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Hoher Stromverbrauch für Heizwärme

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  •  Colorado
13.2. - 10.7.2013
14 Antworten 14
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Hallo zusammen,
wir sind im August 2011 zur Miete in ein neu erbautes Passivhaus eingezogen. Im Februar 2012 las ich den Stromverbrauch des Wärmepumpenzählers (2-Tarif-Zähler) ab, der Verbrauch kam mir schon etwas hoch vor. Der Vermieter kritzelte ein paar Zahlen auf ein Blatt und meinte, das sei schon richtig.

Heute nun, nach genau einem Jahr nun der erste exakte Jahresverbrauch: Zähler HT - 2097 kwh, Zähler NT 2041 kwh, insgesamt also über 4100 kwh. Kann das denn wirklich sein? Alle unsere Haushaltsgeräte zusammen(Kühlgefrierschrank, extra Kühltruhe, Herd, Waschmaschine, Spülmaschine) mitsamt Beleuchtung und sonstigen Kleingeräten beanspruchen nur 3000 kwh.

Stimmt die Aussage, daß ein Passivhaus einen Heizwärmebedarf von 15 kwh/m² und Jahr haben darf? Das wären bei unseren 116² dann 1740 kwh + den Primärenergiebedarf, also höchstens die Hälfte des derzeitigen Stromverbrauchs.
Wir sind jetzt auch keine "Frierer", d.h. wir haben im Winter eine Temperatur von ca. 21° C.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie kann man den Heizwärmebedarf berechnen bzw. wie kann man den "Stromfresser" finden?

Herzlichen Dank für eine Info!


  •  mabu
14.2.2013  (#1)
Beim Heizwaermebedarf verwechselst du Heizwaerme mit Strommenge ... kW/h Strom und kW/h Energie ... Was hast du fuer eine Waermepumpe ( LWWP, Sole, ... ) ?
Woher weisst du den HH-Energiebedarf?

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  •  niceguymarty
  •   Bronze-Award
14.2.2013  (#2)
Welcher Wärmepumpentyp ist den verbaut worden? Da es ein Passivhaus ist (sein sollte) schätze ich mal eine LW-WP oder ein Kombi-Gerät mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] oder (was ich für euch nicht hoffe) eine Abluftwärmepumpe.

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  •  Colorado
14.2.2013  (#3)


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  •  Colorado
14.2.2013  (#4)
Hoher Stromverbrauch für Heizwärme - Hallo mabu, hallo niceguymarty,
danke für die schnellen Antworten. Es ist eine LW-Wärmepumpe mit entsprechenden Ventilatoren und Steuergerät.
Eine Kurzbeschreibung und eine Berechnung meines Vermieters anbei. Hoffentlich ist alles lesbar.
Der HH-Energiebedarf (Du meinst doch Haushaltsstrom?) wird durch einen extra Zähler ermittelt und liegt pro Jahr bei 3.500 kwh.

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  •  niceguymarty
  •   Bronze-Award
14.2.2013  (#5)
auweia.Das schaut mir nach einem kombinierten Lüftungsgerät und Abluftwärmepumpe aus. Leistungsaufnahme des Kompressors lt. Homepage liegt bei 420W. Selbst unter der Annahme dass der COP irgenwo bei 3 liegt, hat diese Wärmepumpe eine Leistung von etwa 1,2kW. Wenn der Leistungsbedarf jetzt aber bei 2,0 oder 3,0kW liegt (geschätzt, genaueres kann man ohne Heizlastermittlung nicht sagen) z.B.: im tiefsten Winter, ohne solare Gewinne, wird der Fehlbetrag von einem Heizstab überbrückt und das ist meiner Meinung nach der Grund, warum soviel Strom zusammenkommt.

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  •  niceguymarty
  •   Bronze-Award
14.2.2013  (#6)
Ergänzung -

zitat..
Stimmt die Aussage, daß ein Passivhaus einen Heizwärmebedarf von 15 kwh/m² und Jahr haben darf?


Ja, am Referenzstandort. Also, wenn Euer Gebäude im (für Euer Bundesland gültigen) Referenzort steht, darf es nicht mehr als die 15 kwh/m2a verbrauchen, wenn Ihr gemäß Normenvorgaben lebt. Da Euer Gebäude (wahrscheinlich) aber nicht dort steht, und Ihr auch mehr als die normmäßigen 20°C Innentemp. habt, ist der Verbrauch natürlich höher.

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  •  Colorado
14.2.2013  (#7)
Referenzstandort - Das Haus steht im Allgäu. Da ist es manchmal schon "ein Kittel kälter". Und die 20-21° C beziehen sich auch nur auf den Wohn-Ess-Küchen-Bereich. Im Haushaltsraum und WC sind es allerhöchstens 15° C und die 3 Schlafräume haben im besten Fall 18° C, was mir persönlich zum schlafen fast schon zu warm ist. Das ist auch ein Thema in diesem sog. Passivhaus, die einzelnen Räume, insbes. die Schlafräume lassen sich schwer individuell regeln. Und wenn dann die Sonne scheint, müssen wir sofort wieder schattieren, damit die Raumtemperaturen nicht in unerträgliche Höhen steigen.

Jetzt noch eine letzte Frage: Passivhaus und Keller, passt das zusammen? Der Keller ist sehr kalt, sehr feucht (soll sich lt. Vermieter nach 2 Jahren bessern) und praktisch nicht zu gebrauchen, da dort alles schimmelt, trotz Lüftung, Trocknungsgeräten etc.

Danke für Eure Rückmeldungen und Erfahrungsberichte.

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  •  MinMax
14.2.2013  (#8)

zitat..
da dort alles schimmelt, trotz Lüftung, Trocknungsgeräten


na, da haben wir die Stromfresser wohl gefunden, oder zieht der Vermieter von seinem Haus 'n Stromkabel zu Euch?

Am Rande: für Schimmel gibt es satte Abschläge bei den Mieten (Stichwort: Mietminderung), auch wenn es "nur" der Keller ist, glaube ich nicht dass die Sporen da unten bleiben...

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  •  alfa2
  •   Silber-Award
15.2.2013  (#9)
ich glaube aber nicht, dass er die Trocknungsgeräte auf dem Heizstrom hängen hat...
PH und Keller passen grds zusammen, der Keller sollte halt auch genauso gut isoliert sein wie die Wände im EG. aber in deinem Fall scheint es ein anderes Problem zu sein. Sollte der Keller beheizt sein?

in einem PH oder auch NEH hast normalerweise keine unterschiedlich temperierten Räume so wie bei dir, weil sich das nicht gut verwirklichen lässt (KWL, thermische Hülle, FBH). Ich könnte mir denken, dass es dadurch zu (Luftströmungs-)Effekten kommt die dir Wärme aus dem Wohnbereich abziehen und dadurch die Heizung mehr als geplant laufen muss. Check mal tageweise deinen Verbrauch und beginne mal die Temperaturen sich annähern zu lassen.
Mitunter könnte auch die FBH FBH [Fußbodenheizung] nicht "abgeglichen" sein.

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  •  syafon
8.7.2013  (#10)
Referenzstandort???? - Hallo,

zitat..
niceguymarty:

Stimmt die Aussage, daß ein Passivhaus einen Heizwärmebedarf von 15 kwh/m² und Jahr haben darf?

Ja, am Referenzstandort.


Meine Frage: Wie kommst du darauf und wo ist in der Passivhausdefinition beschrieben, dass zur Bewertung ein Referenzstandort herangezogen werden muss? Bitte eine Quelle für diese Behauptung angeben.

SG
syafon

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  •  bautech
8.7.2013  (#11)
@syafon - kuck malSeite 6, Punkt 4. Unterpunkt 2:

http://www.ibo.at/de/passivhaus/documents/130513_Passivhaus_Kriterien_Wohngebaeude_International_DE.pdf

Ich hoff, der Nachweis der IBO-Vorraussetzungen (einziges zertifiziertes PH-Institut in Ö) reicht Dir als Quelle...

SO machst nur Negativwerbung für PH´s emoji

bautech

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  •  syafon
9.7.2013  (#12)
@bautech - zeig mal bitte... wo in diesem Satz (Seite 6, Punkt 4, Unterpunkt 2) ein Referenzstandort beschrieben oder gar definiert ist.

"Eigene Klimadaten: Die Verwendbarkeit ist vorab mit dem zuständigen Zertifizierer abzustimmen. Sind im PHPP schon Klimadaten für den Bauort vorhanden, so sind diese zu verwenden."

Ich finde nichts über einen Referenzstandort...

zitat..
bautech schrieb: Ich hoff, der Nachweis der IBO-Vorraussetzungen (einziges zertifiziertes PH-Institut in Ö) reicht Dir als Quelle...


Punkt 1: Das IBO ist KEIN "zertifiziertes PH-Institut". Es ist eine "Zertifizierungsstelle" und die Letztkontrolle bei Zertifizierungen unterliegt immer dem PHI in Darmstadt!
Punkt 2: Es gibt in Österreich noch mehr dieser Zertifizierungsstellen. Beispielsweise das Passivhausinstitut am Standort Innsbruck oder das Energieinstitut Vorarlberg.

zitat..
bautech schrieb: SO machst nur Negativwerbung für PH´s


Nein, sorry, aber du machst durch die Verbreitung von Halbwahrheiten und durch deinen schlechten Informationsstand schlechte Werbung für die PH-Community, nicht ich. Vergleiche auch meine Anmerkungen im anderen Thread (PHPP vs. OIB)

SG
syafon



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  •  bautech
9.7.2013  (#13)
ServusWenn dass IBO kein PH-Institut ist, bitte verklag sie...

zitat..
Passivhauszertifizierung

Die IBO GmbH ist das einzige in Ostösterreich akkreditierte Prüfinstitut, das berechtigt ist, das Zertifikat "qualitätsgeprüftes Passivhaus“ nach den Richtlinien von Dr. Wolfgang Feist zu verleihen.


Quelle: http://www.ibo.at/de/passivhaus/zertifizierung.htm

Dass es dafür anscheinend auch ein Institut in Westöstereich gibt, hat sich bis vor Kurzem meiner Kenntnis entzogen - aber mein Lebensmittelpunkt ist auch nicht auf PH´s fixiert...

Näheres im Nebenthread... und die Werbung fürs PH wird deswegen noch immer nicht besser emoji

bautech

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  •  syafon
10.7.2013  (#14)
Nö, muss sie nicht verklagen - Sie schreiben eh selber richtig, dass sie ein "akkreditiertes Prüfinstitut" sind. Wenn du "PH-Institut" schreibst, dann verbindet man damit in voller "Denk- und Schreibweise" = "Passivhaus-Institut"
=> Das ist das IBO nicht... Es ist eben eine Zertifizierungsstelle und nicht das Passivhausinstitut. Dieses ist in Darmstadt und hat eine Zweigstelle in Innsbruck. Ist wieder nur eine kleine sprachliche Feinheit, aber vermittelt oft eben falsche Signale.

Und ja, es ist tatsächlich die einzige Prüfstelle in Ostösterreich, aber Österreich besteht aus noch mehr Teilen als nur dem Osten (seit froh! :P)

Ich will auch keine "Werbung" fürs Passivhaus machen. Ich bin hier um objektive, fachlich korrekte Informationen bereitzustellen, damit sich andere informieren können.

Das Passivhaus braucht im Prinzip auch keine Werbung an sich, wer einmal in einem PH gewohnt hat, wird nichts anderes mehr wollen. Das wäre im Prinzip Werbung genug, weil sich das schnell verbreitet, würde nicht ständig mit falschen Darstellungen gegen das Konzept gehetzt werden. Da liegt das eigentliche Problem.

SG
syafon

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