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Zwei Sonden: was gilt es zu beachten?

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  •  Till70
16.4. - 23.4.2021
45 Antworten | 9 Autoren 45
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Hallo!

Heute wurde die erste Sonde eingebaut, knapp unter 100 Meter. Erst Ton, dann Sand, dann wieder Ton, größter Teil Sand. Er sagte, Ton bringt nur 35 Watt, Sand 55 Watt, weiterbohren in Ton lohnt nicht, auch wenn es einfacher wäre. Deswegen soll Montag zweite Sonde mit Rest kommen, ca. 40 Meter. Verpresst wird mit Fischer Geosolid 240 hs.

Es soll eine 8 kW Wärmepumpe bedient werden, also eine Gesamtbohrung die weniger als 8 kW bringt.

Sollte bei der Verbindung der beiden Sonden etwas Besonderes beachtet werden?

Die unterschiedlich langen Sonden haben ja einen unterschiedlichen Strömungswiderstand.

  •  cacer
  •   Gold-Award
16.4.2021  (#1)
davon wird doch immer abgeraten 😕
eine 140m bohrung ist besser als 2x 70.

unterschiedliche längen sind kaum abzugleichen und die 40m bohrung hört da auf, wo die leistung anfängt...

du brauchst dann also noch einen schacht und verteiler. mit tichelman geht das garnicht.

und warum soll sand besser als ton sein? ist das bei TB wirklich so?

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
16.4.2021  (#2)
@dyarne Magst Du auch was dazu sagen ?

Fließt Wasser durch die Sandschichten ? Ich hab Ton als besser in Erinnerung.

Die Idee mit 2 Sonden unterschiedlicher Länge würde mich ad hoc aus hydraulischen Gründen nicht begeistern. Zumal die ersten 10m jeder Sonde eh eher für die Katz sind, da kommt kaum Energie rüber. Man kann das so grob mit den Wattzahlen nicht sehen, jeder Meter tiefer bringt mehr Power weil es wärmer im Boden ist.

Wie will die Bohrfirma die Sonden anschließen ?

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  •  cacer
  •   Gold-Award
16.4.2021  (#3)
im endeffekt ist das gelaufen und vermurkst.
da kann man höchstens verlangen, daß kostenlos bis auf gleiche tiefe gebohrt wird, um den schaden zu begrenzen.

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  •  KD2020
16.4.2021  (#4)
Ist es noch möglich in den technikraum mit 3 Leitungen zu fahren? 
Das würde ich einen Schacht aus Kostengründen vorziehen. Es arbeitet sich im technikraum ebenfalls schöner wie in einen Schacht. 40mm Simplex Sonden sollten sich ebenso noch in Serie ausgehen.

Zur Leistungsangaben, 8kW/h kann die Wärmepumpe aber wieviel benötigt das Haus laut EAW? HWB sk * Bezugsfläche 


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
16.4.2021  (#5)

zitat..
Till70 schrieb: Deswegen soll Montag zweite Sonde mit Rest kommen, ca. 40 Meter.

Pfusch!

Frag ihn, wie man das hydraulisch so verbinden soll, dass es auch bei variablen Leistungen der Solepumpe (ich hoffe doch mal stark, dass das im Jahre 2021 eine modulierende WPWP [Wärmepumpe] mit modulierender Solepumpe drankommt) funktioniert. Da kann man sicher eine Steuerung für bauen lassen... die soll er bezahlen (unbekannte Kosten, da Spezialentwicklung) oder einfach die zweite Sonde auf die gleiche Tiefe bohren. Dann kann man das verbinden.

Man könnte zwei Sonden seriell verbinden, aber wirklich sinnvoll ist das nicht und erhöht den Strömungswiderstand deutlich.

Ich würde auf einer zweiten, gleich tiefen Sonde bestehen. Falls er wirklich unterschiedlich bohren will, dann auf jeden Fall auf die Zieltiefe einer Bohrung 10-20 Meter draufschlagen für die Summe. Sprich, statt 1x140 könnte man 2x80 bohren, aber eben nicht 2x70.


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  •  Till70
16.4.2021  (#6)

zitat..
JanRi schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Till70: Deswegen soll Montag zweite Sonde mit Rest kommen, ca. 40 Meter.

Pfusch!

Frag ihn, wie man das hydraulisch so verbinden soll, dass es auch bei variablen Leistungen der Solepumpe (ich hoffe doch mal stark, dass das im Jahre 2021 eine modulierende WPWP [Wärmepumpe] mit modulierender Solepumpe drankommt) funktioniert. Da kann man sicher eine Steuerung für bauen lassen... die soll er bezahlen (unbekannte Kosten, da Spezialentwicklung) oder einfach die zweite Sonde auf die gleiche Tiefe bohren. Dann kann man das verbinden.

Man könnte zwei Sonden seriell verbinden, aber wirklich sinnvoll ist das nicht und erhöht den Strömungswiderstand deutlich.

Ich würde auf einer zweiten, gleich tiefen Sonde bestehen. Falls er wirklich unterschiedlich bohren will, dann auf jeden Fall auf die Zieltiefe einer Bohrung 10-20 Meter draufschlagen für die Summe. Sprich, statt 1x140 könnte man 2x80 bohren, aber eben nicht 2x70.

Wärmepumpe s1155

Warum erhöht seriell den Widerstand und wieviel?

Der Witz beim Bohren ist ja, dass man immer erst hinterher genau weiß, wie der Boden ist und wie weit man muss. Das ist vorher ja nicht exakt planbar.

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  •  Till70
16.4.2021  (#7)

zitat..
KD2020 schrieb: Ist es noch möglich in den technikraum mit 3 Leitungen zu fahren? 
Das würde ich einen Schacht aus Kostengründen vorziehen. Es arbeitet sich im technikraum ebenfalls schöner wie in einen Schacht. 40mm Simplex Sonden sollten sich ebenso noch in Serie ausgehen.

Zur Leistungsangaben, 8kW/h kann die Wärmepumpe aber wieviel benötigt das Haus laut EAW? HWB sk * Bezugsfläche

Nein, nicht möglich.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
16.4.2021  (#8)

zitat..
Till70 schrieb: Warum erhöht seriell den Widerstand und wieviel?

Naja... wenn man 2x100 in Serie schaltet, sind das 400m Rohr (zweimal runter, zweimal hoch). Da könnte man sich auch irgendwann der maximal zulässigen Kreislänge der 1x55 nähern (siehe Installationshandbuch), denn die Anbindeleitungen kommen ja auch dazu.

Wenn man das parallel schaltet, sind es 2x200. Das halb so lange Rohr hat den halben Widerstand, parallel wird es nochmal weniger, weil man ja quasi den doppelten Querschnitt hat.


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  •  Till70
17.4.2021  (#9)

zitat..
JanRi schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Till70: Warum erhöht seriell den Widerstand und wieviel?

Naja... wenn man 2x100 in Serie schaltet, sind das 400m Rohr (zweimal runter, zweimal hoch). Da könnte man sich auch irgendwann der maximal zulässigen Kreislänge der 1x55 nähern (siehe Installationshandbuch), denn die Anbindeleitungen kommen ja auch dazu.

Wenn man das parallel schaltet, sind es 2x200. Das halb so lange Rohr hat den halben Widerstand, parallel wird es nochmal weniger, weil man ja quasi den doppelten Querschnitt hat.

Naja, wenn 100 m nicht reichen und 140 m am Stück wären, wäre der Widerstand auch so hoch wie bei seriell!?

Ein U von Sonde 1 und ein U von Sonde 2 seriell und parallel dazu die anderen seriell.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#10)

zitat..
Till70 schrieb: Naja, wenn 100 m nicht reichen und 140 m am Stück wären, wäre der Widerstand auch so hoch wie bei seriell!?

Nicht ganz.

Eine 140er Sonde kompensiert man NICHT mit 100+40, da die oberen Meter nicht wirklich zum Entzug beitragen. Damit bräuchte man wohl eher 100+60 (oder notfalls 100+50). Damit wäre statt einer geplanten Kreislänge von 280 + Anbindeleitungen nun eine Länge von 320 + Anbindeleitungen + Verbindungsleitungen zwischen den Sonden. Das ist hydraulisch in jedem Fall schlechter.

Das Argument, bei 100 nicht weiterzubohren, halte ich für vorgeschobenen Blödsinn. Auch wenn der Untergrund da unten vielleicht eine Spur schlechter ist, so kommt von da die meiste Wärme.

Hatte er denn überhaupt eine 140er Sonde dabei oder war die von vornherein nur 100m lang?

Unsere 1155 hängt übrigens an 1x99 Metern (Doppel-U mit 32er Rohr) in Sandstein und Tonstein (nicht Sand und Ton, sondern die entsprechenden Gesteine).


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  •  Till70
17.4.2021  (#11)
Ja, so gesehen wird der Widerstand größer.

Für wieviel kW Wärmepumpe ist Eure Sonde?

Ich schau mal, was er noch auf dem Hänger liegen hat, ob da auch mehr als 100 m liegen.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
17.4.2021  (#12)

zitat..
Till70 schrieb: Für wieviel kW Wärmepumpe ist Eure Sonde?

6 KW... das ist eine Nibe F1155-6PC. Unsere Bohrung ist zudem verpfuscht (Verpressungsmaterial falsch angemischt), was die Soletemperaturen vermutlich (beweisen kann man das leider nicht ohne gewaltigen Aufwand) ein Stück absenkt. Die Anlage läuft dennoch sehr effizient (JAZ für das Heizen alleine bei knapp 6) und kam 2021 mit 1701 KWh Strom für Heizen und WW WW [Warmwasser] aus. Das liegt aber vermutlich in erster Linie an der exzellent von Skyme geplanten Senke (FBH mit 29C VL VL [Vorlauf] bei Auslegungstemperatur):

zitat..
Till70 schrieb: Ich schau mal, was er noch auf dem Hänger liegen hat, ob da auch mehr als 100 m liegen.


Die Rohre haben Meterangaben dranzustehen, da kann man das leicht nachschauen. 

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  •  Till70
18.4.2021  (#13)
Hat auf dem Hänger noch 120 Meter liegen.

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  •  KD2020
19.4.2021  (#14)
Ich hab bei 330 Meter (länge Anbindeleitungen unbekannt), Rohrinnendurchmesser 32mm mit den Frostschutz Tyfofix bei 0°, als Beispiel und einen Massenstrom 20Liter/min, 38kPa Druckabfall errechnet.
Dann ist das in Serie meines Erachtens nicht bedenklich. Bis zu 400 Meter in DN40 ist es nicht unüblich das in Serie gearbeitet wird.

Parallel angeschlossen ist es klar das in keinen Betriebpunkt eine Turbolente Ströumung erreicht werden kann was is Serie mit einer Reynoldszahl von über 3000 kein Problem darstellt.

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
19.4.2021  (#15)

zitat..
KD2020 schrieb: Dann ist das in Serie meines Erachtens nicht bedenklich. Bis zu 400 Meter in DN40 ist es nicht unüblich das in Serie gearbeitet wird.

Was soll denn "in Serie" bringen?
Ihr wollt bereits erwärmtes Medium wieder durch die nächste Sonde schicken, oder wie ist das gemeint?
Gruss HDE

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
19.4.2021  (#16)

zitat..
eggerhau schrieb: Ihr wollt bereits erwärmtes Medium wieder durch die nächste Sonde schicken, oder wie ist das gemeint?

Ich glaube, dass das so gemeint ist und aus genau dem Grund würde ich das auch nicht machen.

Vermutlich sind dann nicht nur die oberen 10m der zweiten Sonde nutzlos, sondern noch deutlich mehr.

Wie oben schon gesagt: Beide gleich tief und dann parallel.

Man darf die Meter nicht einfach addieren. Wenn einmal 140 vereinbart war, dann kann er nicht einfach 100+40 bohren. Er muss dann deutlich mehr bohren, wobei unterschiedlich lange Sonden in serieller Verschaltung sicher noch mehr Aufschlag brauchen als die üblichen 10-20m. Falls da noch keine Sonde drin ist, könnte er ja auch 2x80 machen, sonst muss er eben 2x100 machen oder seinerseits dafür gerade stehen, dass die asymmetrische Konfiguration auch vernünftig läuft.


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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
19.4.2021  (#17)
Wenn Dir nicht gefällt was das Bohrunternehmen vorschlägt klingt das schon nach einem Fall für einen Gutachter. Ich würde auf gar keinen Fall schnell die Rechnung bezahlen, sondern in Ruhe nächste Schritte überlegen. Wenn die Rechnung erst bezahlt ist, wird es aus Erfahrung meist schwieriger, oftmals dauert es ewig bis Dinge in Ordnung gebracht werden (man hat ja soviel zu tun) oder der Kunde wird ignoriert in der Hoffnung dass er keine rechtlichen Schritte einleitet).

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.4.2021  (#18)

zitat..
Till70 schrieb: Er sagte, Ton bringt nur 35 Watt, Sand 55 Watt, weiterbohren in Ton lohnt nicht, auch wenn es einfacher wäre.

zitat..
Brombaer schrieb: @dyarne Magst Du auch was dazu sagen ?
Fließt Wasser durch die Sandschichten ? Ich hab Ton als besser in Erinnerung.

du hast vollkommen recht. die physik unterscheidet nicht ob die sole im RC-rohr horizontal, vertikal oder schräg fließt...

die bodenklassen für den entzug sind bei flachen und tiefen quellen ähnlich, bloß der fels fällt bei den flachen quellen raus weil der zu mühsam zu erschließen wäre ... emoji

so sieht das in nach VDI4640 aus, SIA (Schweiz) und ÖWAV (A) haben ganz ähnliche werte ...


2021/20210420387631.jpg

zitat..
eggerhau schrieb: Was soll denn "in Serie" bringen?

es geht um die hydraulische anbindung.

nach VDI4640 soll hydraulisch auf turbulente strömung ausgelegt werden. das ist eine soll-bestimmung weil bei einer sonde bohrmeter und rohrhydraulik nicht völlig entzerrt werden können wie bsplw beim RGK RGK [Ringgrabenkollektor] der das als festes designmerkmal hat.

wenn keine auslegung auf turbulente strömung erzielt werden kann ist ein abschlag auf den entzug von ~20% anzusetzen und entsprechend tiefer zu bohren...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.4.2021  (#19)

zitat..
eggerhau schrieb: Ihr wollt bereits erwärmtes Medium wieder durch die nächste Sonde schicken, oder wie ist das gemeint?

in einer sonde hat man im oberen bereich einen thermischen transfer warm->kalt der unvermeidbar ist, weil dort die maximale spreizung direkt zwischen den verpreßten rohren anliegt. in der Schweiz wird dazu an der dämmung der obersten meter einer sonde geforscht.

daher werden sonden mit minmalen spreizungen von höchstens 3K betrieben um den kurzschluß zu begrenzen. lineare kollektoren können dagegen mit 5-6K spreizung effizienter betrieben werden. der pumpenstrom sinkt ja exponentiell mit steigender spreizung (= sinkendem volumenstrom).



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  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.4.2021  (#20)

zitat..
Till70 schrieb: Heute wurde die erste Sonde eingebaut, knapp unter 100 Meter...
...Deswegen soll Montag zweite Sonde mit Rest kommen, ca. 40 Meter...

das ist eine sehr unglückliche kombination.

so extrem unterschiedliche längen kann man nur durch massives drosseln abgleichen (die kürzere sonde hat die höhere strömungsgeschwindigkeit UND den kürzeren weg), und drosseln heißt eben ... drosseln.

vielleicht bekommst du einen sonderpreis für eine zweite 100-er bohrung?

ansonsten könnte man die zweite bohrung auf 50m ausführen lassen und deren beide kreise seriell verschalten.

dann hättets du insgesamt 3 x 200m hydraulik und müßtest nicht eindrosseln. wichtig wäre die anbindungen zu den bohrungen nach Tichelmann gleichlang auszuführen und einzeln absperrbar wie es die VDI vorgibt...


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.4.2021  (#21)

zitat..
KD2020 schrieb: Parallel angeschlossen ist es klar das in keinen Betriebpunkt eine Turbolente Ströumung erreicht werden kann was is Serie mit einer Reynoldszahl von über 3000 kein Problem darstellt.

da hast du recht...

wenn man je einen 100-er und einen 40-er kreis seriell anschließt sollte man zuerst von der kalten seite aus in die seichte bohrung fahren und dann in die tiefe.

2 x 300m Da32 paßt hydraulisch perfekt zu einer modulierenden 1-8kw wp.
bei vollast liegt dann auch turbulente strömung an...

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