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Die Welt steht nicht mehr lange

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  •  DrShouter
  •   Gold-Award
19.2. - 26.2.2024
130 Antworten | 36 Autoren 130
36
166
https://www.derstandard.at/story/3000000208046/bis-zu-100000-euro-zuschuss-fuer-haeuslbauer-so-sieht-das-wohnbaupaket-der-sozialpartner-aus

Ich will nächstes Jahr einen Naturpool + Koiteich, muss ich mich für die Kostenübernahme bei Herrn Mahrer oder Herrn Muchitsch melden?

  •  chester_
20.2.2024  (#41)
Es ist wirklich unerträglich in welche Richtung die Diskussionen hier immer wieder driften. Ich schlage den immer gleichen Kandidaten vor andere Kanäle zu bemühen um die ganze Welt in Frage zu stellen.

Sry, falls unangebracht bitte löschen aber es nervt zusehends......

4
  •  thez
20.2.2024  (#42)
Naja der ganze Thread ist ja in diesem Bereich in Frage zu stellen und die schnelle Wendung die er genommen hat. Da kann nur wieder sowas rauskommen.

1
  •  gdfde
  •   Gold-Award
20.2.2024  (#43)

zitat..
DrShouter schrieb: Sorry aber das ist die übliche Argumentation aus dem linken Eck

Das hat nix mit links, rechts, oben, unten zu tun, sondern mit der Realität.

zitat..
DrShouter schrieb: Zuallerst müsste mal definiert werden, wer diese "Mittelschicht" überhaupt ist. Das wird von den meisten aber nicht anhand eines statistisch nachvollziehbaren Wertes (z.B. XY% über/unter dem Medianeinkommen) definiert,

korrekt.
zb. hier (https://ooe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/verteilungsgerechtigkeit/einkommen/Einkommen_in_Oesterreich.html) ists ausgewiesen, liegt bei ca. 2500 €/brutto pro Monat (ohne Lehrlinge und Beamte) bzw. ca. 1900 € Netto.
Selbst wenn beide Teile arbeiten gehen und das verdienen, wirds mit den 3800 € monatlich eher schwer sein, eine Wohnung oder gar ein Haus zu kaufen.
Drum sind geförderte Mietwohnungen so wichtig, sonst kann sich zukünftig nicht mal mehr die Mittelschicht eine ordentliche Wohnung zur Miete leisten.

zitat..
Ulairi schrieb: Arbeitslose dürfen nebenbei geringfügig arbeiten gehen.
Der brave Arbeiter, wenn er sich etwas dazuverdienen will, bekommt dann die Rechnung präsentiert von der Sozialversicherung und vom Finanzamt.

Das stimmt doch nicht...der brave Arbeiter darf genauso geringfügig dazu verdienen und bekommt nix zusätzlich von der SV oder Finanzamt präsentiert.

zitat..
cete8 schrieb: Grad unser AMS

Was hat bitte das AMS oder die Arbeitslosen mit der Finanzierbarkeit von Eigentum zu tun?
Versteh nicht, dass das immer auf dieses Stammtischlevel abdriften muß.

Gehts euch persönlich besser, wenn denjenigen, die eh schon weniger haben, noch zusätzlich etwas weggenommen werden würde?
Was hindert euch daran, euren Job zu kündigen und auch Arbeitslosengeld zu beziehen, wenn das es eh alles so super ist?

7
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  •  Destroent
20.2.2024  (#44)

zitat..
gdfde schrieb:

Das stimmt doch nicht...der brave Arbeiter darf genauso geringfügig dazu verdienen und bekommt nix zusätzlich von der SV oder Finanzamt präsentiert.

Was ist mit den 14% an die SV und 0,5% AKumlage?


1
  •  Ulairi
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#45)
Oh doch bekommt er.

Die Gesetzeslücke liegt darin, dass beide Versicherungsverhältnisse bei unterschiedlichen Versicherungsträgern sein müssen, dann musst du nichts bezahlen.

Aber wenn du eine Pflichtversicherung nach ASVG hast und dann geringfügig arbeiten gehst (Dienstverhältnis ebenso ASVG) dann bezahlst du ca. 15 % Sozialversicherung von der geringfügigen Beschäftigung nach. Und das Finanzamt haltet dann auch noch die Hand auf für die Lohnsteuer.

Hast du deine Pflichtversicherung jedoch zB nach BKUVG und gehst geringfügig arbeiten nach ASVG, dann zahlst du nichts nach.

1
  •  DrShouter
  •   Gold-Award
20.2.2024  (#46)
gelöscht

1
  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#47)

zitat..
DrShouter schrieb: So was ist nun das "Netto-Haushalts-Äquivalenzeinkommens" in Österreich? Laut Statistik Austria: 27 844 Euro netto / pro Person (für 2022 - jetzt höher)
Quelle: https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/einkommen-und-soziale-lage/haushaltseinkommen

Oh Gott, bitte. Das sind Netto-Äquivalenzeinkommen (= gewichtet).

Die relevante Tabelle (verfügbares Nettohaushaltseinkommen) findet sich darunter. Hier ein paar interessante Zeilen für die typische Forumsdemografie:
Haushaltstyp 25 %  50% 75% n
Mehrpersonenhaushalt + 1 Kind 42511  57541 76395 424
Mehrpersonenhaushalt + 2 Kinder 47530 61316 80537 337

Und wenn ichs richtig im Kopf habe, sind das die Zahlen inkl. staatlicher Transferleistungen.

Den Median hier als Definition für die Mittelschicht herzunehmen ist natürlich zielführend und diese Aussage 

zitat..
DrShouter schrieb: Das Medianeinkommen ist daher weit weg von Mittelschicht

ist absolut sinnbefreit.


1
  •  DrShouter
  •   Gold-Award
20.2.2024  (#48)
 

zitat..
EinHausinWien schrieb:

──────..
DrShouter schrieb: So was ist nun das "Netto-Haushalts-Äquivalenzeinkommens" in Österreich? Laut Statistik Austria: 27 844 Euro netto / pro Person (für 2022 - jetzt höher)
Quelle: https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/einkommen-und-soziale-lage/haushaltseinkommen
───────────────

Oh Gott, bitte. Das sind Netto-Äquivalenzeinkommen (= gewichtet).

Die relevante Tabelle (verfügbares Nettohaushaltseinkommen) findet sich darunter. Hier ein paar interessante Zeilen für die typische Forumsdemografie:

Haushaltstyp
25 % 
50%
75%
n

Mehrpersonenhaushalt + 1 Kind
42511 
57541
76395
424

Mehrpersonenhaushalt + 2 Kinder
47530
61316
80537
337

Und wenn ichs richtig im Kopf habe, sind das die Zahlen inkl. staatlicher Transferleistungen.

Den Median hier als Definition für die Mittelschicht herzunehmen ist natürlich zielführend und diese Aussage 

──────..
DrShouter schrieb: Das Medianeinkommen ist daher weit weg von Mittelschicht
───────────────

ist absolut sinnbefreit.

Das sind nicht meine Definitionen sondern die des WIFOs.

Aber ich lass es jetzt eh - hat keinen Sinn hier zu diskutieren.
 


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  •  cete8
20.2.2024  (#49)

zitat..
gdfde schrieb:

Das stimmt doch nicht...der brave Arbeiter darf genauso geringfügig dazu verdienen und bekommt nix zusätzlich von der SV oder Finanzamt präsentiert.

Natürlich musst beim Finanzamt was zahlen...,

du versteuerst dein 2. Einkommen im drauffolgendem Jahr und kannst grob 1/3 davon abzweigen/zurückzahlen. Somit hast dann beim Zweiteinkommen und der Geringfügigkeit von ca. 500 Euro im Monat plötzlich nur noch grob 350 Euro über emoji.  Kommt halt immer auf den Gesamtverdienst an und auf den progressiven Steuersatz. Aber ja, als Arbeitnehmer ein Zweiteinkommen zu haben ist für denjenigen selbst meist unwirtschaftlich! Ist Fakt, kein Stammtischgerede emoji


1
  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#50)

zitat..
DrShouter schrieb: Das sind nicht meine Definitionen sondern die des WIFOs.

Ja, und diese bezieht sich aufs Netto-Haushalts-Äquivalenzeinkommen . Mit den einzelnen Jahresbruttogehältern hat das nur indirekt etwas zu tun.

1
  •  thohem
20.2.2024  (#51)

zitat..
EinHausinWien schrieb: Und wenn ichs richtig im Kopf habe, sind das die Zahlen inkl. staatlicher Transferleistungen.

"Das verfügbare Nettohaushaltseinkommen setzt sich aus Erwerbseinkommen, Kapitalerträgen, Pensionen und Sozialleistungen aller Personen im Haushalt zusammen. Steuern und Sozialversicherungsbeiträge werden abgezogen, weitere Zahlungen zwischen Haushalten hinzu- bzw. weggerechnet. Betrachtet wird immer ein Kalenderjahr. Um verschieden große Haushalte vergleichbar zu machen, wird ein äquivalisiertes Nettohaushaltseinkommen berechnet: Pro Haushalt wird gemäß EU-Skala ein Grundbedarf angenommen (Gewicht von 1 für die erste Person), für jede weitere erwachsene Person ein Gewicht von 0,5 und pro Kind unter 14 Jahren von 0,3."

Also ja.

Die Definitionen stehen eh auch alle da, hätt der Herr Doktor auch lesen können. Aber Beitrag ist jetz eh gelöscht also egal ^.^



1
  •  DrShouter
  •   Gold-Award
20.2.2024  (#52)

zitat..
EinHausinWien schrieb:

──────..
DrShouter schrieb: Das sind nicht meine Definitionen sondern die des WIFOs.
───────────────

Ja, und diese bezieht sich aufs Netto-Haushalts-Äquivalenzeinkommen . Mit den einzelnen Jahresbruttogehältern hat das nur indirekt etwas zu tun.

Ach Nein? Das Äquivalenzeinkommen sagt nichts anderes, als welches Jahreseinkommen ich brauche um ausserhalb des Familienverbandes den selben Lebensstandard beizubehalten. Sprich die Synergien des Familienverbandes werden entsprechend berücksichtigt. 

zitat..
thohem schrieb:

Die Definitionen stehen eh auch alle da, hätt der Herr Doktor auch lesen können. Aber Beitrag ist jetz eh gelöscht also egal ^.^

Hab ja nie etwas anderes behauptet 😆

Aber wenn hier der eine vom Medianeinkommen, der andere vom Haushaltseinkommen und ich bzw. das WIFO vom Äquivalenzeinkommen für die Definition der "Mittelschicht" redet, dann hat eine Diskussion einfach keinen Sinn. 

Deshalb bin ich jetzt wirklich endgültig raus.




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  •  thohem
20.2.2024  (#53)

zitat..
DrShouter schrieb: Hab ja nie etwas anderes behauptet 😆

Aber wenn hier der eine vom Medianeinkommen, der andere vom Haushaltseinkommen und ich bzw. das WIFO vom Äquivalenzeinkommen für die Definition der "Mittelschicht" redet, dann hat eine Diskussion einfach keinen Sinn.

Deshalb bin ich jetzt wirklich endgültig raus.

Ging ja auch um das hier, was ja gelöscht wurde. Damit man ja nicht mehr nachvollziehen kann, um was es eigentlich geht.....

zitat..
DrShouter schrieb: Das Medianeinkommen ist daher weit weg von Mittelschicht [ref]DrShouter:76451_3#798663[/ref]

Aber jetzt ja doppelt egal, da Beitrag gelöscht wurde und du eh raus bist




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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#54)
Die Definitionen ähneln sich alle in einem gewissen Rahmen. Recht grob zusammengefasst um es auf eine anschaulichere Zahl zu bringen, eine Familie mit 2 Kindern verdient im Median ca 4.100€ netto im Monat zu Zweit. Und ja, die Leute bauen mit diesem Einkommen gar nicht so kleine Häuser.

1
  •  Destroent
20.2.2024  (#55)
[ref]HAR80:76451_3#798673[/ref]

zitat..
HAR80 schrieb:

Die Definitionen ähneln sich alle in einem gewissen Rahmen. Recht grob zusammengefasst um es auf eine anschaulichere Zahl zu bringen, eine Familie mit 2 Kindern verdient im Median ca 4.100€ netto im Monat zu Zweit. Und ja, die Leute bauen mit diesem Einkommen gar nicht so kleine Häuser.

Wenn beide Arbeiten? Wie viel soll man den verdienen um ein Haus zubauen? Ich verdien auch grad mal um die 2750-3000€ Netto. Hab Matura gemacht etc. arbeite als Projektmanager in einem Metaller Betrieb.




1
  •  HAR80
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#56)
@Destroent keine Ahnung auf was du hinauswillst, aber ich daraufhin, dass die meisten weniger haben wie viele hier herinnen glauben und dennoch ein Haus bauen. Und ich habe nur vom Median einer Familie (nicht von Singles!) gesprochen. Also die Hälfte mit 2 Kindern hat mehr, die anderen aber weniger. Bei Singles schaut dir Rechnung anders aus. Wären bei dir dann gerade einmal 1100€ vom Partner/in um im Median einer 4! köpfigen Familie zu sein. Familieneinkommen, nicht Singles (ich kenne deine Familienverhältnisse nicht). Eine Bekannte hat sich vor der Teuerungswelle mit ein wenig über 2000€ netto Alleinstehend einen Fertighausbungalow hinstellen lassen, allerdings nicht zu fast 0 Zinsen. Die größte Hürde in meinen Augen ist der Baugrund. Ist diese Hürde gemeistert, lässt sich auch der Rest lösen.

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
20.2.2024  (#57)
Warum sich hier manche so um das Medianeinkommen abmühen, ist mir ein Rätsel. Fakt ist, dass sich hier die allermeisten mehr oder weniger darüber bewegen, es sei denn, sie kommen frisch oder relativ frisch aus dem Studium.
Ich behaupte mal frech, das sich hier der Großteil zur oberen Mittelschicht zählen darf:
https://www.derstandard.at/story/3000000174609/gehoeren-sie-noch-zur-mittelschiac

Wobei sich hier der Großteil selbst unterschätzt und tiefstapelt. Die alleinerziehende Mutter und das Malerbeispiel weiter vorne spielen in dieser Liga natürlich nicht mit.

"Gut" zu verdienen ist in Österreich leider noch immer stigmatisiert und DAS Neidthema. Man braucht ja nur den berühmten Autovergleich bemühen, da wird der SUV-Fahrer bei vielen automatisch zum Bonzen und hat "den" Stempel oben.

1
  •  Destroent
20.2.2024  (#58)

zitat..
HAR80 schrieb:

@Destroent keine Ahnung auf was du hinauswillst, aber ich daraufhin, dass die meisten weniger haben wie viele hier herinnen glauben und dennoch ein Haus bauen. Und ich habe nur vom Median einer Familie (nicht von Singles!) gesprochen. Also die Hälfte mit 2 Kindern hat mehr, die anderen aber weniger. Bei Singles schaut dir Rechnung anders aus. Wären bei dir dann gerade einmal 1100€ vom Partner/in um im Median einer 4! köpfigen Familie zu sein. Familieneinkommen, nicht Singles. Eine Bekannte hat sich vor der Teuerungswelle mit ein wenig über 2000€ netto Alleinstehend einen Fertighausbungalow hinstellen lassen, allerdings nicht zu fast 0 Zinsen. Die größte Hürde in meinen Augen ist der Baugrund. Ist diese Hürde gemeistert, lässt sich auch der Rest lösen.

Wirkt hier oft so als von oben herab auf die "Geringverdiener" geredet wird. Ich zähl mich jetzt frecher weise nicht dazu. Aber auch mit meinen Gehalt kann es wenn sie zb in karenz ist grenzwertig werden. Bei uns zum Glück eher nicht da fixzins und nur 650€/Monat


1
  •  melly210
  •   Gold-Award
20.2.2024  (#59)
Für alle die meinen es wäre nur Gejammer daß die Mittelschicht sich keine Immobilien mehr leisten kann und würde sich nur wieder normalisieren:

https://www.oenb.at/Presse/thema-im-fokus/2023/trendwende-am-immobilienmarkt-in-oesterreich.html#:~:text=Allein%20im%20ersten%20Quartal%202023,der%20Jahre%201995%20bis%202022.

Die Leistbarkeit war seit fast 30 Jahren nicht mehr so schlecht wie jetzt. Damals hat es deshalb auch diverse Subventionen gegeben. Wurde zwischenzeitlich zurückgefahren weil nicht nötig, aber jetzt wirds eben wieder nötig sein, weil die Leistbsrkeit sehr schlecht ist. Noch dazu konnte man früher bis zu einem gewissen Grad eben selber entscheiden ob man sich im Lebensstil einschränken möchte und einen höheren Anteil des Nettoeinkommens für einen Kredit aufwenden möchte. Mit der KIM-Verordnung geht das jetzt nicht mehr, dadurch können noch weniger Menschen Eigentum anschaffen als wegen der schlechten Leistbarkeit eh schon.

1
  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#60)

zitat..
DrShouter schrieb: Deshalb bin ich jetzt wirklich endgültig raus.

Man muss nicht gleich die beleidigte Leberwurst spielen. Es geht mir nur um die Aussagen (z.T. aus deinem gelöschten Post):

- Für die Mittelschicht ist Eigentum/Hausbau eh noch leistbar.
- Die Mittelschicht geht bei 5k Brutto los und hat mit dem Median nichts zu tun.

Das WIFO nützt die Bandbreite von 70 bis 150 Prozent des Medians des Netto-Haushalts-Äquivalenzeinkommens für eine Festlegung einer Mittelschicht. Soweit, so gut.

Wie oben schon angeführt, umfasst diese Kapitalerträge ebenso wie staatliche Transferleistungen. Was bedeutet das jetzt genau? Netto-Äquivalenz-Einkommen und Verfügbares Netto-Einkommen sind für 1 Personen Haushalte ident.

Netto-Äquvialenz-Einkommen Basierend auf den 2022er Zahlen der Statistik Austria:
Typ 70% Median 150
1 Personen Haushalt Männer 18.438  26.340 39.510
1 Personen Haushalt Fraue 16.391 23.415  35.123
Mehrpersonenhaushalt + 1 Kind 20.490 29.272  43.908
Mehrpersonenhaushalt + 2 Kinder  19.473  27.819  41.729

Daraus ergibt sich ganz grob gerechnet für 2022 für 1 Personen Haushalte der Mittelschicht folgende Spannweite beim Bruttojahresverdienst: 19.500 - 59.000 € 

Diese Zahlen umfassen allerdings Voll- und Teilzeitbeschäftigte und sind für die Leistbarkeitsdiskussion eher nicht relevant. Wer sich wirklich dafür interessiert, kann ja die Daten der Statistik Austria mal wälzen. Ich kann allerdings versprechen, dass auch dann die Mittelschicht nicht erst bei 5000€ p.M. anfängt, wie im jetzt gelöschten Post behauptet wurde. 

Viel aussagekräftiger für die ursprüngliche Diskussion sind allerdings die real verfügbaren Nettoneinkommen für Familien mit Kindern. Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass das für den Hausbau die relevante Zielgruppe ist.

Ich verweise hier auf die bereits genannten Zahlen aus 2022. Median für eine 4-köpfige Familie: 61.316 € p.a. 

Wenn ich das jetzt mal stark vereinfache, die Kinderbeihilfe abziehe und keine Kapitalankünfte annehme, so bleiben aus der Erwerbsarbeit rund 57.000 €. Auf 12 Monate aliquotiert also rund 4750 € oder auf 14 Gehälter aufgeteilt eben rund 4100 € monatlich.

Nehmen wir also exemplarisch ein Hausbauprojekt mit 500.000 € Gesamtkosten an und unterstellen wir, dass die Modellfamilie die Nach KIM-V geforderten Eigenmittel von 100k hat.

Bei einem Auszahlungsbetrag von 400.000 €, den üblichen Nebenkosten und 3,75 % Sollzins bei 30 Jahren Laufzeit komme ich also auf eine monatliche Rate von rund 1900 €. Das ist also knapp bis gar nicht mehr möglich.

Vor einigen Jahren war das Fremdkapital noch um einiges günstiger zu bekommen und die Baukosten waren merkbar geringer. 2019 lag der Median für das Netto-Haushaltseinkommen einer 4-köpfigen Familie übrigens bei 56.500 €.

D.h., einer Einkommenssteigerung von ~ 8,5% stehen um 35% gestiegene Kreditraten und um ~ 30% gestiegene Baukosten gegenüber (sehr grob abgeschätzt, BPI Q1 2020 = 99,0 vs BPI 2022 Q4 = 129,1)

Ich gebe dir ja in der Kernaussage vollkommen recht: Für die obere Mittelschicht ist Hausbau  sicher noch möglich. Für sehr viele Familien ist dieser Traum allerdings vorrübergehend mal gestorben. Ich habe einfach sehr oft den Eindruck, dass die Forumsblase das Realeinkommen vieler österreichischer Haushalte maßlos überschätzt. @speeeedcat hat da sicher recht - hier tummeln sich einfach sehr viele eigenkaptialstarke Besserverdiener. Wahrscheinlich sogar einige, die der Mittelstandsdefinition des WIFO nicht standhalten würden, obwohl sie das selber nicht so wahrnehmen. 

Ich bestreite auch nicht, dass der Bauboom der letzten Jahre natürlich auch stark der Niedrigzinspolitik geschuldet war. Das ändert aber nichts daran, dass neben der Bauwirtschaft auch viele zukünftige Bauherren einfach eine sehr harte Landung hingelegt haben. 

@HAR80 hat es ja schon erwähnt. 70% Einbruch in im EFH Bereich und die zunehmende Stille hier im Forum kommen ja nicht von ungefähr.

Um auch ein wenig on-topic zu bleiben: Ich halte 100k Förderung für den EFH-Bau für eine absolute Schnapsidee. Das ist reine Klientelpolitik und ich wäre auch sehr überrascht, wenn diese Förderung tatsächlich kommen würde.

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
20.2.2024  (#61)
Geld geschenkt kommt eh eher nicht, wobei das ein paar Bundesländer schon lange machen. Der Zuständige Landesrat aus OÖ hat heute in einem Interview gesagt wie sich das Land OÖ die zukünftige Stütze vorstellt: Abschaffung der KIM VO mit sofort, 500.000€ Wohnbauförderung mit 2% Fixzins auf 35 Jahre. OÖ lehnt geschenktes Geld ab mit der Aussage, dass die letzten Geldgeschenke am Bau verpufften, weil die Baufirmen um das Geld die Preise erhöhten.

Wir werden sehen was kommt. Dass etwas kommen wird ist wahrscheinlicher wie es kommt nichts. Ich tippe auch auf den Diskussionsbeitrag aus OÖ, massive Erhöhung der Wohnbauförderung mit einer Zinsstütze.

@Destroent ich rede nicht von oben herab. Ich gehöre nicht zur Gruppe nach oben buckeln, nach unten treten. Ich gehöre aber auch nicht zur Gruppe hängt die Reichen.

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