Einregulierung bei
KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Detail - zunächst muss man unterscheiden, ob die Ventilatoren konstantvolumenstromgeregelt (kvr) sind, oder nicht. D. h. dass der Ventilator, den eingestellten Volumenstrom auch bei änderlichem Widerstand durch Änderung der Drehzahl (annähernd) konstant hält.
Einregulierung bei Geräten mit kvr-Ventilatoren:
Der Nennvolumenstrom wird aus der Summe der Einzelvolumenströme der Räume ermittelt, wobei die momentante Belegungs- und Nutzungssituation berücksichtigt werden sollte.
Diesen Nennvolumenstrom stellt man am Gerät ein (Zuluft = Abluftvolumenstrom). Der Minimalvolumenstrom richtet sich nach der Mindestluftwechselzahl des belüfteten Volumens (ca. 0,15/h). Als Maximalvolumenstrom reicht meist 1,3 x Nennvolumenstrom. Für die Einregulierung wird auf die Stufe mit dem Nennvolumenstrom gestellt.
Danach werden die Durchlässe grob voreingestellt. Je höher der Volumenstrom und je höher der Widerstand bis zum Durchlass, desto größer muss die Ventilöffnung sein. Die Durchlässe mit dem größten Volumenstrom (meist Küchenabluft und Schlafzimmerzuluft) sind möglichst weit zu öffnen, bzw. die Drosseleinrichtungen zu entfernen.
Die Einzelvolumenströme an den Durchlässen werden mittels Messtrichter und Flügelradanemometer in einem ersten Durchgang gemessen, notiert und mit den Sollwerten verglichen. Entsprechend den Abweichungen werden dann die Widerstände an den Durchlässen (außer die beiden ganz geöffneten) verändert. Bei Verteilkästen kann alternativ die Drosselung auch an den einzelnen Abgängen erfolgen.
Bei der Volumenstrommessung ist zu beachten, dass die gemessenen Werte nicht als Absolutwerte gewertet werden dürfen. Die Ursache liegt einerseits im Widerstand, den die Messeinrichtung selbst verursacht, andererseits in einer möglichen ungleichmäßigen Anströmung des Anemometers bei Zuluftmessungen. D. h. man muss die relativen Werte (prozentuell) berechnen und dann in die eigentlichen Soll-Messwerte umrechnen.
Es gäbe zwar Volumenstrommesstrichter mit Druckkompensation zum Ausgleich des Eigenwiderstandes der Messeinrichtung. Diese kosten aber > 3000,- und sind für Labormessungen zu empfehlen. Die Erfahrung zeigt, dass die prozentuelle Umrechnung und Messung mit konventionellem Messtrichter aber für diesen Zweck genügend genau ist.
Nach 2-3 Durchgängen sollte man im Normalfall auf die Sollwerte hinkommen.
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bts schrieb: .) Selbst superexakt eingestellte Verhältnisse zwischen den Räumen werden immer nur für eine ganz bestimmte Luftmenge gelten. Der Grund sind die nichtlinearen Widerstände im Rohrleitungssystem. Daß zwei Räume z.B. 1:2 Luft bekommen sollen, muß ein Wunsch bleiben, denn ist bei der einen Drehzahl 20 m3 zu 40 m3 gegeben, so wird bei einer anderen Drehzahl für die gleichen Räume vielleicht 30 m3 zu 50 m3 gelten, also nicht mehr 1:2.
Das Volumenstromverhältnis der einzelnen Räume zueinander bleibt bei allen Lüftungsstufen erhalten, da auch das Widerstandsverhältnis gleich bleibt. Der Widerstand ändert sich allerdings annähernd quadratisch mit dem Volumenstrom. Daher habe ich anfänglich darauf hingewiesen, dass ein Zuluft- und ein Abluftdurchlass immer ganz geöffnet sein muss, um unnötigen Widerstand zu vermeiden.
Grundsätzlich sollte vor der Inbetriebnahme kontrolliert werden, ob alle Überströmöffnungen (meist Türspalt) vorhanden sind, bzw. ob diese ausreichend sind.
Bei nicht konstantvolumenstromgeregelten Ventilatoren ist die Angelegenheit wesentlich schwieriger, da der Gesamtvolumenstrom bei Drosselung nicht konstant bleibt. Je nach Gerät muss man bei der Einregulierung an den Durchlässen den Gesamtvolumenstrom am Gerät mehrmals nachstellen, bzw. die interne Volumenstrommessung mehrmals aktivieren (Kalibrierung).
Zukünftig möchte ich für meine Kunden auch ein CO2/-Feuchte-Messgerät anbieten, das primär zur Qualitätskontrolle dient. Es eignet sich aber auch dazu, es an Freunde, Bekannte, Verwandte zu verleihen, um mehr Bewusstsein für Luftqualität zu schaffen.