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Kosteneinschätzung Komplettsanierung 1960 (2 Etagen+keller+dachausbau)

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  •  Baum20
10.10. - 12.10.2020
8 Antworten | 6 Autoren 8
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Guten Abend

Ich wollte Fragen mit wieviel Geld ich in etwa rechnen muss bei meinem Vorhaben und ob dies noch in Relation zu einem Neubau steht? 

Mein Vorhaben:

Ein Massivhaus aus den 1960er mit 110m2 Grundfläche mit Keller, 2 Stockwerken und Dachboden komplett zu renovieren/sanieren. Das Haus hat meiner Meinung nach keine großen Schäden. Es ist halt einfach alt und hat kleine Räume. Geplant wäre "Alles bis auf die Mauern" zu erneuern und selbst da vereinzelt welche zu entfernen. Also neue (Fußboden) Heizung, Rohre, Elektrik, Fassade, Maler, Möbel und sonstige Dinge die noch zu erledigen sind. Zusätzlich wäre ein Dachbodenausbau und ein beheizter Wintergarten geplant. Von der Qualität der Möbel und Einrichtungen würde ich Mittelklasse bevorzugen. Es sollte sehr modern aber preiswert sein. Der Keller sollte hauptsächlich als Lagerraum genutzt werden und wenn dann nur günstig und teilweise möbliert ausfallen.  

Bezüglich Eigenleistung könnte ich mir maximal so Dinge wie Fußboden entfernen, ausmalen oder Möbel zusammenbauen, vorstellen.

Ich weiß, es ist nicht sehr viel Information, aber könnt ihr mir da eine ganz grobe Einschätzung geben, oder ist das eine komplette Kostenfalle und übersteigt die Kosten eines Neubaus?

  •  Sparfratz
  •   Bronze-Award
10.10.2020  (#1)
Kann man einfach nicht sagen ohne das Haus zu kennen. Altbauten sind halt immer "gefährlich" , besonders wenn man sich nicht auskennt.

Preislich kommts dir nicht billiger als ein Neubau vermutlich. Vorteil ist bei sowas halt oft die Lage, der bereits fertig angelegte Grund etc. Nachteil va punkto Kosten ist der Rückbau, der va wenn man ihn nicht selber macht und halt einfach das Risiko gewisser Überraschungen die so ein Haus bergen kann. 

Wir haben das gemacht .... allerdings wirklich bis auf 2 Aussenwände und den Keller alles abgerissen und neu aufgebaut. Hat sich gelohnt, wegen der Lage und weil wir viel selbst machen konnten. Dennoch wären wir nicht teurer gewesen bei einem kompletten Neubau. 

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  •  BAULEItEr
11.10.2020  (#2)
Ob ein Umbau die Kosten eines Neubaues übersteigen wird, kann man mit diesen Imformationen nicht sagen.
Also ab zum Planer einmal Umbau und einmal Neubauplan, dann Anbote einholen.

Ein paar Anregungen contra Umbau.

gewünschte Raumhöhen meist nicht erzielbar.
Dämmung unter Fundamentplatte nicht vorhanden.
Dachstuhl für Ausbau meist nicht geeignet.(Statisch)
Raumprogramm nur eingeschränkt umsetzbar.
Instalationsebene meist nicht ausreichend vorhanden.
selbst wenn das Haus für viel Geld und mit viel liebe umgebaut wird,bleibt es trotzdem ein altes Haus.


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  •  Christi4n
11.10.2020  (#3)
Wenn ich daran denke wieviel Stunden in die Sanierungsprojekte bei uns im Umfeld reinfließen (großteils selbst + Helfer) kann ich mir nicht vorstellen, dass bei denen ein komplett vergebener Umbau günstiger als ein Neubau gewesen wäre. 
Lässt sich pauschal mit den Infos natürlich nicht auf dein Vorhaben umlegen, aber ohne viel Eigenleistung sollte man sich das sehr gut überlegen denn es kommen immer Sachen zum Vorschein mit denen keiner gerechnet hat. Die von Bauleiter genannten Kompromisse kommen noch obendrein hinzu.

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  •  viermax
  •   Bronze-Award
11.10.2020  (#4)
Wenn das Vorhaben in Niederösterreich ist, kannst du zumindest ein "Althaussanierungsdarlehen" (einkommensunabhängig) in Anspruch nehmen. Damit kannst du einiges an "geschenktem Geld" lukrieren. Je mehr du den HWB (Energieausweis vorher/nachher) senkst und je mehr du ökologisch umbaust, desto mehr Punkte und somit Förderung bekommst du und so ist da einiges an nicht rückzahlbarer Förderung möglich. 

nur als Beispiel, bei meinem Projekt sank der HWB von ca 285 auf knapp 60 und es wurden ausschließlich ökologische Baustoffe verwendet. Zusätzlich PV und Brauchwasser WP WP [Wärmepumpe]
Ergebnis: Darlehen knapp €90k und davon über €30k geschenkt, vom Land auf 10 Jahre in halbjährlichen Tranchen rückerstattet. 

Natürlich ist eine Kernsanierung aufwändig, der Baumeister sagt da gerne einmal "räumen wir es weg". Aber dir muss klar sein, dass du dann nach der aktuellen Bauordnung mit all den Einschränkungen (Abstände, Höhen usw) bauen musst. Das konnte ich mit der Sanierung vermeiden. 
So eine Sanierung ist natürlich immer ein Kompromiss (vor allem, was Raumhöhen betrifft). Aber auch bei einem Neubauprojekt wirst du früher oder später finden, dass dieses und jenes doch anders besser gewesen wäre. 
Ich würde jederzeit wieder sanieren. Meine persönliche Meinung ist auch, dass so ein sanierter (Alt)Bau jedenfalls mehr Flair hat, als diese Standard Walmdachhäuser, die da aktuell aus der Erde wachsen und mehr oder weniger alle gleich ausschauen. 
Geschmäcker sind natürlich verschieden. Viel Glück.

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  •  taliesin
11.10.2020  (#5)
Dinge, die für eine Sanierung sprechen:

1. die Lage ist für einen Neubau manchmal nicht machbar (Zentrumsnähe, verkehrsberuhigt, ...)
2. meist ökologischer als ein Neubau
3. der Grundpreis ist in manchen Fällen deutlich niedriger als bei einem unbebauten Grund
4. die zukünftige Verbausituation ist oft besser einschätzbar als in einem Neubaugebiet oder auf der grünen Wiese
5. wenn die Sanierung stückweise machbar ist, kann man die parallelen Mietkosten weitgehend vermeiden, wenn man 'auf der Baustelle' wohnen mag. Bei den aktuellen Kreditzinsen vermutlich weniger interessant.

... und dagegen:
1. gutes Know-How nötig beim Kauf, um die kritischen Probleme zu erkennen
2. ... trotzdem ein gewisses Risiko (meist undokumentierter Bau)
3. die Raumeinteilung ist oft nur eingeschränkt änderbar
4. ev. die Dachstatik, wobei die auch nachbesserbar sein kann ohne das Dach abzutragen.
5. die Schalldämmung (innen) ist oft schlecht und kaum änderbar.

Wenn man alles vergeben will, wird man bei den Kosten beim Neubau vermutlich günstiger dran sein. Wenn man vieles selbst macht, kann das durchaus einen erheblichen Stundenlohn ergeben.

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  •  Sparfratz
  •   Bronze-Award
11.10.2020  (#6)

zitat..

So eine Sanierung ist natürlich immer ein Kompromiss (vor allem, was Raumhöhen betrifft). Aber auch bei einem Neubauprojekt wirst du früher oder später finden, dass dieses und jenes doch anders besser gewesen wäre. 
Ich würde jederzeit wieder sanieren. Meine persönliche Meinung ist auch, dass so ein sanierter (Alt)Bau jedenfalls mehr Flair hat, als diese Standard Walmdachhäuser, die da aktuell aus der Erde wachsen und mehr oder weniger alle gleich ausschauen. 
Geschmäcker sind natürlich verschieden. Viel Glück.

Punkto Förderungen zählt es auch als Sanierung wenn man alles wegreisst und komplett neue Räume macht, solang nur irgendwas noch stehen bleibt. Zumindest in OÖ. Wir haben die Sanierungsförderung ganz offiziell bekommen und eigentlich ist es ein Neubau bis auf den Keller halt. Hätten auch Förderung für Abriss und Neubau bekommen, war aber weniger attraktiv. 




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  •  Baum20
11.10.2020  (#7)

zitat..
Sparfratz schrieb:

Punkto Förderungen zählt es auch als Sanierung wenn man alles wegreisst und komplett neue Räume macht, solang nur irgendwas noch stehen bleibt. Zumindest in OÖ. Wir haben die Sanierungsförderung ganz offiziell bekommen und eigentlich ist es ein Neubau bis auf den Keller halt. Hätten auch Förderung für Abriss und Neubau bekommen, war aber weniger attraktiv.

Mit wieviel Förderungen kann man da in etwa rechnen?

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  •  Sparfratz
  •   Bronze-Award
12.10.2020  (#8)
Kann man so nicht sagen, weil es so viele Varianten gibt. Und es hängt dann nochdazu davon ab was man genau macht. Und die Sanierungsförderungen sind in jedem Bundesland komplett unterschiedlich.

Am Besten fand ich den Sanierungsscheck. Da haben wir 6000Euro bekommen für die Dämmung und die Fenster. 

Die Sanierungsförderung in OÖ gibts dann zB als Einmalzuschuss oder als Zuschuss zu nem günstigen Kredit übers Land. Aber wie viel % Zuschuss und auf wie viele Jahre hängt dann vom jeweiligen Projekt ab. Da gibt es aber eine kostenlose Beratung übers Land, da kommt auch jemand vorbei. 

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