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Luftfeuchtigkeit & Wohnraumlüftung im Passivhaus

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  •  benscho
22.3. - 24.3.2021
21 Antworten | 8 Autoren 21
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Hallo ihr Lieben,

ich hätte gerne einen Rat!
Wir leben seit 2 Jahren in unserem neugebauten Passivhaus mit Wohnraumlüftung.
Nachdem wir nun den zweiten Winter hinter uns haben, wollen wir endlich das Thema Luftfeuchtigkeit ernsthaft angehen und dauerhaft lösen.

Im gesamten Haus liegt die Luftfeuchtigkeit im Winter zwischen 25-30%, und das obwohl die Wohnraumlüfung auf Stufe 1 von 3 läuft. Für unser Schlafzimmer haben wir wir uns letzten Winter kurzfristig (Impulshandlung) für einen Luftbefeuchter (Beneco S250 um 150 Euro) entschieden. Der Energieverbrauch, die Lautstärke des Gerät und die Wartungsintervalle sind jedoch absurd. Wir wollen für den nächsten Winter eine bessere Lösung haben.

Habt ihr Erfahrungen mit guten Geräten? Wie habt ihr das Problem bei euch gelöst? Gibt es effiziente und gute Geräte, die wir uns anschauen sollten?
Für eine gute Lösung sind wir bereit bis zu 700 Euro auszugeben - ich denke da sollte ja was besseres machbar sein.

Danke euch für die Beiträge!

  •  alpenzell
  •   Gold-Award
22.3.2021  (#1)
Habt ihr ein "echtes" Passivhaus und heizt über die Lüftung?
oder anders: Wie wird geheizt?
Welche KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] habt ihr? Habt ihr einen Enthalpietauscher?
Wieviele Personen? Wird viel gekocht?
Du sprichst von der prozentualen Luftfeuchte, bei welcher Temperatur?
Wer hat die Lüftung geplant?

Fragen über Fragen. @leitwolf gibt sicher noch fachlichen Rat, dafür braucht es aber mehr Infos.

Bei uns war das Thema Luftfeuchte von Anfang an Planungsthema. Im Prinzip sind es dann zwei Punkte: Enthalpietauscher in Kombination mit CO2 Steuerung. Wir sind jetzt am Ende der Heizsaison bei 36% rel. LF (23°C)

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  •  benscho
22.3.2021  (#2)
Wir haben ein Stiebel Eltron LWZ 504 (integrierte KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]) - ohne Enthalpietauscher (aufrüstbar? Kosten?).
Ja, es ist ein echtes Passivhaus.
Wir sind 2 Erwachsene+1 Baby. Es wir jeden Tag gekocht (unseren Herdabzug von Bora verwenden wir bewusst nicht mehr). 30% prozentuale Luftfeuchte haben wir im Winter bei ca. 22,5 Grad Raumtemperatur. Geplant wurde die Lüftung von einem Haustechnikplaner - inwiefern die Luftfeuchte für ihn Thema waren ist für mich rückwirkend nicht mehr nachvollziehbar.

Danke schonmal für die Nachfragen! :)

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  •  benscho
22.3.2021  (#3)
Aha, gerade gesehen, dass es für mein Stiebel Eltrongerät einen Enthalpietauscher gibt. Kosten ca. 1.000 Euro. Zahlt sich sowas aus? Ist so etwas wartungsintensiv? 

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
22.3.2021  (#4)
Aus meiner Sicht zahlt sich ein Enthalpietauscher absolut aus. Pack hier mal einen Link rein, von dem Tauscher, den du gefunden hast.
Leider ist der Einsatz nicht zwingend problemlos. Es gibt immer mal wieder Probleme mit Kunsstoffgerüchen durch die Enthalpietauscher (auch bei mir). Das vergeht aber mit der Zeit und soll auch weniger geworden sein.
Und wenn die Anlage richtig geplant wurde, würde ich den Planer direkt angehen und nachfragen.

https://filter-caps.de/LWZ-303-403-304-404-Enthalpiewaermetauscher
Wenn ihr im Sommer schön die Türen zulasst, verhindert er auch zu hohe Luftfeuchtigkeiten, das ist nämlich auch ein Thema.


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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
22.3.2021  (#5)
Meinst Du mit Bora Herdabzug eine Entlüftung nach außen ?

Falls Ja, würde ich vorschlagen diese auf Umluft umzubauen, dann lässt es sich weiterhin mit guter Sicht kochen 👍und die nutzlose Verrohrung zurückhaben und das Loch in der Außenwand fachgerecht verschließen, so dass es luftdicht ist.

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  •  benscho
22.3.2021  (#6)
Hallo Alpenzell!

Habe genau diesen Enthalpietauscher gefunden, den du auch gepostet hast!
Werde mal den Haustechnikplaner fragen, was er dazu sagt. Danke mal für diesen Tipp!

Abseits dieser Lösung... kann ein Luftverdamfpfer (wie zB. ein Venta Luftwäscher ~350 Euro) eine punktuelle Lösung sein, oder ist einfach jedes Luftbefeuchtungs-Gerät eher eine Energievernichtungsmaschine (im Passivhaus ja besonders absurd), da die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] die befeuchtete Luft wieder nach draußen trägt? Ich mein, da gibts ja auch Unterschiede (Luftverdamfper mit 8W Leistungsaufnahme und welche mit 285W)

Denn uns stört die trockene Luft untertags im Haus ja nicht wirklich... aber im Schlafzimmer in der Nacht wäre feuchtere Luft schon ganz fein und wohl gesünder...

Tendiere aber mittlerweile eh auch zu einem Enthalpietauscher, je nachdem was der Planer dazu sagt.

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  •  benscho
22.3.2021  (#7)
@Brombaer - unser Bora ist sowieso Umluft... 
Merke gerade, ist wohl ein Denkfehler das Ding nicht abziehen zu lassen, wenn die Luft ohnehin nicht nach draussen transportiert wird... 🤪

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  •  Supapeda
  •   Silber-Award
23.3.2021  (#8)
Wir haben uns im Winter testweise einen Luftbefeuchter gekauft und dadurch die relative Luftfeuchte im Schlafzimmer und auch in den andereren Räumen wesentlich verbessert. 
Da wir nach dem Test wussten, dass die geringe Luftfeuchte (gemessen 28-35%) für die Beschwerden ausschlaggebend war, habe ich den Taschenrechner angeworfen.
In unserem Fall kostete ein Enthalpietauscher ca. so viel, wie 10 Jahre Stromverbrauch des Luftbefeuchters, plus zweimal Gerätetausch/defekt. 
(10 Jahre lang 5 Monate x 24h x 120W   +  2x100€)
Dann fallen dazu noch die nervigen Arbeiten an wie: Wasser nachfüllen, das Gerät reinigen und unter Tags das Gerät zwischen den Räumen hin und her tragen.
Für uns war die Entscheidung dann klar und es geht uns jetzt viel besser, mit dem Enthalpietauscher. Auch dem Parkett und anderen Einbauten hat man die niedrige Luftfeuchte leider schon angesehen. Einige Räume sind noch nicht bewohnt bzw nicht viel benutzt. Dort wäre sonst kein Feuchtigkeitseintrag, diese Räume sind nun auch stabil bei >40% rel. Luftfeuchte.

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  •  seebser
23.3.2021  (#9)
Alle Geräte die Wasser verdampfen benötigen Energie, die kann entweder direkt elektrisch verbraucht werden (Gerät mit hoher Anschlussleistung), oder aus der Raumluft entzogen werden, und muss dort dann ergänzt werden. Bei den Kanaleinbaugeräten gibt es auch die Möglichkeit sie an ein Wasserführendes Heizsystem anzuschließen. Aber die verbrauchte Energiemenge um 1 KG Wasser zu verdampfen bleibt immer gleich!

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#10)
Beim Thema Luftbefeuchter nicht die Hygiene außer Acht lassen, die Dinger können zur Keimschleuder mutieren.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#11)
Venta-Luftwäscher sind tolle Geräte und bei richtiger Handhabung hygienisch einwandfrei, aber wie Du selber schon vermutet hast: Du kannst damit nur punktuell (= in 1 Raum) das Problem lindern, aber nicht lösen. Lösen kannst Du es nur, indem Du ...
A) verhinderst, dass die vorhandene Feuchte weggelüftet wird = Umstieg auf Enthalpie-WT oder
B) im großen Stil direkt über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Feuchtigkeit zuführst.

Die energiesparendere und vermutlich auch in der Anschaffung günstigere Lösung ist A):  Umstieg auf einen Enthalpie-WT. Wenn Du im Sommer auch die Feuchtigkeit reduzieren können möchtest, dann B): Da gibt es Geräte, die be- als auch entfeuchten können. Mir ist es bis dato mit meiner Zehnder Q350 nicht gelungen, im Sommerbetrieb durch den Enthalpie-WT eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Haus zu verhindern. 

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#12)
Optimale Schritte:
- Luftmenge passend zur Anzahl Bewohner einregeln. In den meisten Häusern wird die Feuchtigkeit sinnlos rausgelüftet.  Bei Abwesenheit auf Feuchtigkeitsschutz gehen. Ansonsten regeln über CO2.
- Enthalpietauscher Übergangszeit/Winter
- reicht es immer noch nicht:
  - Mehr Pflanzen in die Wohnung
  - sporadisch Wäsche im Haus trocknen lassen
  - öfter kochen
  - öfter duschen

und wenn das immer noch nicht reicht kann man sich über Befeuchtung Gedanken machen.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#13)
Irgendwie wird @benscho da aber einen Zielkonflikt haben, bzw. ich hab die Thematik Heizen über Lüftung nicht verstanden.
Wenn man nach CO2 steuert wird wahrscheinlich zu wenig Heizleistung eingebracht, bzw. die Zulufttemperatur müsste steigen.
Wie machst du das z.B. im Schlafzimmer? Da brauchst du ja den höchsten Luftwechsel, aber man wills ja nicht zwingend warm da drin??? 
Ist es möglich hier Heizun und Lüftung zu trennen? Ich meine, dass z.B. das Schlafzimmer nur Frischluft erhält aber keine Wärme? Wie denkt sich das der Planer?
Dann einfach das Fenster aufzumachen ist eben kontraproduktiv, weils Luftfeuchte kostet.

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#14)
Argh, den Teil hab ich wieder vergessen. 😭

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#15)
Wenn mich nicht alles täuscht, ist die LWZ 504 KEINE Luftheizung, sondern eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit integrierter Lüftung, die ihre Wärme aus der Abluft und der Außenluft zieht. Geheizt wird wassergeführt. Oder erinnere ich mich da falsch an das Ding?


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  •  benscho
23.3.2021  (#16)
@JanRi hat recht! Es ist keine Luftheizung sondern ein Kombigerät. Heizung und Kühlung (über Boden und Decke), Lüftung und Warmwasser in einem Gerät.

Danke schonmal für alle eure wertvollen Inputs! Mit zuviel Luftfeuchtigkeit im Sommer hatten wir bislang eigentlich kein Problem. Werde mit unserem Haustechnikplaner den Enthalpietauscher und punktuelle Alternativen besprechen...!

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#17)
wieviel m3 Luft schaufelt die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] pro Stunde und wie viele Personen leben im Haus ?

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#18)

zitat..
alpenzell schrieb: Habt ihr ein "echtes" Passivhaus und heizt über die Lüftung?

zitat..
benscho schrieb: Ja, es ist ein echtes Passivhaus.

🧐
wird schon, über eine Flächenheizung ist es sowieso besser

zitat..
JanRi schrieb: Wenn mich nicht alles täuscht, ist die LWZ 504 KEINE Luftheizung, sondern eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit integrierter Lüftung, die ihre Wärme aus der Abluft und der Außenluft zieht. Geheizt wird wassergeführt.

wie immer gut aufgepasst


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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
23.3.2021  (#19)
das mit der zu hohen Luftfeuchtigkeit wird "problematisch", wenn man im Sommer kühlt. Da sind die hier häufig vertretenen EWP`s mit passiver Kühlung im Vorteil.

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  •  isitreal
  •   Bronze-Award
23.3.2021  (#20)

zitat..
Brombaer schrieb: Optimale Schritte:
- Luftmenge passend zur Anzahl Bewohner einregeln. In den meisten Häusern wird die Feuchtigkeit sinnlos rausgelüftet.  Bei Abwesenheit auf Feuchtigkeitsschutz gehen. Ansonsten regeln über CO2.
- Enthalpietauscher Übergangszeit/Winter
- reicht es immer noch nicht:
  - Mehr Pflanzen in die Wohnung
  - sporadisch Wäsche im Haus trocknen lassen
  - öfter kochen
  - öfter duschen

und wenn das immer noch nicht reicht kann man sich über Befeuchtung Gedanken machen.

Ist das nicht völlig absurd? Ich mein, ja bringt vielleicht was, aber öfter kochen, öfter duschen damit die Luftfeuchtigkeit im Haus in der Nacht passt, wtf?! Manchmal beneide ich die Passivhäusler samt KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nicht und hoffe das die große Mehrheit sich mit sowas nicht herumschlagen muss...


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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
24.3.2021  (#21)
Das sind ja erst die nachrangigen Schritte. Die größten Erfolge haben die ersten Maßnahmen,

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