zu ermitteln.  Da gibt's einen eigenen Schallbeauftragten der im Kleingarten die Vorgabe der Mindestanforderung gibt. Vielleicht richten wir dort ja noch was aus... 
Was meinst du mit "etwas nach innen versetzte Betonwand (15cm) "
Wenn ich das richtig verstehe würden wir dann wieder 15 cm an Raumfläche innen verlieren :((( 

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  •  Kleinermuk
  •   Silber-Award
14.8.2018  (#3)
Hallo,
wenn es mein Bauprojekt wäre, dann würde der Aussenwandaufbau schon fest stehen.

Ziegel: Porotherm 17-50 Plan
Dämmung: 12cm Kork.
U-Wert Wand ca. 0.24W/m2K

Ich habe selber meine Hütte -gemauert mit Porotherm 38NF - mit 8 cm dicken Kork eingepackt. Einige Jahre habe ich ohne Wärmeschutz darin gewohnt und kenne daher sehr gut die Vorher- und Nacher-Verhältisse. Obwohl mein Haus an einer verkehrsarmen Gemeindestrasse liegt, waren die ersten Tage nach dem Kleben des Korkes ungewohnt.
Bei geschlossenen Fenstern war es eine ungewohnte Stille.
Kork ist ein Material mit sehr guten Wärme- und Schalldämmwerten.

Meine persönliche Meinung zur Korkfassade - und deshalb habe ich diese auch gemacht:
Bis auf eine geringfügige höhere Wärmeleitfähigkeit (0,04 - 0,05 W/(m K) kann kein
WVDS einem Kork-WDVS in Bezug physikalischer Eigenschaften das Wasser reichen.

Da ich diese selbst gemacht habe (300m2), kenne ich auch die Nachteile:
-  Der Materialpreis ist höher.
-  Die Verarbeitung ist aufwendiger - Korkplatten können nur mit einer Säge mit hoher 
   Schnittgeschwindigkeit  (z.B. Baukreissäge) geschnitten werden.
- Korkplatten müssen sehr genau verlegt werden - ich hab es mit einer Richtschnur gemacht.
- Als Dämplattendübel muss man Dübel mit Stahlnagel nehmen. Die Teller mussen ausgebohrt
  /gefräst werden.
- Ein Spachtelgang mehr, da die  Oberfläche ein wenig "löchrig" ist und diese verschlossen
  werden muss.

Ich war ganz überrascht, als  der Chef einer Fassadenfirma, die fast ausschließlich EPS Fassaden  macht,  folgende Aussage bei meinem Neffen im Zuge einer Angebotsbesprechung
gemacht hat.
  .... die beste WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]-Fassade ist eine mit Kork, aber diese können sich die meisten auf Grund der hohen Kosten nicht leisten .....   

PS: ich rätsle noch immer über  ...bebauten Fläche von 50/50/83...
      Sind das Meteremoji
Gruß

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
14.8.2018  (#4)
@isha: Der RW Wert ist bei Beton nicht das Problem. Wenn es diese Regel mit dem U-Wert innerhalb der 50qm nicht gäbe, würde eine 15cm Betonwand + 7 cm Resol o. PUR/PIR (WLG 022) reichen...
Ansonsten 15cm Beton + 6+7 cm WLG 022. Da bleiben dann netto innen 44,6 qm.

@Kleinermuk: 50qm oberirdisch, 83 unterirdisch (außen gemessen). In Wien darf man dann noch 7cm extra Dämmung außerhalb der 50qm dazugeben. Dein Porotherm würde auch nicht den geforderten U-Wert innerhalb der 50qm erreichen...

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  •  melly210
  •   Gold-Award
14.8.2018  (#5)
bezüglich Wdvs kann man auch Hanf nehmen. ebenfalls sehr schwer und schallschluckend, mit sehr gutem Hitzeschutz, aber billiger und einfacher zu verarbeiten als Kork. Wird von Capatect unter dem Titel Ökoline als Komplett-Paket in Platten angeboten und ist dann relativ so zu verarbeiten wie EPS Platten.

Ansonsten ja, Beton macht wohl die dünnste Wand, möglich auch Liapor.

Bezüglich Bebauung: ja um in Wien im Kleingarten zu bauen braucht man gute Nerven. 100 000 Bestimmungen die man einhalten muß, viele davon nur sinnlos. Wir haben in einer Gartensiedlung in Wien gebaut, ohne Zufahrt. War von der Bebauung her ähnlich Kleingarten, abgesehn von der größeren Grundfläche. Am besten einen Baumeister nehmen der viel in Gartensiedlungen/Kleingärten baut, die kennen dann die Bestimmungen und die zuständigen Leute und verhindern, daß es Probleme gibt.

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
15.8.2018  (#6)
Hanf hat aber nur WLG 040. Da muss man fast doppelt so dick dämmen, um auf den gleichen Wert wie bei Resol zu kommen, was den vom Threadersteller gewünschten dünnen Wandaubau nicht ermöglicht...

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  •  isha_gr
21.1.2019  (#7)
Danke vielmals für eure Infos emojiemojiemoji
wir haben nach langem warten und einen langen Urlaub entlich einen Termin bei der Schallschutzbeauftragten erhalten... 
Angenommen werden hier laut ihrer aussage nur die Nachtwerte ... was die Sache natürich für uns ein wenig einfacher macht. Wir werden vorraussichtlich mit einem 20er Porotherm und einem 8cm EPS-F bauen... sind zwar nicht die 20-27 die ich mir gewünscht hätte aber ich denke wir sind hier auf der sicheren seite.... Wir spekulieren eventuell auch noch mit Blähton zu bauen.. die Werte sind super aber Änderungen danach super mühsam da die Wand gegossen wird und alle Installationswege 100 % passen müssten... 

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
24.1.2019  (#8)
Wenn Porotherm, dann würde ich den Porotherm 20-40 W.i nehmen (mit integrierter Dämmung) + 7cm EPS-F Plus ( λD = 0.031 W/mK ). 
Wichtig wäre auch eine kubische Form, ohne Erker - spart auch Energie...

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  •  isha_gr
28.1.2019  (#9)

zitat..
Gast Karl schrieb: [ref]Gast Karl:49934_1#493121[/ref]Wenn Porotherm, dann würde ich den Porotherm 20-40 W.i nehmen (mit integrierter Dämmung) + 7cm EPS-F Plus ( λD = 0.031 W/mK ). 
Wichtig wäre auch eine kubische Form, ohne Erker - spart auch Energie...


Danke dir :) werde ich bei Besprechung mitnehmen.... Erker haben wir leider schon eingeplant (für die treppe).
War platztechnisch leider nicht anders machbar 🤷🏻‍♀️

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
30.1.2019  (#10)
Durch jeden Erker verlierst du bei gleicher Außenfläche an Innenfläche. Noch dazu ist bei einer gewendelten Treppe der Raum unter der Treppe kaum sinnvoll nutzbar. Bei einer geraden Stiege hast du mehr Quadratmeter im Inneren, der Raum wirkt optisch größer, und den Leerraum unter der Stiege kann man normalerweise schön verbauen (Stauraum).
Habe mal zwei 50qm Flächen (außen) mit 35cm Wand gezeichnet. Durch den (hier überspitzt gezeichneten) Erker verlierst du über 1qm innen, und der restliche Raum wirkt meist optisch kleiner, was gerade bei einem Kleingartenhaus nicht gerade optimal ist...


2019/20190130125672.jpg

2019/20190130404694.jpg

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  •  Sektionschef
  •   Gold-Award
30.1.2019  (#11)
soweit ich weiss zählen Erker bis zu einer bestimmten Größe NICHT zur bebauten Fläche...
mfg
Sektionschef

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
30.1.2019  (#12)

zitat..
Sektionschef schrieb: soweit ich weiss zählen Erker bis zu einer bestimmten Größe NICHT zur bebauten Fläche...


Leider nicht in Wien, wo der Threadersteller bauen möchte. Der Erker dürfte dann nicht den Boden berühren, was aber bei einer Treppe im Erker praktisch nicht möglich ist.

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  •  CCHS
30.1.2019  (#13)
Egal ob Boden berühren oder nicht. In Wien zählt auch die Projektionfläche zur bebauten Fläche. Lg

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
31.1.2019  (#14)

zitat..
CCHS schrieb: In Wien zählt auch die Projektionfläche zur bebauten Fläche.


 Mir wurde einmal von der Baupolizei gesagt, dass z.B. eine Außentreppe vom OG zum Dach nicht dazuzählt. Balkone bis 1,2m zählen auch nicht. 
Bei manchen Punkten muss man mit den Leuten reden, da Vieles auch Auslegungssache ist (Bsp Größe eines Kellerlichtschachts....)


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