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EFH: Beton-Außenwände mit Betonkernaktivierung

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  •  R_______
14.5. - 24.5.2019
56 Antworten | 12 Autoren 56
56
Hallo zusammen,

in unserem Neubau wird es eine Betonkernaktivierung geben. Zumindest in den Zwischendecken, bzw. der obersten Geschoßdecke.
Ich überlege schon sehr lange, ob es sich auch lohnt die Außenwände aus Beton zu bauen und zu aktivieren. Wir würden die Betonwände wie eine Ziegelwand spachteln/verputzen/streichen, also optisch wäre es gleichwertig. Der gefürchtete "kalte Beton" im warmen Wohnzimmer wäre nicht gegeben, ganz im Gegenteil, durch die BKA BKA [Betonkernaktivierung] wäre die Wand ein (übertrieben gesagt) warmer Kachelofen - für uns ein Komfortgewinn.

Dazu folgende Überlegung anhand unseres geplanten unterkellerten Bungalows:
Außenwandfläche Keller+EG: ~300 m²
Masse (bei 20 cm Wandstärke und 2300 kg/m³ Beton): ~140 t
Beton hat eine spezifische Wärmekapazität von ~1 kJ/kgK = 0,28 Wh/kgK
das ergibt dann ca. 40 kWh/K

Das heißt ganz grob gesagt, ohne zusätzliches Heizen sinkt die Oberflächentemperatur der Außenwände (je nach HWB natürlich...) um 1K pro Tag ab, eher weniger (ganz ohne Berücksichtigung der restlichen Beton-/Estrichmassen - die haben wir sowieso aus Beton und speichern auch noch 100 kWh/K oder mehr).

mit PV-Speicher verglichen:
Bei einem COP von 5 braucht man 8kWh PV-Speicher um dem Wärmespeicher bei 1 K Temperaturdifferenz der obigen Wand gleich zu kommen. Also wenn man andenkt PV-Speicher wegen der Wärmepumpe anzuschaffen, denke ich wäre es wirtschaftlicher die Energie im Beton zu speichern. (Der PV-Speicher steht natürlich im gesamten Haus zur Verfügung und nicht nur thermisch, natürlich ein Vorteil. Dafür ist der Betonspeicher low-tech und muss nicht ausgetauscht werden.)

Ein weiterer Effekt der BKA BKA [Betonkernaktivierung] der Außenwände (da noch viel mehr Fläche für die "Heizung") wäre, dass die Vorlauftemperatur noch weiter als üblich gesenkt werden könnte und damit die Effizienz der Wärmepumpe steigt. Kalte Ecken und ähnliches gibt es nicht mehr. Für uns ein großer Vorteil wäre auch die angenehme, behagliche Art der Wärme(strahlung).

Noch weiter gedacht könnte die gesamte notwendige Heizleistung über die BKA BKA [Betonkernaktivierung] umgesetzt werden, ganz ohne Fußbodenheizung. Zwar noch etwas träger als eine FBH FBH [Fußbodenheizung], aber mit einer unglaublichen Speichermasse, die wirklich große Schwankungen abfangen kann. Somit könnte man sich den ganzen üblichen Aufbau mit Schüttung und Estrich ersparen. Derzeit haben wir noch FBH FBH [Fußbodenheizung] + BKA vorgesehen.

Die BKA BKA [Betonkernaktivierung]-Außenwände wären von der Umsetzbarkeit her machbar, haben wir mit einer Baufirma schon besprochen. Es wird eine Hälfte geschalt und dann entsprechend bewehrt und die Schläuche für die BKA BKA [Betonkernaktivierung] und Leerverrohrungen verlegt.

Da wir beim Schalen, Bewehren, ... viel in Eigenleistung mitarbeiten können halten sich auch die Mehrkosten in Grenzen.

Die Ziegel mit Möglichkeit der BKA BKA [Betonkernaktivierung] kenne ich, überzeugen mich aber nicht, auch preislich nicht.

Was sind eure Gedanken zu diesen Überlegungen?
Was haltet ihr davon die Außenwände bei einem EFH zu betonieren und zu aktivieren?

Ich freue mich auf eure Kommentare und einen interessanten Gedankenaustausch!
Reinhard

  •  JanRi
15.5.2019  (#41)
Hi,

zitat..
berhan schrieb: Hatte ich einen Schock, wie die Baufirma einfach so, mir für die Abstützung der Ziegelwände 15 cm lange Schrauben in den Boden gedübelt hat



auch ohne BKA BKA [Betonkernaktivierung] spannend... ich hatte nach dem ersten (gut ausgegangenen) Zwischenfall dieser Art ein riesengrosses Schild direkt am Eingang an die Wand geklebt, das jegliche Bohrarbeiten an den Betondecken (an die 2 km Kabel auf der Filigrandecke) nur in Absprache mit mir erlaubt hat. Bis auf ein Gewerk haben sich alle dran gehalten, und die wurden winzigklein, als ich ihnen den möglichen Schaden und ihre Kosten erläutert habe. Ist aber gutgegangen.

Was die Dauerhaltbarkeit angeht: Im Worst-Case muss man den Bau in 50 Jahren auf reine FBH FBH [Fußbodenheizung] umbauen und die toten Leitungen in den Wänden lassen...

Viele Grüße,

Jan

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  •  R_______
21.5.2019  (#42)
Das Verlegen der BKA BKA [Betonkernaktivierung]-Leitungen wird in den Wänden kein Problem sein, befestigen am Baustahlgitter ist überall möglich und selbst wenn die Leitung etwas verrutschen würde, wäre das kein Problem. Anders ist es bei Leitungen (bzw. vor allem den Auslässen) für Elektrik, KWL, Wasser, ... die sollten wirklich genau dort bleiben wo sie eingelegt wurden. Einer der kontaktierten Baumester hat dabei bedenken angemeldet (Beton rein, rütteln, usw.).

Wie seht ihr das? Wird das zu Problemen führen? Wie könnte man das ordentlich und zuverlässig machen?

Lg,
Reinhard

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  •  uzi10
22.5.2019  (#43)
Elektroschläuche sind flexibel und gehen ort durch die rüttler kaputt bzw die Dosen reissen aus. Da stemmen wir oft.
Ich würd mich das nicht trauen und machen.
Du kannst sie wann dann auf die wand dübeln und verputzen lassn..
Für wasser wird oft eine aussparung gemacht. Dann kommt das rohr oder die Kemper einheit rein und dann verputzeb

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
22.5.2019  (#44)
Kann nur vo mir sprechen.
Wir hatten ein Silo Fließbeton.
Dann haben wir ca. 3-4 Reihen von den Neopor-Schalsteinen gesetzt und dann mit dem Betonschlauch 2 Runden gedreht, Wände aufgefüllt. Dann die nächsten Schalsteine gesetzt, wieder aufgefüllt usw.

Der Fließbeton braucht kein Rütteln, Verdichten und zieht sehr schnell an.
War also die ideale Lösung. Und abhängig vom Mischwagen ist man auch nicht.

1
  •  Ramhard
  •   Silber-Award
22.5.2019  (#45)
oder die ganzen Installationen gar nicht in die Betonwand sondern in eine Installationsebene die innen vor der Betwonwand sitzt....

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  •  R_______
22.5.2019  (#46)

zitat..
Ramhard schrieb: oder die ganzen Installationen gar nicht in die Betonwand sondern in eine Installationsebene die innen vor der Betwonwand sitzt....


Das geht leider nicht, damt wäre (fast) der ganze Effekt der BKA BKA [Betonkernaktivierung] dahin.

@Uzi Wie wird die Aussparung in der Praxis realisiert und an der Schalung montiert? An sowas hab ich eh auch schon gedacht - würde mir gut passen.


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  •  uzi10
22.5.2019  (#47)

zitat..
R_______ schrieb: @Uzi Wie wird die Aussparung in der Praxis realisiert und an der Schalung montiert? An sowas hab ich eh auch schon gedacht - würde mir gut passen.

 Zb Styropor wird in die Schalung genagelt! Oder Sonstige Holzleisten oder Plastik oder so!

Es gibt auch selbstverdichteten Beton, der kost angeblich so 20€ mehr am m3!
Den hams bei mir beim Gartenzaun gnommen! Sieht toll ohne verdichten aus


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  •  Ramhard
  •   Silber-Award
23.5.2019  (#48)

zitat..
R_______ schrieb: Das geht leider nicht, damt wäre (fast) der ganze Effekt der BKA BKA [Betonkernaktivierung] dahin

Sicher? Ich hab jetzt nichts berechnet aber aus dem Bauch heraus würde ich sagen das der Unterschied minimal sein müsste. Wie bereits festgestellt gibt es nach innen ja nur einen sehr sehr geringen Wärmefluss, da würde die Vorwand wenig dran ändern. Die Oberflächentemperatur der Wand dürfte etwas niedriger sein aber immer noch >Raumtemperatur, Kachelofen Effekt wirst du meiner Meinung so oder so nicht erreichen da das Haus bei der dafür nötigen VL VL [Vorlauf] Temp. überhitzen würde.
Die Vorteile bei Flexibilität, Planung, Ausführung sind meiner Meinung aber enorm.


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  •  R_______
23.5.2019  (#49)
Eine Wandvorbau oder auch eine abgehängte Decke macht ganz sicher den angenehmen Effekt der BKA BKA [Betonkernaktivierung] zu nichte. Die abgegebene Wärme ist zu ca. 80% Strahlungswärme - und die geht durch einen Vorbau verloren. (Siehe zB Betonkernfibel Seite 13 https://nachhaltigwirtschaften.at/resources/sdz_pdf/schriftenreihe-2016-9-energiespeicher-beton.pdf)
Die Wand wird sicher nicht wie ein Kachelofen warm sein beim Berühren - ich hab mich eingangs mit Kachelofeneffekt scheinbar etwas ungünstig ausgedrückt: Ich meine damit, dass die Art der Wärmeabgabe (Strahlung wie beim Kachelofen) als sehr angenehm empfunden wird.

Lg
Reinhard

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  •  Ramhard
  •   Silber-Award
23.5.2019  (#50)
Für die Behaglichkeit ist es ja wichtig das es keine großen Unterschiede bei den mich umgebenden Oberflächentemperaturen gibt, die Intensität ist dabei gar nicht so relevant.
Bei großen Glasflächen könnte somit sogar der gegenteilige Effekt eintreten weil die Differenz zur Wandtemperatur größer wird.
Kurz gesagt glaube ich persönlich nicht das der Behaglichkeitszugewinn (wenn es überhaut einen gibt) den Aufwand rechtfertigt. Frag mal Leute die in einem gut gedämmten Haus (ohne Wandheizung) leben ob sie es gerne noch behaglicher hätten und wieviel ihnen das Wert wäre :)
Die Wärmespeicherkapazität der Betonwand zu nützen finde ich aber genial und diese Fähigkeit wird durch die Vorwand ja nicht beeinträchtigt, für mich wäre das ein praktikabler Kompromiss.


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  •  R_______
23.5.2019  (#51)
Im Sommer möchte ich zB den Kühleffekt durch die Wärmestrahlung nicht missen. Ich kenn Häuser mit Decken-BKA mit und ohne abgehängerter Decke - und der Unterschied ist wirklich gewaltig (Kühleffekt zu quasi keinem Effekt). (Wir haben in unserem Wohnzimmer nur durch Decke zu wenig aktivierte Fläche, deshalb wäre die Wandaktivierung schon sehr interessant...)

Natürlich soll der Mehraufwand nicht extrem sein, im Prinzip geht es um einige Wasserleitungen und die Elektrik - und selbst wenn ich da mehr als einen Tag arbeite um die Leitungen einzulegen, wäre mir es das auf jeden Fall wert!

Deinem Hinweis mit dem Unterschied der Oberflächentemperaturen werd ich noch nachgehen!

Lg,
Reinhard

1
  •  Ramhard
  •   Silber-Award
24.5.2019  (#52)
Ja da gibt es sicherlich einen Unterschied aber wenn die Komplette Außenwand + Decken + Böden durch die BKA BKA [Betonkernaktivierung] kühl bleiben und das Beschattungskonzept stimmt, wo soll dann die Wärme her kommen um den Raum zu überhitzen? Den Effekt der kalt abstrahlenden Fläche empfindet man doch nur dann als angenehm wenn die Raumtemperatur schon deutlich zu hoch ist und das sollte hier gar nicht erst der Fall sein.

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  •  Ramhard
  •   Silber-Award
24.5.2019  (#53)

zitat..
R_______ schrieb: und selbst wenn ich da mehr als einen Tag arbeite

Ich glaube du unterschätzt das gewaltig :)


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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
24.5.2019  (#54)
Das Verlegen der Rohre geht normalerweise recht flott. Man sollte halt mindestens zu zweit arbeiten.
Wenn man sie mit öffenbaren Kabelbindern (gabs kürzlich bei Hofer) an den Gittermatten befestigt, kann man nachträglich auch noch kleine Korrekturen vornehmen.
Nach Abschluß der Verlegung unbedingt ein langes Maßband anbringen und abfotografieren, damit man später genau weiß, wo die Rohre liegen.
Ich habe in den Wänden fast keine Elektroleitungen, da ich Funk-Lichtschalter verwende, die nur an die Wand geklebt werden. Gibt es auch ohne Batterien (mit Piezo-Energie).
Die BKA BKA [Betonkernaktivierung] würde ich unbedingt umsetzen!

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  •  massiv50er
24.5.2019  (#55)

zitat..
Gast Karl schrieb: [ref]Gast Karl:53852_3#509448[/ref]
Ich habe in den Wänden fast keine Elektroleitungen, da ich Funk-Lichtschalter verwende, die nur an die Wand geklebt werden. Gibt es auch ohne Batterien (mit Piezo-Energie).

schon getestet? oder wird erst umgesetzt?

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
24.5.2019  (#56)
Hab die Funkschalter auch schon teilweise seit längerem in meinem Elternhaus im Einsatz.
Die im Internet erhältlichen werden ja teilweise mit mehreren Jahrzehnten Lebensdauer angepriesen. Da kann ich noch nichts dazu sagen.
Wechselschalter sind so jedenfalls einfach zu realisieren. 
Auch automatische Zeitschalter für den Infrarotstrahler im Bad hab ich schon nachträglich gemacht, da ältere Leute gerne auszuschalten vergessen.

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