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Keller spachteln flämmen hohlkehle....

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  •  1chris
9.9. - 17.9.2017
9 Antworten | 4 Autoren 9
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Hi liebe Leute,

wir haben vor ca. drei Wochen zu bauen begonnen, stehen jetzt vor der Kellerabdichtung... und werden von zwei Meinungen beeinflusst.
Folgender Sachverhalt:
STB Keller (25cm WU Beton, Wände fertig) und Schotterboden. Die Außenwände wurden jetzt mit 2K Bitumen und eingearbeiteten Gittervlies an gestrichen/gespachtelt. Im Angebot bzw. laut unserem Bausachverständigen müssten die Wände geflämmt werden. Unser Polier meint, dass dies unnötig wäre, da wir Schotterboden und sowieso WU-Beton haben.

Jetzt die Frage: Wenn 2K Bitumen-Anstrich angebracht wurde, ist es sinnvoll überhaupt noch Flämmpappe anzubringen. Außen kommt noch 16cm XPS drauf.
Es geht mir mehr darum, dass kein Wasserdampf eindringen kann und sich Kondenswasser irgendwann auf den Innenwänden bildet.

Was meint ihr dazu?

Danke für die Hilfe
GLG
Chr

  •  ap99
  •   Gold-Award
9.9.2017  (#1)
Bezüglich Schotterboden ... der Lastfall ist entscheidend.
http://www.bitbau-doerr.at/fileadmin/userdaten/Service/Regwelwerke/Richtlinie_Bauwerksabdichtung/3._Richtlinie_Bauwerksabdichtung__Lastfälle.pdf

Die Bezeichnung "WU-Beton" alleine bedeutet noch gar nichts.

Bitumen-"Anstrich" und Bitumendickbeschichtung (KMB) sind zwei sehr verschiedene Dinge.
--> auf Bitumendickbeschichtung kann keine Bitumenbahn mehr aufgebracht werden, auf einem Bitumenanstrich schon.

Hier die Möglichkeiten der Abdichtung nach ÖNorm B3692 (abhängig vom Lastfall):
http://www.bitbau-doerr.at/fileadmin/userdaten/Service/Regwelwerke/Richtlinie_Bauwerksabdichtung/5._Richtlinie_Bauwerksabdichtung__Abdichtung.pdf

Hier findest du noch mehr Informationen - PDFs ganz unten (unter anderem die beiden oberen links und Anforderungen an den Untergrund für Abdichtungen):
http://www.bitbau-doerr.at/service/regelwerke-richtlinen-oenorm-rvs/richtlinie-bauwerksabdichtung/

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  •  AnTeMa
9.9.2017  (#2)
Wasserdampf kann durch 'WU-Beton' in der Stärke nicht diffundieren-
das ist nur möglich bis zum Erreichen der Ausgleichsfeuchtigkeit aus den inneren ca 5-8 cm.

Feuchtigkeit durch Kondensat ist eher möglich-je nach Dämmung und Heizverhalten

AndreasTeich

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  •  1chris
10.9.2017  (#3)
Vielen Dank für die Antworten...


zitat..
ap99 schrieb: Hier die Möglichkeiten der Abdichtung nach ÖNorm B3692 (abhängig vom Lastfall):


Also wenn ich das richtig verstehe, wäre es in ordnung wenn 5mm - 6mm KMB aufgebracht werden. Dann wäre alles in Ordnung (bei uns wäre Bodenfeuchte vorhanden).

Jetzt wäre die "Auftragungsart" des 2K zu klären, wie dick die wirklich ist.


zitat..
AnTeMa schrieb: Feuchtigkeit durch Kondensat ist eher möglich-je nach Dämmung und Heizverhalten


Keller wird in erster Linie nicht geheizt (ein Raum wird in weiterer Folge augebaut), Außen kommt noch 16cm XPS drauf.



zitat..
AnTeMa schrieb: das ist nur möglich bis zum Erreichen der Ausgleichsfeuchtigkeit aus den inneren ca 5-8 cm.


wie ist das gemeint?


Ich hab ja gestern die Hohlkehle (oder kelle) ganz vergessen:

die Hohlkehle ist momentan als flacher schräger Keil ausgeführt. Diese sollte doch gerundet sein, oder lassen sich die XPS auf der schrägen flachen Hohlkehle besser ansetzen? Die XPS müssen ja "angeschrägt" bzw. gerundet werden.

wieder recht herzlichen Dank. ;)

glg
Chr
 

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  •  AnTeMa
13.9.2017  (#4)
Hier noch einmal die Skizze dazu, die mehrere Untersuchungsergebnisse wiedergibt:


2017/20170913873672.png

Wenn die inneren ca 80 mm des Betons bis zur Ausgleichsfeuchtigkeit ausgetrocknet sind wird zumindest bei WU-Beton keine weitere Feuchtigkeit nachgeliefert.
U
Andreas Teichl 

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  •  ap99
  •   Gold-Award
13.9.2017  (#5)
Der Beton alleine machts aber leider nicht (da wiegt man sich evt. in falscher Sicherheit)

- Rissbreite (Bewehrung)
- Arbeitsfugen (Betonierabschnitte, Übergang Bodenplatte-Wand)
- Ankerlöcher!
- Diverse Durchführungen (Rohrdurchführungen etc.)

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  •  AnTeMa
14.9.2017  (#6)
Wenn bei dir Schotterboden vorliegt, der höchste Grundwasserstand unter der Kellersohle liegt und kein drückendes Wasser einwirkt wäre WU-Beton völlig ausreichend.
Zusätzliche Maßnahmen wie Bitumenanstrich/Spachtelung, die von ap99@ erwähnten Maßnahmen, Perimeterdämmung etc genügen doch völlig, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
Eine Hohlkehle zwischen Wand und Bodenplatte herstellen war immer schon sinnvoll zur besseren Wasserableitung.
Zusätzliche Abdichtung mit Bitumenbahnen ist in deinem Fall natürlich unnötig und erzeugt unnötigen Aufwand und Kosten.
 
Natürlich muß der Beton erst einmal austrocknen, da Diffusion erst dann beendet ist wenn der Beton seine Ausgleichsfeuchtigkeit erreicht hat- das dauert mind einige Monate,
also möglichst keine diffusionshemmenden Beschichtungen aufbringen.

Die häufigste Ursache für das Auftreten von Feuchtigkeit ist ohnehin Kondensat, das auch bei gedämmten Kellerwänden auftreten kann wenn warme Luft auf kühlere Wände trifft.
Zur Vermeidung entweder Keller dauerhaft heizen, Luftfeuchtigkeit senken oder den Eintritt warmer Luft verhindern.

Andreas Teich

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  •  1chris
16.9.2017  (#7)
Recht herzlichen Dank für die Antworten....

Die Außenwände werden mittlerweile doch geflämmt, da dies im Angebot enthalten ist und sich der Baumeister auch absichern möchte. Wäre quasi eine Zeitersparnis des Poliers gewesen. Ob es wirklich sinnvoll ist, bin ich mir jetzt auch nich mehr sicher. ;)
Aber weils von Anfang an so ausgemacht wurde, macht die Firma es auch.
Wegen der Betonaustrocknung, hoffe ich dass dies trotzdem funktioniert und die ganze Feuchtigkeit entweichen kann.....

Vielen Dank.
GLG
Chr

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  •  martin40
17.9.2017  (#8)
Hallo und einen wunderschönen guten Tag.
Ich bin neu hier und habe eine Frage zur Kellerabdichtung. Ich habe einen Kellerraum,der von innen fertig ist.Man hat damals von innen eine Zementschlämme auf die Steine aufgetragen und anschließend mit Ständerwänden,Dämmung und Dampfsperre plus Gipskartonplatten zugeschlagen.
Alles ist gut soweit.
Wenn ich jetzt um das Haus von außen eine Abdichtung baue, macht das überhaupt einen Sinn?
Nicht das ich das Mauerwerk verschließe und die Wände nicht mehr atmen können und es so zu einem Bauschaden führt.
Die Kellerwand besteht aus Bruchsandsteine.
Ein Bild werde ich in Kürze einstellen.
MFG Martin

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  •  AnTeMa
17.9.2017  (#9)
KELLERDÄMMUNG

martin40@
besser eine neue Frage stellen, sonst kommen die Antworten evt durcheinander.

Insbesondere Kellerwände können nicht "atmen"- die sind immer dicht und sollen es auch sein. Luftaustausch ist per se nicht möglich.

Zuerst muß die Außenabdichtung aufgebracht werden, wobei in gewissem Maße feuchte Wände aus mineralischen Baustoffen völlig unproblematisch sind-
auch seit Jahrhunderten feuchte Wasserburgen überleben schadensfrei.

Probleme tauchen auf, wenn Kellerräume als Wohnräume genutzt werden sollen.

Innenabdichtungen sind nur sinnvoll, wenn bei feuchten Wänden keine Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit möglich/wirtschaftlich ist.

In deinem Fall kann es bei kleinsten Verarbeitungsfehlern zu Kondensatausfall hinter der Dämmung kommen und in der Folge zu Schimmel.

U.U. können bei geringem Feuchteanfall sorptive, kapillare Dämmstoffe wie Holzfaserplatten oder besser Mineralschaumplatten verwendet werden oder völlig feuchteunempfindliche, dampfdichte Dämmungen wie XPS oder Schaumglasplatten, die vollflächig angesetzt werden.

Günstig sind dabei sorptive Putze und Farben und LüftungsAnlagen, die überschüssige Feuchtigkeit abführen und erst dann lüften, wenn kein Kondensat möglich ist.

Es gibt auch flexible Innenabdichtungen/Negativabdichtungen, zB MB 2K, die besser sind als übliche Schlämmen, die viel zu starr sind, um Mauerwerksbewegungen und feine Risse zu überbrücken.

Wenn der Keller jetzt trocken ist wäre eine Außenabdichtung sinnlos, wenn er feucht ist kann auch Kondensat und falsche Lüftung die Ursache sein-dagegen hilft die Außenabdichtung nicht.

Andreas Teich

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