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Energie für Passivhaus

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  •  BienchenM
7.11. - 1.12.2009
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Hallo zusammen. Bin neu hier und mein Kopf qualmt schon, weil ich einfach nicht weiß, welche Energieversorgung ich meinem Passivhaus geben soll!!! Bitte helft mir UNBEDINGT auch mit Zahlen. Insgesamt suche ich die für mich wirtschaftlichste/ günstigste Variante - und zwar nicht nur von Anschaffungskosten sondern so auf die nächsten 20 Jahre gerechnet. Unser Budget ist leider begrenzt, wir müssen sparen -doch nicht um jeden Preis.
Die Details: Das Haus hat ca. 180m2 und Keller (der wohl nur in einem Raum (Gästezimmer) beheizt wird ev. mit etwas Fußbodenheizung oder elektronisch). Viele Fenster im Süden, keine außer Haustür im Norden etc. SOll ein Passivhaus werden.
Wir lieben "ins-Feuer-schauen", ansonsten soll es einfach ökonomisch (nicht zwingend ökologisch) die beste Alternative sein. Wir haben uns Passivhäuser angesehen die schon einige Jahre stehen. Eines hatte Gasheizung, das finde ich total blöd, allein mit den Anschlusskosten, monatliche Grundgebühr und auch sich von Gas abhängig zu machen. In einem gefiel mit sehr der Pelletkamin im Wohnzimmer, wasserführend. Dazu etwas Solar auf dem Dach. Klang für mich alles perfekt, die Leute sprachen von 150 Euro Heizkosten inkl. Warmwasser seit 5 Jahren.
Unser Bauunternehmer sagt aber: Quatsch! Wir sollen eine Wasser-Wärmepumpe nehmen fürs Warmwasser und ne Mini-Luftwärmepumpe zum Heizen und wenn es denn unbedingt sein muss einen kleinen Holzkamin im Wohnzimmer.
Vergleichspreise habe ich nicht (hat die jemand für mich???)
Der Ofen klingt nicht logisch ohne Wassertasche, da habe ich doch Sauna, mit so wenig KW gibt es doch garkeinen Ofen. Außerdem habe ich dann ja die ganzen Nachteile (Schornsteinfeger, Schornstein bauen, Ofen kaufen) nur für die Flamme aber ohne "Nutzen".
Hat jemand mal ne Rechnung für
1. Pelletofen + Wasserspeicher + Solar + Montage + Rohre + Schornstein + Fegergebühren...
2. Wärmepumpe + Montage + Leitungen + Notkamin für die Flammen + Schornstein

Danke!!!!

  •  Josef
10.11.2009  (#21)
Holzofen im PH - entweder in das Energiekonzept mit aufnehmen und auch wirklich nutzen (tun wir )

.. oder bleibenlassen ..

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  •  christoph8
10.11.2009  (#22)
@Benji - War Euer Installateur Burgstaller????

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  •  Noldman
  •   Gold-Award
10.11.2009  (#23)
Schon wieder ein Vorurteil. - Im Ph gibt es keine FBH FBH [Fußbodenheizung]? Wieso werden dann die meißten damit gebaut? Und wieso sprang vor nicht allzu langer Zeit auch Drexel und Weiss auf diesen Zug auf?

Ein Passivhaus definiert sich nicht über die Heizungsform, auch wenn viele immer wieder glauben dass ein Passivhaus über die Zuluft beheizbar sein muss. Das ist aber falsch. Und wenn das Passivhaus nicht über die Zuluft beheizbar ist, dann benötigt man ein anderes Wärmeverteilungssystem und da wählt einfach die Mehrheit die FBH FBH [Fußbodenheizung].

Es hat schon einen Grund warum die Schweizer das Passivhaus nicht Passivhaus nennen sondern einfach umgetauft haben. Der Name ist einfach extrem widersprüchlich.

Jedes Haus sollte schon weil niemand in einer Höhle wohnen will Richtung Süden ausgerichtet sein. Das war noch nie anders, auch wenn aus finanziellen Gründen bzw. technischen Gründen bisher dagegen entschieden haben.
Das AV Verhältnis ist nur ein Element beim Gesammtentwurf Passivhaus. Ist dieses schlecht so muss halt an anderer Stelle der dadurch entstehende Energiemehrverbrauch ausgeglichen werden. Zb. mehr Dämmung, bessere Fenster, besserer Wärmerückgewinnungsgrad bei der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] oder bessere Ausnutzung solarer Gewinne, .... Das AV Verhältnis verhindert nur wenig. Es kommt auf das Gesammtpaket an. Der Weg zu einem guten AV Verhältnis wird sicher eher dadurch eingeschritten weil es einfach billiger zu bauen ist.

Ich kann mir nicht vorstellen das irgendein Bundesland Zertifikate von zb. Fenstern für die Förderung verlangt. Wenn dann Dinge wie Blower Door Test (den muss man in vielen Bundesländern aber zurecht auch im NE Haus machen) und möglicherweise (wäre mir aber auch nicht bekannt) eine Zertifizierung des Gesammten Hauses als Passivhaus durch zb. das PassivhausInstitut. ZB. in OÖ reicht die Berechnung durch den Energiesparverband aus. Die Zertifizierung ist nichts weiter als ein extrem teurer Werbegag. Dadurch werden die Produkte aber nicht besser. Die Hersteller geben ja auch so die Werte an.

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  •  Noldman
  •   Gold-Award
10.11.2009  (#24)
Noch ein Wort zum Ofen. - Wenn ihr in wollt dann macht es einfach. Ihr und sonst niemand muss in diesem Haus wohnen und ihr müsst euch darin wohlfühlen. Die Entscheidung kann euch niemand abnehmen.
Viel Spass auf jeden Fall mit eurem Haus wenn es fertig ist.

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  •  BienchenM
10.11.2009  (#25)
der Ofen - Josef: Ihr nutzt den Ofen mit? habt ihr einen Holz- oder Pelletofen und wie ist der integriert - mit was ergänzt?
Noldmann: Danke! Jaa, das ist ja das Problem. Klar wollen wir eigentlich einen Ofen. Aber die Mehrkosten sind schon hoch und klar hat man Angst ihn nach der ersten Begeisterung nicht mehr zu nutzen und dann die Investition verloren ist. Und welcher Ofen - Luft-Holzofen sieht besser aus ist aber gefährlicher für Kinder, heizt den Raum mehr auf etc. Wasserführender Pelletofen wird nicht so heiß und speist auch noch die FBH FBH [Fußbodenheizung] sowie Warmwasser aber sieht weniger gut aus und braucht auch Strom etc.

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  •  Josef
  •   Gold-Award
10.11.2009  (#26)
einfacher - Stückholzofen (raumluftunabhängig), steht im Vorraum EG und versorgt von dort aus das ganze Haus.

die Wärmepumpe in unserm Lüftungsgerät wäre nachträglich betrachtet sogar verzichtbar gewesen und wir nutzen de facto unseren Holzofen fast ausschließlich.

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  •  Benji
11.11.2009  (#27)
@christoph8 - Nein, aber er wär's fast geworden!


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  •  christoph8
11.11.2009  (#28)
Burgstaller - hat nämlich mit derselben Formel (10-5-2-1)argumentiert und ich habe mich überzeugen lassen.
Wollte ursprünglich auch einen Pelletsofen (wegen der Flammen im Wohnzimmer).
Geworden ist es nach einem längeren Gespräch mit dem Installateur und einer Nachdenkphase - aus Komfortgründen - eine Aerosmart XLS samt Sole-EWT (190 Meter im Arbeitsgraben ums Haus) mit einigen wassergeführten "Schleifen" in den Randbereichen und in den Bädern. Somit kann ich bedenkenlos bei tiefen Temperaturen die Luftwechselrate runterdrehen oder bei längerer Abwesenheit gesamt ausschalten (Hintanhalten von zu trockener Luft)und die Temperatur im Haus wird trotzdem gehalten.
Wir wohnen jetzt seit knapp über dzwei Jahren im Haus und sind froh über unsere Entscheidung.


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  •  dima09
12.11.2009  (#29)
Preise. - 1.37.000€ inkl. MwSt. in Deutschland.
2xCPC Röhrenkollektoren+ 500l Speicher mit Heizungsunterstützung, Fussbodenheizung im Bad und Geste WC, Lüftungsanlage+ Erdwärmetauscher, also komplettpreis. Geht günstiger mit normalem Kollektor und 300L speicher.
2.40000€ Aerex anlage komplettangebot mit CPC Röhrenkollektoren.

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  •  Didi1983
13.11.2009  (#30)
aerosmart m + Wodtke pe luftgerät - 160m² Wohnfläche
Ekz 13 W/m²a
Kompakte Bauform mit einer 9m² grossen Galerie. Somit sind mit Wohn und Esszimmer, Küche, Vorraum DG und Stiegenaufgang und Galerie ca. 80-90m² "offen". Hier steht natürlich der Ofen. Somit Kompaktgerät mit Energiebrunnen für Lüftung + WW + Vorwärmung und Pelletkamin für sehr kalte Tage.
Kosten 27k. fix fertig.

Anlagenschema siehe d&w Hompage - Passivhaustechnik meets Romantik.

Mfg

Didi



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  •  rola20
16.11.2009  (#31)
Heizung + Lüftung getrennt - Wir sind mit folgendem System voll zufrieden:
FBH in allen Räumen mit 30 cm Verlegeabstand, außer in den Bädern (15 cm Abstand)
Heizung und Warmwasser mittels Luftwärmepumpe.
WW Speicher 400 Liter
Pufferspeicher Heizung 500 Liter
4 Personen
Lüftungssystem komplett separat (Rotationswärmetauscher Hoval HomeVent)
keine Feuerstelle - kein Kamin (braucht man nicht)
Gruß

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  •  rola20
16.11.2009  (#32)
Ergänzung Heizung + Lüftung getrennt - Wohnfläche 185 m2
Stromkosten für Heizung und WW WW [Warmwasser] - EUR 334 pro Jahr

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  •  Wendola
1.12.2009  (#33)
Feuer im Wohnraum - Hallo BienchenM,

möchte dir als Entscheidungshilfe meine Erfahrungen mit einem Ofen schildern. Auch für mich war eine Feuerstelle im Haus fix in der Vorstellung von meinem zukünftigen Zuhause verankert. Das gemütliche Knistern und Knacken, der Geruch des Holzes, stundenlanges In-die-Flammen-schauen... (in meiner Fantasie kommen dann noch massenweise Pulverschnee, ein Elchkopf an der Wand und leises Glockenklingeln dazu ;)
Da eben dieses zukünftige Zuhause derweilen noch in weiter Ferne liegt, sind wir als Übergangslösung in eine Wohnung gezogen, die ausschließlich mit einem Holzofen beheizt wird (ja, sowas gibts tatsächlich noch in Ö!) Am Anfang hat uns das überhaupt nicht gestört, das Heizen war spannend - und gar nicht so einfach - und wir sind ganz romantisch vorm Ofen gehockt. Mittlerweile beginnt unser dritter Winter und die Romantik ist weg. Statt Knutschem vorm Feuer wird jetzt geknobelt, wer einheizen gehen muss. Nun gibt es entweder Kälte, wenn wir nicht einheizen, oder Sauna-ähnliche Zustände wenn wirs mal doch tun. Kleinere Ärgernisse wie rußige Finger, Aschenentsorgungsprobleme und ständiges Staugsaugen sind dagegen marginal. Da unsere Wohnung rundum von beheizten Wohnungen umgeben ist, sinkt die Raumtemperatur nie so extrem ab. Wir sitzen also lieber mit dickem Pulli und Wollsocken in der kühlen Wohnung als im Bikini vor dem Ofen.
Klar ist unsere Situation nicht 1:1 mit eurer zu vergleichen, da unser Ofen ja die einzige Wärmequelle darstellt. Solltet ihr euch aber für die Variante mit dem Warmwasser entscheiden, müsst auch ihr im Winter immer heizen - auch wenns euch mal so gar nicht danach ist.
Fazit: Am Anfang noch Romantik pur, irgenwann lästiges Muss. Ich freu mich jedenfalls auf eine Zukunft im PH, in dem es überall angenehm warm ist und nicht übertrieben heiß. Und zum Pelletsofen, der oben genannte Lästigkeiten minimiert, muss ich sagen, dass der wieder vom "Feuergefühl" her nix mit einem Holzofen zu tun hat. Da können Nachteile wie eben starke Wärmeentwicklung nicht mal durch knisternde Holzscheite entschädigt werden.
Mein Tipp für gemütliche Winterabende wär also: Geld für Ofen, Kamin, Rauchfangkehrer usw. sparen und stattdessen in Kerzen und Winterzaubertee investieren. Und wie wärs z.B. mit einer Feuerschale im Garten? Im Sommer tolle Lagerfeueratmosphäre und im Winter der perfekte Ort für einen Glühweinumtrunk :)

Gruß Wendy

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