Kaufberatung Hebeschiebetür

Fortsetzung von Teil 1 (Rahmenmaterial, Holzquerschnitt, Dichtheit). Hier finden Sie die Themen

Schwellenausführung bei der Hebeschiebetür

Mit der Bodenschwelle werden Dichtheit, Stabilität und auch die Wärmedämmung beeinflusst. Aus diesem Grund lohnt sich auch hier eine genauere Betrachtung. Die Anforderungen an die Bodenschwelle der Hebeschiebetür sind:

In der kostengünstigen Standardausführung werden heute meist Kombiprofile aus Aluminium und Kunststoff verwendet. Diese Lösung weist jedoch eine relativ hohe Wärmeleitfähigkeit auf, weiters hat Aluminium eine relativ große Längenänderung bei Temperaturschwankungen. Als Alternative dazu kann auch glasfaserverstärkter Kunststoff eingesetzt werden (GFK). Bodenschwellen aus GFK weisen folgende Vorteile auf:

Schwelle aus GFK Nachteilig sind jedoch die erhöhten Kosten gegenüber der Standardausführung.

Wärmedämmung der Hebeschiebetür

Im Unterschied zu Fenstern mit oft großem Rahmenanteil ist bei den meist großflächigen Hebeschiebetüren die Verglasung der bestimmenste Faktor für die Wärmedämmung. Somit ist ein niedriger U-Wert bei der Verglasung sehr wichtig. Ein typischer Aufbau für die Verglasung ist 4/16/4/16/4. Das heißt, dass 3 Scheiben mit je 4 mm Dicke mit je 16 mm Abstand eingebaut werden. Der U-Wert eines solchen Glases (Ug) liegt bei  0,6 W/m²K.
Bei Elementen über 3m Breite (also bei den meisten Hebeschiebetüren) müssen aus statischen Gründen 6 mm dicke Gläser verwendet werden. Dadurch verringert sich  der Abstand zwischen den Scheiben auf 13 mm und der U-Wert verschlechtert sich auf 0,7 W/m²K.
Abhilfe bringen größere Rahmenquerschnitte mit mehr Breite. Am Markt werden z.B. Holzquerschnitte mit 8 cm Dicke angeboten, in die Gläser bis 54mm Dicke eingebaut werden können. In solche Rahmen können Gläser mit einem Aufbau 4/18/4/18/4 eingebaut werden (Ug=0,5 W/m²K). Bei großen Türen ist der Einbau von 6 mm-Gläsern mit 2 x 18 mm Abstand (Aufbau 6/18/6/18/6) möglich, der U-Wert von 0,5 W/m²K kann dann auch bei großen Elementen erreicht werden. Dies ist nicht zu unterschätzen, gegenüber dem vorigen Beispiel bedeutet dies eine Verbesserung um rund 30 % (0,7 auf 0,5 W/m²K), und dies bei einer großen Glasfläche.

Hebeschiebetür Glaseinbau

Glaseinbau in eine Hebeschiebetür


Standardmäßig wird das Glas wie folgt eingebaut:

Auf einen als rechteckiges Profil gefrästen Holzrahmen wird ein Alurahmen montiert. Danach wird die Glasscheibe von innen eingesetzt und mit Klötzen fixiert. Abschließend wird die Glasleiste durch Schrauben oder auch mit Stiften mit dem Holzrahmen verbunden. Dies ermöglicht einen sehr preisgünstigen Glaseinbau, bei dem jedoch kein Anpressdruck des Glases an die äußere Dichtung entsteht. Gegenüber anderen Konstruktionen (ohne Glasleiste) ist die Luftdichtheit und auch die Schlagregendichtheit verringert.

Verbesserter Glaseinbau
   Fa. Lagler Fenster System RAIL

Diese Situation kann durch Sonderlösungen deutlich verbessert werden. Im nebenstehenden Beispiel weist das Holz eine keilförmige Ausfräsung auf. Nachdem das Glas eingesetzt ist, wird es rundgerum abgedichtet. Danach wird eine Grundleiste mit dem Gegenprofil im Rahmen verschraubt, was einen optimalen Anpressdruck der Scheibe an die äußere Dichtung (Trockenverglasung) gewährleistet. Als letzter Schritt wird eine Kompressionsglasleiste eingebaut, die ebenfalls keilförmig ist und für eine optimale Anpressung der inneren Dichtung sorgt.Mit einer solchen Konstruktion kann eine gleich gute Dichtheit wie bei Flügelelementen garantiert werden, allerdings auch zu deutlich höheren Kosten.