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Estrich Belegsreife ohne Kristallkugel?

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  •  wongdong
16.7. - 16.10.2013
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Liebe Wissende.

Folgende Problemstellung tut sich uns auf:
- Altbausanierung Wien, 5. Bezirk, 1. Stock
- Fast alle Wände neu verputzt, teilweise neu aufgemauert

Und jetzt das Sorgenkind: der Boden
- Holzdielen auf Holztramen
- Darauf Styroporbeton für Dämmung und Nivellierung (ca 5-9 cm)
- PE Folie (nicht verschweißt)
- Eisen/Stahl Gitter auf der die Fußbodenheizung aufgeclippt ist
- Zementestrich, ca 6-7 cm dick mit Zusatzmittel für FBH FBH [Fußbodenheizung] (damit er homogener wird oder so)
- Am Freitag ist der Estrich 7 Wochen alt
- Ausgeheizt wurde normgerecht (D.h. 3 Tage Fenster zu, danach 2xtäglich stoßlüften, am 21. Tag Heizprotokoll begonnen, für 2 Wochen auf/absteigend geheizt (maximale VLT 50 Grad)
- Einen kleinen Sprung auf den gesamten 140 m², wahrscheinlich durch die Anschlüsse der Küche verursacht, wird später saniert.

So, das war die Vorgeschichte, jetzt die Problemschilderung
- Nach dem Funktions-/Ausheizen (genau 5 Wochen nach Estrichlegung) CM Messung --> 4,5%
- Danach 10 Tage weitertrocknen (7 davon mit aktivierter FBH FBH [Fußbodenheizung], Vorlauftemperatur 50 Grad)
- Am 5. Tag (von den 10 Tagen) Folientest: positiv (nicht beschlagen)
- Digitales CM Messgerät (mit Kugel vorn) zeigt 50-64 Digits, entspricht laut Tabelle CM 2,5.
- Luftfeuchtigkeit in allen Räumen zwischen 30% und 45% (weniger als draußen)
- Nach den 10 Tagen (gestern) erneute CM Messung: 4,5% (vielleicht 4,45%, so genau sieht man das nicht)

Und jetzt die alles entscheidende Frage: Wie zum Henker sollen wir jetzt weitermachen? Ich habe keine Ahnung wo die Feuchtigkeit her kommt (vom Styroporbeton vielleicht?) Wir haben jetzt die Wohnung für ein weiteres Monat bekommen, aber ende August ist schluß und wir müssen raus. Mit dieser Tendenz hat der Estrich nach weiteren 5 Wochen immer noch 4%
Mein inzwischen erworbenes Laienwissen lässt mich wegen Digitalmessgerät/Luftfeuchtigkeit/Folientest vermuten, daß die Feuchtigkeit unter dem Estrich bzw in der Dämmschicht zu finden ist. Das würde für eine Trocknung mit Kernbohrung sprechen, wo heiße Luft in die Dämmschicht geblasen wird und an den Randleisten entweicht.

Wie ist denn eure Meinung dazu? Mir ist eh klar, daß niemand wirklich gute Tips auf Lager hat, weil das mit dem Estrich so unglaublich verschieden ist von Bau zu Bau. Trotzdem bin ich für jeden Vorschlag dankbar.

  •  StefanP
9.9.2013  (#21)
Grundsätzliches - Es ist mal die Frage zu stellen, was es für ein Zementestrich ist, Fertigprodukt NoName, Fertigprodukt MArke, Selbstgemischt. Bei manschen Estrichen kann es zu einer erhöhten rückfeuchtung kommen. Es gibt eine Faustformel fürs die trocknungsdauer: Diche^2x1,6
Diese gilt aber nur bei guten Bednigungen dh Richitges lüften. Kein kipplüften sondern 2 mal am Tag stoßlüften. Wenn in der Aussenluft sehr viel Feuchtigkeit vorhanden ist, bringt dir aber auch Lüften nix. Beim Zwangstrocken muss man sehr vorsichtig sein. Du entziehst dem Estrcih an der Oberfläche odrt wo er sowieso schon trocken sit, noch mehr feuchteigkeit und im unteren Bereich ist er noch feucht. Es kommt unweigerlich zur Schüsselung!
Man muss dem Esrich eben seine Zeit geben. Ausserdem musst du noch die Feuchtigkeit in den Wänden und im Putz beachten. Das muss man im Prinzip alles weglüften.

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  •  wongdong
11.9.2013  (#22)
Update - Es ist ein selbstgemischer Zementestrich. Alles was du sagst habe ich selbst schon gelesen/gehört. Auch das Lüften / aushiezen wurde normgerecht durchgeführt (siehe mein 1. Post).
Der Bodenleger hat mir gerade eben von einer weiteren Kundschaft berichtet, wo gerade der Bausachverständige war. Er sagt, der Fehler bei ihnen ist, daß die FBH FBH [Fußbodenheizung] die PE Folie durchstochen hat und der darunter liegende Styroporbeton noch zu viel Feuchtigkeit gehalten hat.

Auch unser Installateur hat von einer weiteren Baustelle berichtet, wo der Aufbau 1:1 der gleiche ist wie bei uns, auch deren Boden wird nicht trocken. Im Unterschied zur vorigen Baustelle, wurde die PE Folie bei uns aber nicht durchbrochen, sondern auf ein auf der Folie liegendes Stahlgitter geclipst.

Mein Tip ist jetzt also, daß Styroporbeton ein verdammt schlechter Untergrund für Estrich ist, wenn man ihn nicht 4 Wochen trocknen lässt. Daß das einem Baumeister, der bereits >15 Jahre in der Branche ist aber nicht bekannt ist, also ich weiß nicht...

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  •  johro
  •   Gold-Award
11.9.2013  (#23)

zitat..
wongdong schrieb: Mein Tip ist jetzt also, daß Styroporbeton ein verdammt schlechter Untergrund für Estrich ist, wenn man ihn nicht 4 Wochen trocknen lässt


wir haben auch einen Styroporbeton und innerhalb einiger Tagen kam der Zement-Estrich drauf und 3 Monate später wurde gemessen und Parkett von firma verlegt.

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  •  wongdong
13.9.2013  (#24)
Danke - johro. Sehr schön zu hören, daß es auch gehen kann.

Vielleicht zur Infor: Weisst du vielleicht noch ob bei euch eine Dampfsperre (also verschweissste/verklebte PE Folie) über dem Styroporbeton war?

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  •  wongdong
16.10.2013  (#25)
Update - So es gibt wieder News. Heute, 4,5 Monate nachdem der Estrich eingebracht wurde, sind wir auf 2,1 CM%. Das heisst es ist langsam überstanden und wir werden den deppaten Parkett am 11. November verlegen. Das ist nochmal fast ein ganzes Monat, dann sind wir sicher auf den 1,8, es geht (wenn man das Kugelmessgerät verwendet) langsam aber stetig nach unten. Einige der Räume sind sicher schon trocken, aber gemessen wird natürlich immer am schlechtesten Ort.

Damit wäre das Thema umbau also erledigt und ich kann mich wieder interessanteren Themen widmen emoji

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