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·gelöst· Abdichtung/Flämmen der Bodenplatte im Keller (schon wieder...)

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  •  christianb1
15.9. - 16.9.2019
23 Antworten | 9 Autoren 23
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Hallo zusammen,

ich habe schon einiges über Abdichtung der Keller-Bodenplatte gelesen, u.a. glaube (hoffe) ich auch alle Threads hier im Forum. 

Kurz zur Situation: Rohbau ist fertig, bin gerade beim Stemmen der Elektroinstallation und Dosen gipsen. 

Unsere Bodenplatte ist 20cm dick (geplant, da und dort wahrscheinlich etwas dicker oder auch dünner) mit WU-Beton (B2), auch die Kellerwände. Außen wurde an den Wänden Bitumen gespachtelt und 12cm XPS, unter der Bodenplatte is keine Dämmung. Grundwasser ist auf 20m, Boden ist lehmig, wobei unter der Bodenplatte nicht mehr viel auf einen halbwegs schönen Schotterboden fehlt (ist beim Sickerschacht graben gekommen). Drainage wurde sicherheitshalber rundherum verlegt, hinterfüllt habe ich mit Rollschotter bis oben und rundherum, unter der Bodenplatte ebenfalls.

Die zentrale Frage ist:
(1) Ist ein Flämmen des Kellerbodens überhaupt notwendig?
Soweit ich das dem Forum hier entnehme - definitiv ja. Es wird ja auch ÖNORM zitiert, auf die ich leider keinen Zugriff habe. Angeblich hängt es auch von der Bodenbeschaffenheit ab. Wenn ich richtig gelesen habe ist die Abdichtung ja ausschließlich für die Diffusionsdichtheit notwendig, denn flüssiges Wasser dürfte ja durch den Beton schon nicht durch.

Unter den Keller-Zwischenwänden wurde allerdings normale Büsscher-Hofmann Barutekt GV45 Flämmpappe verwendet, also NICHT diffusionsdicht. Sinnvoll wäre ja wahrscheinlich die ALUTEKT ALGV 45 mit Aluminiumeinlage (o.Ä. Produkt), die für die Diffusionsdichtheit sorgen sollte, denn wasserdicht ist der Keller ja schon (oder?). Damit gleich zur nächsten Frage:
(2) Ist das Flämmen mit normaler GV45 sinnvoll? Die ist ja nicht diffusionsdicht, wenn ich richtig gelesen habe. Und:
(3) Macht das Flämmen mit Flämmpappe mit Aluminiumeinlage trotzdem Sinn, obwohl bei den Zwischenmauern nur Pappe ohne Einlage verwendet wurde? Die normale Pappe wurde außerdem nicht geflämmt, sondern nur untergelegt.

Ich hoffe, dass ich keine andere Frage aus dem Forum wiederhole. Und ich bitte um Korrektur, sollte ich hier irgendeinen Blödsinn behauptet haben. Danke Euch!

  •  MarkoW
  •   Bronze-Award
15.9.2019  (#1)
Flämmen würde ich auf jeden Fall, wobei es auch meines Wissens eben um die Diffusionsdichtheit geht (dein Parkett wird dirs danken! emoji).

Dann kommt's drauf an, ob du in einem Radon Risikogebiet bist? Steht normalerweise im Baubescheid, bei der hohen Risikoklasse ist sicher eine Abdichtung mit Aluminiumeinlage (ALGV) notwendig! Bei der niedrigen Klasse ist es nicht ganz so kritisch.

Achtung bzgl. der GV45: die sind lt. unserem Dachdecker/Abdichter nicht mehr laut ÖNORM und werden eigentlich nur mehr in erster Linie von Heimwerkermärkten verkauft! Kannst auch probieren, gehst in den Baumarkt und knickst mal an der Ecke 2-3x hin und her ... dann hast das Eck in der Hand. Das Glasvlies ist sehr spröde und bei den Hochzügen an der Wand brechen die Bahnen anscheinend sehr leicht.

Elastomerbitumenbahnen mit mind. 4mm (EKV4) wären da dann die Richtigen - kosten natürlich mehr als die GV, aber es hilft nix ...

Kurzum: Ob ALGV oder EKV4 wäre aus meiner Sicht das Radonrisiko der entscheidende Parameter.

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  •  christianb1
15.9.2019  (#2)

zitat..
MarkoW schrieb: Flämmen würde ich auf jeden Fall, wobei es auch meines Wissens eben um die Diffusionsdichtheit geht (dein Parkett wird dirs danken! ).

Macht es Sinn nur die Räume zu flämmen die als Wohnraum genutzt werden? Geflieste Bereiche sind ja dann net so tragisch denke ich...

Aja, und der gesamte Keller wird mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] belüftet.
Radon ist lt. Landkarte bei uns kein Problem.


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  •  berhan
  •   Gold-Award
15.9.2019  (#3)
Mauersperrbahn aus Bitumen hat gemäß ÖNORM B 3669:2009 mit E-KV-4, E-KV-5, P-KV-4 oder P-KV-5 zu erfolgen.

zitat..
christianb1 schrieb: Macht es Sinn nur die Räume zu flämmen die als Wohnraum genutzt werden? Geflieste Bereiche sind ja dann net so tragisch denke ich...

Möglicherweise hat aber die Dämmung im Bodenaufbau ein Problem damit.

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  •  uzi10
16.9.2019  (#4)
Alleine wegen der Dampfdiffussion in den Estrichaufbau. Ausserdem hab ich gelesen Wu beton unter 25cm ist kein Dichtbeton

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  •  christianb1
16.9.2019  (#5)

zitat..
berhan schrieb: Mauersperrbahn aus Bitumen hat gemäß ÖNORM B 3669:2009 mit E-KV-4, E-KV-5, P-KV-4 oder P-KV-5 zu erfolgen.
__________________

 Das is leider schon zu spät, dort is jetzt GV45...


zitat..
Möglicherweise hat aber die Dämmung im Bodenaufbau ein Problem damit.

Ok, ich verstehe, das ist wahrscheinlich dann Blödsinn. Nur so halb wird net viel bringen..

Mein Baumeister meint übrigens GV45 passt scho, is preislich in Ordnung und 8 von 10 machen sowieso gar nix, da bist gut dabei... emoji und bis vor a paar Jahr warst damit in da Norm..




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  •  MarkoW
  •   Bronze-Award
16.9.2019  (#6)
Man kommt mit der Zeit drauf ... es gibt oft kein Richtig oder Falsch beim Bauen! Wie es der Baumeister immer macht, ist noch kein Indiz wie es gemacht werden sollte. Auch wie es die anderen machen heißt noch nix ... vor allem wenn der Baumeister zu denen sagt, sie brauchen die Abdichtung nicht.
Man wird oft mit verschiedenen Meinungen konfrontiert und muss dann entsprechend für sich entscheiden. Man kann sich mit manchen Sachen auch verrückt machen ... in Wahrheit wird es wahrscheinlich niemals eine Auswirkung haben ob unter der Mauer eine GV45 oder eine EKV Bahn liegt.

Mir ist das auch erst jetzt nach dem Estrich richtig bewußt geworden, dass es nach unten hin eigentlich sonst nicht wirklich eine richtige Abdichtung gibt. Wenn Radon kein Problem ist würde ich die ganze Bodenplatte mit EKV4 flämmen. Hab ich so auch gemacht ...emoji

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
16.9.2019  (#7)
Haben mit ALGV45 geflämmt. Kurz mal überlegt so eine Klebefolie wie Katja Sprint zu nehmen, aber dann dagegen entschieden, weil wir Hochzüge machen mussten, da Mauersperrbahn nicht breit genug für einen Anschluss waren, und Folie da problematisch ist. 

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  •  christianb1
16.9.2019  (#8)

zitat..
MarkoW schrieb: Man kommt mit der Zeit drauf ... es gibt oft kein Richtig oder Falsch beim Bauen! 

 Wie wahr!


zitat..
MarkoW schrieb: Wie es der Baumeister immer macht, ist noch kein Indiz wie es gemacht werden sollte. Auch wie es die anderen machen heißt noch nix ... vor allem wenn der Baumeister zu denen sagt, sie brauchen die Abdichtung nicht.
Man wird oft mit verschiedenen Meinungen konfrontiert und muss dann entsprechend für sich entscheiden. Man kann sich mit manchen Sachen auch verrückt machen ... 

Kann ich auch zu 100% unterschreiben, ein sehr schlechtes Argument "das hama immer scho so gmocht"


zitat..
MarkoW schrieb:
Mir ist das auch erst jetzt nach dem Estrich richtig bewußt geworden, dass es nach unten hin eigentlich sonst nicht wirklich eine richtige Abdichtung gibt. 

Das verstehe ich noch immer nicht ganz, ist denn 20cm Beton nicht ausreichend dicht? Und wenn ich innen flämme, und seitlich einen Hochzug auf der Betonwand von sagen wir 10-15cm mache, gibts ja theoretisch immer noch einen Weg für die Feuchte:


2019/20190916301468.png
Oder ist da dann der Weg durch den Beton schon zu weit?


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  •  massiv50er
16.9.2019  (#9)

zitat..
christianb1 schrieb: Und wenn ich innen flämme, und seitlich einen Hochzug auf der Betonwand von sagen wir 10-15cm mache, gibts ja theoretisch immer noch einen Weg für die Feuchte:

das sollte dein fugendichtband verhindern ;)

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  •  MarkoW
  •   Bronze-Award
16.9.2019  (#10)
Wir haben auch so eine Außenmauer, die Bitumen Spachtel (rote Linie) habe ich über die Bodenplatte noch bis ganz runter gezogen.

Beim Übergang von Bodenplatte auf Betonwand hat der Maurer noch so eine Sperrbahn senkrecht in den feuchten Beton gesteckt, soweit ich weiß, damit die Fuge abgedichtet ist.

Ich denke, was da dann noch an Luftdiffusion theoretisch reinkommen kann, ist nicht mehr von Bedeutung ... .

Ob man die Bodenplatte vor oder nach dem Innenputz flämmt, ist dann wieder eine heiße Diskussionsgrundlage. emoji

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  •  christianb1
16.9.2019  (#11)

zitat..
MarkoW schrieb:

Beim Übergang von Bodenplatte auf Betonwand hat der Maurer noch so eine Sperrbahn senkrecht in den feuchten Beton gesteckt, soweit ich weiß, damit die Fuge abgedichtet ist.

 

zitat..
massiv50er schrieb:
__________________
das sollte dein fugendichtband verhindern ;)



Richtig, hab ich vergessen einzuzeichnen, das Ding ist sogar aus Blech bei mir, soll anscheinend noch besser sein emoji


zitat..

Ob man die Bodenplatte vor oder nach dem Innenputz flämmt, ist dann wieder eine heiße Diskussionsgrundlage.

Nach dem Innenputz hab ich die Elektroschläuche der UP-Dosen unten rausstehen, wie meinst du das? Oder hast du im Keller alles Aufputz gemacht?


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  •  vanBuuren
16.9.2019  (#12)

zitat..
MarkoW schrieb: Ob man die Bodenplatte vor oder nach dem Innenputz flämmt, ist dann wieder eine heiße Diskussionsgrundlage.

 funktioniert nur bedingt^^. ich habe die Garage nach dem IP fertig geflämmt und das war die Hölle. Die Elektrorohre die unten rausstehen kann man gar nicht so gut schützen ohne dass sie schmelzen :/

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
16.9.2019  (#13)
Unbedingt vor dem Innenputz. Auch wenn manche sagen, dass man es besser danach machen sollte, wegen möglichen Beschädigungen durch die Putzer, ist es danach praktisch unmöglich die Elektroschläuche nicht zu beschädigen. Wir mussten wo nachflämmen und das war, wie vanbuuren geschrieben hat, echt besch*****.

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  •  christianb1
16.9.2019  (#14)

zitat..
chrismo schrieb: Unbedingt vor dem Innenputz. 

 Erscheint mir logisch, wenns mir auch nachher lieber wäre (wegen des Zeitfaktors emoji)

D.h. der Hochzug wird dann miteingeputzt? Hält denn der Putz so ohne weiteres darauf?


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  •  chrismo
  •   Gold-Award
16.9.2019  (#15)
Bei uns hat er, zumindest bis er unter der FFOK verschwunden ist, gehalten.

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  •  uzi10
16.9.2019  (#16)
es steht zwar das wu beton mit der richtigen Bewehrung(Rissstärkenbegrenzung) am 200mm  dicht ist aber bei Bodenplatten steht überall 250mm...

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwitq4P3uNXkAhULAxAIHXmlB6UQFjAAegQIBBAC&url=https%3A%2F%2Fwww.beton.org%2Ffileadmin%2Fbeton-org%2Fmedia%2FDokumente%2FPDF%2FService%2FZementmerkbl%25C3%25A4tter%2FH10.pdf&usg=AOvVaw2yjOLaxxOw6SXmLUoTEaXv

Das ist ein Downloadlink von einen Dokument! Googelt mal WU Beton

Das einer mit einer 200mm Bodenplatte baut, das muss er mal rechnerisch nachweisen, dass das statisch passt...

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  •  christianb1
16.9.2019  (#17)

zitat..
uzi10 schrieb: es steht zwar das wu beton mit der richtigen Bewehrung(Rissstärkenbegrenzung) am 200mm  dicht ist aber bei Bodenplatten steht überall 250mm...

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwitq4P3uNXkAhULAxAIHXmlB6UQFjAAegQIBBAC&url=https%3A%2F%2Fwww.beton.org%2Ffileadmin%2Fbetonv

Das ist ein Downloadlink von einen Dokument! Googelt mal WU Beton

Das einer mit einer 200mm Bodenplatte baut, das muss er mal rechnerisch nachweisen, dass das statisch passt...


Danke für die Anregung, das hat mich zum Nachdenken gebracht: Ich denke ich habe das falsch in Erinnerung gehabt, überall ist 25 cm eingezeichnet für die Bodenplatte (Einreichplan, Detail für Ausführung), und es würde mich wundern wenn wir das nicht so gemacht hätten... ist doch schon zu lang her..

Ändert das jetzt irgendwas an die Flämm-Anforderung? Also wenns ja ab 250mm eh dicht ist?

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  •  MissT
  •   Gold-Award
16.9.2019  (#18)
Hier scheint mir etwas verwechselt zu werden. Das Flämmen ist nicht dazu da den Keller vor eintretendem Wasser zu schützen - das muss schon weiter außerhalb passieren, sonst hast Du ein massives Problem. Weiters ist zu unterscheiden zwischen Dampfbremse (ohne Alu) und Dampfsperre (mit Alu). Wir haben zweiteres, weil dann laut Baumeister problemlos Parkett oder Epoxidharz im Keller verlegt werden kann und das Risiko, dass es zu muffig-feuchtem Kellergeruch kommen kann, noch geringer ist.

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  •  christianb1
16.9.2019  (#19)

zitat..
MissT schrieb: Hier scheint mir etwas verwechselt zu werden. Das Flämmen ist nicht dazu da den Keller vor eintretendem Wasser zu schützen - das muss schon weiter außerhalb passieren, sonst hast Du ein massives Problem. Weiters ist zu unterscheiden zwischen Dampfbremse (ohne Alu) und Dampfsperre (mit Alu). Wir haben zweiteres, weil dann laut Baumeister problemlos Parkett oder Epoxidharz im Keller verlegt werden kann und das Risiko, dass es zu muffig-feuchtem Kellergeruch kommen kann, noch geringer ist.


Das ist mir denke ich halbwegs klar, allerdings noch nicht:
Ist es dazu da, um
(1) eventuelle Restfeuchte, die vom Beton noch entweicht davon abzuhalten, in den Innenraum zu gelangen? oder 
(2) um eventuelle Dampfdiffusion durch die Bodenplatte zu vermeiden (geht ja dann wohl nur mit Dampfsperre, wobei sicher auch die Dampfbremse besser als nix ist)

Zu (2): Das setzt ja auch voraus, dass von außen entsprechend Wasserdruck vorhanden ist.
Das hier hat ein bisschen zum Verständnis meinerseits beigetragen: http://www.permaton-muenchen.de/media/download/6/attachment-1431507222.pdf

Bezüglich Geruch mache ich mir wenig Sorgen, da unser gesamter Keller mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] belüftet ist.

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  •  uzi10
16.9.2019  (#20)
Ja gegen Restfeuchte und gegen Dampfdiffusion!
Druckwasserdicht ist WU Beton, wenn Rissbreitenbeschränkt bewehrt!
Ansonsten durch Abdichtung eine weitere Sicherheitsschicht!

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  •  christianb1
16.9.2019  (#21)

zitat..
uzi10 schrieb:
Druckwasserdicht ist WU Beton, wenn Rissbreitenbeschränkt bewehrt!

 Was bedeutet rissbreitenbeschränkt? Bewehrt haben wir doppelt mit AQ60 Matten, außerdem Randbewehrung

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