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Planung RGK Neubau

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  •  fruetschi
2.2. - 5.2.2020
12 Antworten | 7 Autoren 12
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Hallo,

wir beginnen bald mit dem Bau unseres EFHs und wir haben uns für die Errichtung eines RGK RGK [Ringgrabenkollektor] entschieden.

Einige Daten zum Projekt:
- 168m2 Wohnnutzfläche
- 50er Ziegel
- Keller, keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], FBH
- Grundstück 1038m2, Hanglage, Bodenbeschaffenheit: sandiger Lehm
- Wurfsteinmauer im oberen Bereich, sodass auf Terrassenebene eine ebene Fläche entsteht

Eine vorläufige Heizlastberechnung von einem Installateur hat ca. 9kW ergeben.

Ich habe mir bereits einen Grabenverlauf überlegt, würde aber gerne noch andere Meinungen vor allem auch über Grabenbreite/tiefe hören.
https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=tg2JHHNulJA1OyBo1yjM

Das Grabentool berechnet mit eine Länge von 76m, beim Trenchplanner hab ich jetzt knapp 99m und es passt gerade so. Woher kommt die Diskrepanz?

LG
fruetschi

  •  rabaum
  •   Gold-Award
2.2.2020  (#1)

zitat..
fruetschi schrieb: Eine vorläufige Heizlastberechnung von einem Installateur hat ca. 9kW ergeben.

Bevor hier konkret geplant wird, würde ich das mal massiv in Frage stellen.


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  •  fruetschi
2.2.2020  (#2)
Eigentlich sind sogar zwei unterschiedliche Installateure unabhängig voneinander auf einen ähnlichen Wert gekommen.
Gibt es Nachteile, wenn der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] überdimensioniert ist (abgesehen von höheren Kosten)?

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  •  MalcolmX
2.2.2020  (#3)
Ich glaub das Problem ist eher die überdimensionierte Wärmepumpe die weniger weit runtertakten kann bzgl. Heizleistung als zB die KNV Fxx55, die ja auch immerhin 7.5kW Maximum bringt.
Diese Wärmepumpe reicht vermutlich tatsächlich locker aus, wenn man solare Gewinne usw berücksichtigt und die Tatsache, dass Lüftungsverluste im Energieausweis doch meistens überbewertet werden.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
2.2.2020  (#4)
Verrate doch etwas mehr zu deinem Baukörper. EG+OG oder Bungalow? Keller wie groß? Dachaufbau? Ist es vielleicht ein Wohnkeller und die 168 m² beziehen diesen mit ein?

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  •  fruetschi
2.2.2020  (#5)
EG ca 95m2, OG ca. 73m2. Massive Decke über OG, drüber Walmdach. Der Teil im EG, der nicht vom OG Dach abgedeckt wird, ist ein Flachdach (im Trenchplanner Plan der linke, kleinere der beiden Hausteile).
Der Keller hat ca 100m2 Nutzfläche, wovon ca 70 mit FBH FBH [Fußbodenheizung] ausgestattet werden sollen. Die Räume sind jedoch nicht als volle Wohnräume zu rechnen. Dort sollen später evtl. mal Gästezimmer, Wellnessraum etc. untergebracht werden. Diese werden wohl die meiste Zeit recht moderat beheizt werden. 

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
2.2.2020  (#6)

zitat..
rabaum schrieb: Bevor hier konkret geplant wird, würde ich das mal massiv in Frage stellen.

Du stellst doch nicht etwa die Vorgehensweise "haben wir schon immer so gemacht" in Frage? emoji

Er hat grob auf den Plan geschaut, dann hat er Daumen x Fensterkreuz gerechnet, noch ein bisschen gewürfelt und dann kam 9 KW raus... oh Wunder, passt genau zu dem Gerät, was er üblicherweise verkauft.


zitat..
fruetschi schrieb: - 168m2 Wohnnutzfläche
- 50er Ziegel
- Keller, keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], FBH


"keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]" ist schlecht... bist du dir da sicher? Das kostet dich viel Komfort und Heizenergie. 

Mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] würde so ein Haus vermutlich so bei 4,5-5 KW landen. Ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wird es mehr, aber bestimmt auch keine 9 KW.




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  •  JanRi
  •   Gold-Award
2.2.2020  (#7)

zitat..
fruetschi schrieb: Diese werden wohl die meiste Zeit recht moderat beheizt werden. 

 Das ist, wenn man es richtig und schimmelsicher machen will, eine ziemliche Herausforderung.

Wenn du den Keller als normal zu beheizende Fläche planst, dann wundern mich die 9 KW nicht wirklich, denn dann wird da nicht von "moderat heizen" ausgegangen, sondern von normalen Heizen wie in der Wohnung.

Mach bitte nicht den Fehler, zu glauben, dass du bei einem Haus, dessen Keller auf "normal beheizen" geplant ist, einfach im Keller" moderat" heizen kannst, indem du die FBH FBH [Fußbodenheizung] da runter drehst. Dann wird es im Keller zwar kälter, aber im EG auch, weil in dem Fall keine Dämmung dazwischen eingeplant ist. Dann musst du die WP WP [Wärmepumpe] im VL VL [Vorlauf] deutlich höher stellen, damit das EG wieder warm wird und dann wirst du merken, dass du nicht wirklich sparst.

Sinnvoller ist es, das von Beginn an so zu planen, dass man es wirklich moderat beheizen kann, ohne dass das dem Rest schadet. Als potentieller Wohnraum muss es luftdicht gebaut sein, also muss es dann auch gelüftet werden. Das gilt vor allem dann, wenn es kälter ist als der Rest, denn dann hast du das Risiko, dass warmfeuchte Wohnraumluft im kühleren, aber luftdichten Keller schnell Schimmel erzeugt. Da du vermutlich nicht mehrfach am Tag den Keller lüften willst, würde ich zumindest da eine mechanische Lüftung vorsehen.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
2.2.2020  (#8)

zitat..
JanRi schrieb: Du stellst doch nicht etwa die Vorgehensweise "haben wir schon immer so gemacht" in Frage?

Niemals würde ich die von Gottes Gnaden legitimierten Schätzinstitute in Frage stellen. emoji

@fruetschi dann habt ihr mal einen ziemlich kompakten Baukörper mit sagen wir 220 m² beheizter Fläche. Selbst wenn du den Keller normal auf 20 °C heizt wirst du niemals 9 kW als Heizlast sehen. 

Wir haben bei 50er Ziegel, 180 m² beheizter Fläche alles auf einer Ebene (Flachdach, länglicher Baukörper, ungünstiges A/V Verhältnis) dafür KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] um die 6 kW Heizlast laut EA EA [Energieausweis].


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  •  fruetschi
2.2.2020  (#9)
OK, verstanden. Es werden keine 9kW sein, hätt ich vom Bauchgefühl her auch gesagt. Verstehe auch die anderen Einwände bzgl. moderat heizen, aber ich würde gerne eher zum Thema zurückkehren.
Ich denke ich werde den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] auf ca. 9kW auslegen, da ich ihn auch zum kühlen verwenden will und mehr erschlossene Fläche auch dafür besser sind. Ob ich eine "große" Wärmepumpe verwende, muss ich noch überlegen, aber dafür ist noch etwas mehr Zeit, als für das Anlegen des RGK RGK [Ringgrabenkollektor].
Kann mir also jemand bitte hierzu noch Input liefern:

zitat..
fruetschi schrieb: Ich habe mir bereits einen Grabenverlauf überlegt, würde aber gerne noch andere Meinungen vor allem auch über Grabenbreite/tiefe hören.



zitat..
fruetschi schrieb: Das Grabentool berechnet mit eine Länge von 76m, beim Trenchplanner hab ich jetzt knapp 99m und es passt gerade so. Woher kommt die Diskrepanz?

 


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  •  Gerhard52
3.2.2020  (#10)
Wir haben ca. ~180m²++ Wohnnutzfläche und brauchen mit 0,7x Fenster (uw Wert) und 50er Ziegel 0,16 unverputzt... ca. 6,7kw laut EAW mit Warmwasser.  Keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Kein Keller

Dein wahrer Wert wird bei 168m² + Keller vermutlich irgendwo dort liegen wo mein "worst case" Wert 6,7kw liegt (Vermutung, bin Laie)

Wie aber oben angemerkt. Wenn dieser Keller wirklich gut temperiert wird... Könnte da schon was wahres dran sein (am Schätzwert laut EAW)

zitat..
rabaum schrieb:

Wir haben bei 50er Ziegel, 180 m² beheizter Fläche alles auf einer Ebene (Flachdach, länglicher Baukörper, ungünstiges A/V Verhältnis) dafür KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] um die 6 kW Heizlast laut EA EA [Energieausweis].

Ähnliche Werte. Keller?

Bzgl. Grabentiefe:


Wir haben den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] Plan machen lassen. Wir fangen mit 1,8m tiefe an und enden mit ca. 2meter, dann wechseln wir in einen Schlitzgraben ca. 3m tief und enden nach dem Schlitzgraben mit Rohren (ca. 2,6m tiefe) wieder im Technikraum.


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  •  heinzi00
  •   Bronze-Award
3.2.2020  (#11)
Die richtige Herangehensweise wäre den Energieausweis erstellen zu lassen und anhand von diesen den Fachleuten die Planung zu überlassen.
Wir haben Keller 100 m² + EG 100 m² + OG 100 m² mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und beheizen alles mit einer 6 KW Anlage.
Ausgelegt haben wir einen Dn40/400 RGK RGK [Ringgrabenkollektor], was den Vorteil hat dass man sich den Verteiler spart.
Du willst gleich 3 Kreise legen, die du wahrscheinlich garnicht benötigst.

Mein Tipp lasse den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] professionell planen anhand vom Energieausweis!

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  •  brink
  •   Gold-Award
5.2.2020  (#12)
hi, wie besprochen, würde ich den kollektor anfangs seichter legen und den schluss dann deutlich tiefer mit mehr rohr.
-> hier noch alternativ könntest den kellergrubenbereich nutzen, so bekommtst noch mehr leistung fast gratis dazu. es reicht den arbeitsgraben um 0,5m breiter zu machen. so könntest andere teile des rgks weglassen und immer noch auf die komfortable 9-10 kw auslegung kommen. (-> "baugrubenkollektor" https://www.energiesparhaus.at/forum-grabenkollektor-fuer-efh/39797_2#343458 fff)

https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=jdoB195rTsJi7yW0TpaJ


2020/20200205548487.png

e/a ist nun wichtig und eine vernünftige heizlastabschätzung - von der du dann realistischerweise 50% abziehen kannst!
mein tipp: bleibe beim kollektor beim "standard-system" 2x 300m dn32 und möglichst kleinste wp. die knv 1x55-6 ist halt für jeden modernen neubau ausreichend, optimal. (die kleinste idm ist in der nennleistung doch um 1kw stärker.)
für den worst case (der nie so eintreten wird) hast du ja immer noch den ofen + kamin.
unbedingt dann auch ordentlich die fbh durchplanen: gleiche kreislängen, verlegeabstand in abhängigkeit von heizbedarf (nicht stur nach raum), keine err, vorlauf durch bäder ziehen - alternativ ein paar m2 wandheizung dazu.
luftdicht bauen, bzgl strom mit dichten steckdosen, passivhaus-tauglichen kamin.
möglichst unterputzverteilung (rohre, wasser, elektro, ..) in der aussenmauer (da ja 50er ziegel = dämmung) vermeiden. unbedingt auch aussenputz anbringen.
keine zirkulationsleitung!!
schauen, wo wege für ww rohre optimiert werden können.
..

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