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Ungeduld o. falsche Vorgehensweise? Neubau trocknen, Decke bleibt nass

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  •  Yunuskoje
2.1. - 29.1.2019
40 Antworten | 15 Autoren 40
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Hi,

bitte um eure geschätzte Meinung, bin etwas verzweifelt und frag mich ob ich ungeduldig bin oder ob hier einfach die falsche Vorgehensweise/Reihenfolge seitens Baufirma gewählt wurde.

Es geht um einen Neubau, EF-Massivhaus, KG-EG-OG, Ytong 45er Außenwand (da kommt nur noch der Putz/Fassade), jeweils 30cm STB Decken, Satteldach (nicht komplett fertig aber regendicht), innen alles drin inkl. Putz und Estrich außer Böden/Schalter ...

Problematik: Wir haben im November die Schüttung und im Dezember die Fubo-Heizung sowie den Zementestrich bekommen - also ein paar tausend Liter Wasser im Haus, soweit so klar ... vorher schon mit 9KW Heizlüftern geheizt, damit das Haus nicht auskühlt/friert.
Am 20. Dez war Inbetriebnahme der LWP LWP [Luftwärmepumpe], die läuft nun auf Estrichausheizprogramm (aktuell Tag 14, war schon auf 45° Vorlauf und 33° im Haus) und wir fahren 2-3x am Tag stoßlüften.
Dennoch ändert sich am Zustand der Decke im OG absolut gar nichts - die ist komplett nass, obwohl wir sie sogar zusätzlich mit einem Nassauger alle paar Tage mal absaugen.
Die Tropfen wiederum verdampfen dann auf dem mitunter 40° warmen Estrich und so dreht sichs im Kreis bzw. wird vlt. sogar noch schlimmer.
Im Keller und EG waren zwischendurch bei hoher Temperatur schon alle Wände/Fenster richtig feucht, das hat jetzt aber schon nachgelassen und der Keller ist eher eine Trockensauna, da sind zB die Fenster ständig trocken.
Ich würd mir also irgendwie im OG auch einen Fortschritt erwarten ...

Aktuelle Werte (heute 27,5% im Haus):
Im EG ist die RLF bei max. 78% (vorm Lüften) und geht dann auf 30% zurück.
Im OG ist die RLF bei 96%, nach dem Lüften komm ich vlt. auf 55%.
Bei 27-28° im Haus hats innen an der OG-Decke (mit Infrarot gemessen) 18-22° (spricht für Kondenswasserbildung).
Wände bzw. Innenputz sind optisch auch im OG trocken, außer rund um die Fenster und wenns halt von oben runterrinnt, da ist natürlich überall alles nass ...
Rund um die (noch fehlende) Dachbodentreppe (hier wurde temporär XPS geklebt) ist der einzig trockene Bereich an der OG-Decke.

Meine Vermutung ist, dass sich an dem Zustand nix ändert solange die Dämmung am Dach nicht hergestellt ist (hatte im Keller auch Kondensat an Außenmauern bis XPS geklebt wurde).
Der Baumeister und meine Bauaufsicht wiederum sagen mir das würde so gehören und die Dämmung am Dach würde ohnehin nur wegschimmeln (was ich wiederum soweit auch verstehen kann ...) und außer lüften hilft nix.

Ich frag' mich halt wie Mitte-Ende Jänner so gespachtelt werden soll bei dem aktuellen Zustand.

"Normalzustand Decke OG":


2019/20190102258672.jpg

Stiegenaufgang, Abdeckung Dachbodentreppe mit XPS (einziger trockener Bereich):


2019/20190102910601.jpg

Aktueller Zustand Erdgeschoß (optisch trocken, auch an den Fenstern fast keinerlei Feuchte mehr):


2019/20190102328941.jpg



Würd mich über eure Rückmeldung freuen!

  •  heislplaner
  •   Gold-Award
17.1.2019  (#21)
kann sein, dass die dämmung aufgrund der temperaturen nicht mehr so wichtig wird. was du unbedingt machen musst ist die luke für eine eventuelle dachbodentreppe luftdicht verschließen sonst hast die feuchtigkeit im dachstuhl. leistungsfähige bautrockner helfen natürlich ungemein

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  •  massiv50er
18.1.2019  (#22)

zitat..
heislplaner schrieb: kann sein, dass die dämmung aufgrund der temperaturen nicht mehr so wichtig wird. was du unbedingt machen musst ist die luke für eine eventuelle dachbodentreppe luftdicht verschließen sonst hast die feuchtigkeit im dachstuhl. leistungsfähige bautrockner helfen natürlich ungemein


 hängt ganz von den Außentemperaturen ab.
Beim Innenputz heizt du ja vermutlich noch nicht, und solltest somit die selbe Temperatur im Haus haben, wie im Dachboden. Wenn dass der Fall ist, ist keine Dämmung vorm Innenputz notwendig

Dass es keine Minusgrade im Haus haben darf, sollte klar sein. Sollte also geheizt werden, wäre die Dämmung erstens sinnvoll, um das Haus auf Temperatur zu halten und zweitens vl auch wegen Kondensat.



LG


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  •  Andrea_xy
18.1.2019  (#23)
Danke für eure Antworten! 
Das es abhängig von den Temperaturen ist, war mir klar. Aber kann es von Nachteil sein wenn ich jetzt schon dämme? (Dampfbremse kommt unter das EPS)
Wie viel Restfeuchte ist im Beton bzw. Wie viel feuchte dringt in die Dämmung ein oder diffundiert das ohne Bedenken durch? 
LG 

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  •  massiv50er
18.1.2019  (#24)

zitat..
Andrea_xy schrieb: Danke für eure Antworten! 
Das es abhängig von den Temperaturen ist, war mir klar. Aber kann es von Nachteil sein wenn ich jetzt schon dämme? (Dampfbremse kommt unter das EPS)
Wie viel Restfeuchte ist im Beton bzw. Wie viel feuchte dringt in die Dämmung ein oder diffundiert das ohne Bedenken durch? 
LG


 Wennst eine Dampfsperre nimmst und diese ordentlich machst, dann gar nichts ;)
Sehe keinen Grund, waurm man "nur" eine Dampfbremse verwenden sollte.


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  •  Andrea_xy
21.1.2019  (#25)
So weit so gut.
Werden jetzt mal die Decke wie beschrieben mit einer Dampfbremse darunter dämmen. Bei den kalten außentemperaturen bleiben eh nicht viele Arbeiten über, die man momentan erledigen kann.
Eine Frage hätte ich noch bezüglich der belüftung des Dachbodens.
Wir wollen den Dachvorsprung waagerecht zuschalen und mit der Fassade mit putzen.
Wie wird dabei am besten eine belüftung des Dachboden gewährleistet?
Lochblech o.ä. ? 
Anbei eine Skizze! (Hoffentlich) 

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  •  Andrea_xy
21.1.2019  (#26)


2019/20190121561322.jpg

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  •  MissT
  •   Gold-Award
21.1.2019  (#27)
Bei mir ist ein Lochblech an der Traufe, quasi "hinter" der Dachrinne.

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  •  Andrea_xy
21.1.2019  (#28)
Das Lochblech belüftet ja den Raum zwischen Unterdach und Dachziegel.
Habe ich natürlich auch montiert.
Aber mir geht es um den Dachraum, welchen ich nicht "absticken" will.
Möchte den Dachraum belüftet lassen, damit aufsteigende Feuchtigkeit abtransportiert werden kann und ich keine Probleme mit Schimmel o.ä. bekomme!

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  •  massiv50er
22.1.2019  (#29)

zitat..
Andrea_xy schrieb: Das Lochblech belüftet ja den Raum zwischen Unterdach und Dachziegel.
Habe ich natürlich auch montiert.
Aber mir geht es um den Dachraum, welchen ich nicht "absticken" will.
Möchte den Dachraum belüftet lassen, damit aufsteigende Feuchtigkeit abtransportiert werden kann und ich keine Probleme mit Schimmel o.ä. bekomme!


dazu musst ein Lochblech in deiner Untersicht einbauen.

Nochmal warum eine DampfBREMSE statt einer DampfSPERRE unterm EPS?

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  •  MissT
  •   Gold-Award
22.1.2019  (#30)
Vielleicht belüftet das Lochblech auch den Raum den zwischen Unterdach und Dachziegel. Auf jeden Fall belüftet es bei mir rundumlaufend den gesamten Dachboden. Wenn ich nahe an die Dachschalung gehe, sehe ich vom Dachboden aus auf das Lochblech.

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  •  Andrea_xy
23.1.2019  (#31)

zitat..
massiv50er schrieb: dazu musst ein Lochblech in deiner Untersicht einbauen.


Da bin ich schon gespannt wie wir das am saubersten lösen, vor allem soll das ganze optisch auch was hermachen emoji


zitat..
massiv50er schrieb: Nochmal warum eine DampfBREMSE statt einer DampfSPERRE unterm EPS?


Weil ich nicht komplett "dicht" sein will. 
Bin der Meinung das ein gezielter Feuchtigkeitsaustausch besser ist.


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  •  Vardi17
23.1.2019  (#32)

zitat..
massiv50er schrieb:
Nochmal warum eine DampfBREMSE statt einer DampfSPERRE unterm EPS?


zitat..
Andrea_xy schrieb: Weil ich nicht komplett "dicht" sein will.
Bin der Meinung das ein gezielter Feuchtigkeitsaustausch besser ist.


Ist letzteres bei EPS nicht ein wenig sinnbefreit?
Wenn du diffusionsoffene Materialien verwendest, dann wirst du nach außen hin immer diffusionsoffener, die Feuchtigkeit kann – geregelt – durch den Aufbau hindurch.
Durch das EPS diffundiert ja nichts, spätestens am EPS ist unserem Verständnis nach dann Schluss mit dem "Feuchtigkeitsaustausch", da bleibt das Kondensat einfach an der Unterseite "stehen".


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  •  Andrea_xy
23.1.2019  (#33)

zitat..
Vardi17 schrieb: Durch das EPS diffundiert ja nichts


Gilt EPS nicht als diffusionsoffen?  
Gibt es da nicht vergleiche wie "ähnlicher Diffusionswiderstand wie Holz" u.ä.?


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  •  Vardi17
23.1.2019  (#34)
Ich habe das mal auf www.ubakus.de ausprobiert und bei unserem Wandaufbau die Holzfaserdämmung durch EPS ersetzt. Der U-Wert verbessert sich, die Feuchtigkeitsregulierung der Wand verschlechtert sich.

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  •  Kleinermuk
  •   Silber-Award
23.1.2019  (#35)
Hallo,
in Zeiten wo der u-Wert bei einem Haus anscheinend der einzige Kennwert ist und der Sd-Wert  verdrängt wird - obwohl dieser Sd-Wert den grössten Schaden anrichten kann, findet dieser bei der Auswahl der Bau- und Dämmstoffe daher kaum Beachtung.

Bei der Auswahl der Bau-/Dämmstoffe sollte man darauf achten, dass die einzelnen sd-Werte von innen nach Aussen annährend gleich bleiben. Noch besser ist es, wenn diese von Innen nach Aussen kleiner werden.
Bei einer Betondecke mit Dampfbremse und 30 cm EPS sind die einzelne Sd-Werte zwar hoch, aber bleiben zumindest annähernd gleich.
Aber bei einem sd-Wert von Dampfbremse und EPS von 49 Meter haben die "Wassertropfenläufer" halt einen sehr "steinigen" Weg zu laufen.
Und wenn der Druck auf der Blase halt ganz groß ist, lassen sie es in der Dämmung laufenemoji

2019/20190123822952.jpg


2019/20190123500829.jpg

zitat..
Vardi17 schrieb: Ich habe das mal auf www.ubakus.de ausprobiert und bei unserem Wandaufbau die Holzfaserdämmung durch EPS ersetzt. Der U-Wert verbessert sich, die Feuchtigkeitsregulierung der Wand verschlechtert sich.


Da hast du vollkommen recht mit deiner Aussage. 
Dazu muss man aber wissen, dass der Wandaufbau meistens in der Form  Innenputz-Ziegel-EPS berechnet wird. Die sd-Werte sind dann Innenputz 0.3 - Ziegel 1.3 - EPS 24
 
Bei Weichholzfaser tocken mü ca. 7-10 (20cm) wären die sd-Werte dann: 0.3+1.3+2

Und aus dieser Kenntnis heraus, pickt bei meinen Aussenmauern kein EPS und liegt auch kein EPS auf der obersten Geschossdecke.  Und als  Belohnung dafür, muss ich in keinem Forum  um Hilfe bitten, weil Wassertropfen/-lacken unter der Dämmung stehen, bzw. Dachstuhlholz schimmeltemoji .

Und bei den ganzen Berechnungen habe ich den mü-Wert von EPS mit 80 genommen.
Man liest auch Werte von 120.
 


2019/20190123866442.jpg

Gruss

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  •  Andrea_xy
24.1.2019  (#36)
Danke für deine tollen, lehrreichen Beitrag. Top! Auch wenn er für mich eventuell etwas zu spät kommt. emoji
Mache mich aber trotzdem nicht verrückt wegen der Sache. Werde die Dampfbremse möglichst gut ausführen und anfangs regelmäßig kontrollieren ob es eh nicht zu kondensat Problemen kommt. 
Bin guter Dinge dass das System so auch seine Funktion fehlerfrei erfüllt. 
Aber Danke nochmal! 
Lg

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  •  koeni62
  •   Silber-Award
24.1.2019  (#37)
Hallo!

zitat..
MissT schrieb: Vielleicht belüftet das Lochblech auch den Raum den zwischen Unterdach und Dachziegel.


Das Detail würde ich gerne sehen!
Das Lochblech für das Unterdach befindet sich ja an der Hinterlüftungsebene des Dachaufbaus - oberhalb der Dachschalungsebene.
Auf der Schalung liegt dann das Saumblech. Darunter könnte man dann das Lochblech für die Dachbodenbelüftung machen.

Hier sieht man es beim Kommentar von gufu1:

https://www.energiesparhaus.at/forum-untersicht-beim-walmdach-abkoffern/36519

Bei ihm ist es aber ganz verblecht - da müsste man das Lochblech machen!
Ginge aber auch, das Lochblech waagrecht ganz außen zu machen und stirnseitig zu verblechen oder ähnliches.
Lg Jürgen 

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  •  MissT
  •   Gold-Award
24.1.2019  (#38)
Ich werde es übers Wochenende für Dich fotografieren!

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  •  koeni62
  •   Silber-Award
25.1.2019  (#39)
Ich danke Dir!
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1000 Worteemoji

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  •  MissT
  •   Gold-Award
29.1.2019  (#40)
Hier die versprochenen Fotos. Die Tabletkamera kommt leider mit den Lichtverhältnis nicht sonderlich gut zurecht, aber bei der Außenansicht sollte eh klar sein, wo das Lüftungsgitter sitzt.


2019/20190129542946.jpg


2019/20190129877601.jpg


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2019/20190129365234.jpg



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