« Heizung, Lüftung, Klima  |

Entfeuchten mit KWL "für Arme"

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Benji
  •   Gold-Award
18.8. - 22.8.2025
3 Antworten | 3 Autoren 3
2
5
Wie viele andere hier kämpfe ich mit der Schwüle im Haus, und wie ich die loswerde. Es gibt ja einige Threads zu diesem Thema. Viele "gute" Lösungen sind für mich nciht oder nur mit hohem Aufwand umsetzbar:
  • Split-Klima: ist mir eine zu große Baustelle
  • Entfeuchtungslösung nachrüsten: eigentlich keinen Platz, und natürlich auch große Baustelle
  • normalen Entfeuchter aufstellen: funktioniert zwar bedingt, bringt aber wenig

Was bei mir noch dazukommt: relativ alte KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (D&W X²) mit Enthalpie-WT, aber leider keine Bypassklappe emoji

Wie wir alle wissen ist der EWT im Sommer ein zweischneidiges Schwert: zum Einen hält er zwar die Feuchte brav draußen, aber wenn sie mal im Haus ist, hält er sie auch drinnen...

Beim Analysieren meiner (vielen) Meßwerte habe ich heute etwas entdeckt, was gar nicht mal so schlecht funktioniert: Es git Situationen wo trotz EWT signifikant mehr Feuchte abtransportiert wird, als mit der Zuluft ins Haus kommt. Diese Situation kann man ausnutzen, indem man (entgegen der Intuition) das Luftvolumen weiter erhöht. Das hat nämlich zwei Effekte: durch die geringere Verweildauer der Luft im EWT sinkt zwar die "Kälterückgewinnung" (also die Außenluft wird weniger stark gekühlt) aber gleichzeitig auch die Feuchterückgewinnung, das heisst es wird weniger Feuchtigkeit von der Abluft auf die Zuluft übertragen. Der zweite Effekt kann überwiegen, und die Enthalpie im Haus in Summe sinken.

Beispiel eines Testlaufs heute um die Mittagszeit, mit 180 m³/h:


_aktuell/20250818573236.png
es werden zwar 1.1 g/m³ Feuchtigkeit von der Abluft auf die Zuluft übertragen, trotzdem ist die Feuchtebilanz insofern positiv, als dass 1.4 g/m³ mehr Feuchte abtransportiert als hereingeholt werden. Parallel dazu wird die Enthalpie um 2.8 kJ/kg reduziert.

Die 1.4 g/m³ mögen wenig klingen, aber immerhin sind das bei 180 m³/h 250 Gramm Wasser pro Stunde, und das ist mehr als mein kleiner Entfeuchter schafft...

nicht viel, aber besser als nichts emoji

ich hab dafür jetzt mal ein Regelwerk in meiner Steuerung hinterlegt, und werde beobachten wie oft solche Situationen vorkommen, und ob es wirklich was bringt.

von lewurm, Casemodder

  •  uzi10
18.8.2025  (#1)
Ich hab 3 split nachrüsten lassen und eine Umluftklappe(Ab auf Aussenluft).eingebaut. Jetzt kann ich Mischluft oder trocknen Abluft absaugen und einblasen(das Haus hat eh 1000m3 Luft)

1
  •  gloitom
  •   Gold-Award
19.8.2025  (#2)
Nachdem ich dasselbe Setup habe, lese ich hier mal interessiert mit.
Ich bin gespannt auf die Daten bei sehr heißen Außentemperaturen und größeren Feuchtedifferenzen.
Ich vermute, du wirst die Messwerte noch länger im Auge behalten, oder? 😉

1
  •  Benji
  •   Gold-Award
22.8.2025 13:41  (#3)
Heute war "Milestone" für meine Automatik: die letzten tage nur schwül, dann Regen seit gestern Nachmittag bis heute vormittag => überall (zu) feucht. Dann kam die Sonne raus, alles ist aufgetrockent, und draußen wurde es endlich trockener.

_aktuell/20250822786.png
An der Stelle hat die Automatik reagiert, und die Luftmenge von 80 (niemand zuhause) auf 180 m³/h erhöht. 45 Minuten später:

_aktuell/2025082241416.png
die Erhöhung "simuliert" sozusagen eine Bypass-Klappe, es wird merklich mehr Feuchte (und auch Enthalpie) abtransportiert. Bis der Effekt im Haus spürbar wird, wirds natürlich noch etwas dauern... 


1



Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Aktive Entfeuchtung und KWL - Erfahrungsbericht