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Baukosten für ein Doppelhaus

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  •  feder80
18.4. - 29.4.2010
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Liebe Community,
ich weiß, diese Frage ist schwer zu beantworten und hängt von vielen Faktoren ab. Ich stell sie aber trotzdem.
Wir planen den Bau eines Doppelhauses als Passivhaus (< 15 KWh PHPP). Der Grund ist vorhanden, es geht also darum, beide Einheiten zu realisieren.
Wir stellen uns ca. 150m2 Wohnfläche vor (damit man in Tirol eben noch in Genuß einer WBF kommt). Zudem wäre ein Keller ideal. Gebaut werden soll in Holzbauweise und wir würden uns das Heizsystem (angedacht ist eine Pelletsheizung) teilen.
Wie hoch schätzt ihr die Kosten pro m2 ein, wenn der Standard ein guter sein soll, man für Ausschreibungen etc. genügend Zeit hat und das ganze über den Winter anbieten lässt (wir haben gehört, dass man da die besten Preise erzielen soll).
Ideal wäre ein brutto-Preis schlüsselfertig (also inkl. Bäder, exkl. Küche). Kommt man mit Euro 2.000 pro m2 aus, oder muss man mit Euro 2.500 pro m2 (oder sogar noch mehr) rechnen?
Wir denken dabei nicht an ein Elk-Fertigteilhaus, sondern die Planung durch einen Architekten und die Fertigung durch einen Holzbaubetrieb vor Ort.
Lg und danke

  •  speeeedcat
19.4.2010  (#1)
hallo! - ich kann dir mal meine preise durchgeben, standard ziegelmassiv, 25er+25er dämmung, EKZ 13,7 (wobei sich das noch geringfügig ändern wird, da ich die 10 = PH, anpeile), flachdach, fundaplatte ohne keller, carport und NBG inkl. aller fundaplatten, terrassenplatte, 3-fach verglaste fenster, d&w X².

bewohnfertig (großer unterschied zu schlüsselfertig, inkl. aller anschlussgebühren, baustrom, einrichtung, regenwasserzisterne, 2 duschen und 1 bad, 2 wc´s,....) 2.100 €uronen.

was fehlt sind die erdarbeiten, sonst tutti kompletti.

mlg, speeeedcat


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  •  feder80
19.4.2010  (#2)
Danke - Hallo Speedcat,
danke für die umfangreiche Antwort: Das stimmt mich optimistisch.
Wäre der ganze Bau in Holzbauweise massiv teurer geworden und warum hast du dich schlussendlich gegen einen Keller entschieden (nur eine Preisfrage?)?
Lg

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  •  speeeedcat
19.4.2010  (#3)
bitte, bitte... gern geschen : ) - holzbau hab ich gar nicht nachgefragt, wollte von anfang an ein ziegelmassivhaus. denke, das KLH o.ä. nicht billiger ´kommen wird, eventuell sogar ein wenig teurer. riegelwand hab ich keine ahnung.
kein keller hat ein paar verschiedene gründe:

hohe grundwasser (ca. 1m)
keine notwendigkeit (bin kein handwerker, hab keine platzraubenden hobbies, keine heizung ---> kompaktgerät unter treppe)
mag kein büro im muffigen keller, büro im OG
kosten, ganz klar, zu teuer für "nur" abstellfläche, die meist zusehends vermüllt und zugestellt wird
grundstück erfordert keinen keller


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  •  feder80
19.4.2010  (#4)
Grundwasser - Bei uns ist auch das Problem mit dem hohen Grundwasserspiegel vorhanden. Aber ein Keller wäre halt doch ein Abstellraum, den man sobald Kinder da sind gut brauchen kann.
Welche überirdischen Abstellräume hast du zur Verfügung?
Dass Holzbau teurer ist wissen wir, wir wollten nur ungefähr wissen wie viel ungefähr.
Lg

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  •  speeeedcat
20.4.2010  (#5)
carport - und nebengebäude, im garten dann ne garten/gerätehütte! preise klh o.ä. weiß ich nicht, da ist josef ein kompetenter ansprechpartner

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  •  feder80
22.4.2010  (#6)
Keller - Und wieder danke für die Antwort.
Vielleicht werden wir uns doch vom Keller verbaschieden. Das Grundwasser ist drückend und es müßte daher ein ganz spezieller Keller gebaut werden. Besser dieses Geld in Räume im OG und Carport zu stecken.
Hoffen also, dass wir trotz Massivholzbausweise unter den 2.300 pro m2 brutto bleiben.

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  •  Josef
  •   Gold-Award
22.4.2010  (#7)
Doppelhaus - muss es unbedingt ein Doppelhaus werden? Wenn ich auch nur den Funken einer Wahl hätte, würde ich es vermeiden, dafür auch auf Wohnfläche verzichten und höchstens zusammengebaute Garagen/Carports oder so realisieren.

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  •  feder80
23.4.2010  (#8)
Was spricht dagegen? - Was spricht gegen ein Doppelhaus? Es bleibt einem mehr vom Garten, man erspart sich eine Wand, die Baukosten sind geringer?

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  •  Josef
  •   Gold-Award
23.4.2010  (#9)
Schallschutz .. - man erspart sich eine Wand: Wenn man qualitativ brauchbaren Schallschutz möchte, muss man erst recht wieder zweischalig mit einer supersorgfältig ausgeführten Dämmfuge arbeiten; und man verliert eine Wand, in der man auch ein Fenster für Belichtung einbauen kann; Fundamentierung/Keller OHNE Schallbrücken ist ebenfalls aufwändig; die Einsparung halte ich für marginal.

- Garten: wenn man nur Garage/Carport/Autoabstellplatz "koppelt", bleibt sich das mit dem Garten völlig gleich

- Dach: ein wirklich ordentlich trennbares Dach hinzukriegen ist nicht gerade einfach; auch hier gilt immer: Schallschutz

- Garten/Terrasse: bei DHHs ist üblicherweise dann Terrasse an Terrasse, kurz man sitzt defacto immer nebeneinander mit den Nachbarn, ob man das will oder nicht

- gute Nachbarn: es kann schon sein, dass es JETZT so ist; nur das muss nicht so bleiben, Häuser werden verkauft, andere Leute ziehen ein, pubertierende Kinder beim Nachbarn drehen durch (die eigenen reichen völlig) ..
- bei ersten Problemen/Reparaturen die von einer Hälfte vielleicht verursacht werden, aber bei der anderen Hälfte Probleme verursachen (Wassereintritt oder dergleichen) kühlt ein gutes Verhältnis zu den Bewohnern der anderen Hälfte sehr rasch ab

- ganz generell: deutlich geringere Abhängigkeit beim Bau und Bewohnen (und in Zukunft Veränderungen und Reparaturen/Sanierung), deutlich höherer (Wiederverkaufs)-Wert eines freistehenden Hauses, auch wenn das heute noch nicht relevant erscheint

Bleibt als Vorteil das bessere Wohnflächen/Hüllflächenverhältnis und somit ein besserer Energiekennwert; kann aber durch bessere Dämmung auch zum Gutteil kompensiert werden.

Koppeln ohne großen Nachteil kann man Nebengebäude, ob da z.B. die Autos da nebeneinander stehen ist wirklich wurscht.

Gebäudetechnik (Heizsystem) teilen: halte ich für sehr problematisch; wer ist dafür verantwortlich, wie wird das System betreiben, in welcher Hälfte stehen die Systeme, wie läuft die Abrechung .. Problempotential und Abhängigkeit en masse ..


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  •  wayfinder
29.4.2010  (#10)
@Josef - Ich teile in ein paar Dingen deine Meinung, aber vieles kann ich als Bewohner eines Doppelhauses entkräften.

- man spart sich eine Wand: Schallschutz: was ist qualitativ brauchbar? Wir haben zu unserem Nachbar ein 10cm Vollbetonwand, 10cm Dämmung und dann hat der Nachbar seine 10cm Betonwand. Man hört nichts, absolut gar nichts. Selbst meine Stereoanlage mit Subwoofer kann ich auf Anschlag aufdrehen, da hört man es durch die Fenster, aber bei beiderseits geschlossenen Fenstern absolut nicht durch die Wände. Das mit dem Fenster ist ein Argument, stellt sich nur die Frage ob ein Fenster ohne großen Lichteinfall (bei einer angebauten Doppelgarage und wenig Platz zwischen den Häusern) Sinn macht, oder doch nur den U-Wert verschlechtert.

- Dach: wozu ein völlig getrenntes Dach? Die Abnützung ist auf beiden Hälften die gleiche und wenn es auf einer Seite kracht (Hagel, Wind, Blitz) zahlt der, dessen Hälfte es betrifft. Bei einer Gesamtsanierung teilt man sich einfach die Kosten. Wir haben einfach eine Trennwand am Dachboden (der ohnehin nicht bewohnbar und beheizt ist). Mehr als ein Stauraum für Gerümpel, das man ohnehin wegschmeißen könnte, ist das ja nicht.

- Garten/Terrasse: Macht das einen Unterschied ob die Terrassen 1m oder 5m voneinander entfernt sind? Wenn sie nah beieinander sind macht man üblicherweise eine Trennwand, bei entfernteren Terrassen eben einen anderen (grünen) Sichtschutz. Ist zumindest für mich kein Argument.

- Verhältnis zu Nachbarn: Das Problem hat man genauso mit freistehenden Häusern. Wind > Ziegel > Fassade. Zahlt ohnehin die Versicherung. Bei Garage an Garage hat man ja erst wieder das Problem mit der Abhängigkeit.

- Energiekennwert: Das verstehe ich nicht. Wir haben eine ganze Wand mit U-Wert = 0. Warum soll eine frei stehende Wand energetisch besser sein?

- Heizung: Eine Heizung zu teilen ist schwierig, wo es Sinn macht ist eine Solaranlage. Eine große Fläche mit Paneelen und einfach zwei Abnahmestellen. Beim gemeinsamen Dach eine super Lösung.

- Baukosten: Die Einsparung war zumindest bei uns bei fast 30%.

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