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Darlehensunsicherheit

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  •  sabinel
19.4. - 25.4.2022
25 Antworten | 6 Autoren 25
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Ich bin gerade im Dilemma und es gibt hier ja viele Schlauköpfe. Ich habe zwei Darlehensangebote, eins von Wüstenrot, eins von der Sparkasse. Den von der Sparkasse habe ich mir selber arrangiert, den von der Wüstenrot hat mir ein Kreditberater arrangiert. Ich will nächste Woche meinen Kaufvertrag unterschreiben. Ich weiß aber überhaupt nicht, wie das jetzt funktioniert.

Der Wüstenrot Kredit wäre 80% des Betrages fix für 20 Jahre mit 1.5%, dann variabel (Laufzeit 35 Jahre), und 20% des Betrage variabel mit Euribor +1.6% mit LZ 20 Jahre. Die variablen Zinssätze haben eine Obergrenze von 6%. 

Der von der Sparkasse wäre für alles, fix für 10 Jahre mit 1.5%, dann variabel mit 1.5% über Euribor und LZ 30 Jahre, da gilt aber keine Obergrenze.

Die monatliche Rückzahlung wäre bei beiden ähnlich, die Gesamtrückzahlung bei Sparkasse weniger da kürzere Laufzeit, aber da ist natürlich die Gefahr dass die Zinsen in 10 Jahren steigen und unser effektiver Zinssatz viel höher ist. Deswegen gefällt uns das Wüstenrot-Angebot sehr gut. 

Es gibt aber vieles, das ich noch nicht verstehe. Wie läuft das eigentlich ab mit dem Kredit und dem Kauf?

1. Wenn mir der unabhängige Berater den Zinssatz angeboten hat, bekomme ich den dann sicher? Oder kann sich da die Bank noch anders entscheiden? Ich wollte nämlich erst ein Angebot von der Bank haben, aber der Berater hat gesagt dass er es nur weiterleitet, wenn ich es wirklich will und dass ich mich auf sein Angebot verlassen kann. Ich habe ihm jetzt zugesagt, und den Darlehensantrag zum Unterschreiben bekommen. Im Gegensatz dazu hat der Berater von der Sparkasse schon alles erledigt und auch schon alles begutachten lassen. Ich fühle mich da jetzt schon sicherer, dass es durchgeht.

2. Jemand von einer Bank A hat mir erklärt, dass die Bank B schon ein paar mal den Betrag dann nicht ausgezahlt hat - das gibt es nicht, oder doch? War das nur eine Verkaufsmasche?

3. Wie ist der Ablauf dieser Dinge? Also, ich beantrage ich den Kredit mit dem "Darlehensantrag", dann kann ich mich immer noch entscheiden? Oder ist das dann schon fix? Was ist, wenn ich den dann doch nicht bekomme? Ist das Angebot von der Sparkasse schon "fixer"?

4. Beantrage ich den Kredit vor oder nach der Kaufvertragsunterzeichnung?
Davor, oder? Und unterzeichne den Finanzierungsvertrag danach?

Freue mich über Tipps!!!!

  •  sabinel
23.4.2022  (#21)

zitat..
LiConsult schrieb: Das ist ein höchstpersönlicher Zugang. Wenn für dich der persönliche Kontakt ein wichtiges Vertrauenskriterium ist, ist das freilich nachzuvollziehen - noch dazu bei einer derart wichtigen Entscheidung.
Auf der anderen Seite (auch wenn dein Berater in Sachen Kommunikation sicher noch "Luft nach oben" hat) hast du ein attraktives Angebot erhalten - im Sinne der durch dich zu tragenden Zinslast wäre es ökonomisch zumindest fragwürdig, eine schlechtere Vereinbarung zu treffen.

Also, am liebsten wäre es mir, wenn ich überhaupt niemandem vertrauen müsste sondern die entsprechenden, genauen Informationen über den Ablauf, und auch Verweise zur Rechtslage bekommen würde damit ich mir das nicht aus den Fingern saugen müsste ... oder auf einem Online-Forum finden muss ... Ich lese mir halt immer alles gerne selber noch einmal genau durch. Von euch habe ich wirklich sehr hilfreiche Informationen bekommen. Danke. 

zitat..
LiConsult schrieb: Bei Banken setzen sich die Vertragsunterlagen u.a. aus dem Kredit- bzw. Darlehensvertrag und der Pfandbestellungsurkunde zusammen.
Bei Bausparkassen sind diese beiden Dokumente im Schuldschein und Pfandurkunde zusammengefasst.

Ich verstehe. Die Rücktrittsfrist gilt also ab Unterzeichnung des Schuldscheins, nicht des Antrags, und davor bin ich nicht gebunden. Das heisst, ich könnte also ohne Probleme die Dokumente abschicken. Mir ist gerade aufgefallen, dass trotz ESIS Datenblatt, das dabei war, am Antrag kein Zinssatz steht, das ist weiteres Indiz dafür, dass es nicht bindend ist. Eine SEPA-Lastschriftermächtigung ist aber schon dabei!

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.4.2022  (#22)

zitat..
sabinel schrieb: Die Rücktrittsfrist gilt also ab Unterzeichnung des Schuldscheins, nicht des Antrags, und davor bin ich nicht gebunden. Das heisst, ich könnte also ohne Probleme die Dokumente abschicken.

korrekt

zitat..
sabinel schrieb: Mir ist gerade aufgefallen, dass trotz ESIS Datenblatt, das dabei war, am Antrag kein Zinssatz steht, das ist weiteres Indiz dafür, dass es nicht bindend ist.

Der Antrag entspricht im Wesentlichen einer Selbstauskunft - dort ist kein Zinssatz enthalten.

zitat..
sabinel schrieb: Eine SEPA-Lastschriftermächtigung ist aber schon dabei!

korrekt - die ist allerdings nicht zwingend zu befüllen.


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
24.4.2022  (#23)
Eines ist klar, je länger du in der jetzigen Situation zuwartest, desto blöder wird es ausgehen.
Ich würd nri der Wüstenrot unterschreiben,  viel besser wird man aktuell sonst nirgends aussteigen.

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  •  Bauherr_in_spe
24.4.2022  (#24)
Warum ist denn der variable Aufschlag bei beiden Angeboten so schlecht? Besonders die Fix/variabel gesplittete Variante verstehe ich nicht. Bei den endlich geplanten Zinserhöhungen der EZB würde der variable Kreditteil vermutlich schon in 1 Jahr dem Fixzinsteil unterlegen sein. Persönlich würde ich daher beim Wüstenrot Angebot den gesamten Kreditbetrag fix aufnehmen, bei den Anschlusskonditionen ist der Aufschlag dann nicht mehr so relevant, weil die Restschuld nur noch gering ist. Willst du nicht noch die restlichen Kondis (BAG etc) posten?

wichtig: ein Immobilienkauf ist vermutlich das größte Investment im Leben eines normalen Bürgers. Da reicht es weder vom Makler noch vom Bankberater "nett" zu sein, die angebotene Leistung muss stimmen. Du bist der Kunde, du musst das ganze zahlen. Am Ende des Tages solltest du den Kreditvertrag mit den besten Konditionen unterschreiben. 

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  •  sabinel
25.4.2022  (#25)

zitat..
Bauherr_in_spe schrieb: Persönlich würde ich daher beim Wüstenrot Angebot den gesamten Kreditbetrag fix aufnehmen, bei den Anschlusskonditionen ist der Aufschlag dann nicht mehr so relevant, weil die Restschuld nur noch gering ist.

Ja, das wäre schön. Das Problem ist aber das geringe Eigenkapital das wir einbringen, da gibt die Wüstenrot als Bausparkasse nur eine Mischung her. Wir könnten aber den variablen wahrscheinlich schneller abzahlen.

Da der variable Betrag gering und die Rate mit 6% gedeckelt ist trägt es wenig bei. Leicht günstiger ist natürlich das Angebot für den gesamten Betrag auf 1.5%, aber da sind die Zinsen nicht gedeckelt und die 1.5 gelten nur 10 Jahre, das heißt dass könnte schön raufgehen. Oder auch nicht. Wenn ich die Zukunft voraussehen könnte, wäre ich eh schon Bitcoin-Millionär 😉

zitat..
Bauherr_in_spe schrieb: Da reicht es weder vom Makler noch vom Bankberater "nett" zu sein, die angebotene Leistung muss stimme


Das ist richtig, aber dodgy geht auch nicht! 
Nur: den Makler kann man sich ja auch nicht aussuchen. Das Haus und der Preis muss passen und das tut es ! 


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