« Heizung, Lüftung, Klima  |

Austausch KWL im Passivhaus

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen
  •  hannes93
15.9. - 11.11.2025
13 Antworten | 7 Autoren 13
13
Hallo in die Runde,
war bis jetzt stiller Mitleser und immer wieder erstaunt über die Expertise. 

Jetzt aber zu meinem Thema. Wir wohnen in Oberösterreich, Bezirk Perg, in einem Passivhaus.
Fakten:
 - 2002 gebaut
 - Holzriegelbauweise mit isocell Wärmedämmung
 - beheizte Wohnfläche von 160m²
 - Heizung rein mittels KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]  - aerex BW175 und BM300 
 - zusätzlich eine Solaranlage mit 6m² Panele Richtung Süden
 - laut Energieausweis von 2002 NEZ NEZ [Nutzheiz-Energie-Kennzahl] von 11,5kWh/m²a und HEB 2993kWh/a
 - die Innentemperatur ist grundsätzlich ausreichend, mehr geht immer. ;) 

Ziel: Die Aerex ist inzwischen schon sehr in die Jahre gekommen, der Stromverbrauch steigt jährlich bei gleichbleibender Wärme und soll daher getauscht werden. Die Verrohrung bzw. Art des Heizsystem soll grundsätzlich nicht geändert werden. 

Meine Fragen: 
 - macht ein Wechsel des Gerätes bezüglich Wirkungsgrad einen Sinn?
 - Kann die Raumtemperatur erhöht werden?
 - Soll man die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] von der Warmwassererzeugung trennen?
 - Kann jemand empfehlungen für Installateure bzw. Hersteller abgeben? Bei den Herstellern habe ich momentan Maico, Drexel und Weiss, stiebel eletron gefunden. 

Ich weiß viele Fragen, aber freue mich über jeden Input. 

  •  leitwolf
  •   Gold-Award
17.9.2025  (#1)
Da gibt es einige Dinge zu beleuchten, die die eventuelle Wahl des Neugerätes beeinflussen. Die einfachste Möglichkeit, wäre einfach ein möglichst gleich großes Kombigerät mit möglichst gleicher Funktionalität zu wählen.
Es gibt aber auch die Möglichkeit der Trennung in ein modulares System. Das hat mehrere Vorteile, aber bedeutet auch mehr Aufwand in der Installation und Steuerung.

1
  •  hannes93
3.11.2025  (#2)
Inzwischen bin ich schon einen Schritt weiter. Hatte 3 Installateure zu Besuch, die im Grunde alle eher unterschiedliche Installationen geplant hätten. 
1. Würde die PKOM4 von Pichler ohne großem Schnickschnack einbauen.
2. Will weg von einem Kombigerät, wird eine Luftwärmepumpe mit Außengerät anbieten. Innen dann ein Wärmetauscher inkl. kleinem Puffer und Warmwasserspeicher.
3. Ebenfalls PKOM4 aber zusätzlich ein kleiner Warmwasserspeicher für die Solaranlage im Sommer, da die PKOM4 nur einen 200l Speicher hat. Der Planer hat mir dazu folgende Zeichnung gesendet:

_aktuell/2025110349568.png

Habe leider von allen 3 noch kein Angebot erhalten, daher noch kein Vergleich möglich.
Welche Option würde für euch am schlüssigsten klingen?

1
  •  christoph1703
3.11.2025  (#3)
Option 3 klingt mir zu kompliziert für zu wenig Vorteil. Dann doch lieber PV aufs Dach.

Option 1 scheint mir am sinnvollsten. Aber nachdem @leitwolf davon gesprochen hat, dass eine Auftrennung sinnvoll sein könnte, bin ich gespannt auf die Vorteile der zweiten Option. Von Luftheizungen hab ich generell leider sehr wenig Ahnung.

1


  •  hannes93
3.11.2025  (#4)
PV ist am Dach. Eben auch die thermische Solaranlage mit 6m², die grundsätzlich ja funktioniert.

1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
3.11.2025  (#5)
Gibt es einen Erdwärmetauscher für die Vorwärmung der Außenluft?
Möglich wäre auch:
1.) Lüftungsgerät (nur für Lüftung mit hoher WRG zuständig)
2.) Brauchwasserwärmepumpe mit ca. 2-2,5 kW Heizleistung (ist im Prinzip eine kleine kostengünstige Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Brauchwasser aufheizt)
3.) Aus dem Brauchwasserspeicher die Wärme für die Luftheizung entnehmen (Heizregister in der Zuluft bzw. Nachrüstung von Flächenheizung für Decke Bad oder andere Räume, die es notwendig haben und einfach hydraulisch erreichbar sind.

PKOM4 ermöglicht neben Heizung und WW WW [Warmwasser] auch etwas Kühlung im Sommer, hat 2 kleine unabhängige Wärmepumpen dabei (Heizung und WW WW [Warmwasser] Bereitung gleichzeitig möglich). Heizkreisauskopplung für kleine Flächenheizung möglich.
Nachteil: Heizleistung könnte knapp sein

Beide Varianten fördern mehr Luftvolumenstrom im Luftwärmepumpenbetrieb als die Aerex im reinen Zuluft-Abluft-Betrieb. Bei PKOM4 muss es nach außen DN200 sein, für eine Brauchwasserwärmepumpe DN200 bis 250 (z. B. Austria Email WPA250 ECO).


1
  •  KD2020
  •   Bronze-Award
3.11.2025  (#6)
Hallo Hannes,
du könntest mal bei D&W Anfragen.
Für die Aerex Bestandsanlagen ist ein nachrüstkit entworfen worden bei den die Steuerung, Wärmerückgewinnung, Ventilatoren etc. Demontiert und mit aktueller Hardware erneuert wird, wäre eine Sanierung mit außnahme von den kältekreislauf welcher im bestand bleibt. Hier wurde Abhilfe geschaffen da es seitens Aerex keine Ersatzteile für die mehr gib. Jedoch entspricht das keiner Totalsanierung wie es dir vorschwebt. 

Die Pkom4 ist sicher kein schlechtes Gerät. Jedoch höchst komplex gestaltet. Ob das so ein Langläufer ist frage ich mich.

Deine Option 2 wäre für mich keine denkbare Lösung. Bei einer reinen Zuluftheizung sind kleinste Leistungen gefordert und hohe Kondensationstemperaturen. Am effektivsten ist es wenn man mit den kältekreis direkt die Zuluft erwärmt ohne das Medium Wasser dazwischen. Wenn muss es schon günstig gebaut werden, wie Leitwolf seine Lösung. Eine Split Wärmepumpe wird aus den Takten vermutlich kaum raus kommen. Die abtauungen sind auch deutlich ineffizienter wie bei eine kombigerät. Das wird dir die Betriebskosten vermutlich in die Höhe treiben.




1
  •  hannes93
4.11.2025  (#7)
Danke für die Antowrten. 
Ja es gibt einen Erdwärmetauscher, wie dieser ausgeführt ist kann ich leider nicht sagen. Es kommen 2 Rohre in den Technikraum auf ca. 2m unter der Erde. 

Die Idee von leitwolf gefällt mir auf alle Fälle besser wie Option 2, welche für mich am unpassendsten bzw. aufwändigsten ist. 
Bezüglich Luftvolumenstrom, ist das negativ oder positiv? Mein Verständnis wär: mehr Luft mehr Heizwirkung, ist wahrscheinlich nur begrenzt richtig. 

An KD2020: Ein Umrüstkit von D&W ist momentan keine Option. 
Meinst du mit zu komplex die 3 Klappen und der integrietem Brauchwasserspeicher?

Wie bewertet ihr die Option 3? Ich würde diese ja am schlüssigsten finden. Man kann den "alten" Brauchwasserspeicher für die hohe Warmwassermenge der thermischen Solaranlage im Sommer nehmen. Im Winter braucht es jedoch eine Möglichkeit diesen zu "deaktivieren"

1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
4.11.2025  (#8)
Du kannst ja die Solaranlage in den Brauchwasserwärmepumpenspeicher der WPA450 (nicht WPA250 wie ich irrtümlich geschrieben habe) hydraulisch einbinden. Der Speicherinhalt von 450l ist dann ideal um über mehrere Tage ohne Sonne zukommen. Hydraulisch müsste das über eine Weiche machbar sein. Systemtrennung über Plattentauscher ist dann zusätzlich erforderlich.

Es ist korrekt, was KD2020 geschrieben hat, dass der Umweg über das Heizwasser gegenüber direkter Luftheizung über Kältemittelkondensator einen Temperaturnachteil hat. Daher war mein Vorschlag einige Zonen oder einzelne Räume, die jetzt zu kühl sind, mit einer Flächen-Deckenheizung nachzurüsten.

1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
7.11.2025  (#9)

zitat..
hannes93 schrieb: Die Aerex ist inzwischen schon sehr in die Jahre gekommen, der Stromverbrauch steigt jährlich bei gleichbleibender Wärme und soll daher getauscht werden.

Mich würde ja interessieren, warum das so ist. Sind es die Ventilatoren, oder tatsächlich die Wärmepumpe?

Wenn es nur die Ventilatorlager und ev. das Kältemittel sind, könnte man da auch über eine Reparatur nachdenken?


1
  •  hannes93
10.11.2025  (#10)
Kältemittel muss alle 2 Jahre nachgefüllt werden, Ventilatoren sind auch schon etwas laut und es wurden schon diverse Teile getauscht. Reserveteile sind aber inzwischen schon ziemlich rar. Zustäzlich ist auch die Steuerung aus dem vergangenem Jahrtausend, daher suboptimal in Kombination mit PV, Loxone, etc.

@leitwolf du würdest den Brauchwasserwärmepumpenspeicher zusätzlich zu einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit integrierter Wärmepumpe verbauen?

1
  •  zedi
10.11.2025  (#11)
Hallo habe 2001 auch eine maico aerex kwl Kombigerät in unseren niedrigenergiehaus verbaut. Vor 2 Jahren die gleichen Probleme bekommen.
Habe dann statt Kombigerät eine nilan kwl und für ww eine brauchwasserwärmepumpe eingebaut.
Im Wohnzimmer steht ein Holz pelettskombiofen zur zusätzlichen Beheizung. 
PV wurde ebenfalls aufgebaut. 

1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
11.11.2025  (#12)

zitat..
hannes93 schrieb: leitwolf du würdest den Brauchwasserwärmepumpenspeicher zusätzlich zu einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit integrierter Wärmepumpe verbauen?

Nein, kein Kombigerät, sondern reines Lüftungsgerät.
Natürlich wäre auch ein anderes Kombigerät (Lüftung, Heizung, WW) möglich. Die Heizleistung wird da etwa die gleiche sein, wie bisher.
Ideal wäre ein Gerät, dass Heizen, Kühlen und Entfeuchten und Lüften kann, aber mit Umluft, um etwas hõhere Leistungen einbringen zu können. Gibt es leider nicht vollständig.


1
  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
11.11.2025  (#13)
Interessant wäre noch der Aufbau / Grundriß des Hauses und wie hoch der tägliche Warmwasserverbrauch ist.
Um den Preis des PKOM4 bekommst du wahrscheinlich eine reine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (Zehnder, Maico, Pichler) und eine Multi-Split Klima zum Heizen und hast dann noch niedrigere Betriebskosten und weniger trockene Luft im Winter.
Ich habe kein Passivhaus, heize aber auch problemlos jede Etage mit nur einem Klima-Innengerät.
Ein Bekannter hat eine 2kW Split-Klima im Technikraum, der auf ~27° geheizt wird. Da die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] da längere ungedämmte Spiro-Rohre hat, überträgt sich die Wärme auch gut in die Räume.
Fürs WW WW [Warmwasser] würde ich einen elektronischen DLE nehmen, der nur die Differenz nachheizen muss, wenn die Solarthermie nicht ausreichen sollte. Bei den Waschbecken reicht meist auch ein elektrischer Wasserhahn...

1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Nibe S1156-8 Verdichterfrequenz Begrenzung