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Förderung - Feind des Hausverstands?

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  •  2moose
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13.8.2014 - 22.8.2015
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Nachdem ein kritischer und gleichzeitig interessanter Beitrag von gdfde zur Sinnhaftigkeit österreichischer Förderstrukturen, speziell Passivhaus, einer Threadschließung zum Opfer gefallen ist, möchte ich diesen hier nochmal zur Diskussion stellen:

******* gdfde, 12.08.2014 *******

Mich stört mittlerweile der Begriff Passivhaus ein bisl und er ist m.E. auch schon fast negativ behaftet.
Beispiel: Haus hat z.b. 25 kwh/m2a HWB.
Baut man nun eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ein, kommt man auf Hausnummer 10 kwh/m2a und freut sich wie ein Schneekönig, dass man auf einmal ein Passivhaus hat.
Und noch mehr freut man sich über die zusätzliche Förderung.
Klatscht man sich dann noch eine geförderte 5 kwp kwp [kWpeak, Spitzenleistung] PV aufs Dach, hat man plötzlich ein Plusenergiehaus (ungeachtet, ob man den Strom überhaupt selbst verbrauchen kann) und fühlt sich noch besser.
Die Perversion zum Quadrat ist, dass eine 300 m2 Burg leichter ein PH wird als ein 100 m2 Haus
**************************
Der ganze Thread: http://www.energiesparhaus.at/forum/35696_6

Und wie sehr bedackelt man sich selbst mit der österreichischen Version (Bruttogeschoßfläche inkl. Mauern anstatt Nettonutzfläche) der Energiekennzahlberechnung? Ganz krass wird die Diskrepanz bei kleinen Bauten wie dem meinen: EKZ nach OIB (Österreich) = 14,1kWh/m2a. EKZ gem. PHPP (dem deutschen Erfinder des PH) = 26,2. Fast ne Verdoppelung. "Stell ein zweites Geschoß drauf und hol Dir die PH-Förderung" war nur einer von vielen Ratschlägen.
Was bringen schöne Werte am Papier, wenn die (meines Erachtens weit ehrlichere) PHPP-Berechnungsmethode und auch die Praxis dann was anderes sagen? Lohnt es sich, sich selbst zu belügen?

  •  2moose
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16.8.2014  (#21)
Wobei ich schon froh bin, dass die 95% - das nicht umsetzen ... sonst würden wir Elektroautofahrer längt nicht mehr in der City gratis parken und gratis tanken emoji

zitat..
zed schrieb: vom Verbrauch her bei geringer Auslastung auch nicht ohne sind (je nach Modell, zB. der 628er mit ~1l pro km)

Sind 100l auf 100km oder 1l auf 100km bei 100 Fahrgästen. Die Bahn kann ja nur bedingt was für, dass parallel zur halbleeren Bahn jeder in seinem eigenen Kübel hockt und bei 6l pro Person auf 100km vermeintlich Fahrtkosten "spart".

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  •  2moose
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17.8.2014  (#22)
Förderungen sind ja dazu da, um Anschaffungen, die - aus welchen Gründen auch immer (sei es er Preis an sich, die Kurzsichtigkeit der Käufer oder das mangelnde Image des Produkts) nicht am Radar des Käufers sind, zumindest preislich so schmackhaft zu machen, dass sie zur ersten Wahl werden.

Nachdem es bei den Ölheizungen schon gelungen ist, ein mehrfach unattraktives Produkt schmackhaft zu machen und man diese Quersubvention fälschlicherweise als Förderung bezeichnet ... könnte man doch genausogut bei Supermarktprodukten von einer Förderung sprechen. Wenn diese trotz zahlreicher Hersteller in der Umgebung weit Strecken hinter sich gebracht haben, deren Herkunft dank der (sinnbefreiten) Deklarierung "... sorgfältig hergestellt FÜR ..." gar nicht mehr nachvollziehbar ist und der Preis nach Abzug der Transportkosten auf Resteverwertung kreatives Aromamanagement hindeuten, so billig angeboten werden, dass der Hausverstand "tilt" macht?
So zum Beispiel gestern bei einer Supermarktkette, die in Deutschland Aldi heißt, in St. Pölten entdeckt: "Gut.s aus der Regi.n" nennt sich die Werbelinie, mit Bäckereiprodukten, welche einen Ursprung in der näheren Umgebung suggerieren sollen. Nachdem es ja hunderte Bäckereien im Umkreis gibt, würde man nicht annehmen, dass das Gebäck aus

Markgrafneusiedel, westliches Weinviertel, 103km Entfernung

2014/20140817772593.JPG

Linz, Oberösterreich, 125km Entfernung

2014/20140817987452.JPG

und der Spitzenreiter, der Regionsexpander sozusagen:

Steinberg-Dörfl, südliches Burgenland, 153km Entfernung

2014/20140817600535.JPG


2014/20140817931758.JPG

Aus welchem Grund werden solche "regional-kreativ-deklarierte" Produkte gekauft?

- Weil der Diskonter die Bezeichnung "Regional" eh am Kopf stellt, es sich also um eine Gag-Artikel handelt?

- Weil der Preis tief genug ist, um den hausverstand zu lähmen (an g'schenkenten Gaul ...)?

- Weil es dem Konsumenten reicht, wenn der Verkäufer so tut als ob Ihm der Konsument ein Anliegen wäre?

- Weils dem Konsumenten einfach wurscht ist?

- Weil ... ???

Das Wörtchen "Bäckereiprodukt" kann man übrigens - unter Sinnbeibehaltung - durch "Einfamilienhaus" ersetzen.

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  •  atma
  •   Gold-Award
17.8.2014  (#23)
ich seh das mit den öffis auch sehr gemischt... ja klar würd ich gern damit fahren (wir wohnen nur ca 20km von wien entfernt und nicht mitten in der pampa), unsre firma übersiedelt im herbst aber und dann benötige ich statt 35 min mit dem auto über 2 stunden mit den öffis... und da unsre firma kosten sparen will gibts auch keine telearbeitsplätze, obwohl das bei meinem job ganz problemlos möglich wäre. (was generell einen sehr guter beitrag zum umweltschutz wäre, wenn das viele firmen anbieten würden)

dh aber, ich bin auf mein auto, welches 4,2-4,5 l auf 100km braucht angewiesen (sämtliche erledigungsfahrten werden auch gleich auf der strecke unternommen und ich hab daher auch keine kurzstrecken mehr, wo ich noch sparen könnt).
dass die strecke mit jeweils ca 40km für eine elektroauto sehr leicht zu schaffen ist, seh ich auch so und unsre überlegungen gehen eben auch dahin, dass das nächste auto eben ein elektrisches ist. bis es so weit ist, muss unser kleiner hupfer (ist jetzt 8) doch noch etwas durchhalten (auch die herstellung eines neuen autos würde ressourcen verbrauchen).

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  •  atma
  •   Gold-Award
17.8.2014  (#24)
zum gebäck... da bin ich schon bei dir, dass das mehr als suboptimal läuft... ich stelle nudeln selbst her oder backe zb unser brot und die weckerl selbst (da weiß ich, was drin ist und es geht auch super schnell), um den backofen ned ständig laufen zu haben (verbraucht viel strom und im haus wirds auch warm) mach ich gleich viel mehr als benötigt und das wird eingefroren und einzeln aufgetaut - wie viel man halt braucht (für 2 personen kann ich da problemlos 1 monat im voraus backen - wir brauchen nicht viel).
aber: es ist in unserer region ein schier unmögliches unterfangen so einfache dinge wie mehl regional zu beziehen. also wird auch das mehl für unser gebäck wohl hunderte kilometer durch die gegend gefahren. ich wüsst jetzt zb eine mühle, die 70km entfernt ist - aber wenn ich um ein paar kilo mehl die in summe 140 km mit dem auto zurücklege, macht das auch wenig sinn...

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  •  2moose
  •   Gold-Award
17.8.2014  (#25)

zitat..
atma schrieb: unsre firma übersiedelt im herbst aber und dann benötige ich statt 35 min mit dem auto über 2 stunden mit den öffis... und da unsre firma kosten sparen will gibts auch keine telearbeitsplätze, obwohl das bei meinem job ganz problemlos möglich wäre.

Sparen am Rücken der Arbeitnehmer hat sich als Geschäftsmodell etabliert. Besonders die Nebeneffekte beim Standortwechsel ... dass man einige Arbeitskräfte los wird, ohne sie zu kündigen, andere durch Angst vor weiteren Einsparungsmaßnahmen gefügig macht und am Zielort sämtliche Vergünstigungen der hiesigen Kommune abschöpft. Das Blöde dran ist, dass sich solche Betriebe die Einsparungen erzielen, indem sie die Betriebssubstanz aufbrauchen, egal ob Mitarbeiter, Zulieferer, Gebäude, Qualitäts- und Solzialstandards. Ich bin erst beim dritten Standortswitch ausgestiegen.

Der Ressourcenverbrauch eines neuen Kfz als Argument pro altes Auto find ich immer wieder faszinierend. Als ob ein altes Auto nicht weiterverkauft, weitergenutzt, ausgeschlachtet werden würde. Wir können ned alle 50 Jahr alte Oldtimer fahren emoji

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  •  2moose
  •   Gold-Award
17.8.2014  (#26)

zitat..
atma schrieb: es ist in unserer region ein schier unmögliches unterfangen so einfache dinge wie mehl regional zu beziehen. also wird auch das mehl für unser gebäck wohl hunderte kilometer durch die gegend gefahren.

Nicht nur das Mehl ... bereits das Getreide hat hunderte km hinter sich (die Mühle kauft - wie jeder Konsument - dort wo es am billigsten ist). Mitunter ein Grund, warum ich hier je nen 25kg Sack mit Roggen (der hat leider auch fast 100km am Buckel) und Dinkel (17km Anreise) stehen habe, Mehl selber mahle ... wobei der eigentliche Grund die täglich frischen Haferflocken aus der Mühle-Quetsche-Kombi sind. Getreide an sich ist nahezu unbegrenzt haltbar ... während es verarbeitet schnell abbaut.
Ich würde dennoch nicht jedem empfehlen sich ne Mühle zuzulegen ... möchte aber wissen, warum sich der Konsument dermaßen veräppeln lässt. Warum sich ne Großbäckerei hinter der kreativen Bezeichnung "Susi_s Backstube GmbH" versteckt?

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
17.8.2014  (#27)

zitat..
2moose schrieb: Sparen am Rücken der Arbeitnehmer hat sich als Geschäftsmodell etabliert. Besonders die Nebeneffekte beim Standortwechsel ... dass man einige Arbeitskräfte los wird, ohne sie zu kündigen, andere durch Angst vor weiteren Einsparungsmaßnahmen gefügig macht und am Zielort sämtliche Vergünstigungen der hiesigen Kommune abschöpft.


Najo, das ist aber schon schwarz gemalt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Firma sich zu einem Standortwechsel beschließt, weil vielleicht ein paar Mitarbeiter abspringen werden...da gibts billigere Mittel und Wege, Leute los zu werden.
Abgesehen davon werden wohl auch einige Leute vom Standortwechsel profitieren.

zitat..
atma schrieb: und da unsre firma kosten sparen will gibts auch keine telearbeitsplätze, obwohl das bei meinem job ganz problemlos möglich wäre. (was generell einen sehr guter beitrag zum umweltschutz wäre, wenn das viele firmen anbieten würden)


Das hat aber leider der Gesetzgeber auch ein bisl verbockt.
Der Arbeitgeber muß für deinen Telearbeitsplatz, den du 1 oder 2 mal die Woche nutzt, relativ viel Geld ausgeben (Einrichtung, Versicherung, IT Equipment usw) und hat eigentlich keinen echten Mehrwert.
Es zahlt sich erst aus, wenn er sich dadurch Büroflächen usw. erspart, also die Mitarbeiter nur mehr 1 oder 2 mal die Woche im Büro hat...und das bringt auch wieder Nachteile mit sich...kann aber auch funktionieren, wenn´s ordentlich aufgezogen wird (siehe IBM, HP, Microsoft).

Wir haben bei uns in der Firma einen sehr großzügigen Gleitzeitrahmen und können fallweise auch mobil arbeiten, haben aber keine Telearbeit.

zitat..
2moose schrieb: So zum Beispiel gestern bei einer Supermarktkette, die in Deutschland Aldi heißt, in St. Pölten entdeckt: "Gut.s aus der Regi.n" nennt sich die Werbelinie, mit Bäckereiprodukten, welche einen Ursprung in der näheren Umgebung suggerieren sollen.


Das Jausenstangerl hat sogar noch mehr Kilometer am Buckl.
Das wird zuerst mal vom Hersteller z.b. in Linz ins Auslieferungslager nach Stockerau transportiert, von dort in die Filiale nach St. Pölten...und wenn das Zeugs keiner kauft, gehts den gleichen Weg retour und stehen dann irgendwann wieder als Semmelbrösel im Hofer Regal in St. Pölten emoji
Da hilft nur eines: das Klumpat einfach nicht kaufen, sondern beim lokalen Bäcker...schmeckt eh viel besser, und der macht zumindest gleich selbst Semmelbröseln aus dem unverkauften emoji

zitat..
2moose schrieb: Ich würde dennoch nicht jedem empfehlen sich ne Mühle zuzulegen ... möchte aber wissen, warum sich der Konsument dermaßen veräppeln lässt.


Weil´s dem Konsument wurscht ist und die meisten nur aufn Preis schauen.
Und gut schmecken tuts dank der Geschmacksverstärker und Zusatzstoffen mit den div. E-Nummern auch.
Viele wissen ja nicht mehr, wie Lebensmittel tatsächlich schmecken...



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  •  Benji
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#28)

zitat..
gdfde schrieb: das Klumpat einfach nicht kaufen, sondern beim lokalen Bäcker

Konntest du mal beobachten, wie dein netter lokaler Bäcker bäckt? Ich weiss es von 99% aller Bäckereien, weil ich mich mal längere zeit mit jemandem aus der Branche unterhalten habe: Gleich wie die Billa-Filiale: Fix-fertige "Rohlinge" werden nur mehr aufgebacken. Und es gibt in Ö weniger als eine handvoll Hersteller dieser "Rohlinge". Wo die ihre Zutaten hernehmen, möchte ich erst gar nicht wissen. Leider nix mit "lokal".

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  •  2moose
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#29)

zitat..
gdfde schrieb: Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Firma sich zu einem Standortwechsel beschließt, weil vielleicht ein paar Mitarbeiter abspringen werden...da gibts billigere Mittel und Wege, Leute los zu werden.

Wie geschrieben, es ist nicht der Hauptgrund - das is meist die Gewinnvernichtung oder ne undurchschaubare Konzernpolitik.

zitat..
gdfde schrieb: Abgesehen davon werden wohl auch einige Leute vom Standortwechsel profitieren.

Ja, der Arbeitgeber und einige, die das Glück haben, dass der Berg zufällig zum Propheten kommt.

zitat..
gdfde schrieb: Der Arbeitgeber muß für deinen Telearbeitsplatz, den du 1 oder 2 mal die Woche nutzt, relativ viel Geld ausgeben (Einrichtung, Versicherung, IT Equipment usw) und hat eigentlich keinen echten Mehrwert.

Unter Telearbeit versteh ich nen Job, wo ich max. 1-2 im Monat zum Arbeitgeber muss ... es setzt aber ein gewisses Vertrauen auf Arbeitgeberseite voraus. Doch wenn "sparen" angesagt ist, ist Vertrauen das erste, was eingespart wird.

zitat..
gdfde schrieb: Da hilft nur eines: das Klumpat einfach nicht kaufen, sondern beim lokalen Bäcker...schmeckt eh viel besser, und der macht zumindest gleich selbst Semmelbröseln aus dem unverkauften

Ich hab zeitweise ne experimentierfreudige Person im Haushalt, daher nutz ich die Zeit für die Erweiterung meiner Kuriositätensammlung. Seit letztem Mal weiss ich auch, dass man Essig heute durch Streckung mit Fruchtsaftkonzentrat zum Premium-Produkt macht. Der Bäcker kann nur einen kleinen Teil des übriggebliebenen zu Semmelbrössel machen - die die Semmel eben. Ein Großteil des Gebäcks ist entweder ned hell oder hat Salz, Käse, Schinken oder Pizzapampe drauf oder drin.

zitat..
gdfde schrieb: Viele wissen ja nicht mehr, wie Lebensmittel tatsächlich schmecken...

Dem kann ich nur zustimmen.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#30)

zitat..
Benji schrieb: Konntest du mal beobachten, wie dein netter lokaler Bäcker bäckt? Ich weiss es von 99% aller Bäckereien, weil ich mich mal längere zeit mit jemandem aus der Branche unterhalten habe: Gleich wie die Billa-Filiale: Fix-fertige "Rohlinge" werden nur mehr aufgebacken. Und es gibt in Ö weniger als eine handvoll Hersteller dieser "Rohlinge". Wo die ihre Zutaten hernehmen, möchte ich erst gar nicht wissen. Leider nix mit "lokal".

Ich hab wohl das Schwarzmalzepter abgegeben emoji Unser Bäcker - der aus der letzten "Liebesg'schichten und Heiratssachen"-Sendung wird noch so richtig mit Mehr beliefert ... und natürlich den "unverzichtbaren" Zusatzstoffen aus dem E-Regal. Und wuzelt die Weckerl per Hand. Die Rohlinge findest in den Ketten ... die mittlerweile eh schon in den kleinsten Dörfern hocken nachdem der letzte Bäcker eingegangen ist. Hatten in unserem 2500-Seelen-Dorf vor meiner Zeit noch drei Bäcker. Jetzt einen ... dem die Gemeinde nen Supermarkt als Nachbar verpasst hat. Mal sehen, wie lang das gutgeht.

Wir haben sogar nen Rohlinghersteller in der Gegend, kann das Haubiversum nur jedem zur Besichtigung empfehlen. Man verwendet dort angeblich immer mehr Bio-Rohstoffe ... auf konkrete Zahlen lassen se sich natürlich ned festlegen. Bleibt dennoch der Wahnsinn mit den Transportwegen, das Zeugs bleibt ja ned mal im Inland. Bei ner Tante-Fanny-Besichtigung war ich baff ... man war stolz drauf, große Mengen Pizzateig! nach Italien! zu liefern. Also aufpassen ... wenn Ihr Euch im nächsten Italien-Urlaub wie zu Hause fühlt, dann ...

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  •  atma
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#31)
unser bäcker bäckt auch noch selbst - leider furchtbar! (auch ein grund es selbst zu machen) da kann man aus den frischen sachen schon semmelbrösel machen, ohne die erst trocknen zu müssen... ;)
wobei das ja auch wieder so ein lustiges thema ist... bei uns in der abteilung haun die leute das gebäck vom vortag weg, weils ja schon so hart ist... kaufen aber semmelwürfel und brösel... (brösel mach ich auch aus dunklem gebäck mit sesam oder leinsamen drauf - für knödel ist das egal - wir sinds nur gewohnt, dass das immer hell sein muss, mit nussweckerln als semmelwürfel schmecken die knödel sogar noch besser).


zitat..
2moose schrieb: Der Ressourcenverbrauch eines neuen Kfz als Argument pro altes Auto find ich immer wieder faszinierend. Als ob ein altes Auto nicht weiterverkauft, weitergenutzt, ausgeschlachtet werden würde. Wir können ned alle 50 Jahr alte Oldtimer fahren


jein... leider ist die gewinnung der für die akkus notwendigen stoffe auch nicht ohne... wenn man da diverse videos von china sieht, kommen einem die tränen... :(
das und natürlich die (leider) nicht uneingeschränkt vorhandene kohle ist mit ein grund das auto bis zu seinem lebensende zu fahren... obwohl so ein oltimer schon was hätte ;) (ach mist, wir haben ja keine garage gebaut *gg*)

zitat..
2moose schrieb: Ich hab zeitweise ne experimentierfreudige Person im Haushalt, daher nutz ich die Zeit für die Erweiterung meiner Kuriositätensammlung. Seit letztem Mal weiss ich auch, dass man Essig heute durch Streckung mit Fruchtsaftkonzentrat zum Premium-Produkt macht.


ich mach mittlerweile sogar saft selbst oder crema di balsamico... ist alles eigentlich watscheneinfach und man weiß was drin ist...
letztes jahr hatten wir so viele pfirsiche - also gabs weingartenpfirsichsaft... heuer marillennektar... und alles, was nicht mehr in glasflaschen gepasst hat ist jetzt im tiefkühler - da kann man auch im winter frischen saft draus machen.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#32)

zitat..
atma schrieb: leider ist die gewinnung der für die akkus notwendigen stoffe auch nicht ohne... wenn man da diverse videos von china sieht, kommen einem die tränen... :(

Du spielst wohl auf Elektroautos an? Ich hatte da eher die Verbrenner im Kopf. Bei den Elektroautos mach ich mir noch weniger Sorgen ... wenn die Batterie meines Autos nur noch 50% Kapazität=Reichweite hat, ist das immer noch ein 8kWh-Speicher, für den manche tausende Euros ausgeben, um sich den in den Keller zu stellen. Die Batterien werden nicht komplett entsorgt und neu produziert, besonders in älteren Elektroautos werden aufbereitete Batterien einen zweiten Frühling erleben. Es braucht auch nicht jeder die volle Reichweite bzw. gibt sich mit ner gebrauchten Batterie zufrieden. Oder stellt sie sich halt in den Keller und puffert die PV.
China hat nur ein Problem: Wachsenden Wohlstand ... den eigenen und jenen des Westens. Sie stellen den Müll für den Wohlstandskonsumterror her und entsorgen wiederum den Müll des Wohlstands. Leider nicht mit den Techniken des Wohlstands, sondern substituiert durch billige Arbeitskräfte.

Ich hab heuer nen Pfirsich-Überschuss erwartet ... hab die Rechnung aber ohne die großen, schillernden Käfer, die Wespen und ohne die Hornissen gemacht emoji Beim haltbar machen bin ich noch ne absolute Niete, das wird sich in den kommenden Jahren aber wandeln. Im Winter son Pfirsichkompott im Müsli und Schargarbe-Melisse-Sirup sind einfach unbezahlbar :)

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  •  atma
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#33)
natürlich kann man die wiederverwerten, aber irgendwann muss mans auch produzieren... wobei das vl. eh auch egal ist, weil kohlegewinnung und erdöl / gas-gewinnung mit schiefer und fracking, brennenden kohlelagerstätten etc eh auch ein wahnsinn ist...
pfirsiche fürs müsli brauchst gar ned einkochen - einfach einfrieren und am vortag am abend in den kühlschrank, dann sinds in der früh bereit fürs müsli - ganz ohne zucker. ;)
wir haben gerade unmengen an tomaten - hab mittlerweile rausgefunden, dass man auch das heiße letscho in gläser füllen kann und problemlos bis zum winter haltbar ist... da erspar ich mir dann die tomaten aus irgenwelchen südlichen ländern mit pestiziden und jeder menge autobahnkilometer... pesto kann man einfrieren, mangold sowieso, zucchini für suppe, karotten, spargel... etc bis dato ist mir für alles noch was eingefallen. ;)
--> sowas zahlt sich sogar im geldbörsl aus und man hat immer die regionalen oder sogar eigenen produkte.

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#34)

zitat..
atma schrieb: mach ich gleich viel mehr als benötigt und das wird eingefroren und einzeln aufgetaut

+

zitat..
atma schrieb: heuer marillennektar... und alles, was nicht mehr in glasflaschen gepasst hat ist jetzt im tiefkühler


von wieviel mannshohen Tiefkühlgeräten müssen wir hier ausgehen Katrin? ;) unser eins in etwa Waschmaschinengröße könnte locker doppel so groß sein und wäre auch ausgelastet

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  •  atma
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#35)
1 gerät (ist aber etwas über 2m hoch) für 2 personen... 7 oder 8 große laden und 1 flache lade sinds... 1 gr lade für brot, rest für obst und gemüse. fertigprodukte (brauchen viel platz mit den verpackungen) gibts bei uns gar nicht.

also mit so einem "zwergi" in waschmaschinengröße komm ich ned aus... *gg*
wir haben ein gerät von miele, da gibt es thermische trennplatten, wenn man dann 1 lade leer hat kann man die einschieben und es wird nur alles über der trennplatte tiefgekühlt, darunter hats dann ca kühlschranktemperatur und das gerät braucht um diese lade weniger kühlen und damit weniger strom. alternativ könnte man die laden voll styropor packen, weil ein gut gefüllter gefrierschrank weniger strom verbraucht, als ein zu hälfte leerer.

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#36)

zitat..
Benji schrieb: Konntest du mal beobachten, wie dein netter lokaler Bäcker bäckt? Ich weiss es von 99% aller Bäckereien, weil ich mich mal längere zeit mit jemandem aus der Branche unterhalten habe: Gleich wie die Billa-Filiale: Fix-fertige "Rohlinge" werden nur mehr aufgebacken. Und es gibt in Ö weniger als eine handvoll Hersteller dieser "Rohlinge"


Er schreibt zumindest auf die Homepage, dass ers selbst macht...Überprüft hab ich´s aber ned...



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  •  sir_rws
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#37)
ned bös sein, aber - die letzten ca. 10 Postings würde ich ins Parents-Forum verschieben emoji

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#38)

zitat..
Benji schrieb: aus aktuellem Anlass in einem anderen Thread: ich würde es als sinnvoll erachten, Subzähler und Wärmemengenzähler verstärkt dem Kunden aufzunötigen, (gefördert) vorzuschreiben...


ich kopier hier meine persönliche geschichte dazu rein...

zitat..
der installateur muß rechnerisch für die förderung eine jaz errechnen und bestätigen, die nie wieder kontrolliert wird. aber mit dem auto müssen wir jährlich zum pickerl - auch bei nur 2oookm fahrleistung.

in meinem fall wurde die wp mit jaz-prognose/bestätigung von 4,81 gefördert (in der sanierung mit heizkörpern wohlgemerkt). die realität lag bei 3,3.
aussage inst: ich wäre der erste kunde der sich für die effizienz interessiert und diese überprüft ...

mittlerweile lieg ich nur durch optimieren der parameter und reduzieren der 'technik' (puffer) deutlich über 4, was immerhin eine verbesserung um satte 30% darstellt. ich glaub daß mein fall eher die regel als die ausnahme darstellt. ja, es gibt (wenige) punkte wo ich mir mehr staatliche kontrolle wünsche; im sinne eines monitorings um den überforderten häuslbesitzern und uns allen zu mehr effizienz zu verhelfen; win/win, oder?


ich denk halt daß sich hier in diesem forum nur die spinner tummeln, die masse die's ausmacht wird halt beim 'fachmann' kaufen, und so eine neue moderne heizung muß doch eh ursuper sein, oder? mir stellts die grausbirnen auf daß sich in unserer siedlung der 2-te in seine thermisch unsanierte 40 jahre alte hütte eine luft-wp reinstellt. trotz vorigem (nicht genutzten) angebot unsere anlage zu besichtigen. der wellness-pool kommt dafür aus amerika.

da wünsch ich mir echt funktionierende staatliche lenkung. der benzinverbrauch und kfz-abgasausstoß ist ein volkswirtschaftliches, volksgesundheitliches thema, beim haus sind die dimensionen und potentiale noch größer.

warum nicht ein mindestens so umfassendes energie/abgas monitoring beim haus wie beim auto? warum nicht energiepreise/grundsteuer gestaffelt nach verbrauch? warum keine effektive staatliche lenkung in diesem bereich?

beim auto findens auch schon viele 'geil' wenn sie wenig verbrauchen, vielleicht gelingt das bei den häusern auch einmal?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#39)

zitat..
2moose schrieb: Aus welchem Grund werden solche "regional-kreativ-deklarierte" Produkte gekauft?

ich würds kaufen weils immerhin nicht aus D kommt wie bei dem der in D lidl heißt ... emoji

zitat..
Benji schrieb: Konntest du mal beobachten, wie dein netter lokaler Bäcker bäckt?

dieser niedergang läßt sich in unserem dorf exemplarisch beobachten: zu meiner schulzeit warens 3 greißler im zentrum, den letzten hat spar gezwungen einen supermarkt vor den hügeln und toren der gemeinde zu errichten (sonst hätten sie dasselbe ohne bzw gegen ihn gemacht), die alten leut im ort können nun nicht mehr zu fuß einkaufen gehen. das gebäck liefert unserer jeden 2-ten tag im umkreis aus, das schwarzbrot ist warm und fantastisch, das gebäck ungenießbar. auf nachfrage heißts dann: 'tja die luftfeuchtigkeit...'

der spar steht mitten in der kornkammer österreichs im grünen - rundherum hat jeder 2-te bauer einen abhofverkauf. diesbezüglich lebe ich im paradies. aber genau genommen dürfte der spar das was die bauern rundum anbieten gar nicht im regal liegen haben - der hausverstand sollte bei den produzenten kaufen. was den umkehrschluß zuläßt daß er bei uns nicht in jedem kopf zuhause ist ... emoji

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  •  2moose
  •   Gold-Award
18.8.2014  (#40)

zitat..
dyarne schrieb: der benzinverbrauch und kfz-abgasausstoß ist ein volkswirtschaftliches, volksgesundheitliches thema, beim haus sind die dimensionen und potentiale noch größer.

Bei welchem PKW hält bei normaler Fahrweise die Prospekt-Verbrauchsangabe der Praxis stand. Wird doch auch ned verfiziert, wie auch ned der Verbrauch von Flatscreens, die wohl bei superdunkler Bildeinstellung gemessen werden.
Wie sagt man so schön ... "Nicht das Erreichte zählt - das Erzählte reicht."

Drum glaub ich nicht an die staatliche Lenkung - das treibt doch bloss die "Hurra, wir haben noch schnell nach der alten Wohnbauförderung gebaut"-Fraktion zu Höchstleistungen in Sachen Effizienzumschiffung an.

Weil Du von angebotener Anlagenbesichtigung schreibst ... da stimmt mich die Resonanz bei den Passivhaustagen schon positiver ... 60-70 Personen an einem Tag. So gut wie keine Schaulustigen dabei, extreme Gier nach Informationen. Und besonders interessant: Den größten Anteil an den Besuchern stellten nicht junge angehende Bauherren, sondern deren Eltern - mit dem Argument: "Wenn die Jungen bauen, wollen wir mitreden können." Hammer! Nach dem Motto: Wenn Du die Jungen ned erreichen kannst, setz die Alten drauf an! :)

Drum ist auch dieses Forum Gold wert ... man erreicht die, die es erreichen soll: Die stillen Mitleser. Die Schreiber sind eh allesamt beratungsresistent ... in welcher Position auch immer emoji

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
19.8.2014  (#41)

zitat..
2moose schrieb: Bei welchem PKW hält bei normaler Fahrweise die Prospekt-Verbrauchsangabe der Praxis stand.


Bei fast allen, sonst kannst das Auto zurückgeben..selbst ausprobiert bez. Verbrauch.
Das Problem ist aber, dass z.b. im Prospekt ein Verbrauch bei 130 km/h von Hausnummer 5.5 Liter angeben wird, der auch erreicht wird.
Fährst du aber 135 oder 140, brauchst du plötzlich 7 Liter, also unverhältnismässig mehr.

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