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Bitte Hilfe: Anfängerfragen zur Heizung

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  •  Trallala
9.7. - 8.10.2012
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Liebes Passivhaus-Forum,
ich hoffe, ich kann mich mit ein paar Anfängerfragen an euch wenden. Es stellt sich heraus, dass unsere bevorzugte Baufirma im Passivhaus-Standard baut (EKZ 10). Ursprünglich hatten wir vor, eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe (falls das nicht geht, Luft-Wasser-WP) und eine Fußbodenheizung zu installieren, dazu ev. Photovoltaik am Dach, sobald wir es uns leisten können. Eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wollten wir ursprünglich aus Kostengründen erstmal nicht.
Nun haben angesichts der Mega-Dichtheit des Hauses beschlossen, eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] zu brauchen (wir sind zu wenig zu Hause, um ordentlich zu lüften.) Und jetzt fragen wir uns:
1. Brauchen wir überhaupt noch eine WP WP [Wärmepumpe] und eine Fußbodenheizung?
2. Wenn nein, woher kommt dann das Warmwasser? Wenn aus Solarpaneelen: Wie viel Strom braucht man da im Winter dazu?
3. Wir sind tagsüber kaum zu Hause und produzieren also so gut wie keine Wärme. Gibt es Erfahrungen, wie viel Strom man da noch reinstecken muss, damit man rein über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] heizen kann?

Folgende Rahmenbedingungen:
- das Haus ist nach Süden ausgerichtet und bekommt dort viel Sonne, allerdings ist es im Winter ordentlich neblig
- Wir sind nur 2,5 Personen (eine der drei ist die halbe Woche nämlich weg) auf drei Stockwerken (140 m2) und sind tagsüber so gut wie nie zu Hause. Wir kochen auch nicht täglich, waschen einmal die Woche, und unsere Computer sind Macbooks Air ohne Festplatte. Kurz: Wir produzieren nicht sehr viel Wärme im Haus.
- Am Schrägdach ist Platz für Photo-Was-auch-immer - Warmwasser oder Strom.
- Wir haben es gern eher warm und möchten unterschiedliche Temperaturen in Wohn- und Schlafzimmer.
- Kühlung ist uns ziemlich wichtig. Wie wohl allen bei diesen Temperaturen. Das würde die WP WP [Wärmepumpe]/Fußbodenheizung ja in Maßen schaffen.
Leider werde ich aus den Gesprächen, die ich bisher geführt habe, nicht schlau.

Könnt ihr mir mit euren Passivhaus-Erfahrungen weiterhelfen?
Vielen Dank!

  •  dandjo
  •   Gold-Award
9.7.2012  (#1)
Hallo Trallala, - Grundsätzlich ist ein Passivhaus eine gute Entscheidung. Mit EKZ 10 (sofern diese auch eingehalten werden können) liegt ihr sehr gut. Ich würde euch aber unbedingt anraten, die Energiekennzahl auch nach PHPP (Passivhaus Projektierungs Paket) zu berechnen (berechnen zu lassen).

Ein Passivhaus ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] funktioniert ohnehin nicht. Es ist bei einem Niedrigenergiehaus schon grenzwertig ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] die notwendigen hygienischen Luftwechsel zu erreichen. Die Entscheidung war also richtig.

zitat..
1. Brauchen wir überhaupt noch eine WP WP [Wärmepumpe] und eine Fußbodenheizung?


Prinzipiell nein. Aus Komfortgründen würde ich euch aber dazu raten. Alternativ könntet ihr statt der Fußbodenheizung auch eine Wandheizung andenken und den Fußbodenaufbau "warm" gestalten (z.B. Ständerkonstruktion mit Naturholzparkett - ähnlich wie ein Terrassenaufbau). Speziell in nebeligen Regionen und bei wenig inneren Wärmegewinnen ist eine klassische Zuheizung sinnvoll.

zitat..
2. Wenn nein, woher kommt dann das Warmwasser? Wenn aus Solarpaneelen: Wie viel Strom braucht man da im Winter dazu?


Das Warmwasser kann man vielerlei produzieren. Da reicht die Palette vom Heizstab im Elektroboiler bis hin zur Solarthermie.
http://www.energiesparhaus.at/energie/warmwasser.htm

zitat..
3. Wir sind tagsüber kaum zu Hause und produzieren also so gut wie keine Wärme. Gibt es Erfahrungen, wie viel Strom man da noch reinstecken muss, damit man rein über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] heizen kann?


Bei EKZ 10 und 140qm habt ihr bei 23°C Raumtemperatur etwa einen Heizwärmebedarf von 2.500kWh. Jetzt kommt es auf das Heizsystem an. Mit einer Kompaktwärmepumpe kann man den Verbrauch dritteln um auf den Stromverbrauch zu kommen, wären 833kWh oder 141€ pro Jahr. Mit einem elektrischen Heizregister kommt man etwa auf 425€ pro Jahr. Hier liegt es daran, sich finanziell anzusehen, was einem lieber ist. Hohe Anschaffungskosten (Wärmepumpe) oder hohe laufende Kosten (Heizregister).

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
10.7.2012  (#2)
ergänzend zu dandjo zwecks Kühlung...wenn ihr das ordentlich plant mit baulicher Verschattung und Rollos/Raffstores, dann brauchst keine Kühlung, die wieder zu anderen Problemen führen kann (wennst z.b. über FBH FBH [Fußbodenheizung] kühlst).

Klimaanlage sollte in einem PH ohnehin tabu sein emoji


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  •  Trallala
14.7.2012  (#3)
Herzlichen Dank an beide!
Die Baufirma empfiehlt nun ein Kompaktgerät für die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], das zugleich Warmwasser herstellt. Und dazu, so wie du, dandjo, beschreibst, für die ganz kalten Tage und für das Bad elektrische Lösungen (Heizmatte, elektrische Wandheizung, Infrarot-Paneele). Die WW WW [Warmwasser]-WP und die Fußbodenheizung würden das ganze um ca. 15.000 bis 20.000 pro Haus verteuern, das rechnet sich niemals, da die Heizung kaum mal gebraucht werden würde - meinen die.
Wir warten jetzt noch die genaue Berechnung ab, und dann werden wir das wohl so machen. Eine punktuelle (elektrische, daher schnelle) Fußbodenheizung im Bad und vor dem Sofa und ein kleiner geheizter Bereich in der Wand gefällt mir eigentlich ohnehin viel besser als die Vorstellung, dass den ganzen Tag und die ganze Nacht Wasser durch die Böden fließt...
In Kombination mit Photovoltaik macht der punktuellen Einsatz der elektrischen Strahlungsheizungen wohl ökoogisch mehr Sinn als eine völlig überdimensionierte Wasser-Wasser-Pumpe.
Eine Frage noch zu Kühlung, gdfde: Bauliche Verschattung ist natürlich geplant. Trotzdem habe ich im Dachgeschoß so meine Zweifel, ob das wohl klappen wird... dort ist ein Schlafzimmer untergebracht. Warum ist eine Klima-Anlage tabu?
Vielen Dank! trallala

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  •  humi
14.7.2012  (#4)

zitat..
In Kombination mit Photovoltaik


zitat..
im Winter ordentlich neblig


ist da eine pv wirklich sinnvoll?

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
15.7.2012  (#5)

zitat..

Warum ist eine Klima-Anlage tabu?


Weil man das vermeiden kann, wenn man die Planung ordentlich macht.
Wenn man schon ein PH baut, sollte man davon auch überzeugt sein und das ganze Vorhaben auch entsprechend durchziehen...Lebenseinstellung und so.

Eine Klimaanlage ist ein Stromfresser, genauso wie ein Wäschetrockner.
In einem "richtigen" PH fließt auch der Stromverbrauch ein emoji

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  •  Trallala
15.7.2012  (#6)
@humi doch, Photovoltaik bringt's anscheinend schon. Es gibt eine Studie für Wien (Solarpotenzialanalyse), die gute Werte für die Gegend aufweist. Vielleicht ist ja mein Eindruck, dass Wien für Monate im Hochnebel versinkt, subjektiv.
ob sich das jemals rechnet - und wenn ja, in wie vielen jahren - kann uns eh nur ein spezialist schätzen. grundsätzlich möchte ich schon so viel energie wie möglich selbst erzeugen, wenn ich schon ein haus bau. und nun, da die grundwasser-wärmepumpe wohl wegfällt, ist photovoltaik nur logisch. denk ich. aber wie gesagt, ich steh am anfang.

@gdfde Ja, klar fließt der Stromverbrauch ein emoji Aber wenn ich bei 40 Grad schlafen muss, kann ich nicht mehr rechnen!
Ich muss dazusagen, dass wir kein Passivhaus geplant hatten, sondern über die Suche nach den ökologischsten Baumaterialien dazu gekommen sind. Ich bin erst dabei, mich schlau zu machen. Mit Klima-Anlagen habe ich mich eigentlich gar nicht auseinandergesetzt, weil wir ja eine Fußbodenheizung gehabt hätten, die ein paar Grad runterkühlen kann.
Nun baut aber die Baufirma, die wir am liebsten haben wollen, mit einer EZ die die Fußbodenheizung obsolet macht. Und da frag ich mich eben, wie das unter dem Dach so sein wird bei den nun üblichen Temperaturen... die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kühlt ja nicht wirklich was runter, oder?

Andererseits: Das Dach-Schlafzimmer ist nach N-O ausgerichtet. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm - die Dachdämmung wird ja wohl auch gegen Hitze was helfen.

Danke euch nochmal für die Beiträge!



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  •  Trallala
15.7.2012  (#7)
Übrigens, zur Heizungsfrage:
Ich bin nach mehreren Gesprächen zum Schluss gekommen, dass eine FBH FBH [Fußbodenheizung] wohl wirklich komplett sinnlos ist. Und teuer. Sie würde kaum einmal wirklich warmes Wasser herumschicken, man würde sie also nicht einmal angenehm an den Füßen empfinden, müsste aber doch im Winter dauernd laufen. Und dazu sind die 15-20k wirklich zu viel.

Ich habe mich - danke, djandjo! - also nun mit Alternativen auseinandergesetzt.

Ein Kamin wird es wohl auch nicht, weil man da sofort das Fenster aufreißen müsste (kenn ich sogar aus einem extrem zugigen Altbau - das muss in einem supergedämmten Haus einer Instant-Sauna gleichkommen. Gibt es da Erfahrungen hier? Wie oft nützt ihr eure Kamine? Wie heiß wird das?

Was mir gut gefällt, sind sehr punktuell eingesetzte Strahlungs-Heizungen: Heizmatte im Bad unter den Fliesen und wenn es irgendwie geht eine kleine Wandheizung (zwei m2 oder so) in der Wand bei der Sitzgruppe. Wir werden Lehmbauplatten an der Wand haben. Hat schon jemand so etwas gemacht? Ich habe das auch hier http://www.energiesparhaus.at/forum/27595 im Energieforum gefragt (hab mich verirrt).

Thanks again! T.

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  •  Trallala
19.7.2012  (#8)
Noch eine Frage an gdfde: Welche Probleme führt das Kühlen per Fußbodenheizung mit sich? Wir werden ja keine haben - aber die Nachbarn versprechen sich sehr viel davon!

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
19.7.2012  (#9)
@Trallala -

zitat..
Ein Kamin wird es wohl auch nicht, weil man da sofort das Fenster aufreißen müsste (kenn ich sogar aus einem extrem zugigen Altbau - das muss in einem supergedämmten Haus einer Instant-Sauna gleichkommen. Gibt es da Erfahrungen hier? Wie oft nützt ihr eure Kamine? Wie heiß wird das?


Wir haben einen 7kW Spartherm Mini Kaminofen (Heizeinsatz mit Schamott-Verbau) im Wohnzimmer in unserem Niedrigstenergiehaus mit EKZ 25. Man muss bei den Öfen mit der Leistung aufpassen. Weniger als 7kW ist uns aber nicht untergekommen. Da unser offener Wohnraum im EG mit fast 60m² viel Luftvolumen aufweist, ist Überhitzung beim temporärem Betrieb am Abend durch den Kaminofen kaum möglich. Wir heizen im Winter von 22°C auf wohlige 24°C, aber mehr wird es eigentlich nicht. Direkt vor dem Kamin (auf der Couch) ist es schon ein wenig wärmer, durch die Strahlungswärme. Wir genießen das sehr, quasi auf dem Bärenfell vor dem Feuer ein Buch zu lesen. Ist einfach herrlich im Winter, besonders wenn man sich von einer Schneeballschlacht mit den Kleinen aufwärmen will.

zitat..
Welche Probleme führt das Kühlen per Fußbodenheizung mit sich? Wir werden ja keine haben - aber die Nachbarn versprechen sich sehr viel davon!


Im Grunde gibt es keine gravierenden Probleme. Es kann aber bei zu gut gemeinten Kühlungen (bei zu kühlem Boden) zu leichtem Kondensat kommen. Das schädigt vor allem Parkettböden. Auch sind kalte Füße im Sommer nicht jedermanns Sache. Die Physik kann man auch nicht überlisten, kalte Luft fällt ab, somit wird es immer einen Kaltluftsee am Boden geben. Deutlich effektiver sind hier Deckenkühlungen (Bauteilaktivierung von Betondecken). Aktive Kühlung ist bei einem Passivhaus (besonders bei massiven) aber ohnehin kein Thema. Die Wärme, die ich nicht ins Haus lasse, muss ich nicht wegkühlen. Die Dämmung hilft gegen die Hitze genau so, wie gegen die Kälte. Das allerhöchste Gebot ist gute Beschattung (Raffstore o.Ä.).

Punktuelle Heizungen sind im Passivhaus ein Hit. So kann man bedarfsgerecht dort Wärme gezielt erzeugen, wo man sie gerade benötigt. Wenn ihr das klug einsetzt und nicht ständig auf Dauer laufen lässt, habt ihr einen Energieverbrauch, der sich zeigen lassen wird. Viel Glück (und Spaß) schon jetzt dabei!

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  •  johro
  •   Gold-Award
19.7.2012  (#10)

zitat..
Wir haben einen 7kW Spartherm Mini Kaminofen


hi dandjo, mit so einem Gerät im Erdgeschoß darfst deine Jahres-Heizkosten aber nun gar nicht mehr zum vergleichen heranziehen ;)

lg
johannes

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
19.7.2012  (#11)
@Johannes - Der läuft nicht so oft, als dass das eine Einsparung bringen würde (vielleicht 200kWh/a, wenn überhaupt). Auf die 22°C heizen wir so oder so.

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  •  johro
  •   Gold-Award
19.7.2012  (#12)
hallo - jajaja.... ;)



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  •  Solca
19.7.2012  (#13)
b]Vorschlagen würde ich Solarthermie mit "großem" Schichtenspeicher ca. 2000 ltr und Vakuumröhrenkollektoren, damit man auch so einigetrmassen über den Winter kommt.
Eher Wandheizung statt Fußbodenheizung, die wenn richtig ausgelegt, eine Vorlauftemperatur von 24-26°C haben kann und diese auch zum Kühlen genutzt wird, indem im Sommer kaltes Wasser durchgeschickt wird, was wiederum aus Erdwärmekörben oder Erdkollektoren kommt (free cooling)Deshalb ist Wandheizung oder auch Deckenheizung optimal für beides, sowie die gesündeste und sparsamste Heizung.
Warmwasser (42°C) aus dem Hygieneschichtenspeicher oder einer Frischwasserstation. Auch energiesparende Systeme.
Also werden Temperaturen nur bis 42° benötigt und keine Speicherreserve von 60°C. Deshalb auch Vakuumröhrenkollektoren, die auch im Winter ausreichend Energie bringen können. Einen Kollektor mehr aufs Dach und es kommen schon sehr gute Ergebnisse dabei heraus. Wegen Vermeidung der Überhitzung im Sommer, ein Drain-Back-System installieren.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
20.7.2012  (#14)
@Solca - Sag' mal, verkaufst du das Zeug? Eine Mega-Solarthermie samt fettem Pufferspeicher mit ineffizientem Frischwassermodul inklusive Erdwärmekörben und Regelung für ein kleines Haus mit EKZ 8?

Entschuldige, aber schlimmer geht es offensichtlich immer. Das kostet eine Lawine! Das System generiert vermutlich zudem mehr Verluste (Abstrahlung, Pumpenstrom) als das Haus Heizenergie benötigt.

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  •  creator
  •   Gold-Award
20.7.2012  (#15)
es ist schon recht unterhaltsam, wenn man so liest, was für - möglichkeiten zum geldverpulvern angeboten werden.
ich kann nur raten, sich vorab mal zu informieren und sich dann aufgrund der eigenen bedürfnisse klar zu werden, was man haben will und was es einem wert ist.
selbst in den hitzewellen ist die temperatur in den frühen morgenstunden kühl genug - nämlich auf im winter als angenehm empfundenem niveau.
beschattung und insektenschutz sind wichtiger als eine kühlende fbh.

dandjo hat hier absolut recht:

zitat..
Punktuelle Heizungen sind im Passivhaus ein Hit. So kann man bedarfsgerecht dort Wärme gezielt erzeugen, wo man sie gerade benötigt. Wenn ihr das klug einsetzt und nicht ständig auf Dauer laufen lässt, habt ihr einen Energieverbrauch, der sich zeigen lassen wird.

damit sind dann teure systeme völlig sinnlos und max. durch das persönliche freiheitsbedürfnis nach energieunabhängigkeit zu rechtfertigen, aber ökonomisch oder ökologisch sicher nicht.
ww mit solarthermietauglich gedämmtem boiler+e-heizpatrone ist immer noch die günstigste und sicherste variante.


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  •  gloitom
  •   Gold-Award
20.7.2012  (#16)
@alle IR Besitzer - Sind Infrarot-Paneele nun elektrische Direktheizungen oder nicht?
http://www.energiesparhaus.at/forum/26985
Im Sinne der OIB-RL 6 http://www.oib.or.at/RL6_061011.pdf 12.6 ?


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  •  Solca
20.7.2012  (#17)
dandjo - Verkaufe das "Zeug" nicht, sondern ist Stand der Technik. Die Anlage wird auf das Haus angepasst und kostet auch kein Vermögen. Abstrahlverluste gibts auch nicht. Haben Sie Ahnung von der Materie ?

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  •  Trallala
20.7.2012  (#18)
@djandjo hm - unsere ekz liegt da ja noch um einiges drunter... ich hab lange in einem mehr als zugigen altbau mir holz geheizt, mit einem sehr kleinen ofen. was halt so rumstand in den alten substandard-wohnumgen. wir mussten IMMER die fenster aufreißen wenn wir angeheizt haben. kann mir nicht vorstellen, dass das in einem so dichten haus funktioniert. auch der preis spielt eine rolle - für das geld, das mich ein kamin kostet, kann ich infrarotmatten im ganzen haus puntuell verteilen, und dann hat man auch im bad und kinderzimmer was davon, oder am arbeitsplatz. ich überleg weiter.

@gloitom ich bin davon ausgegangen - was sonst außer einer elktrischen Direktheizung sollte ein Infrarot-Paneel sein? Jetzt bin ich auch gespannt auf die antworten. Bei uns geht das, weil wir an der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] eine kleine Wärmepumpe hängen haben, damit ist Infarot nicht die Hauptheizung.

@solca wir hatten eigentlich Photovoltaik am Dach geplant - mit Einspeisen. Da trägt man zumindest einen Teil des Stroms selbst bei, auch wenn man ihn nicht direkt verwenden kann. Ich kann mir so schwer vorstellen, dass Solarthermie im Wiener Hochnebel funktioniert. Genau in den langen Hochnebelphasen braucht man ja die meiste Heizung - es ist zwar nicht sehr kalt, aber es kommt wochenlang null Sonnenwärme durch die Fenster. Das müsste doch auch für Solarthermie gelten?

@alle Ich bin mittlerweile einen kleinen Schritt weiter und entschlossen, keine Paneele zu installieren. Abgesehen davon, dass sie mir nicht gefallen, kommt mir die Fläche zu klein und die Temperatur zu hoch vor, um den Infrarot-Effekt zu nützen. Einige, die ich gesehen habe, waren auch nichts anderes als normale Eletroheizkörper. Wir werden wohl Heizfolien verwenden (in Schlafzimmern in der Decke, im Bad im Fußboden, und sonst als Lehmbauelemente in der Wand).
Dafür hab ich jetzt offene Fragen zur KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]... die stell ich in einem extra-Thread!

1
  •  dandjo
  •   Gold-Award
21.7.2012  (#19)
@Solca -

zitat..
Abstrahlverluste gibts auch nicht. Haben Sie Ahnung von der Materie?


Ein Pufferspeicher hat keine Abstrahlverluste? Eine Pumpe benötigt keinen Strom? Ein Frischwassermodul nebst einem riesigen Puffer (der ständig auf Temperatur gehalten werden muss) ist effizienter als ein kleiner Boiler bedarfsgerecht erwärmt? Was mache ich im Sommer mit der übermäßigen Solarwärme? In einem Drain-Back-System verpuffen lassen? Haben Sie Ahnung von der Materie?

Trallala ist vollkommen auf dem richtigen Weg, denn für den konkreten Fall ist eine Photovoltaik deutlich sinnvoller.

Stand der Technik ist auch eine Erdwämrepumpe mit CO2-Sonde, eine Pelletsanlage mit Kleintank oder die Gas-Brennwerttechnik. Kommen sie deshalb auf die Idee alle drei Heizsysteme in Ihr Haus einzubauen, nur weil es Stand der Technik ist?

Wer nicht bereit ist, bei einem Passivhaus zu sehen, dass aufwändige Installationen und teure Heizsysteme außer teuer nichts sind, hat von Anfang an das System Passivhaus falsch verstanden. Ich baue mir eben darum ein Passivhaus, um den Energieverbrauch gering und die Haustechnik einfach oder fast überflüssig zu machen. Ihr vorgeschlagenes System ist alles andere als einfach, und ja, es ist teuer!

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  •  Solca
21.7.2012  (#20)
Dandjo - Was Sie da von sich geben ist Dilletantismus hoch 3.
Ein Pufferspeicher mit einer Dämmung von 200 mm aus Mineralwolle ist wohl sinnvoller, als Ihr kleiner Speicher mit wahrscheinlich nur 70 mm Schaumgummi. Seit wann muss ein Frischwassermodul ständig auf Temperatur gehalten werden??? Die Drainbackpumpe läuft auch mit einem PV-Modul, genau wie die Solarsteuerung. Kleiner Boiler, schnell voll und schnell leer. Vor allem dann leer, wenn wirklich Energie gebraucht wird. Das Sie das System Drain-Back nicht verstanden haben, erklärt die Frage nach der überschüssigen Wärme im Sommmer. Ausserem "verpufft" auch nichts im Drainback-System.Wenn keine Energie gebraucht wir, kommt auch nichts nach. Ich gehe jede Wette ein , daß Sie Ihr System das ganze Jahr auf 60°€ laufen haben.
Wie kann man für den Eigennutz nur PV empfehlen, wo in einem Wohngebäude 70-90% der Energiekosten für Wärme ausgegeben wird. Schon irgenwie seltsam bei steigenden Energiekosten oder?

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
21.7.2012  (#21)
@Solca -

zitat..
Ein Pufferspeicher mit einer Dämmung von 200 mm aus Mineralwolle ist wohl sinnvoller, als Ihr kleiner Speicher mit wahrscheinlich nur 70 mm Schaumgummi.


Können Sie mir bitte erklären, was an einem 1000l Puffer mit Frischwassermodul besser sein soll, als ein 300l Boiler?

zitat..
Seit wann muss ein Frischwassermodul ständig auf Temperatur gehalten werden???


Na was denn sonst? Woher nimmt denn das Frischwassermodul die Wärme? Vom warmen Puffer, und der muss dafür immer auf Temperatur gehalten werden. Den Boiler heize ich ein mal Morgens vor dem Duschen auf Temperatur, danach ist er nur mehr lauwarm und die Abstrahlverluste gehen gegen Null.
Natürlich kann man auch den Pufferspeicher bedarfsgerechter laden, bei 1000l wird das aber schon schwierig um nicht die Verluste drastisch zu erhöhen.

zitat..
Die Drainbackpumpe läuft auch mit einem PV-Modul, genau wie die Solarsteuerung.


Der nächste Schildbürgerstreich. Solarthermie und kleine PV? Na dann bin ich beruhigt. Ich dachte schon ihr hocheffizientes System zieht die 50kWh pro Jahr für die Solarpumpe und Steuerung aus dem Netz. ;)

zitat..
Kleiner Boiler, schnell voll und schnell leer.


Und genau das ist der Vorteil. Er ist dann warm, wenn ich ihn benötige und nicht ständig, mit bis zu 1.500kWh pro Jahr Standverlusten.

zitat..
Vor allem dann leer, wenn wirklich Energie gebraucht wird.


Blödsinn. Wenn er schnell voll ist, kann ich ihn dann befüllen, wenn ich ihn brauche.

zitat..
Das Sie das System Drain-Back nicht verstanden haben, erklärt die Frage nach der überschüssigen Wärme im Sommmer. Ausserem "verpufft" auch nichts im Drainback-System. Wenn keine Energie gebraucht wir, kommt auch nichts nach.


Aha, ich habe es nicht verstanden. Deshalb habe ich mir bei der Anschaffung meiner Solaranlage für das Warmwasser auch die Vor- und Nachteile angesehen und bin zum Schluss gekommen, dass das System unnötig, teuer und anfällig ist.

zitat..
Ich gehe jede Wette ein , daß Sie Ihr System das ganze Jahr auf 60°€ laufen haben.


Die Wette gehe ich ein. Worum wetten wir?

zitat..
Wie kann man für den Eigennutz nur PV empfehlen, wo in einem Wohngebäude 70-90% der Energiekosten für Wärme ausgegeben wird. Schon irgenwie seltsam bei steigenden Energiekosten oder?


Ich frage mich eher, wie man jemandem mit einem Energiebedarf von unter 8kWh/m²a (macht einen Heizwärmebedarf von 1.500kWh/a) und einem Warmwasserwärmebedarf von 2.500kWh/a (Gesamtenergiebedarf also 4.000kWh/a) ein derart aufwändiges, anfälliges und teures System empfehlen kann. Rein der 1000l Puffer hat vermutlich mehr Verluste, als das Haus Heizenergie benötigt!
Es ist sinnlos derartig komplizierte und in der Anschaffung teure Systeme in ein Passivhaus zu stecken. Das führt das ganze Konzept Passivhaus ad absurdum. Die Energie, die ich nicht verbrauche, muss ich nicht aufwändig von irgendwelchen teuren Heizsystemen herzaubern.

Die 70-80% Wärmeenergie können Sie sich im Passivhaus auf den Bauch klatschen. Wenn alles gut passt, ist der Haushaltsstrom genau so hoch wie der Wärmeenergiebedarf.

Die PV kann den Eigenbedarf im Sommer fast voll decken und die überschüssige Energie kann vom EVU vergütet werden. Zudem kann mit der PV die Brauchwasserwärmepumpe im Sommer komplett autark betrieben werden. Mit einer riesigen Solarthermie am Dach, die im Sommer ein vielfaches der Energie ungenutzt lässt, ist niemandem geholfen. Die Kosten von PV Modulen sind zur Zeit sehr interessant. Heute kann man um die Kosten einer 20m² Solarthermie locker eine 5kWp PV errichten.

Eines bleiben Sie uns aber noch schuldig. Die Anschaffungskosten für Ihr vorgeschlagenes System.

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