Wärmetauscher in Lüftungsgeräten

Der Haupteffekt der Energieeinsparung bei Einbau einer Lüftungsanlage besteht darin, dass die Wärmeenergie aus der Abluft auf die Zuluft übertragen wird. Diese Wärmeübertragung passiert im Wärmetauscher. Je effizienter der Wärmetauscher ist, desto weniger Zusatzenergie müssen Sie für die Erwärmung der hygienisch notwendigen Luftmenge aufwenden

Für alle Varianten von Lüftungsgeräten gilt: Vergleichen Sie nur Messwerte, die von unabhängigen Prüfstellen ermittelt wurden. Die Herstellerangaben weichen oft erheblich ab, weil andere (günstigere) Messverfahren verwendet werden. Folgende Werte sind relevant:

Plattenwärmetauscher (Kreuzstromwärmetauscher, Gegenstromwärmetauscher)

Bei allen Plattenwärmetauschern wird die Luft durch ein Paket aus parallelen, dünnen Platten geführt (immer abwechselnd eine Lage Zuluft und eine Lage Abluft). Die Energie wird von der warmen Luft über die wärmeleitende PIatte an die kalte Luft übertragen.

Keine beweglichen Teile, wartungsarm
Einfacher konstruktiver Aufbau
Konsequente Trennung der Zuluft und Abluft, keine Vermischung
Vorkehrungen für Frostgefahr sind zu treffen (zB. elektrische Zuluftvorwärmung oder Erdwärmetauscher), da ansonsten anfallendes Kondensat zu Vereisung führen könnte

Hersteller (Beispiele): Westaflex, Paul, Drexel-Weiß, Maico

Kreuzstromwärmetauscher:
Beim Kreuzstromwärmetauscher werden die beiden Luftströme (Zuluft und Abluft) über Kreuz durch das Plattenpaket geführt. Diese Bauweise wird bei Lüftungsgeräten recht häufig angewendet.

Gegenstromwärmetauscher:
Beim Gegenstromwärmetauscher werden die beiden Luftströme parallel geführt, mit entgegengesetzter Strömungsrichtung. Da hierbei die Temperaturniveaus besser übereinstimmen, ist der Gegenstromwärmetauscher prinzipiell effizienter.

Variante Kreuz-Gegenstrom-Wärmetauscher:
Der Kreuzgegenstromwärmetauscher ist vom Prinzip her ein Gegenstromwärmetauscher und weist dementsprechend gute Effizienz auf.

Rotationswärmetauscher:

Bei dieser Technik dreht sich ein Rotor, der aus zahlreichen Kanälen parallel zur Drehachse besteht (Aussehen ähnlich Wellpappe, jedoch aus korrosionsbeständigem dünnem Blech oder Folie). Jeder Kanal ist somit so lang, wie der Rotor dick ist. Eine Hälfte des Rotors (zB. oben) wird von der Abluft durchströmt, die andere Hälfte (zB. unten) wird in umgekehrter Richtung von der Zuluft durchströmt. Der Teil des Rotors, der oben ist, wird also von der Wärme der Abluft "aufgeladen" und dreht sich dann in die kalte Zuluft. Somit wird jeder einzelne Kanal eine halbe Umdrehung lang erwärmt und kann diese Wärme dann wiederum eine halbe Umdrehung lang abgeben.

Feuchtigkeit schlägt sich am kalten Rotor nieder und wird von der Zuluft wieder aufgenommen, somit weniger Probleme mit zu trockender Luft (Rückfeuchtung der Luft)
Keine Vorkehrungen für Frostschutz notwendig
Auch für großes Luftvolumen geeignet
Antriebsmotor und Dichtungen nötig, somit eventuell etwas störanfälliger als Plattenwärmetauscher
Zusätzliche Energie für Antriebsmotor nötig
Theoretisch Verkeimung des Rotors und damit der Zuluft möglich, weiters geringfügige Luftvermischung mit Geruchsübertragung möglich. Anders als zB. bei Krankenhäusern sind aber diese Aspekte im Privatbereich nicht relevant

Hersteller (Beispiele): Helios, Hoval, Paul