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Baut überhaupt noch wer neu mit Finanzierung?

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  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
14.9. - 21.9.2022
72 Antworten | 29 Autoren 72
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Hallo, 
wenn ich mir so die Zinsen ansehe für 10-15 Jahre Fix  - +3% . Stellt sich mir schon dir Frage ob hier noch irgendwer zu bauen anfängt, wenn man das nicht komplett aus dem Eigenkapital bezahlt?
Die Raten mit solchen Zinsen kann sich doch kein Mensch mehr leisten.?!

LG 

  •  Deep
  •   Bronze-Award
14.9.2022  (#1)
Ich würde eher sagen, dass ~3% Zinsen ganz normal sind.

Normal ist hingegen nicht, dass leute große Häuser vom GU inkl. Pool usw. hinstellen lassen und innerhalb eines Jahres einziehen wollen.

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
14.9.2022  (#2)
3% sind ja eh nix, historisch betrachtet. Und es muss ja von den Banken sowieso mit höheren Zinsen kalkuliert werden, um die Leistbarkeit darzustellen. Bei uns damals, da waren die Zinsen gerade knapp negativ, hat die Bank für die Schattenrechnung die Zinsen mit 4,5% oder sogar 5% angesetzt.

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  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
14.9.2022  (#3)

zitat..
Deep schrieb:

Ich würde eher sagen, dass ~3% Zinsen ganz normal sind.

Normal ist hingegen nicht, dass leute große Häuser vom GU inkl. Pool usw. hinstellen lassen und innerhalb eines Jahres einziehen wollen.

Ja früher waren halt auch die Materialpreise und Grundstückspreise deutlich günstiger. Mein Urgroßvater konnte noch als Hauptschullehrer ein großes Haus am direkten Stadtrand fast Cash bezahlen mit 45 :D Also alles nur relativ. 




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  •  SiMoGU
14.9.2022  (#4)

zitat..
schurlmaster schrieb:

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Deep schrieb:

Ich würde eher sagen, dass ~3% Zinsen ganz normal sind.

Normal ist hingegen nicht, dass leute große Häuser vom GU inkl. Pool usw. hinstellen lassen und innerhalb eines Jahres einziehen wollen.
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Ja früher waren halt auch die Materialpreise und Grundstückspreise deutlich günstiger. Mein Urgroßvater konnte noch als Hauptschullehrer ein großes Haus am direkten Stadtrand fast Cash bezahlen mit 45 :D Also alles nur relativ.

Die Zinsen hätten eigentlich durchwegs so sein sollen, denn das wäre "normal".
Jetzt wird es lustig werden mit denen die bei variabel geblieben sind, letztes Jahr noch für 0,50%.




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  •  peterT1
  •   Gold-Award
14.9.2022  (#5)
Was ist für dich früher? 
Für die 2000er Jahre trifft deine Aussage nicht zu. Da hat man sich teilweise über 3% gefreut.
Große Änderung findet man durch die Finanzkrise ab 2008.
Krisen gab es immer.
2011 haben wir keine Angebote für die Fassade erhalten, die Nachfrage ging nach der Finanzkrise in die Höhe und die Preise auch... Damals hielt man die Preise für irre (heute wäre man über diese Preise froh).

1
  •  hartbau
  •   Bronze-Award
14.9.2022  (#6)
Aus dem Bekanntenkreis (mehrere Pärchen mitte 30, 0-3 Kinder, Karenz, südliches Wien): Hier geht die Angst um. Bei uns baut ein GU gleich mehrere, optische gleiche Doppelhäuser nebeneiander. Haus, Garten und Einfriedung fertig, Bauherrenhilfe nicht erlaubt. Das Objekt wird vorfinanziert und in 18 Monaten kann eingezogen werden. Diese Häuser sind noch immer (aktuelle Finanzierungsrunde endete am 1.9.) sofort verkauft. Der angebotene Preis wird bezahlt, meist überboten. Auch der klassische Immobilienkauf von noch nicht sanierbedürftigen Häusern boomt. 

Aus Angst vor steigenden Preise, tägliche Meldungen der Wohnknappheit und die innere Uhr endlich in fixes Eigentum einzulegen, wird fast jeder Preis bezahlt. Einige Glückliche lösen das Problem mit dem fehlenden Eigenkapital durch eine Finanzspritze der Eltern (Vorerbe). Leider kenne ich auch ein paar Familien, die sich trotz fehlender realistischer Finanzierung nicht vom Eigentum abbringen haben  lassen. Die Bank hat auch mit folgenden Aussagen geködert: Sondertilgungen, Umschuldung durch Wertzuwachs, Gehaltserhöhungen, ...

Realistisch ist folgende Situation: Kind(er) kosten laufend Geld, ein Partner kann\ will nicht Vollzeit zurück, Karriere ist zweitrangig. Reparaturen oder alltägliche spontane Ausgaben fressen den Rückhalt für die Sondertilgung. Jedes Zucken am Weltmarkt (Inflation, Energie, Zinsen) bringt sie ins schwitzen.

zitat..
schurlmaster schrieb: Urgroßvater konnte noch als Hauptschullehrer ein großes Haus am direkten Stadtrand fast Cash bezahlen mit 45

Zu Kaiserszeiten? Der Vergleich ist fast unmöglich. Meine Mutter hat mich und meine Schwester sehr jung bekommen. Beide Eltern haben die Fachschule absolviert und nie sonderlich gut verdient. Es wurde ein altes Haus gekauft, saniert, langsam(!) gebaut  und bewohnt. Jetzt muss ich regelmäßig Arbeitgeberbescheinungen für Kreditanfragen unterschreiben bei denen im Haushalt 5k-6k€ netto verdient wird und es mit Kindern trotzdem fast unleistbar ist. Die Ansprüche haben sich enorm geändert. Beim eigenen Hausbau habe ich auch gemerkt was für schöne Dinge unbedingt notwendig sein müssen (große Glasflächen, Markenküche, zu große Räume, KWL). Die Idee zurückzuschrauben kam nicht infrage. Da muss auch umgedacht werden.

Ich würde mit heutiger Weisheit viel kleiner bauen und die Frau nicht alles so einrichten lassen wie es jetzt ist. Hier kann man als Käufer bei den GUs ansetzen um den Preis wieder auf ein Normalmass zu ziehen.


2
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  •  querty
  •   Gold-Award
14.9.2022  (#7)

zitat..
schurlmaster schrieb: wenn man das nicht komplett aus dem Eigenkapital bezahlt?
Die Raten mit solchen Zinsen kann sich doch kein Mensch mehr leisten

Warum diese beiden Extreme?
Vor paar Jahren konnte man mit 20k€ Eigenkapital einen Kredit um 400k€ aufnehmen und dann sich die Raten noch irgendwie leisten - oder nicht mehr, wenn dieser variabel ist und nun steigt.
Jetzt bracht man mehr Eigenkapital für den Hausbau und man kann halt z.B. "nur" noch 200k€ aufnehmen.

zitat..
Deep schrieb: Ich würde eher sagen, dass ~3% Zinsen ganz normal sind.
Normal ist hingegen nicht, dass leute große Häuser vom GU inkl. Pool usw. hinstellen lassen und innerhalb eines Jahres einziehen wollen.

sehe ich auch so. "Ich hab 30k€ gespart, nun mag ich ein Haus bauen um 600k€" - das ist nicht normal.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
14.9.2022  (#8)

zitat..
schurlmaster schrieb: Die Raten mit solchen Zinsen kann sich doch kein Mensch mehr leisten.?!

Meine Elterngeneration hat sich mit weit höheren Zinsen in den 80ern den Wohntraum erfüllt.
Da kann ich mich auch noch dunkel an Sparzinsen von 5% erinnern.

Wie ist das bei denen gegangen? Verzicht. Ja, 2 alte Autos, ein paar Jahre kein besonderer Urlaub. Bei Einzug noch nicht alle Bilder an der Wand mit Deko, sondern manche Zimmer nur mit alten Möbeln bestückt, die man mitgenommen hat. 

Jetzt im Freundeskreis wird ja nur mehr mit Garten vom Gärtner angelegt eingezogen, Designermöbel vom Tischler sollten schon da sein, Auto braucht man auch alle 3 Jahre ein neues.

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  •  csblack
  •   Silber-Award
14.9.2022  (#9)

zitat..
hartbau schrieb: Ich würde mit heutiger Weisheit viel kleiner bauen

Das würde ich auch, obwohl wir "nur" 140m2 haben. Nachträglich gesehen hatten wahrscheinlich auch 100 gereicht, aber im Nachhinein ist man immer klüger.

zitat..
SiMoGU schrieb: Jetzt wird es lustig werden mit denen die bei variabel geblieben sind, letztes Jahr noch für 0,50%.

Schön, dass du es als "lustig" empfindest.

Es wird hier immer wieder vergessen, dass auch Leute gebaut haben/gerade bauen, die mit diesen Niedrig-Zinsen quasi aufgewachsen sind und es als gängig betrachtet haben, dass Zinsen unter 1% sind und bleiben. Mag aus jetziger Sicht natürlich naiv sein, aber bei mir z.B ... Ich war zur Finanzkrise 2008/2009 19 Jahre alt. Die Krise war mir nur wegen dem Schulfach Controlling ein Begriff. Was das aber konkret bedeutet/bedeutet hat, war in dem Alter nicht von sonderlicher Bedeutung für mich. Warum auch? Noch zu Hause gewohnt und noch nix verdient, da gab es demnach auch noch keinen realen Grund, sich damit zu beschäftigen. Dann wird man älter und beschäftigt sich langsam damit, und das zu einer Zeit, in der niedrige Zinsen am Markt nichts Außergewöhnliches, sondern als "Normalzustand" gesehen werden. 
Klar, dass einige Ältere in diesem Forum das anders sehen, weil ihr es mehr "am Schirm" hattet, dass Zinsen hoch waren und auch sehr leicht steigen. Als jetzt ca 30jähriger hatte man das nicht...
Meine Eltern finden die jetzigen Zinsen auch niedrig und grinsen nur. Eh verständlich, sie waren 3 bis 4% gewohnt. Ich nicht. Ich hätte auch nicht erwartet, dass die Zinsen so steigen. Meine jüngeren Schwestern noch weniger. 

Nur als Input, weil man hier immer wieder das Gefühl vermittelt bekommt, unbedacht an die Situation Kredit herangegangen zu sein.... 




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  •  Deep
  •   Bronze-Award
14.9.2022  (#10)

zitat..
schurlmaster schrieb:

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Deep schrieb:

Ich würde eher sagen, dass ~3% Zinsen ganz normal sind.

Normal ist hingegen nicht, dass leute große Häuser vom GU inkl. Pool usw. hinstellen lassen und innerhalb eines Jahres einziehen wollen.
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Ja früher waren halt auch die Materialpreise und Grundstückspreise deutlich günstiger. Mein Urgroßvater konnte noch als Hauptschullehrer ein großes Haus am direkten Stadtrand fast Cash bezahlen mit 45 :D Also alles nur relativ.

Ja, und was für einen Standart hatten die Häuse damals?
Das darf man nicht vergessen. Damals war der Standart deutlich niedriger, niemand würde oder darf heute gar noch so bauen und das war dann auch entsprechend günstiger.
Mein Schwiegervater war ganz verblüfft wo man denn überall eine Dämmung braucht...(als kleines Beispiel am Rande)


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  •  CoolS
14.9.2022  (#11)
Kann csblack nur zustimmen, ich bin mitte 20 und kenne keine höheren Zinsen. (und Zinsen für Erspartes schon gar nicht)
Wir haben für unseren geplanten Umbau etwa 50% Eigenkapital und werden den rest via Privatkredit von den Eltern finanzieren können. Wäre das nicht möglich und hätten wir das Haus nicht geschenkt bekommen wäre Eigentum bzw. ein Haus sowieso unleistbar. Die Preise sind jenseits von gut und böse, kürzlich wurde ein Nachbarhaus (ebenfalls renovierungsbedürftig) für gut über 800.000 verkauft. Das kann sich doch kein normalverdiener jemals ersparen oder abbezahlen. Sicher den Preis macht hier auch die Gegend (entwickelte sich leider vom Bauerngretzl zum "Speckgürtel") aber auch weiter am Land sind die Preise absolut abgehoben.

Das früher langsamer gebaut wurde und man weniger komfort hatte stimmt auf jeden Fall, ich glaube dennoch das es leichter zu finanzieren war als jetzt.

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  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
14.9.2022  (#12)

zitat..
querty schrieb:

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schurlmaster schrieb: wenn man das nicht komplett aus dem Eigenkapital bezahlt?
Die Raten mit solchen Zinsen kann sich doch kein Mensch mehr leisten
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Warum diese beiden Extreme?
Vor paar Jahren konnte man mit 20k€ Eigenkapital einen Kredit um 400k€ aufnehmen und dann sich die Raten noch irgendwie leisten - oder nicht mehr, wenn dieser variabel ist und nun steigt.
Jetzt bracht man mehr Eigenkapital für den Hausbau und man kann halt z.B. "nur" noch 200k€ aufnehmen.

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Deep schrieb: Ich würde eher sagen, dass ~3% Zinsen ganz normal sind.
Normal ist hingegen nicht, dass leute große Häuser vom GU inkl. Pool usw. hinstellen lassen und innerhalb eines Jahres einziehen wollen.
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sehe ich auch so. "Ich hab 30k€ gespart, nun mag ich ein Haus bauen um 600k€" - das ist nicht normal.

Warum sollte eine Finanzierung mit niedrigen Eigenkapital (~10%) nicht normal sein, wenn eine Leistbarkeit mit Fixzinzs gegeben ist? Ja man hat hier das Risiko als Bank, das der Wert der Immo sinkt, hier sollte aber der Staat eingreifen um jungen Leute ihre erste Immo zu ermöglichen. 

zitat..
CoolS schrieb:

Kann csblack nur zustimmen, ich bin mitte 20 und kenne keine höheren Zinsen. (und Zinsen für Erspartes schon gar nicht)
Wir haben für unseren geplanten Umbau etwa 50% Eigenkapital und werden den rest via Privatkredit von den Eltern finanzieren können. Wäre das nicht möglich und hätten wir das Haus nicht geschenkt bekommen wäre Eigentum bzw. ein Haus sowieso unleistbar. Die Preise sind jenseits von gut und böse, kürzlich wurde ein Nachbarhaus (ebenfalls renovierungsbedürftig) für gut über 800.000 verkauft. Das kann sich doch kein normalverdiener jemals ersparen oder abbezahlen. Sicher den Preis macht hier auch die Gegend (entwickelte sich leider vom Bauerngretzl zum "Speckgürtel") aber auch weiter am Land sind die Preise absolut abgehoben.

Das früher langsamer gebaut wurde und man weniger komfort hatte stimmt auf jeden Fall, ich glaube dennoch das es leichter zu finanzieren war als jetzt.

Schließe mich dem an. Kannte Habenzinsen bis jetzt auch nur aus der Univorlesung. 

Früher war es dahingehend leichter, da Baugründe viel günstiger waren und auch noch Reallohnzuwächse realisiert wurden. 

Zähle mich aktuell zu den Gewinnern, da ich Gottseidank Fix verzinst bin. 


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
14.9.2022  (#13)

zitat..
schurlmaster schrieb: hier sollte aber der Staat eingreifen um

Nix für ungut, aber wo soll denn der Staat noch überall eingreifen?

Achtung überspitzte Meinung von mir:
Energiekrise 70er Jahre: Tempolimit, autofreie Tage, massive Einschnitte.
Energiekrise heute: Staat bitte zahl mir meine Gas- und Stromrechnung, es soll alles so weiterlaufen wie vorher.

Die Aussage vom WIFO Chef Felbermayr hat so dermaßen mein aktuelles Gefühl getroffen, weil wir weg müssen von der Vollkasko-Mentalität durch den Staat. 

3
  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
14.9.2022  (#14)

zitat..
rabaum schrieb:

──────
schurlmaster schrieb: hier sollte aber der Staat eingreifen um
───────────────

Nix für ungut, aber wo soll denn der Staat noch überall eingreifen?

Eher in dem Segment, als Strompreisdeckeln, und Schnitzel 500er. Wäre deutlich Zukunftsfitter. 


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  •  derbauer
14.9.2022  (#15)
Es würde selbst mit 10% Zinsen noch gebaut werden, die Frage ist nur wie viel und welche Einkommens- oder Vermögensschichten.

Ich finde es interessant, das hier geschrieben wird: ich kenne keine hohen Zinsen
Kennen muss man diese auch nicht, aber die Auswirkungen sollten einem bekannt sein.

Da stelle ich mir die Frage, wie informiert sind/waren eigentlich die Kreditnehmer bei Beträgen von meist so um 300-500k? Informiert ein Bankberater eigentlich bzw. informiert man sich als Kreditnehmer oder ist einem das egal mit Augen zu und durch, wird schon nichts schief gehen. Hauptsache das Gehalt passt, etwas EK ist vorhanden und ab dafür.

Da in Österreich viele Hypothekarkredite variabel sind wird es wohl nur die Zeit zeigen was passiert.

Im Endeffekt wird der Prozentsatz an potenziellen Häuslbauern (Neubau) durch diese Krise deutlich geringer. Für Bestand wohl auch etwas.

Durch Auflagen, Bestimmungen, Materialvorgaben, geringere Einkommen, hohe Materialpreise usw. werden mehr Netto-Jahresgehälter benötigt um ein Haus zu errichten/kaufen oder eine WHG zu kaufen. Das ist nun mal ein Fakt.

1
  •  PhilippG
14.9.2022  (#16)

zitat..
rabaum schrieb:

Die Aussage vom WIFO Chef Felbermayr hat so dermaßen mein aktuelles Gefühl getroffen, weil wir weg müssen von der Vollkasko-Mentalität durch den Staat.

Dazu müssten zunächst einmal die Einkommenssteuern und Lohnnebenkosten signifikant gesenkt werden.

2
  •  derbauer
14.9.2022  (#17)

zitat..
schurlmaster schrieb:

─────

Warum sollte eine Finanzierung mit niedrigen Eigenkapital (~10%) nicht normal sein, wenn eine Leistbarkeit mit Fixzinzs gegeben ist? Ja man hat hier das Risiko als Bank, das der Wert der Immo sinkt, hier sollte aber der Staat eingreifen um jungen Leute ihre erste Immo zu ermöglichen. 

Der Staat sollte also äußerst riskante Finanzierungen ermöglichen welche fast nur durch Einkommen abgesichert sind und welche im Schadensfall die Allgemeinheit treffen. Dann in marktwirtschaftliche Prozesse der Preisfindung eingreifen um jungen Leuten ihre erste Immobilie zu ermöglichen. Interessante Ansichten.

Darf ich den Staat dann bald auch bitten mir mein Auto vollzutanken da ich nicht radfahren will?

Es gibt genug Leute welche sich mit variablen Zinsen weit aus dem Fenster gelehnt haben und einiges an Risiko eingingen (Jobverlust, Erkrankung,...kann immer was passieren). Leute die ans Limit gingen um die Bude noch 30m² größer zu machen. Soll man die nun auch noch stützen? Irgendwann hört sichs auf...wenn ich in der 30er Zone 70 fahre bin ich mir des Risikos ja wohl auch bewusst.


1
  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
14.9.2022  (#18)

zitat..
derbauer schrieb:

──────
schurlmaster schrieb:

─────

Warum sollte eine Finanzierung mit niedrigen Eigenkapital (~10%) nicht normal sein, wenn eine Leistbarkeit mit Fixzinzs gegeben ist? Ja man hat hier das Risiko als Bank, das der Wert der Immo sinkt, hier sollte aber der Staat eingreifen um jungen Leute ihre erste Immo zu ermöglichen. 
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Der Staat sollte also äußerst riskante Finanzierungen ermöglichen welche fast nur durch Einkommen abgesichert sind und welche im Schadensfall die Allgemeinheit treffen. Dann in marktwirtschaftliche Prozesse der Preisfindung eingreifen um jungen Leuten ihre erste Immobilie zu ermöglichen. Interessante Ansichten.

Der Schade wird in erster Linie durch die Sicherheit (immo) abgedeckt. Wenn der Wert gleich bleibt oder sogar steigt ist der Verlust überschaubar, da ich auch Ausfälle erst während der Laufzeit auftreten und hier ja schon getilgt wurde. Die Finanzierung muss ja nicht variabel sein.

Wieviel Leute können sich Miete, Kredit leisten wenn ihr komplettes Einkommen wegfällt?

Wird auch ähnlich in Singapur so gemacht, und ist recht erfolgreich.

1
  •  querty
  •   Gold-Award
14.9.2022  (#19)

zitat..
schurlmaster schrieb: hier sollte aber der Staat eingreifen um jungen Leute ihre erste Immo zu ermöglichen

zitat..
schurlmaster schrieb: Warum sollte eine Finanzierung mit niedrigen Eigenkapital (~10%) nicht normal sein

"Der Staat" sind letztlich wir alle.
Ich finde es schon gut und wichtig, dass der Staat seine Bürger vor Armut, also z.B. einem "Leben auf der Straße bewahrt", Familien unterstützt u.v.a. aber warum soll der Statt jemanden  unterstützen, sich eine Immobilie leisten zu können? Sowas ist Luxus, nicht lebensnotwendig.

Wenn man selbst nicht in der Lage war, genug EK anzusparen und sich Kreditraten nicht leisten kann...tja, dann kann man halt kein Haus bauen und muss zur Miete leben..sorry, auch wenn das hart klingt.

Ich hätte auch gerne einen Sportwagen und würde gern nur 20 Stunden/Woche arbeiten (wenns sein muss) - 2 Wochen Strandurlaub soll aber schon drin sein - da soll mich der Staat doch bitte  unterstützen! 😬

Finanzierung mit 10%EK kann für manche Personen normal sein - hier liegt der Nettoverdienst dann aber wohl so hoch, dass die Bank das nicht als Problem sieht. Monatliche Kreditrate von 3000€ ist ja kein Problem, wenn man im Monat 8000€ verdient. Ich denke über diese Personenkreise reden wir hier aber nicht (ich gehöre jedenfalls nicht dazu ;)).

3
  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
14.9.2022  (#20)

zitat..
querty schrieb:

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schurlmaster schrieb: hier sollte aber der Staat eingreifen um jungen Leute ihre erste Immo zu ermöglichen
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schurlmaster schrieb: Warum sollte eine Finanzierung mit niedrigen Eigenkapital (~10%) nicht normal sein
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"Der Staat" sind letztlich wir alle.
Ich finde es schon gut und wichtig, dass der Staat seine Bürger vor Armut, also z.B. einem "Leben auf der Straße bewahrt", Familien unterstützt u.v.a. aber warum soll der Statt jemanden  unterstützen, sich eine Immobilie leisten zu können? Sowas ist Luxus, nicht lebensnotwendig.

Wenn man selbst nicht in der Lage war, genug EK anzusparen und sich Kreditraten nicht leisten kann...tja, dann kann man halt kein Haus bauen und muss zur Miete leben..sorry, auch wenn das hart klingt.

Ich hätte auch gerne einen Sportwagen und würde gern nur 20 Stunden/Woche arbeiten (wenns sein muss) - 2 Wochen Strandurlaub soll aber schon drin sein - da soll mich der Staat doch bitte  unterstützen! 😬

Finanzierung mit 10%EK kann für manche Personen normal sein - hier liegt der Nettoverdienst dann aber wohl so hoch, dass die Bank das nicht als Problem sieht. Monatliche Kreditrate von 3000€ ist ja kein Problem, wenn man im Monat 8000€ verdient. Ich denke über diese Personenkreise reden wir hier aber nicht (ich gehöre jedenfalls nicht dazu ;)).

Es war ja bis vor kurzen möglich, bis der Staat hier mit den neuen Vergaberichtlinien gekommen ist bzgl mindest EK und Rate. 

Wenn ich aktuell in Wien oder Tirol 1500 Miete bezahle und 500 pro Monate auf die Seite lege, warum soll ich mir keine Kreditrate für 1800 leisten können auch ohne großes EK? Warum soll ich noch x jahre Miete zahlen und warten das hier gespart wird wenn ich doch gleich mit der Kreditrückzahlung starten kann.

1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
14.9.2022  (#21)
Wenn man sieht wie auf Teufel komm raus gebaut wurde die letzten paar Jahre, dann erkennt man sehr schnell, das viele hier am Limit finanziert haben. Ich verstehe es auch, Eigentum im Niedrigzinsfeld ist verlockend, insbesondere wenn man nicht so schnell sparen kann wie alles teuer wird (inkl. der Mieten). 

Was ich nicht verstehe, dass die wichtigste finanzielle Entscheidung im Leben nicht noch besser überlegt wird von vielen. Ich kann gar nicht sagen wie oft ich fast schon ausgelacht wurde weil ich einen Fixzins genommen habe und nicht variabel. Ich habe diese "ich zahle so wenig wie möglich Mentalität" beim Kredit nie verstanden. Mir stellte sich die Frage nach dem "ist fix oder variabel billiger?" überhaupt nicht. Ein Fixzins ist eine Versicherung. Eine Versicherung kostet Geld. Selbst wenn variabel immer günstiger gewesen wäre, wäre mir um dieses Geld nie schade gewesen. Die beste Versicherung ist sozusagen die, die man nicht braucht. Aber meine ganze finanzielle Existenz zu riskieren um die billigere Variante zu bekommen, kam mir nicht in den Sinn. 

Ich persönlich hätte heute auch gebaut. Es wäre eben kleiner geworden als vor 5 Jahren und ich hätte mehr selbst gemacht und länger gebraucht. 



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Hallo Blabla, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.


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