« Hausbau-, Sanierung  |

Kanal / Steinzeug 60er Jahre

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  x12r13
  •   Bronze-Award
2.8. - 12.8.2016
13 Antworten 13
13
Hello Handwerker,

ich plane eine neue Toilette im Keller. Nachdem das DN100 Kanalrohr leider etwas zu hoch liegt muss ich den Abfluss am Bodenstrang unter dem Fundament anschliessen.

Dummerweise habe ich dort aber nur ein ~ 70mm Zugangsrohr.
Nachdem gerade wieder einmal eine Regenwasserüberschwemmung war dachte ich mir, ich buddle die Leitung auf, setze eine zusaetzliche Rückstauklappe/Putzöffnung und erneuere den Strang und mach dann gleich beim Stück dass ich brauche eine DN100 Leitung als Ersatz für das alte Abflußrohr. Klo austellen und "scheiss drauf" :)

Beim Aufbuddeln habe ich mit erschrecken festgestellt, dass die Kanalrohre seltsame Durchmesser haben. Und ich bin auf einen 15° "Bogenfriedhof" gestossen.

Die Muffen sind "auszementiert", schaut an sich aus wie typische Steinzeugrohre aus.

Aber: der "nackte Rohrumfang" liegt bei 66cm, macht nach Adam Riese 210mm Aussendurchmesser.

Es gab nie Steinzeugrohre mit diesem Aussendurchmesser!

Allerdings sind 210mm ein möglicher Durchmesser für alte Druckgußrohre.

Hier wäre der Anschluß KGUG200 / KG Überg Guss-Spitzende DN/OD200 passend.

Zwei Fragen:

a) Wie stellt man ohne das kanalrohr zu zerstören fest aus welchem Material (metall oder steinzeug) das Rohr ist? Kratzen und Klang spricht für Steinzeug, nach dem Rohrdurchmesser zu urteilen muss es es aber Druckguss sein.

b) Ist es einfacher das gerade Rohr zu schneiden oder soll ich die Muffe ausmeisseln?

Ich vermute bei Steinzeug ist Rohr abtrennen (Zwei Ketten zur Führung um das Rohr herum wickeln und mit Seilsäge schrubben bis man durch ist) am einfachsten. Beim Metallrohr wurde ich den Mörtel aus den Muffen stemmen.

Oder hat jemand eine Idee was das sonst noch exotisches sein könnte (Baujahr ca 1965)?

Das gute: "Noch ist es nicht kaputt", aber ich arbeite dran

LG Armin

  •  Koarl
2.8.2016  (#1)
Hallo Armin,

wir reissen gerade bei meinen Eltern im Bad rum, und dort (Haus ist Baujahr 1969) sind Eternit-Kanalrohre verlegt, die sehr sensibel reagieren (also damit meine ich auf den Bohrhammer emoji ), allerdings nicht in den Durchmessern, die du genannt hast. Auch sind sie relativ dünnwandig. Ich hab das selber nicht gekannt (dass es sowas gegeben hat), aber nachdem du "exotisch" und "1965" schreibst, dachte ich mir, was solls...
LG

1
  •  x12r13
  •   Bronze-Award
2.8.2016  (#2)
Eternit kanalrohre - Du weisst eh das die asbest verseucht sind. Schneid da bloss nicht mit der flex rein!!!
Der scheissdreck verursacht als staub schon in kleinstmengen boesartigen lungenkrebs.

1
  •  eggerhau
2.8.2016  (#3)
Kanal / Steinzeug 60er Jahre - Mach doch mal ein paar Fotos von der Leitung und von der Situation im Keller! Damit man sich was drunter vorstellen kann.
Es gibt da schon ein paar Möglichkeiten.
Gruss HDE

1


  •  Koarl
3.8.2016  (#4)
@Armin: jo, weiß ich. Danke für die Warnung, aber da wird nix geflext, geschnitten oder sonst irgendwas damit gemacht.

1
  •  x12r13
  •   Bronze-Award
7.8.2016  (#5)
Bilder - Hello,

anbei ein paar Photos vom Bogenfriedhof


2016/20160807647777.JPG

2016/20160807753169.JPG

Der "nackte Aussendurchmesser" vom Rohr ist 66cm, die Muffen sind deutlich grösser.

Es handelt sich definitiv um Steinzeug. Habe mit der Kelle auf die Muffenkannte geklopft und festgestellt, dass es ein keramisches Material und kein Metall ist.


2016/20160807324397.JPG

Spannend ist auch, dass die Einmündung vom "~70mm Rohr" offensichtlich an Ort und Stelle gebastelt wurde und seit 55 Jahren dicht hält.


2016/20160807818461.JPG

Eine passende Dichtmuffe für das spitze Rohrende habe ich im Pipelife Sortiment gefunden (KGUG200), das Rätselraten beim Innendurchmesser geht bis zur Strangöffnung weiter.
Dann gibts auf der Abgangsseite drei Möglichkeiten:

1) Ich finde irgendwo ein passendes Formstück für den Übergang PVC Strang / Innenrohr Steinzeug

2) Ein PVC Rohr ca 25cm tief einfaedeln und Raum zwischen den alten Steinzeug (aussen) und dem Kunststoff mit Brunnenschaum abdichten.
3) Die KGUG200 verkehrt einbauen und im Dichtspalt ausschäumen.

Zu allem Überfluß habe ich gerade festgestellt, dass es keine Strangentlüftung bei den WCs gibt. Die allerdings seit 55 Jahren mehr oder weniger problemlos funktionieren.

Egal, ich halte euch am laufenden :)

LG Armin

1
  •  eggerhau
8.8.2016  (#6)
Kanal / Steinzeug 60er Jahre - Wo genau möchtest Du den eine neue Leitung einführen?
Kann es sein, dass an dieser Grundleitung auch noch Nachbarhäuser oder Flächen (Regenwaser) angeschlossen sind? Weiss man woher die Leitungen kommen und wohin sie gehen?
Gruss HDE

1
  •  maider187
8.8.2016  (#7)

zitat..
x12r13 schrieb: Der scheissdreck verursacht als staub schon in kleinstmengen boesartigen lungenkrebs.


da muss ich widersprechen ansonsten müssten alle Dachdecker von 1900- 2000 Lungenkrebs haben. sicher ist es ein Risiko aber so tragisch ist es auch wieder nicht.

1
  •  x12r13
  •   Bronze-Award
8.8.2016  (#8)
Neue Einmündung - Der bestehende Abzweiger wird ersetzt (auf DN100, um ein Klo anzuschliessen), ich baue auch eine neue Rückstau Klappe ein.

Und ja, ich weiss, "45° Einlauf". Werde wohl noch etwas weiter graben müssen, da sich das sonst mit der Restlänge nicht ausgeht.

Warum ich mir das überhaupt antue:

Hatte vor drei Wochen nach einem Gewitter Regenwasser im Keller (kam durch Bodenabläufe in der Garage und Waschküche in den Keller). Passiert alle 5 Jahre, wenn der Gemeindekanal "über geht". Wobei, mir gehts da eh gut, wenn ich mir die Schäden im ganzen Grätzel anschaue.

Unabhängig davon gab es ca vor einem Jahr irgendwo im Bereich des Bogenfriedhofs eine Verstopfung.
Nachdem ich eine Toilette im Keller brauche dachte ich mir: "Ok, gleich komplett sanieren, dann ist wieder 25 Jahre Ruhe"

Es sind fürchte ich auch Flächen angeschlossen (die Garageneinfahrtsentwässerung).
Das bzw. was dann noch alles dranhaengt werde ich sobald der Strang offen ist herausfinden

Nachbarhäuser hängen auf jeden Fall keine dran.

LG Armin

1
  •  x12r13
  •   Bronze-Award
8.8.2016  (#9)
Asbestrisiko - ".. ansonsten müssten alle Dachdecker von 1900 - 2000 Lungenkrebs haben."

Ist traurigerweise beinahe tatsaechlich der Fall. Ein besonders hohes Mesotheliom-Risiko haben einer britischen Studie zufolge Zimmermänner der 40er Jahrgänge, gefolgt von Installateuren, Elektrikern und Malern.
Aber ich gebe dir recht, Panik und Hysterie ist nicht angebracht. So lange man nicht mit der Flex fuhrwerkt oder wild Wand/Boden Beläge abschlägt/rausreißt braucht man keine Angst haben.
LG Armin

1
  •  Ziegelrot
  •   Bronze-Award
8.8.2016  (#10)

zitat..
da muss ich widersprechen ansonsten müssten alle Dachdecker von 1900- 2000 Lungenkrebs haben.


Leider haben viele Dachdecker Lungenkrebs......

zitat..
So lange man nicht mit der Flex fuhrwerkt oder wild Wand/Boden Beläge abschlägt/rausreißt braucht man keine Angst haben.


Nachdem Asbest häufig eingesetzt wurde ist oft das Risko nicht bekannt. Einmal einen alten Bodenkleber abschleifen und das ganze Haus ist verseucht.......
@x12r13

zitat..
Es handelt sich definitiv um Steinzeug.


Nach der grauen Farbe könnten es auch ein Eternitrohr sein.
Auch Asbestzement ist rein mineralisch. Der kleine Durchmesser spricht auch für Asbestzement (77mm). Ich wäre vorsichtig.

zitat..
Der "nackte Aussendurchmesser" vom Rohr ist 66cm,


66cm?? Wo? Am Foto kann ich den Durchmesser nicht erkennen.

1
  •  x12r13
  •   Bronze-Award
8.8.2016  (#11)

zitat..
Nach der grauen Farbe


Naja, das ist "jahrhunderte alter dreck". Das Hauptkanalrohr selbst war auf jeden Fall mal braun.

zitat..
Der kleine Durchmesser spricht auch für Asbestzement (77mm)


Das kleine Rohr vom Zulauf fliegt komplett raus, da muß ich nichts schneiden. Insoferne ist es mir egal aus welchem Material das Rohr ist.

zitat..
66cm?? Wo? Am Foto kann ich den Durchmesser nicht erkennen.


Sorry, da habe ich Unsinn geschrieben. 66cm sind der Umfang vom Rohr. Der Durchmesser vom Kanalrohr ist nach Adam Ries 210mm.

Habs nicht mit angelegtem Maßband photografiert.
LG Armin

1
  •  eggerhau
11.8.2016  (#12)
Kanal / Steinzeug 60er Jahre - Hast Du schon mal daran gedacht einen Schacht (mit verschraubtem Deckel)zu setzen? Macht den Anschluss mehrerer Leitungen einfacher. Und ist für die Reinigung gut.
2016/20160811536250.JPG
Der Einsatz einer Rückstauklappe (Richtung öffentliche Kanalisation) muss gut überlegt sein. Wenn die Klappe (wegen Kanalüberfüllung) zu macht, läuft auch das Regenwasser Deines Daches/Vorplatzes nicht mehr ab. Sondern wieder in Deinen Keller.
Gruss HDE

1
  •  x12r13
  •   Bronze-Award
12.8.2016  (#13)

zitat..
Hast Du schon mal daran gedacht einen Schacht (mit verschraubtem Deckel)zu setzen?


Ja, war der hauptgrund wieso ich da tief zu graben begonnen habe.

Das regenwasserproblem besteht bereits. deswegen will ich ja eine zusaetzlich rueckstauklappe einbauen, die genau das verhindert. und bin draufgekommen, dass vmtl von der anderen seite auch noch regenwasser eingeleitet wird. dann brauch ich noch eine zusaetzliche klappe.

das ganze artet eh grad wieder aus :)

LG armin



1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Betonfugen in Decke spachteln (Aussen)