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Holzcarport Preis und auf was achten

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  •  hausplanung
15.2. - 26.5.2020
60 Antworten | 9 Autoren 60
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Ich habe mir ein Holzcarport anbieten lassen (ca. 4,5*5m=23m², freistehend, Lastabtragung über insgesamt 6 Säulen, inkl. Regenrinne). Die Angebote liegen jedoch preislich stark auseinander. Worauf sollte man bei einem Carport achten und mit welchem Preis müsste ich ca. rechnen.

Beispielsweise wurde um ca. 3300 folgendes angeboten:
Carport freistehend sturmsicher Pultdach bestehend aus
Säulen 14/14,Mauerbank u.Pfette 14/20 Sparren 8/16, Staffeln für Dacheindeckung
5/8,Dacheindeckung Trapezblech 35 Welle ca.23m2 samt Rinne.
Hölzer gehobelt und 2 mal gestrichen.


Um 7700 kam folgendes textlich ausführlicheres Angebot:
Pultdach, hergestellt aus BSH Ficht sichtq.(Leimbinder), gehobelt und 2 mal lasiert
Sichtschalung Dach aus Fichte Nut und Feder Fase 23mm, Anstrich 2* Lasur, Vordeckung
Foliendach EPDM Folie 2,25mm mit Hochzügen und Anschlüssen
Spenglerarbeiten, Ortgangverblechung, Einlaufblech, Dachrinne, Fallrohr

Die 3300 kommen mir sehr billig vor, die 7700 eher teuer, weil ein Metallcarport wäre ca. bei 9500 Euro. Beim 2. Angebot steht zwar mehr Text, aber ob es inhaltlich besser ist, weiß ich nicht. Beim Dach zb denke ich mir ist Trapezblech doch besser als Folie, oder?

Wie lange hält ein Holzcarport ca? Und wie oft muss man da etwas machen zb Streichen?

Kann jemand einen Carportverkäufer/Tischler in der Thermenregion NÖ empfehlen?

  •  chrismaster
16.2.2020  (#21)

zitat..
koeni62 schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von chrismaster: Nein, das steht einfach in der betreffenden ÖNorm und ist halt einzuhalten.

Und sollte dann "theoretisch" auch von jeder Baubehörde im Zuge der Genehmigung verlangt werden? Oder wie?
Dann können wir mal damit beginnen, die unzähligen Amtsmissbräuche anzuzeigen - und 99% der Zimmermeister haben den Meistertitel wohl auch gewonnen?

Also theoretisch kann deine Behauptung bzw. die Norm (ich gestehe - kenn die genaue Norm jetzt nicht) stimmen, aber in der Praxis halten ALLE meine bisher gebauten Carports, Pergolas, Dachstühle usw. noch immer - auch "Sabine" haben sie ohne jeglichen Schaden überstanden.

Für den TE: Säule in 14/14 reicht für gewöhnlich, außer du hast vor, es mit deinem Fahrzeug zu zerkleinern das geht aber auch mit 20/20 - kommt nur auf das Fahrzeug an

Nachdem es in der OIB verankert ist, ist es halt Gesetz. Die Behörde verlangt im Regelfall gar nichts. Die Ausführung muß ein Holzbaumeister machen und der muß es berücksichtigen. Die Behörde verlassen sich darauf, dass die Fachfirmen die Gesetze einhalten. Zumindest die Holzbaumeister die ich prüfe können mit Anprallasten umgehen.
Wenn du eine geringere Schneelast annimmst, bricht es auch nicht sofort zusammen. Die Wahrscheinlichkeit dass es innerhalb der nächsten 50 Jahre zusammenbricht ist aber fast 100%. (wenn man die Materialsicherheiten einmal beiseite läßt. Normgemäße Schneelast ist auf n=0,02 berechnet)
Dass das Fahrzeug nur groß genug sein muß, das stimmt. In der Norm sind für PKW 50kN verankert. Also ein Carport für PKW sollte halt für PKW ausgelegt sein. Mir ist kein einziger Stützenfuß für Holzcarports bekannt, der diese 50kN längs oder 25kN quer zulassungskonform übernehmen kann. Ich lerne aber jeden Tag gerne dazu.




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  •  koeni62
  •   Gold-Award
16.2.2020  (#22)
Wie erwähnt, in der Theorie möge dies alles zutreffen - theoretisch emoji
Nur aus Interesse, wie führen diese:

zitat..
chrismaster schrieb: Zumindest die Holzbaumeister die ich prüfe können mit Anprallasten umgehen.

 denn dann dies aus:

zitat..
chrismaster schrieb: Mir ist kein einziger Stützenfuß für Holzcarports bekannt, der diese 50kN längs oder 25kN quer zulassungskonform übernehmen kann.

Vielleicht bau ich ja irgendwann wieder einmal ein Carport, da wäre dieses Detail nützlich.
Denn:

zitat..
chrismaster schrieb: Ich lerne aber jeden Tag gerne dazu.


Laut Norm darf es dann wohl kein Carport mit Holzsäulen geben?
Wir reden hier aber schon von einem Carport oder? Nicht von einer Konstruktion mit 20 Meter Spannweite emoji




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  •  hausplanung
16.2.2020  (#23)
wie schnell müsste da ein PKW mit zb 1,5t anfahren, damit er 50kN erzeugt? Ich würde als realistische Anfahrgeschwindigkeit 5km/h, max. 10km/h rechnen.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
16.2.2020  (#24)
Also da müsste unser Carport (12 mal 5 m) auch schon zusammen gebrochen sein, sind auch 14/14 er Säulen. (Allerdings auf 2 Seiten verschalt) Bei uns sind aber andere Schneelasten, als hier angeführt sind. Im Winter 2006/2007 war so ein Extremwinter mit sehr schweren Dachlasten. Es wurden auch viele Carports vorsichtshalber abgeschaufelt, aber auch viele windigere Unterstände nicht, weil sie eh nur als Holzlager dienten. Zusammen gegangen sind solche Unterstände, die keine Kopfbänder hatten. Also ein Carport mit 20/20 er Säulen würde ich in der Umgebung nicht finden. Wennst gegen eine von 6  14/14er Säulen fährst, wird trotzdem das Carport nicht einstürzen, (kommt auf die Pfetten an) ausser es ist 1 m Nassschnee am Dach. Selbst da wird nur ein Teil des Daches herunter hängen. Natürlich kann man sagen, es könnte sein, dass was sein könnte!

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  •  Hobbyplaner
  •   Bronze-Award
16.2.2020  (#25)
@Jürgen, ich fürchte das führt zu nichts.
Man muss nur wissen wo und wie diese 50 kN anzusetzen sind.
Wenn man den statischen Nachweis bringen kann, dass die Konstruktion auch auf 5 Säulen stehen bleibt, kann eine sogar komplett ausfallen....emoji

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  •  chrismaster
16.2.2020  (#26)

zitat..
koeni62 schrieb: Wie erwähnt, in der Theorie möge dies alles zutreffen - theoretisch 
Nur aus Interesse, wie führen diese:
Laut Norm darf es dann wohl kein Carport mit Holzsäulen geben?
Wir reden hier aber schon von einem Carport oder? Nicht von einer Konstruktion mit 20 Meter Spannweite

Ob Carport oder 20m Halle ist ja egal. Das eine muß halten, das andere auch. Die Statik ist fast ident.
Es gibt mehrere Möglichkeiten ein gesetzeskonformes Carport zu berechnen. Man kann Säulen ausfallen lassen. Man kann mittels elastischen Stoß die Last berechnen und kommt so auf geringere Horizontallasten. Ich kenne keinen Bausätze im Bauhaus der etwas in diese Richtung berücksichtigt. Über die geringen Querschnitte kann man aber kaum Lasten über Verbindungsmittel weiterleiten. Mit stärkeren Querschnitten geht das. Im Holzbau sind meist Verbindungsmittel und Deformation bemessungsrelevant. Aber wenn du Zimmermeister bist, dann weißt du das eh.


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  •  koeni62
  •   Gold-Award
16.2.2020  (#27)

zitat..
chrismaster schrieb: Aber wenn du Zimmermeister bist, dann weißt du das eh.

Bin ich nicht - Geselle würde es eher treffen.
Trotzdem würde ich dieses Detail interessant finden:

zitat..
chrismaster schrieb: Mir ist kein einziger Stützenfuß für Holzcarports bekannt, der diese 50kN längs oder 25kN quer zulassungskonform übernehmen kann.

Wie löst du das Problem in der Praxis?
Mit Metallkonstruktionen?

zitat..
Hobbyplaner schrieb: @Jürgen, ich fürchte das führt zu nichts.

Das stimmt sicher, die Lösung für das Dilemma hätt mich trotzdem interessiert😇
 


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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
4.3.2020  (#28)
Wird nicht manchmal ein wenig übertrieben?

Wie realistisch ist denn überhaupt die Anprallmöglichkeit an seitlich stehende Pfosten?
Ich habe noch nie vom Zusammenbruch eines Carports durch Anprall eines Fahrzeugs gehört.
Wer tatsächlich diesbezüglich Befürchtungen hat oder seinen Fahrkünsten nicht vertraut kann doch einfach ein paar Metallpfosten einbetonieren oder ein Fangseil wie bei Flugzeugträgern verwenden- das ist mit relativ geringem Aufwand umsetzbar.
Alternativ Begrenzungsbalken für die Räder auf dem Boden befestigen.

Unseren Carport habe ich mit 12x12 Pfosten mit Abstand von ca 140 cm auf durchgehende Holzsschwellen geplant und die Deckenbalken für eine Schneelast von 450 kg/qm berechnet (nachgerechnet und errichtet von und mit einem größeren Holzbaubetrieb).

Lichte Durchfahrtsbreite 400 cm, Länge ca 8 m.

Das Bauamt war mehrmals bei uns gewesen und hat alles überprüft.

Die hintere Wand ist eine reine (und noch dünnere) Trennwand und die einzige bei der theoretisch ein Anprall mit dem Auto möglich wäre.

Ich könnte sicher 50% der Stützen beseitigen, ohne dass der Carport kollabieren würde.

BSH ist unnötig und bringt keinen Vorteil (außer geringe optische),
sofern nicht Querschnitte über 24 oder 28 cm benötigt werden.

Man sollte ja auch etwas auf Wirtschaftlichkeit achten-
unnötig überdimensionierte Hölzer reduzieren die Einfahrtsbreite und Höhe.
Dann doch gesparte Finanzen lieber in bessere Dämmung oder ökologische Baustoffe investieren.
Andreas Teich


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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
1.4.2020  (#29)
BSH und Leimholz sind das gleiche?

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
1.4.2020  (#30)
Yesemoji
BSH = Brettschichtholz = Leimholz

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
5.4.2020  (#31)
Danke, hab ich mir fast gedacht.

Ist ein Dach aus Bitumen-Kautschuk Dichtungsbahn das Gleiche wie ein Foliendach bzw. falls nicht, was ist besser?

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
5.4.2020  (#32)
Dazu bin ich auch kein Fachmann. Foliendach ist quasi der Überbegriff.
Dazu gibts dann einige Materialien und Ausführungen. Welche besser ist weiß ich nicht, weil eben kein Fachwissen dazu.
Wir haben EPDM mechanisch befestigt, ohne Schotterschicht.

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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
5.4.2020  (#33)
ein Angebot lautet auf Fichten-KVH. KVH steht glaub ich für Konstruktionsvollholz. Ist das noch besser als Leimholz bzw. rechtfertigt dies einen Preisunterschied?

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  •  bautech
  •   Gold-Award
6.4.2020  (#34)

zitat..
hausplanung schrieb: ein Angebot lautet auf Fichten-KVH. KVH steht glaub ich für Konstruktionsvollholz. Ist das noch besser als Leimholz bzw. rechtfertigt dies einen Preisunterschied?

KVH ist Konstruktionsvollholz, gut erkannt.
Der Preisunterschied liegt in der Sortierung, KVH ist immer gewachsen. BSH (=Brettschichtholz) kannst aus verschiedenen "Abfallstücken" herstellen... Stabililtät ist zumindest gleichwertig. Einzig die Optik muß einem gefallen.

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  •  Hobbyplaner
  •   Bronze-Award
6.4.2020  (#35)

zitat..
bautech schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von hausplanung: ein Angebot lautet auf Fichten-KVH. KVH steht glaub ich für Konstruktionsvollholz. Ist das noch besser als Leimholz bzw. rechtfertigt dies einen Preisunterschied?

KVH ist Konstruktionsvollholz, gut erkannt.
Der Preisunterschied liegt in der Sortierung, KVH ist immer gewachsen. BSH (=Brettschichtholz) kannst aus verschiedenen "Abfallstücken" herstellen... Stabililtät ist zumindest gleichwertig. Einzig die Optik muß einem gefallen.

Das ist nicht richtig.

KVH ist Vollholz das mittels Keilzinkung in der Länge gestückelt wird. Die Tragfähigkeit ist aber nicht höher als die vom normalen Vollholz.

BSH ist Leimholz bei dem mindestens 3 Brettschichten in gleicher Faserrichtung verleimt werden. Dadurch wird eine wesentlich höhere Tragfähigkeit erreicht, als mit Vollholz bei gleicher Dimension.




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  •  hausplanung
  •   Silber-Award
6.4.2020  (#36)
BSH ist also qualitativ besser als KVH?

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  •  Hobbyplaner
  •   Bronze-Award
6.4.2020  (#37)
Ja, selbst die Qualitätsanforderungen  und die Auswahlkriterien vom Rohmaterial sind bei BSH schon höher als bei KVH.

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
16.4.2020  (#38)
Für einen Carport ist's völlig egal-
Festigkeit üblicherweise C24-
damit wird gerechnet egal ob BSH oder KVH.
(Es gibt noch höhere Festigkeitsklassen)
BSH ist teurer und müßte eigentlich nur verwendet werden,
wenn die Hölzer aus statischen Gründen höher als ca 28 cm sein sollen.
Wenn es machbar ist würde ich KVH verwenden, was auch nicht so industriell verarbeitet aussieht wie BSH mit Fugen alle 40 mm.

Es gibt NSi oder Si- Sortierung (nicht sichtbar-sichtbar)- ich habe immer NSi verwendet, was bei nicht überdimensionalen Ansprüchen völlig genügt.
Wer es deckend lackieren will könnte die optisch besseren Sortierungen bestellen.

Andreas Teich

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  •  Hobbyplaner
  •   Bronze-Award
16.4.2020  (#39)
 

zitat..
AnTeMa schrieb: Für einen Carport ist's völlig egal-
Festigkeit üblicherweise C24-
damit wird gerechnet egal ob BSH oder KVH.

BSH ist teurer und müßte eigentlich nur verwendet werden,
wenn die Hölzer aus statischen Gründen höher als ca 28 cm sein sollen.


Das stimmt so nicht!

So etwas hier zu schreiben ist nicht angebracht und sogar gefährlich! 

Konstruktionsvollholz (KVH) hat niemals die TRAGFÄHIGKEIT wie Brettschichtholz (BSH =Leimbinder)

KVH biegt sich bei Spannweiten über 6m bereits durch das eigene Gewicht durch. Egal wie hoch Dimension wird.

BSH kann bis zu 100 Meter hergestellt werden, und dabei noch zusätzliche Lasten tragen.

Selbst bei Doppelcarports mit 5 Meter Einfahrtsbreite kann KVH bereits die Grenze erreichen. 

BSH ist zwar teurer, dafür genügen aber schlankere Dimensionen für die gleiche Anwendung.

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
16.4.2020  (#40)


2020/20200416123145.jpg
Tragfähigkeit BSH und KVH
BSH ist nicht per se besser als KVH,
die übliche BSH Sortierung GL 24c
hat zB eine geringere Tragfähigkeit als KVH mit C 30.
Diese ist aber ohnehin nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Die 24er Sortierungen sind bei BSH und KVH Standard
und haben dabei dieselbe Festigkeit
siehe Kennwerte:


2020/2020041619830.jpg

Bei BSH sind höhere Festigkeitsklassen wirtschaftlicher zu erzielen, da hierbei nur die äußeren Lamellen in der Zug- und Druckzone entsprechend ausgewählt werden müssen und nicht der gesamte Holzquerschnitt wie bei KVH.

Andreas Teich

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  •  Hobbyplaner
  •   Bronze-Award
16.4.2020  (#41)
Ja, diese Tabellen sind mir bekannt.

Es geht aber um die Tragfähikeit, die ist hier besonders relevant für Heimweker!

Der Leimbinder bekommt seine höhere Tragfähigkeit erst durch die schichtweise Verleimung der einzelnen Lamellen. Ein Bruch durch Abscheren der Holzfasern wird dadurch auf das Äußerstes reduziert.

Beim KVH wird die Tragfähigkeit nicht höher, sie blebt gleich wie beim Vollholz.

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