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Dreifachverglasung: Bitte Meinungen

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  •  picotto
31.1. - 22.5.2009
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Hallo!

Ich habe euch hier mal die Grundrisse unseres Hauses hochgeladen:


http://img156.imageshack.us/my.php?image=32786795ot7.jpgBildquelle: http://img156.imageshack.us/my.php?image=32786795ot7.jpg

http://img511.imageshack.us/my.php?image=26034529nw8.jpgBildquelle: http://img511.imageshack.us/my.php?image=26034529nw8.jpg

Es wird ein normales Massivhaus ohne Keller mit Brennwert-Gasheizung. Das EG wird komplett gefliest. Das komplette Haus hat Fußbodenheizung. Im Wohnzimmer wird ein 6kw Ofen installiert, den wir oft nutzen wollen. Eine Wärmepumpe oder Solar sind finanziell nicht mehr drin.
Die Berechnung für unseren Energieausweis ergab einen Verbauch von 109 kwh/qm.
Wir haben dann einen Energieberater beauftragt auszurechnen, was wir sinnvolles tun können, um weniger Energie zu verbauchen.
Die Baufirma hatte uns eine Verbesserung der Dach-, Wand- und Bodenplattendämmung für 2800 EUR angeboten. Die Berechnung des Energieberates ergab eine Einsparung auf 102kwh/qm. Rentieren würde sich die Investition nach 30 Jahren. Das hat weder den Energieberater, noch uns überzeugt.

Als Alternative hat er eine Berechnung mit Dreifachverglasung durchgeführt. Wir kämen damit auf einen Verbrauch von 99kwh/qm. Die Investition von ca. 2300 EUR (genaues Angebot der Baufirma liegt mir noch nicht vor, wir haben einen Mehrpreis von 50 EUR/qm angenommen) würde sich nach 20 Jahren rechnen.
Was haltet ihr davon? Ich habe nun einen bißchen über Dreifachverglasung gelesen.
Die Vorteile sind ganz klar der geringere Wärmeverlust, etwas bessere Schallisolierung, sowie angenehmeres Wohnen da nicht so kalt an den Scheiben.
Als Nachteile habe ich gelesen, dass die Scheiben etwas dunkler sein sollen als Doppelverglasung. Muss ich da Bedenken haben, da bei uns die meisten Fenster nach Norden ausgerichtet sind, dass es zu dunkel wird? Ein weiterer Nachteil soll sein, dass weniger Sonnenwärme ins Haus kommt. Wir haben eh schon wenig Fenster i.R. Süden. Könnte es da von Vorteil sein, die Fenster zur Südseite als Doppelverglasung zu belassen?

Wie seht ihr das?

  •  picotto
4.2.2009  (#21)
Also ich habe jetzt noch etwas Klarheit nach Rücksprache mit der Baufirma in die Sache bekommen:

Die Energiebedarfsrechnung wurde zunächst so erstellt, dass der erlaubte Maximalwert nicht überschritten wird. Der Baufirma wurden also die Minimalvorraussetzungen vorgegeben, um die Norm einzuhalten.

Jetzt haben wir die Möglichkeit Maßnahmen zu ergreifen, um halt den Wert von 109kw/h zu verbessern.

Bislang gehe ich davon aus, dass wir die Bodenplatte verbessern werden, so dass ein Wert bis 0,2 erreicht wird. Des weiteren die Dreifachverglasung. Da beratet mich doch bitte, welche Fenster ihr dem Grundriss nach verbessern würdet

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  •  Benji
4.2.2009  (#22)
Fenster verbessern - alle oder gar keins, hätte ich mal gesagt.

Aber, nochmal: Du hast einen Energieberater, der ändert in seinem Programm einen Wert von sagen wir 1.2 auf 0.8, drückt auf den Knopf, und sagt dir die neue EKZ. Dann kannst du noch abschätzen wieviel Dreifachverglasung kostet, wann sich das rechnet usw.

Wenn wir dir das hier im Forum sagen könnten, wären bald alle Energieberater arbeitslos.

btw du solltest davon ausgehen dass es nicht reicht einfach statt Zweischeiben- ein Dreischeibenglas reinzusetzen, sondern zu einem vernünftigen Dreifachverglasung gehört auch ein vernünftiger Rahmen, und auch der kann teurer werden.


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  •  Baxter
4.2.2009  (#23)
bitte net bös sein, aber egal an welcher Schraube du drehen wirst, Energiesparwunder wird des Haus nimma.

3fach Verglasung wird da das Kraut auch nicht mehr fett machen. Du hast einfach zu wenig solare Gewinne und zu viele Verluste durch die Ausrichtung nach Norden, aber das ist ja leider nicht mehr zu änderen.

Die wahrscheinlich grösste Schraube sind die Lüftungsverluste. Den Energieberater mal eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] in die Rechnung aufnehmen lassen und gucken was raus kommt.



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  •  siegfried
5.2.2009  (#24)
nimm die 3fach scheiben und dann lass gut sein. es ist ja nicht so dass die fenster mit 3 scheiben nicht mehr durchsichtig sind. du wirst vermutlich niemals merken dass die dinger dünkler sind, weil du ja keinen direkten vergleich haben wirst.

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  •  SandySu
5.2.2009  (#25)
Die ausrichtung aufgrund der aussicht - kann ich schon auch nachvollziehen, aber ich glaube es gäbe doch einige möglichkeiten einen kompromiss beim grundriss einzugehen ohne komplett auf aussicht verzichten zu müssen.

Wenn du dir bezüglich der ausrichtung bzw. der verglasungen keinen ruck mehr geben kannst, würde ich halt mal dreifach-glas und kwl (aber die finanziell überhaupt drin wäre?) durchrechnen lassen. Ev. gibts bei der dämmung auch noch alternativen, aber eigentlich sollte da die energieberatung schon darüber aufschluss geben.

Am kostengünstigsten und einfachsten ist es aber sicher nochmal in euch zu gehen und die verglasungen zu überdenken (ist ja net so, dass es die möglichkeit einer komplettverglasung der südseite des wohnzimmers und des darüberliegenden zimmers net gäbe...nur um EIN beispiel zu nennen)

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  •  Sethi
6.2.2009  (#26)
Dieser Energieberater....? - 109kwh/m²a Gas und bei Pellets 40kwh/m²a kann doch irgendwie nicht stimmen. Frag doch mal deinen Berater, was der bei Gas rechnet.

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  •  andi.t
6.2.2009  (#27)
Fenster 1,1 - 0,7 - Hallo,

wir haben vor der Unterschrift bei unserer Hausfirma den
Energieausweis mit Standartfenster und 1,1er bzw. 0,7er Glas rechnen lassen.
Bei einer Glasfläche von 20m2 hatten wir mit dem 1,1er Glas 48kWh/(m²a)und mit dem 0,7er 47kWh/(m²a)und ca.€800,- Aufpreis .

Wir haben uns nun für Kunststofffenster mit 88mm Rahmentiefe und 1,1er Glas entschieden und haben nun aufgrund des 88mm Rahmens ebenfalls eine Energiekennzahl von 47kWh/(m²a)- ohne Aufpreis.
schöne Grüße
andi.t

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  •  picotto
7.2.2009  (#28)
Ich habe mir jetzt auch mal ne Demo-Version von dem Programm Energieberater Plus heruntergeladen. Die Daten von unserem Haus habe ich vom Energieberater bekommen, so dass ich jetzt mal selber herumexperimentieren kann. Vielleicht finde ich ja auch einen Eingabefehler. Oder kennt sich hier jemand mit dem Programm von www.hottengroth.de aus?

Was hat denn die Rahmentiefe zu bedeuten? Was ist denn Standard? Davon höre ich zum ersten Mal...

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  •  picotto
7.2.2009  (#29)
die richtige Adresse ist www.hottgenroth.de

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  •  Häuslbauerin
7.2.2009  (#30)
Ich hab das Excel Berechnungsblatt hwb02h-1.xls vom Land NÖ (glaub ich) und das hat bis auf die zweite Nachkommastelle mit dem berechneten Wert von meinem Baumeister und ziemlich genau mit dem Wert vom Energiesparverband übereingestimmt.

Wenn du das verwendest, dann kann ich dir behilflich sein. Hab auch etwas gebraucht, ums zu durchschauen, aber dann kann man sich super mit den Werten spielen und hat einen guten Einblick, was wieviel bringt.

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  •  Sumo
7.2.2009  (#31)
kann mich @siegfried - nur anschließen.
Habe selber 3-fach und 2-fach im Einsatz.
Unterschied fast nicht zu erkennen.
Haben die Winteraktion von Bruckner Fenster (-5%) genutzt und nebenbei noch das 0,6er 3-fach Glas gratis dazu bekommen. UW-Wert 0,84. Preis-Leistung unschlagbar!
Kann ich weiterempfehlen.

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  •  picotto
7.2.2009  (#32)
soooIch habe heute die Berechnung vom Energieberater für das Programm Energieberater Plus von Hottgenroth bekommen, um ein bißchen mit den Werten zu experimentieren.

Zunächst musste ich die Drempelhöhe korrigieren, und habe den Luftwechsel auf 0,6 geändert (heißt in dem Programm: Mit Blower-Door-Test). Einen geringeren Wert kann ich nicht auswählen. Mit diesen Korrekturen ergaben sich folgende Werte:

Verglasung Süden: 11,87qm
Verglasung West: 9,89qm
Verglasung Ost: 4,57qm
Verglasung Nord: 18,93qm
U-Wert Dach: 0,18
U-Wert oberste Geschossdecke: 0,17
U-Wert Außenwand: 0,19
U-Wert Bodenplatte: 0,39
U-Wert Fenster: 1,0

Verlust Dach: 2916kwh/qm
Verlust Außenwand: 3533kwh/qm
Verlust Fenster: 4133kwh/qm
Verlust Bodenplatte: 2463kwh/qm
Verlust Lüftung: 7989kwh/qm
Verlust Heizung: 3058kwh/qm

Heiwärmebedarf: 56,8kwh/qm
Wasserwärmebedarf: 12,5kwh/qm
Anlagenverluste: 16,3kwh/qm
Endenergie: 85,6kwh/qm
Primärenergie: 102,2kwh/qm

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Nun habe ich die schlechtesten Werte (Bodenplatte und Fenster) verbessert:

Fenster: Gesamt-U-Wert 0,70
Bodenplatte: 10cm Dämmung 0,035W/mK = U-Wert 0,18

Verlust Dach: 3063kwh/qm
Verlust Außenwand: 3052kwh/qm
Verlust Fenster: 2996kwh/qm
Verlust Bodenplatte: 1616kwh/qm
Verlust Lüftung: 7679kwh/qm
Verlust Heizung: 3171kwh/qm

Heiwärmebedarf: 43,9kwh/qm
Wasserwärmebedarf: 12,5kwh/qm
Anlagenverluste: 17,5kwh/qm
Endenergie: 73,9kwh/qm
Primärenergie: 88,6kwh/qm

Gesamtkosten sind ca. 4000 EUR für die Maßnahmen.

Ich habe auch mit einer Verbesserung der Dämmung für die Außenwände, oberen Geschossdecke und des Daches herumexperimentiert, aber die Verbesserung waren nicht sonderlich gut.

Was haltet ihr von den Werten?

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  •  picotto
7.2.2009  (#33)
Jetzt habe ich es doch geschafft die Verbaucherwerte zu ändern:

3-Personen-Haushalt
Durchschnittstemperatur: 20 Grad
Luftwechselrate: 0,4
Warmwasserbedarf pro Person pro Tag: 44,3 Liter (übernommen)
Wärmemenge pro Person: 2069kwh (übernommen)
Nachtabschaltung: 7 Stunden (übernommen)

Dadurch ergibt eine Primärenergie von 77,4kwh/qm.

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  •  Benji
7.2.2009  (#34)
Die Werte - schauen ja schon mal nicht so schlecht aus. Weit entfernt von den 109kWh/m2a vom Anfang...

Bist du sicher dass deine Fenster einen Gesamt-U-Wert von 0.7 erreichen? Ich würde 0.80-0.85 für realistischer halten...

Wieviel Dämmung hast du an den Außenwänden? Nach deinem U-Wert von 0.19 würde ich auf 16 cm tippen...

Wie war der Aufbau der Bodenplatte vorher?

Was mich etwas erstaunt ist, dass durch eine Änderung der Fenster und der Bodenplatte sich alle anderen Werte mitändern...



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  •  picotto
7.2.2009  (#35)
Das Glas hat einen U-Wert von 0,5, die Rahmen von 0,8, gesamt von 0,7. Ist das unrealistisch? Im Programm kann man das auswählen...

Bei 0,8 hätte ich einen Gesamtwert von 96kwh/qm.

Zur Dämmung an der Außenwand kann ich jetzt nichts sagen, da ich den Energieausweis nicht vorliegen habe.

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  •  picotto
7.2.2009  (#36)
Mit 0,8 Fenstern und den korrigierten Werten für Luftwechselrate etc. wären es 83, mit der gedämmten Bodenplatte 79 und mit den Fenstern und den anderen Dämmmaßnahmen (Außenwand, Bodenplatte, Dach) 74.

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  •  Flachdachler
9.2.2009  (#37)
Wenn du das Geld, ... dass du jetzt für 3-fach-Verglasung, KWL, usw. ausgibst am Beginn in einen vernünftigen Architekten gesteckt hättest, der dir einen ordentlichen Grundriss für ein schwieriges Grundstück gezeichnet hätte, dann wäre das Geld besser angelegt gewesen ... und da spreche ich aus eigener (positiver) Erfahrung. Aber ich weiß eh - "hätt ich - tätt ich - wär ich - kund ich" ...

Von wo hast du den Plan? Selbst gezeichnet und dann vom Baumeister unreflektiert nachzeichnen lassen?

lG Flachdachler

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  •  Noldman
9.2.2009  (#38)
Dachte mir ja dass ich das Problem - "Wie Energiebedarf deuten" von wo kenne.

Lade doch mal ein Bild vom Grundstück mit anliegenden Straßen hoch. Das glaube ich einfach nicht, dass man da nicht mehr rausholen kann.

Bei der Hausausrichtung und den großen Mauervorsprüngen bringt die beste Dämmung nicht viel. Wobei die Verbesserung bei Heizwärmbedarf von 18kwh/m²a bei ihrem anderen Thread schon eine große Verbesserung darstellt. Aber um in wirklich gute Bereiche vorzudringen wird man an einer Änderung des Hausplanes nicht umhinkommen.

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  •  yeahright
10.2.2009  (#39)
Jetzt reitet - doch nicht ständig nur auf dem Grundriß herum! Es ist wohl klar, daß Mauervorsprünge energietechnisch nicht optimal sind, aber meines Erachtens baut man ein Haus nicht *hauptsächlich* deshalb, damit man den letzten Rest an Energieersparnis erreicht, sondern damit man sich dort wohlfühlt und einem das Haus gefällt. Ich selbst bin noch kein Hausbesitzer, könnte mir aber niemals ein Haus mit streng rechteckigem Grundriß vorstellen, weil mir Vorsprünge, Verwinkeltheit, Struktur, etc. viel zu gut gefallen. Da nehm ich dafür dann halt in Kauf, daß ich ein bißchen mehr Wärme in die Luft pulvere und mehr fürs Heizen zahle, dafür aber z.B. eine geschützte Terrasse habe, die vom Haus vielleicht teilweise umschlossen wird, und auf der ich mich auch wohlfühle.

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  •  larifari1
10.2.2009  (#40)
Hallo yeahright, - ich bin ganz deiner Meinung, Energiesparen schön und gut, aber das Haus sollte einem auch gefallen.

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  •  baufrischling
10.2.2009  (#41)
erker, vorsprünge, kühlrippen.u. dergleichen kosten halt leider nicht nur in Form von höheren Heizkosten, sondern gehen im Gegensatz zu einfachen Grundrissen auch beim Bau ganz schön ins Geld.
Ich meine, jedem/r wie es ihm/r gefällt, aber ein durchdachter Grundriss sollte durchaus auch individuell und nach fast jedem seinen Geschmack machbar sein (na ja, mini-neuschwanstein ist halt nicht drinn)
Außerdem: bitte nicht raunzen und meckern wenn wie im Vorjahr der Gaspreis um mehr als 20% steigt oder der russische Bär wieder einmal lustige Spiele spielt. Von Nachhaltigkeit, Ökoargumenten usw. mal ganz abgesehen.
lg bf

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