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·gelöst· Hydraulik - FBH, BKA, Deckenheizung, Kühlung und Entfeuchtung


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  •  Pedaaa
22.1.2018 - 31.5.2025
112 Antworten | 18 Autoren 112
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Hallo Zusammen,

angestiftet durch die gestrigen Diskussionen über FBH FBH [Fußbodenheizung]/BKA, Dynacon Verteilern, etc,
will ich hier auch mal nach Meinungen meiner angedachten Anlagen-Hydraulik einholen.

Grundsätzlich ist folgendes angedacht:
- KNV F1155PC
- Fußbodenheizung im ganzen EG
- Aktivierte Betondecke im EG evtl. zur Heizunterstützung, aber vor allem zum Kühlen im Sommer
- Trockenbau-Deckenheizung/Kühldecke im allen OG-Schlafräumen (keine FBH FBH [Fußbodenheizung])
- Fußbodenheizung im OG nur im Bad und Gang

Mir stellen sich diese grundlegenden Fragen:

1. Kann ich mit bei allen drei Systemen (EG-FBH, EG-BKA-Decke und OG-Trocken-Decke) die gleiche VL VL [Vorlauf]-Temp fahren?
Grundsätzlich müsste das ja funktionieren.
Ich hab aber schon einige Male gelesen, dass die VL VL [Vorlauf]-Temp für die BKA BKA [Betonkernaktivierung]-Decke etwas geringer sein sollte, wenn gleichzeitig FBH FBH [Fußbodenheizung] genutzt wird.
Ist da was dran, oder bei den geringen VL VL [Vorlauf]-Temperaturen ohnehin zu vernachlässigen?!

2. Luftentfeuchtung - Hydraulische Einbindung:
Ich habe vor ein "RDZ DWF 200" (oder 400?) Entfeuchtungs-Gerät in die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Zuluft zu integrieren.
Das Ding funktioniert im Prinzip wie jedes Stand-Entfeuchtungs-Gerät, nur hat es ein Wasser-Vorkühl- und Wasser-Nachkühlregister integriert, damit die entfeuchtete Luft nicht mit erhöhter Temperatur in den Raum geblasen wird.
Im Prinzip sieht dieser KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Entfeuchter so aus:

2018/20180122689755.png

Nur wie binde ich das Teil in die Hydraulik ein?

Für eine gute Funktion sollte das Gerät mit 18°C Wasser oder besser noch niedriger versorgt werden.
Hingegen sollten die Kühldecken 18°C nie unterschreiten, aufgrund der Taupunkt-Problematik. Wie Löse ich diesen Interessenkonflikt am Besten?

Nur wegen der Entfeuchtung zwei komplett unabhängige Misch-Kreise mit eigenen Pumpen einbauen mag ich aber nicht.


3. Luftentfeuchtung – Elektrische Einbindung:

Ich habe vor, jeweils im OG und im EG ein Hygrostat zu setzen.
Steigt die Luftfeuchtigkeit im Sommer zu hoch, soll die Entfeuchtungs-Funktion aktiviert werden.
Das heißt:
- Die 1155PC müsste min. mögliche Wassertemp liefern
- Die Lüftungsanlage müsste auf einem hohen Volumenstrom Fix-Wert laufen
- Ein Umschaltventil in der Hydraulik muss angesteuert werden

Kling eigentlich easy. Die Frage ist nur, ob bei der KNV 1155 einen AUX-Eingang belegt werden kann, mit folgender Funktions-Zuteilung:
• Wärmepumpe im Kühlmodus aktivieren
• min. mögliche (oder z.B. eingestellte ~16°C) Wassertemp liefern

Geht das?

von Pedaaa

  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
19.4.2022  (#101)

zitat..
Ziegelrot schrieb: Hast du die Entlüftung wie beschrieben ausgeführt?

nein, das hätte viele andere Probleme nach sich gezogen.

Wurde dann einfach standard mäßig gelöst.
wobei halt der HKV ganz oben sitzt und die DH vielleicht ~10cm höher liegt.
Entlüften ging relativ einfach beim Befüllen.
Nach einigen Wochen musste ich nochmal nachhelfen:
Alle Kreise bis auf Einen abgesperrt, Umwälzpumpe auf 100% und Luft am HKV rauslassen. Dieses Spiel mit allen Kreisen durchgemacht. Seither ist eigentlich Ruhe mit Luft.

1
  •  MrOrange
26.5.2025  (#102)

zitat..
Pedaaa schrieb:

Nach den ganzen schlimmen Corona-Nachrichten die man aktuell so hört, will ich hier zur Abwechslung mal etwas schönere Neuigkeiten posten:
Meine Anlage läuft     

Nun zu den Details.
Nachdem ich die Preise meiner Hydraulik überschlagen hatte, musste ich nochmals etwas nachbessern, vereinfachen und günstiger werden. Die teuren Multifunktionshähne sind z.B. rausgefallen und durch den LK 521 Multifill ersetzt worden.
Ist günstiger, spart Platz, hat den Filterball bereits integriert und sieht auch noch aufgeräumter aus. Und auch sonst hab ich noch ein paar kleine Details angepasst/vereinfacht.

So sah der finale Plan bzw. das Hydraulik-Schema aus:

in Echt sieht es dann so aus:

Aufbau und Inbetriebnahme haben ohne Probleme funktioniert.
Sehr interessant sind meine beiden Sole-Entlüftungsmöglichkeiten. Ich hab diese jeweils am höchsten Punkt von Sole-Ein und Sole-Aus gesetzt.
Diese sind dann über transparente Schläuche mit dem Ausgleichsbehälter verbunden und über Minikugelhähne absperrbar.
So kann man das Entlüften perfekt steuern und beobachten.
Hier ist z.B. ein Video, dass ich während der Inbetriebnahme gemacht hatte:
https://streamable.com/2zefd

Ich hab die Entlüftungen den ersten Tag komplett geöffnet lassen.
Danach dann 1-2x am Tag geöffnet, um den letzten Rest an Luft rauszubekommen.
Trotz langem Spülen bei der IB, und eigentlich perfekten Bedingungen für eine Entlüftungen, kamen erst am 4. Tag überhaupt keine Luftbläschen mehr.
Danach hab ich den gefallenen Sole-Vordruck mittels des Reifenventils am Ausgleichsbehälter wieder auf ca. 0,7bar gebracht. Der Druck und aktueller Solestand werden nun auch schön gehalten.
Viele gebaute Sole-Systeme haben z.B. überhaupt keine Entlüftungsmöglichkeiten. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie viel Luft sich dort überall noch versteckt und nicht raus kann...

bzgl. Heizungs-Hydraulik:
Die Auslegung war scheinbar auch ganz OK. 
Wenn alle FBH FBH [Fußbodenheizung], BKA und DH-Kreise geöffnet sind, gehen gut 32L/min bei 100% Pumpendrehzahl durch. Wenn ich die Forums-Werte so vergleiche, dürfte das recht gut liegen.
Obwohl meine Kreislängen mit 95-100m FBH FBH [Fußbodenheizung] (16x2mm Rohr) und 120m BKA BKA [Betonkernaktivierung] (20x2mm Rohr)  gar nicht wirklich so kurz sind. Allerdings sind die Anbindeleitungen zu den Heizkreisverteilern sehr großzügig dimensioniert und kurz gehalten. Außerdem ist die Umwälzpumpe bei der S1155 eine andere als bei den F-Modellen, also nicht unbedingt vergleichbar.   

Wenn ich alles nur durch die FBH FBH [Fußbodenheizung] schicke, und BKA BKA [Betonkernaktivierung]/DH abdrehe, lande ich bei knapp 27L/min:

Und so wird sie aktuell betrieben fürs finale Estrich ausheizen bzw. den Stresstest.
Der Estrich liegt ja nun eh schon seit Weihnachten drin und ist bisher in Ruhe natürlich getrocknet. Aber nun bring ich ihn auf End-Temperatur.
Was dank der hohen Außentemperaturen letzte Woche mit einer erfreulichen AZ von ca. 6,3 begonnen hat. 
Mittlerweile sinkt die Außentemp. aber deutlich, und die VL VL [Vorlauf]-Temp. steigt, was natürlich auch die AZ nun schon leicht nach unten drückt...

Hallo Pedaaa,
Der Thread ist ja jetzt schon etwas älter, aber nachdem ich für mein Haus beinahe die gleiche Ausstattung plane (Nibe S1156, RGK, FBH im ganzen Haus, BKA in der EG Decke, KWL mit Entfeuchtung und Kühlung) wollte ich nachfragen, ob sich an diesem Aufbau noch etwas verändert hat, oder ob du gut damit fährst?
War es die richtige Entscheidung, dass FBH FBH [Fußbodenheizung] und BKA BKA [Betonkernaktivierung] mit der gleich VL VL [Vorlauf]-Temperatur gespeist werden, oder würdest du das aufteilen, wenn du die Möglichkeit hättest?


1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
27.5.2025  (#103)
erlaube mir den Pedaaa zu vertreten... 😉

was wäre der vorteil von unterschiedlichen kreisen/temperaturen?
die effizienz und der komfort sind bei niedrigsten systemtemperaturen am höchsten, also ist ziel der planung genau so auszulegen. die schlechtesten kreise so zu optimieren daß es eben keine schlechtesten mehr gibt und nicht die guten zu drosseln. das ist halt planung.

zugleich beudeut eine trennung in mehrere kreise deutliche hydraulische aufwändungen, pumpen/mischer, regelung, komplexität ohne daß ein nutzen gegenübersteht.

sinnvoll ist eine aufteilung in nutzungszonen wie heizen/kühlen, nur heizen, nur kühlen um den komfort zu optimieren.

das prinzip von flow30 ist genau dafür aus der praxis entwickelt worden und steht gerade davor in einem großen reallabor forschungsprojekt im mehrgeschoßigen wohnbau wissenschaftlich untersucht zu werden.

2
  •  MrOrange
27.5.2025  (#104)
Danke für die Antwort.
Mein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] wurde eh erst kürzlich von euch geplant :)
Ich habe erst vor wenigen Tagen das erste Mal von flow30 gelesen und bin mir nicht ganz sicher, wie ich das angehen soll.
flow30.de ist zwar sehr interessant, aber mir fehlt der Leitfaden, wie ich es Schritt für Schritt angehe. Zuerst die Heizkreise mit https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/flowplanner.html berechnen und dann mit LoopCAD den Verlegeplan erstellen? Wie ich am besten die Heizlast je Raum ermittle, ist mir auch nicht ganz klar. Habe von Ubakus gelesen, aber das schaut für mich aus wie ein Rabbit Hole, wo ich mich ganz schnell verliere. 

1
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
27.5.2025  (#105)

zitat..
MrOrange schrieb: ollte ich nachfragen, ob sich an diesem Aufbau noch etwas verändert hat, oder ob du gut damit fährst?

bei der Heiz/Kühl-Hydraulik würd ich alles wieder genauso machen, ja.
einige Messwerte und Erfahrungsberichte usw. habe ich auch hier mitgeschrieben:
https://www.energiesparhaus.at/forum-pedas-auslegung-der-heiz-und-kuehlflaechen/49105

Seitens KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Entfeuchtung würd ich heute aber gleich inkl. Umluft-Verrohrung planen für diese HRDS+ Geräte:
https://www.energiesparhaus.at/forum-sommer-entfeuchtung-per-kwl-sammlung-diy-ideen-fertige-produkte/79219_13#854142

Und als Nerd-Lösung würde ich wohl auch gleich einige Klappen in der zentralen Lüftungsverteilung von Anfang an mit einbauen, um eine Art Einzelraum-Regelung für die Zuluft in die Räume zu verwirklichen.

Für das Flächen Heiz- und Kühlsystem braucht es nicht viel Regelung. 
Da ist es am Besten wenn die VL VL [Vorlauf]-Temp. relativ gleichmäßig bleibt, und sich nur ein wenig laut Heizkurve bzw. Außentemperatur anpasst.
Durch die gute Dämmung und Estrich u. BKA-Masse bleibt die Innenraum-Temp. immer sehr konstant. Egal ob im Winter oder Sommer.

Mit der Lüftungs-Einzelraum-Regelung samt Umluft- und Kühlfunktion kann man den Rest dann noch aufs letzte Detail regeln. Sei es um die CO2 Werte gezielter zu regeln, oder z.B. die Playstation-Gamer-Hölle (Kinderzimmer) etwas mehr als die anderen Räume zu lüften und evtl. etwas extra zu kühlen.

So einen Umbau hab ich übrigens noch vor. Also KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Umbau auf HRDS+ 30 und einige stetige Klappen für die Zuluft-Verteilung zu verbauen.

..... irgendwann ..... 😇

"leider" hat das keine Dringlichkeit, weil es ist jetzt eigentlich schon unendlich angenehm bei uns im Vergleich zu den meisten anderen Häusern, die ich kenne.
Aber so Pläne schwirren halt immer in meinem Kopf herum, bis sie irgendwann auch verwirklicht werden 😜 

3
  •  dyarne
  •   Gold-Award
28.5.2025  (#106)

zitat..
MrOrange schrieb:

Danke für die Antwort.
Mein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] wurde eh erst kürzlich von euch geplant :)
Ich habe erst vor wenigen Tagen das erste Mal von flow30 gelesen und bin mir nicht ganz sicher, wie ich das angehen soll.
flow30.de ist zwar sehr interessant, aber mir fehlt der Leitfaden, wie ich es Schritt für Schritt angehe. Zuerst die Heizkreise mit https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/flowplanner.html berechnen und dann mit LoopCAD den Verlegeplan erstellen? Wie ich am besten die Heizlast je Raum ermittle, ist mir auch nicht ganz klar. Habe von Ubakus gelesen, aber das schaut für mich aus wie ein Rabbit Hole, wo ich mich ganz schnell verliere.

ah, hoffentlich zu deiner zufriedenheit...

ja, flow30 ist in der gesamthaften umsetzung durchaus anspruchsvoll, das fängt bei der raumweisen heizlast unter berücksichtigung solarer & innerer gewinne an, die der flowplanner als input benötigt. hier haben wir über die jahre ein raumweises simulationswerkzeug entwickelt, weil existierende werkzeug sehr teuer & zu aufwändig sind um als standardlösung zu nützen.

LoopCAD braucht man nicht, der verlegeraster und die bemaßten teilflächen laut flow30 werden auf den boden übertragen und der innere wendekreis flexibel gestaltet. dann paßt das perfekt. haben kürzlich eine flow30 auslegung im bestand mit gefräster fbh geplant die auf 2-3m genau gelegt wurde. ebenso gestern in Wien in einem sehr großen und komplexen neubau mit 5 heiz-/kühlflächen aus fbh/wh/bka. verlegeabweichung 2m. das ist eigentlich schon zu genau, aber der sportliche ehrgeiz war halt da... 😉


_aktuell/20250528374884.jpg

_aktuell/20250528931970.jpg
hier sieht man auch die bis zum zielraum entkoppelten vorläufe...


4
  •  MrOrange
28.5.2025  (#107)

zitat..
Pedaaa schrieb:

──────..
MrOrange schrieb: ollte ich nachfragen, ob sich an diesem Aufbau noch etwas verändert hat, oder ob du gut damit fährst?
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bei der Heiz/Kühl-Hydraulik würd ich alles wieder genauso machen, ja.
einige Messwerte und Erfahrungsberichte usw. habe ich auch hier mitgeschrieben:
https://www.energiesparhaus.at/forum-pedas-auslegung-der-heiz-und-kuehlflaechen/49105

Seitens KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Entfeuchtung würd ich heute aber gleich inkl. Umluft-Verrohrung planen für diese HRDS+ Geräte:
https://www.energiesparhaus.at/forum-sommer-entfeuchtung-per-kwl-sammlung-diy-ideen-fertige-produkte/79219_13#854142

Und als Nerd-Lösung würde ich wohl auch gleich einige Klappen in der zentralen Lüftungsverteilung von Anfang an mit einbauen, um eine Art Einzelraum-Regelung für die Zuluft in die Räume zu verwirklichen.

Für das Flächen Heiz- und Kühlsystem braucht es nicht viel Regelung. 
Da ist es am Besten wenn die VL VL [Vorlauf]-Temp. relativ gleichmäßig bleibt, und sich nur ein wenig laut Heizkurve bzw. Außentemperatur anpasst.
Durch die gute Dämmung und Estrich u. BKA-Masse bleibt die Innenraum-Temp. immer sehr konstant. Egal ob im Winter oder Sommer.

Mit der Lüftungs-Einzelraum-Regelung samt Umluft- und Kühlfunktion kann man den Rest dann noch aufs letzte Detail regeln. Sei es um die CO2 Werte gezielter zu regeln, oder z.B. die Playstation-Gamer-Hölle (Kinderzimmer) etwas mehr als die anderen Räume zu lüften und evtl. etwas extra zu kühlen.

So einen Umbau hab ich übrigens noch vor. Also KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Umbau auf HRDS+ 30 und einige stetige Klappen für die Zuluft-Verteilung zu verbauen.

..... irgendwann ..... 😇

"leider" hat das keine Dringlichkeit, weil es ist jetzt eigentlich schon unendlich angenehm bei uns im Vergleich zu den meisten anderen Häusern, die ich kenne.
Aber so Pläne schwirren halt immer in meinem Kopf herum, bis sie irgendwann auch verwirklicht werden 😜

Danke für die Infos. Dann ist das Aufbauschema sicher eine gute Schablone für uns.
HRDS+30 mit Umluft ist schon bestellt. KWL kommt nämlich von der Fa. Leitwolf :) Die Kühlfunktion war mir für das OG wichtig, weil dort haben wir keine Betondecke und daher keine Deckenkühlung. 

zitat..
dyarne schrieb:

──────..
MrOrange schrieb:

Danke für die Antwort.
Mein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] wurde eh erst kürzlich von euch geplant :)
Ich habe erst vor wenigen Tagen das erste Mal von flow30 gelesen und bin mir nicht ganz sicher, wie ich das angehen soll.
flow30.de ist zwar sehr interessant, aber mir fehlt der Leitfaden, wie ich es Schritt für Schritt angehe. Zuerst die Heizkreise mit https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/flowplanner.html berechnen und dann mit LoopCAD den Verlegeplan erstellen? Wie ich am besten die Heizlast je Raum ermittle, ist mir auch nicht ganz klar. Habe von Ubakus gelesen, aber das schaut für mich aus wie ein Rabbit Hole, wo ich mich ganz schnell verliere.
───────────────

ah, hoffentlich zu deiner zufriedenheit...

ja, flow30 ist in der gesamthaften umsetzung durchaus anspruchsvoll, das fängt bei der raumweisen heizlast unter berücksichtigung solarer & innerer gewinne an, die der flowplanner als input benötigt. hier haben wir über die jahre ein raumweises simulationswerkzeug entwickelt, weil existierende werkzeug sehr teuer & zu aufwändig sind um als standardlösung zu nützen.

LoopCAD braucht man nicht, der verlegeraster und die bemaßten teilflächen laut flow30 werden auf den boden übertragen und der innere wendekreis flexibel gestaltet. dann paßt das perfekt. haben kürzlich eine flow30 auslegung im bestand mit gefräster fbh geplant die auf 2-3m genau gelegt wurde. ebenso gestern in Wien in einem sehr großen und komplexen neubau mit 5 heiz-/kühlflächen aus fbh/wh/bka. verlegeabweichung 2m. das ist eigentlich schon zu genau, aber der sportliche ehrgeiz war halt da... 😉

hier sieht man auch die bis zum zielraum entkoppelten vorläufe...

Ja, Danke, alles gut :) Ich bin so froh darüber, dass mir das Forum hier sprichwörtlich eine Watschn gegeben hat, als ich erzählt habe, dass mein Ex-Installateur mir vom RGK RGK [Ringgrabenkollektor] abgeraten hat und ich deswegen auf eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] umschwenken wollte.

Wegen der flow30 Planung steh ich halt leider immer noch ein bisschen an, weil die Berücksichtigung solarer & innerer Gewinne überfordert mich (im Moment noch). Ich befürchte, dass ich mit einer laienhaften Auslegung mit sehr groben Annahmen dann auch nicht besser fahre, als wenn man die BKA BKA [Betonkernaktivierung] und FBH FBH [Fußbodenheizung] gleich nach Erfahrung und konventioneller Planung des Installateurs auslegt.
Ich wusste nicht, dass ihr die Auslegungsplanung auch als Service anbietet. Hab ich vielleicht auf der Homepage übersehen? Darf ich fragen, in welchem Bereich man sich da bei den Kosten dafür bewegt (Haus mit ~280m² beheizter Fläche)?


1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
28.5.2025  (#108)

zitat..
dyarne schrieb: hier sieht man auch die bis zum zielraum entkoppelten vorläufe...

Darum ist auch die richtige Situierung der Verteiler nicht unwichtig, genau so wie bei der Lüftung.


1
  •  christoph1703
28.5.2025  (#109)

zitat..
MrOrange schrieb: Ich befürchte, dass ich mit einer laienhaften Auslegung mit sehr groben Annahmen dann auch nicht besser fahre, als wenn man die BKA BKA [Betonkernaktivierung] und FBH FBH [Fußbodenheizung] gleich nach Erfahrung und konventioneller Planung des Installateurs auslegt.

Das bezweifle ich sogar. Jeder Planungsschritt ist besser als "wir legen überall 15cm VA, das machen wir immer so". Wenn du dich bei den inneren und solaren Gewinnen um 20 oder 30% verschätzt, ist das mit ziemlicher Sicherheit nicht merkbar. Die Sonne scheint ja auch nicht jeden Tag gleich und es wird auch nicht jeder Raum immer gleich genutzt. Selbst wenn du nur nach Transmissionsverlusten auslegst, wirst du ein besseres Ergebnis haben, als mit einer "Standardauslegung".


1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
31.5.2025  (#110)

zitat..
leitwolf schrieb: ...Darum ist auch die richtige Situierung der Verteiler nicht unwichtig, genau so wie bei der Lüftung...

da gibts wirklich sehr viele parallelen, das denken in zonen und nutzung und die balancierte verteilung mit harmonisierten druckverlusten... 👍

zitat..
christoph1703 schrieb: Jeder Planungsschritt ist besser als "wir legen überall 15cm VA, das machen wir immer so"...

👍

das ist ein hauptschritt bei flow30, die umkehr der traditionellen (nicht)auslegung, 'überall 10-er abstand, unterschiedliche kreise' auf 'verlegeabstand als freiheitsgrad dafür harmonisierte kreislängen nach Tichelmann'...

zitat..
christoph1703 schrieb: Wenn du dich bei den inneren und solaren Gewinnen um 20 oder 30% verschätzt, ist das mit ziemlicher Sicherheit nicht merkbar. Die Sonne scheint ja auch nicht jeden Tag gleich und es wird auch nicht jeder Raum immer gleich genutzt...

da gehts vor allem darum problemzimmer zu identifizieren, die eben nie/kaum diese solaren bzw inneren gewinne abbekommen, typisch nordseitige eckbadezimmer oder kinderzimmer. das sind die fehler die in der praxis oft vorkommen und sich hinterher kaum beheben lassen. wir haben ja eine systemtemperatur fürs ganze haus und könen von der nur nach unten drosseln/mischen.

es gilt also immer den 'schlechtesten raum' wegzuplanen. das ist der sinn der simulierten raumweisen heizlast.


1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
31.5.2025  (#111)

zitat..
MrOrange schrieb: Ich befürchte, dass ich mit einer laienhaften Auslegung mit sehr groben Annahmen dann auch nicht besser fahre, als wenn man die BKA BKA [Betonkernaktivierung] und FBH FBH [Fußbodenheizung] gleich nach Erfahrung und konventioneller Planung des Installateurs auslegt...

wie christoph schreibt bringt die auslegung nach Tichelmann schon einen quantensprung mit abweichungen von 10-20% gegenüber 200-300-500% die wir täglich sehen.

zitat..
MrOrange schrieb: Ich wusste nicht, dass ihr die Auslegungsplanung auch als Service anbietet. Hab ich vielleicht auf der Homepage übersehen? Darf ich fragen, in welchem Bereich man sich da bei den Kosten dafür bewegt (Haus mit ~280m² beheizter Fläche)?

wir machen das noch sehr leise unter dem radar, weil die kapazitäten so beschränkt sind. darum versuchen wir auch hier die installateure als hebel ins boot zu holen. war letzte woche in Ktn & Stmk mit 50 installateuren in einem workshop. aber da brauchts noch einige weitere, weil es viele themen aufzuarbeiten gibt.

eine flow30 planung kostet für eine mittelgroße fbh ungefähr soviel wie eine RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-planung, bei fbh & bka rund 50% mehr. der aufwand richtet sich nach anzahl der kreise, also der fläche (fbh/bka). pauschalierung wie beim RGK RGK [Ringgrabenkollektor] funktioniert hier nicht...

flow30 funktioniert auch im bestand bei gefräster fbh...


_aktuell/20250531479081.jpg

_aktuell/20250531881957.jpg

2
  •  wpgergen
31.5.2025  (#112)
Mal an eine einfach zu montierende DECKENHEIZUNG gedacht?

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