« Heizung, Lüftung, Klima  |

KWL: Probleme mit Wärme und Feuchte

Teilen: facebook    whatsapp    email
 1  2 ...... 3  4  > 
  •  MissT
  •   Gold-Award
3.6. - 10.6.2018
69 Antworten | 20 Autoren 69
5
74
An die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Besitzer: Wie geht es Euch zur Zeit mit Temperatur und Luftfeuchtigkeit, wenn es draußen so warm und schwül ist wie derzeit?

Ich habe zur Zeit 23-24 Grad im Haus und dazu um 65% Luftfeuchtigkeit, und das ist alles andere als angenehm. Die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (Wernig Q350) läuft normalerweise durchgehend auf Stufe 2. Ich habe bereits ein Telefonat mit dem Kundendienst geführt, in dem einige Werte kontrolliert worden sind und ich die Voreinstellungen auf "Kühlen" geändert habe. Die Feuchterückgewinnung durch den Enthalpiewärmetauscher lässt sich leider nicht verändern, ich habe aber versuchsweise immer wieder auch zu 100% auf den Bypass umgestellt - mal für 2-3 Stunden, dann sogar für 12 Stunden. Weiters habe ich auch die Lüftung für mehrere Stunden auf Stufe 3 (= höchste) hochgedreht. Es ändert sich aber nichts. Wenn ich abends die Fenster aufmache, wird es relativ rasch zumindest um 1-2 Grad kühler.

Was kann hier das Problem sein und wie könnte es sich lösen lassen? Ich habe den Eindruck, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] bewegt einfach viel zu wenig Luft. Vor ein paar Wochen war dem noch nicht so.

Die Zuluft wird durch den (noch nicht fertigen) Luftbrunnen angesaugt, der Fühler zwischen Luftbrunnen und Lüftungsgerät misst aktuell 17-18 Grad und je nach Tageszeit 90-99% rel. LF.

  •  brink
  •   Gold-Award
4.6.2018  (#1)
~24,5° und 55% rel.Lf.

das "stunden-aktuelle" wetter spielt eigentlich keine rolle.
auch über den tag ändert sich der wert anders, dafür sind im haus viel zu viele "puffer".


zitat..
MissT schrieb: Wenn ich abends die Fenster aufmache, wird es relativ rasch zumindest um 1-2 Grad kühler.


ja, über offene fenster geht weit weit mehr drüber als über die kwl.
die kwl dient ja lediglich dazu, dass die luft "frisch" bleibt (co2 werte)

zitat..
MissT schrieb: Was kann hier das Problem sein


neubau. warte 2x winter ab.


zitat..
MissT schrieb: Luftbrunnen


wird dir derzeit auch kaum etwas entfeuchten.
bsp. aktuell, der luftbrunnen müßte deutlich den taupunkt unterschreiten. der könnte dann deutliche wirkung zeigen, wenn es at 35° hat..


2018/20180604362140.jpg



1
  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
4.6.2018  (#2)
Hab auch eine Q350 mit Enthalpietauscher. Habe den Comfofond davor hängen. Soletemperatur bei glaub ich 12°C.

Aktuell
Abluft: 22,5°C mit 67%
Fortluft: 22,4°C mit 69%
Außenluft: 27° mit 100%
Zuluft: 17,5° mit 93%



1
  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
4.6.2018  (#3)
Hab mir schon vorher überlegt den Enthalpietauscher im Sommer gegen einen normalen auszutauschen? Sollte ja was bringen, wenn die Feuchte nicht mehr rückübertragen wird.

1


  •  Pedaaa
4.6.2018  (#4)
ja, grad in den ersten Jahren bringt das vermutlich wirklich was.
Ansonsten:
- in der Nacht Lüften was geht.
- am Tag so wenig wie nötig

1
  •  brink
  •   Gold-Award
4.6.2018  (#5)

zitat..
wolfgangpue schrieb: Außenluft: 27° mit 100%


?? regnet es dir gerade rein?

zitat..
wolfgangpue schrieb: Abluft: 22,5°C mit 67%
Fortluft: 22,4°C mit 69%


bei diesen werten wird keine feuchtigkeit rückgewonnen

1
  •  Pedaaa
4.6.2018  (#6)
Bei diesen Werten nicht.
Aber wenn innen die Luftfeuchte höher ist als Außen, dürfte der Enthalpietauscher schon Nachteilig sein im Sommer. 
Ich denke mir solange noch Baufeuche vorhanden ist sogar merklich. 
Danach... Evtl. vernachlässigbar(?)

1
  •  chrismo
  •   Gold-Award
4.6.2018  (#7)

zitat..
brink schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von MissT: Was kann hier das Problem sein

neubau. warte 2x winter ab.


Wir kriegen eine Pichler KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], da gibt es als Zusatzgerät einen Luftbefeuchter. Der Vertreter hat uns aber genau wegen der Baufeuchte in den ersten Jahren davon abgeraten, den gleich zu verbauen und erst später nachzurüsten, falls die Luft zu trocken sein sollte.

1
  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
4.6.2018  (#8)

zitat..
brink schrieb:
?? regnet es dir gerade rein?


Nein :) Sind die Werte die die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] anzeigt. Müsste mal meine Wetterstation anbringen. Vielleicht hängts mit dem vorgeschalteten Sole-EWT zusammen, dass die Werte falsch angezeigt werden.

1
  •  Pedaaa
4.6.2018  (#9)
vermutlich fällt Kondensat aus.
Dann würde es Sinn ergeben.
Dein Sole-EWT entfeuchtet also sogar schon ein wenig

Was hats denn da Draußen für Temp und Feuchte gehabt?
Müsste ja super heiß und schwül sein draussen...

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
4.6.2018  (#10)

zitat..
brink schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von wolfgangpue: Außenluft: 27° mit 100%

?? regnet es dir gerade rein?
__________________


Relative Luftfeuchte hat nichts mit Regen zu tun. 100% wurden bei mir von der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] für die Außenluft auch schon gemessen.

Mir ist das auch mit der Baurestfeuchte klar. Was ich aber absolut nicht verstehe: Auf Stufe 3 wird das gesamte Luftvolumen des Hauses binnen (wenn ich mich richtig erinnere) einer Stunde ausgetauscht. Wie kann es da sein, dass die Temperatur nicht sinkt, wenn die Luft mit 17-18 Grad reinkommt?

Betreffend Enthalpietauscher ausbauen: Ist es nicht so, dass ich diesen mit dem Bypass umgehe, also wirkungslos mache?

Noch was: Wie kann ich die Veränderung der rel. LF bei veränderter Temperatur berechnen? Also Luft kommt z. B. mit 18 Grad und 90% rein, wird auf z. B. 23 Grad erwärmt - auf was sinkt dann die rel. LF? Die absolute Wassermenge in der Luft bleibt ja gleich.



1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
4.6.2018  (#11)

zitat..
MissT schrieb: Wie kann es da sein, dass die Temperatur nicht sinkt, wenn die Luft mit 17-18 Grad reinkommt?


weil die wärmekapazität von luft sehr niedrig ist. darum ist es sehr schwierig mit luftbasierten systemen zu heizen und zu kühlen.
wassergeführt gehts besser...

da stehen drei zehnerpotenzen dazwischen...

1
  •  Pedaaa
4.6.2018  (#12)


zitat..
MissT schrieb: Wie kann ich die Veränderung der rel. LF bei veränderter Temperatur berechnen? Also Luft kommt z. B. mit 18 Grad und 90% rein, wird auf z. B. 23 Grad erwärmt - auf was sinkt dann die rel. LF? Die absolute Wassermenge in der Luft bleibt ja gleich.


such mal nach "h x" diagramm.
Dann brauchst du gar nichts rechnen. Lässt sich ablesen

1
  •  brink
  •   Gold-Award
4.6.2018  (#13)
die kwl kann nicht die luft komplett austauschen. dafür müßtest schon ein vakuum zuerst erzeugen, dann mit frischluft befüllen usw.
weiters sind wände, böden, decken "aufgeheizt". die kühle luft wird sofort erwärmt.

taupunkte in abhängifkeit von lufttemperatur und luftfeuchte

2018/20180604146500.jpg


1
  •  querty
  •   Silber-Award
4.6.2018  (#14)

zitat..
dyarne schrieb: weil die wärmekapazität von luft sehr niedrig ist. darum ist es sehr schwierig mit luftbasierten systemen zu heizen und zu kühlen. da stehen drei zehnerpotenzen dazwischen...


Das interessiert mich vom technischen Standpunkt her - hast du hier ev. Links wo das Wärmespeicherverhalten von Luft vs. Wasser vs. Erde erklärt wird? Ich bekomme einen Erdkollektor und mir ist schon klar, dass 7°C warme Erde im Winter mehr Energie liefern kann als -10°C kalte Luft ;) Eine Gegnüberstellung würde mich trotzdem interessieren.

1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
4.6.2018  (#15)

zitat..
MissT schrieb: Wenn ich abends die Fenster aufmache, wird es relativ rasch zumindest um 1-2 Grad kühler.


wenn man die Fenster wieder schließt, wird es aber rasch wieder wärmer, da die tiefer liegende Speichermasse des Hauses nicht so rasch abkühlt und die Rauminnenoberflächen wieder nachwärmt.

Bei angenommenen 50.000 kg Speichermasse können 500 kg Luft pro Stunde nur wenig Veränderung bewirken. Aufgrund dessen, dass Luft und Ziegel/Putz in etwa die gleiche Wärmekapazität aufweisen (ca. 1 kJ/kg.K), der Wärmeübergang Luft - Bauteiloberfläche durch die geringe Luftgeschwindigkeit im Raum sehr schlecht ist, und der Temperaturunterschied zwischen Außenluft und Bauteiloberfläche weniger als 5°C beträgt, dauert es bei einem 0,5-fachen Luftwechsel pro Stunde, mehrere Tage bis eine merkliche Abkühlung erreicht wird. Daher ist eine wirksame Abkühlung nur durch eine großzügige Nachtlüftung über Fenster mit mindestens 10-fachem Luftwechsel möglich.

Vielleicht dazu eine interessante Hintergrundinformation:
Sommerbypasse wurden früher mit Ausnahme bei Erdwärmetauschern kaum in Lüftungsanlagen mit kleinem Luftwechsel (Wohnungslüftung) vorgesehen, da man wusste, dass diese energetisch kaum etwas bringen.
Sommerbypässe wurden nur zum Standard, weil die Nachfrage nach dieser Einrichtung vor allem durch die Nutzer kam, die sich eine Verbesserung des sommerlichen Raumklimas erwarteten. Es war auch ein willkommenes zusätzliches Verkaufsargument, wenn das Argument "Frischluft" nicht ausreichte. In Häusern mit großer Speichermasse wird die Wirkung aber maßlos überschätzt.

Bei Enthalpietauschern müsste der Sommerbypass eigentlich nicht rein nach der Temperatur, sondern auch nach der absoluten Feuchte geschalten werden. Bei schwüler Witterung kann dieser auch die Außenluft trocknen, sofern die Raumluft weniger Feuchte enthält, als die Außenluft. Dieser Effekt ist aber auch wieder im Verhältnis zur Feuchtespeicherung im Bauwerk vernachlässigbar klein.

Wer immer ein ideales Raumklima mit geringsten Temperaturschwankungen wünscht, muss eine Vollklimaanlage einbauen. Gleichmäßges, ideales Raumklima wird mit hohem Komfort gleichgesetzt, bedeutet aber nicht, dass das gut für die Gesundheit ist. Ich bin der Ansicht, dass der Körper einen gewissen Klimareiz mit Schwankungen der Temperatur und Feuchte braucht. Zumindest behaupten dass Mediziner.
Schlechte, abgestandene, schadstoffbelastete Luft braucht der Mensch allerdings nicht, um gesund zu bleiben.

6
  •  MissT
  •   Gold-Award
4.6.2018  (#16)
Danke für eure zahlreichen, informativen Antworten!

Ich verstehe die Argumente hinsichtlich Speichermasse und niedriger Wärmekapazität von Luft. Aber:
Es handelt sich um einen Ziegelmassivbau mit 50er Außenmauern, alle Glasflächen sind mit Raffstore beschattet, und es geht um Ende Mai/Anfang Juni. Wie kann es da zu einer so aufgeheizten Speichermasse kommen, dass es bei Tag und Nacht durchlaufender Lüftung selbst nach 1-2 Wochen zu keiner Abkühlung kommt? In meiner Wohnung hatte ich solche Temperaturen plus Feuchtewerte wie jetzt im Haus nur im Juli. Wie soll es erst im Haus werden, wenn wir Juli haben?

Was den Luftaustausch betrifft: Mir ist klar, dass es immer zu einer gewissen Durchmischung kommt von frischer Zuluft und der vorhandenen Raumluft. Wenn die Lüftung aber ständig läuft, und bei Stufe 2 sind das ca. 240m3/h, muss sich das doch relativieren? Also milchmädchenrechnungsmäßig: 1000m3 Luftvolumen im Haus, 250m3 Luftwechselrate pro Stunde = wären theoretisch 100% Luftaustausch binnen 4 Stunden, praktisch aber halt vermutlich eher nur 90-95%. Oder liege ich da falsch?

1
  •  Staudammrocker
  •   Bronze-Award
4.6.2018  (#17)
Wir haben aktuell ca 23,5 - 24,5 C ( haben die Beschattung untertags aber immer oben bzw die Terassentür auch des öfteren offen stehen ) und eine Luftfeuchte um die 47 %.
Lässt sich gut aushalten emoji

1
  •  brink
  •   Gold-Award
5.6.2018  (#18)

zitat..
MissT schrieb: Wie kann es da zu einer so aufgeheizten Speichermasse kommen, dass es bei Tag und Nacht durchlaufender Lüftung selbst nach 1-2 Wochen zu keiner Abkühlung kommt?


kwl ist keine klima. die frage stellt sich in zusammenhang mit kwl nicht.
wieso sich dein haus so aufheizt? innere+solare gewinne und transmission rein/raus durch die wand. mehr neubaufeuchte begünstigt wärmedurchgang. 50er ziegel dämmt, aber speichert auch. wenn dieser zu lange besonnt wird und gleichzeitig in der nacht nicht auskühlen kann, bleibt er warm und strahlt nach.
und heuer hatten es april und mai in sich, mit sonne und wärme..

zitat..
MissT schrieb: wären theoretisch 100% Luftaustausch binnen 4 Stunden, praktisch aber halt vermutlich eher nur 90-95%. Oder liege ich da falsch?


vergiss mal die kwl, die wird dir bezüglich kühlung nicht helfen.
wir schalten jetzt schon hin und wieder passive kühlung via fbh ein. die kühlleistung bei 1% wärmequellenpumpe liegt derzeit irgendwo bei 2,5kw. (bei 40% habe ich es auch gerade ausprobiert und habe den estrich mit anfangs 6kw leistung nach 10 stunden um fast 4K abgekühlt)
das kriegst mit kwl nie hin. dazu bräuchtest eine extra klimaanlage.

1
  •  wolfgangpue
  •   Gold-Award
5.6.2018  (#19)
Habe auch 50er Mauern und große Fensterflächen südlich mit Raffstores. Das die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nicht genug kühlen kann war mir klar. Hab auch zusätzlich auch eine Fußbodenkühlung. Hab sie jetzt manuell eingstellt und schick 19° kaltes Wasser 24/7 durch dir Rohre von OG und EG. Merkbar kühler ist es erst nach 2 Tagen geworden. Aktuell mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] liegt die Raumtemperatur zwischen 22 und 23 Grad.

1
  •  Becker
  •   Gold-Award
5.6.2018  (#20)


2018/20180605657018.jpg

Hier mal meine RT RT [Raumtemperatur] in Abhängigkeit zur AT AT [Außentemperatur].

Habe einige Leute im Uplink drin und wunder mich über deren RT RT [Raumtemperatur] von 24-26°C.

Feuchtigkeit ist bei uns wieder höher als im Winter, 60-70%.
Dennoch freut man sich jedes mal wenn man bei 30°C AT AT [Außentemperatur] ins Haus kommt.

1
  •  MRu
  •   Gold-Award
5.6.2018  (#21)

zitat..
brink schrieb: das kriegst mit kwl nie hin. dazu bräuchtest eine extra klimaanlage.


Genau der Grund, warum wir Klima haben anstatt KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. emoji

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.


next