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Berechnung der Heizkosten

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  •  Norbach
29.1. - 18.2.2008
22 Antworten 22
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Hallo,

Meine Frau und ich wollen in den nächsten 1 - 2 Jahren anfangen ein Einfamilienhaus zu bauen.
Momentan stellen wir uns das ungefähr so vor:
Toscana-Stil mit flachem "Turmdach". Keller, EG, 1. Stock. Ziegelmassivbauweise mit 50er Ziegeln.
Heizung mit Pellets und Wandheizung.

Nun stellt sich für mich die Frage wie gut ich das Haus isolieren soll. Für die Landesförderung muss ich unter den 50 kWh/m²a bleiben. Alles andere ist für mich eine Kosten-Nutzen-Rechnung mit den Heizkosten. Jeden € den ich in Isolation investiere will ich bei den Heizkosten einsparen. Gibt es ein gutes Berechnungsprogramm wo ich alle Daten eingebe und daraus der Heizenergiebedarf berechnet wird?

  •  Radschi
29.1.2008  (#1)
50 Ziegel - Hallo,
Wir haben ebenfalls ein Haus im Toscana-Stil mit 50iger Ziegeln ( U-Wert 0,15) gebaut, du brauchst keine zusätzliche Isolierung an den Wänden, wichtiger sind gute Fenster, Dachisolierung, eventuell KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Wenn du allerdings niedrigere U-Werte als 0.15 erreichen willst, ist es besser einen 25 Ziegel zu nehmen und eine Dämmung aussen raufzugeben.
LG Harald

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  •  Norbach
29.1.2008  (#2)
0,15 - Hallo Harald!
Ja das ist eben mein Problem: Woher soll ich wissen ob für die Ziegeln 0,15, oder 0,20 reichen? Was die Ziegeln teurer sind kann ich mir ausrechnen, was das an Heizkosten ausmacht eher nicht. Gibt es da nicht ein Programm zur Berechnung. Hab grad was von OBI-Berechnung gelesen, aber im google auf Anhieb nichts gescheites gefunden.

Wie hast du eigentlich die obere Geschossdecke und das Dach gemacht? Die Decke vom 1. Stock müsste doch mir Rigips und 30 cm Isolation gehen. Braucht man dann beim Dach noch ein Kaltdach? Ist mir doch egal wenns am Dochboden, den ich eh nie nutzen werde, -20 ° habe.

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  •  Werner
29.1.2008  (#3)
OIB Berechnung - Mit dem OIB Programm (http://www.magwien.gv.at/ma25/foerderungen/nehunterl.htm) gibt man die verschiedenen Wand-, Decken-, Bodenaufbauten, Fenster, Türen, etc ein und bekommt als output die Heizlast (Größe der Therme), Heizwärmebedarf pro Jahr (Jährliche Kosten zum Heizen), Energiekennzahl, etc. Hier kann man verscheidene Annahmen auf deren Auswirkung probieren.

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  •  kraweuschuasta
29.1.2008  (#4)
OIB - Leitfaden zuer Energieausweisberechnung...

http://www.oib.or.at/VEROEFF.HTM#energie

lg, Kraweuschuasta

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  •  hitec
29.1.2008  (#5)
ENERGIEKENNZAHL BERECHNEN - kann man erst, wenn man einen genauen plan vom haus hat, alleine vom baustoff her kann man da überhaupt nix sagen.
es ist ein zusammenspiel von u-wert der einzelnen bauteil, der fläche der gebäudehülle gegenüber der bruttowohnfläche.
die energiekennzahl ist ein zusammenspiel aus vielen faktoren und kann aufgrund des baustoffes alleine sicher nicht vorhergesagt werden
als anhaltspunkt: die kugel(od. halbkugel) wäre die optimale gebäudeform, umso verwinkelter (L-, U-, H- förmige grundrisse) das gebäude umso ungünstiger wird das verhältnis von ausenhülle und erzielter fläche.
genauso ist ein haus mit nur einer wohnebene energietechnisch viel ungünstiger als ein mehrgeschossiges haus)
genauso wirken sich die fensterflächen nicht unerheblich aus, umso größer fenster richtung süden umso besser für die EKZ umso kleiner (am besten keine) fenster richtung norden umso besser.
besser auch, große einteilige scheiben und nicht fenster mit vielen sprossen und dadurch lauter kleine glasscheiben.
für bauphysikalische berechnungen (und energieausweis)
ich könnte jetzt noch seitenweise weiterschreiben was sich alles pos. od. negativ auf die EKZ auswirkt emoji ist ein sehr umfassender prozess und sollte von leuten gemacht werden, die sich auskennen. kurz gesagt, die zukünftige höhe der EKZ beginnt schon beim entwurf des gebäudes und endet irgendwo bei der ausführung (luftdichtigkeit!)

ich verwende archiphysik: (http://www.archiphysik.at/at_at_7.html) gibt aber auch noch andere anbieter
berechnung geht auch mit den OIB-xls-sheets, ist aber mühsamer zum eingeben
also erst gscheiter entwurf, grundriss planung, dann energieausweis erstellen, wenn dann alles eingegeben ist, kann man sich schön spielen wo mann welchen baustoff nimmt und wieviel dämmung. die energiekennzahl wird dann nach eingabe der dämmstärken immer gleich aktualisiert und man sieht sehr schön was es genau bringt
kann man dann gleich mit den mehrkosten der dämmstärke und der einsparung der heizkosten gegenüberstellen und abwegen ob es einem das wert ist



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  •  Norbach
29.1.2008  (#6)
Vielen Dank! - Mir ist schon klar, dass für die Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ) viel mehr als die U-Werte der einzelnen Bauelemente benötigt werden.
Aber für den Energieausweis brauch ich doch einen genehmigten Bauplan. Da kann ich doch dann nichts mehr ändern?

Was noch dazukommt ist: das zur Berechnung des NEZ NEZ [Nutzheiz-Energie-Kennzahl] einige Standardwerte herangezogen werden (z.B. für das Nuterverhalten). Die tatsächlichen Heizkosten hängen aber von mir ab (z.B. Raumtemperatur von 22° anstatt Standardwert mit 20 °C,...)
Ich werde mich mal mit der Excel-Datei spielen.

Ich hasse nur diese Werbeaussagen von Fensterhersteller die behaupten, dass mit ihren Fenstern die Heizkosten um 30 % sinken.

lg
Norbert

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  •  hitec
29.1.2008  (#7)
das unterscheidet - halt den 0815 häuselbauer mit selber ausgedachten entwürfen von einem gescheit geplanten gebäude. - soll jetzt nicht abwertend gemeint sein!
ich darf auf keinen fall entwurf und energieausweis trennen, dass gehört einfach zusammen. erfahrene energiebewußte planer wissen zwar schon beim entwurf auf was sie achten müssen, dass was gscheites rauskommt,
aber trotzdem wird noch vor der einreichung der energieausweis gerechnet!!!!
stell dir vor, es wird alles durchgeplant, eingereicht, vielleicht auch schon mit der ausschreibung oder beauftragung einzelner firmen begonnen und beim erstellen des energieausweises stellt sich dann heraus, dass das haus mit seiner geometrie und den gewählten baustoffen eine energietechnische katastrophe ist!
dann wirds erst recht teuer, planänderungen (planwechsel) neue anbote einholen und und und.
also entwurf immer im zusammenhang mit der EKZ sehen!

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  •  mex
29.1.2008  (#8)
@norbach - Ich hab was einfacheres bzw. übersichtleres für dich: http://www.energieberechnung.at/content.php?id=1160&m_id=1156
Das ist das Programm vom Zehentmayer mit dem im Grunde die Energieausweise berechnet werden! Allerdings nur als demo! Wobei die demo-version lediglich den Ausdruck einschränkt. Also ich find dieses Programm echt lässig (hab mich ich riesig gefreut es im netz gefunden zu haben emoji )und zielführend!!! Wie eben hitec es schon schrieb!!!! Damit kannst du selbst sehen, was sich ändert an U-Wert, Verlusten,.... wenn du unterschiedliche Aufbauten eingibtst! Probiers mal aus! Das Handbuch steht auch zum download dort bereit!!!!

viel Spaß dabei, mex

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  •  Norbach
29.1.2008  (#9)
nx Luftwechselrate infolge von Ex- und.. - Hi,

@hitec: willst du mir damit sagen, dass ich das Haus von einem professionellen Planer planen lassen soll? Keine Angst, ich werd sicher nicht drauflosbauen.

Ich habe nun grob alles in die Excel-Tabelle von OiB eingeben (erstmal nur um mit der Berechnung klarzukommen)

Weiß jemand wie ich für den OÖ NEZ das nx wählen muss?
nx Luftwechselrate infolge von Ex- und Infiltration.
Da bei Antragstellung noch kein Blower Door Test möglich ist, gibt es da wahrscheinlich einen Standardwert? Angeblich wird nach EN 382 berechnet. Aber die findet man im Netz nicht.

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  •  Radschi
29.1.2008  (#10)
Oberste Geschoßdämmung - Hallo Norbert,
Also ich habe als Decke eine Ziegeldecke mit 30cm Styropordämung darauf. Das Dach selber hat nur eine Rauhschalung, dann Dachpappe und dann die Dachziegel.
Wegen EKZ: Wir haben zuerst das Haus selbst entworfen (Raumaufteilung, Stil usw...) und sind dann zu einen Archi gegangen, der hat uns dann Verbesserungsvorschläge gemacht und dann für 2-3 Varianten die EKZ berechnet.
LG Harald


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  •  Radschi
29.1.2008  (#11)
Tatstatur hängt - Sollte natürlich dämmung heissen.

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  •  hitec
29.1.2008  (#12)
@norbach - in gewisser weise wollt ich das hiermit ein bisserl andeuten emoji

ich hab es in den lezten jahren schon sehr oft erlebt, dass kunden mit einem fertigen plan zu uns kommen, für den sie dann "NUR" einen einreichplan samt energieausweis brauchen.
oder gar nur mehr einen energieausweis für ein bereits begonnenes gebäude
und was soll ich sagen, viele planen/bauen sich da in ein ganz schönes unglück rein
abgesehen vom so manch kathastrophalen raumplan, unwirtschaftlichen anordnungen von räumen, unnötige/nutzlose flächen usw.
wundern sich die leute dann warum sie so eine schlechte enrgiekennzahl haben.
aber leider wird bei der sog. "eigenplanung" fast nie auf die zukünftihe EKZ geachtet
wenn keine ordentliche bauaufsicht de bau überwacht, dann bekommen sie dann meißt beim abschließenden blower door test den nächsten dämpfer

aber zur eigentlichen frage: nx
dichtheitsnachweis infiltrationsluftwechsel
nL50 = 0,6 nx= 0,04
0,6 < nL50 = 1,0 nx= 0,07
1,0 < nL50 = 1,5 nx= 0,12
1,5 < nL50
nx= 0,2
kein Nachweis nx= 0,2

da gibts keinen standart, da kannst wählen was du willst, aber du musst diesen dichtheitswert dann auch nach fertigstellung des gebäudes nachweisen sonst gibts keine förderung oder eben um einiges weniger
umso schlechter die luftdichtheit, desto größer wird die energiekennzahl

die norm sagt, dass bei einem haus ohne kontr.wohnraumüftungsanl. ein nL50 von unter 3,0 erreicht werden muss mehr ist ein mangel, auch ohne das vorher gesagt wurde, dass das haus luftdicht gebaut werden muss!
mit kontr.wohnraumüftungsanl. nL50 von unter 1,5
bei passivhaus mind. unter nL50 von unter 0,6

aus erfahrung kann ich sagen, dass ohne genauer beaufsichtigung der firmen (baumeister/innenputz/trockenausbau/fenster/elektro- und san.installation) und begleitende blower door messungen im bauzustand niemals werte unter 1,5 erreicht werden.

ich nehm bei unseren energieausweisen bei nicht passivhäusern immer einen nL50 von 1,0 an ->nx=0,07
dieser wert wird bei gründlichen auf die finger schauen bei der ausführung und event. erforderlichen nachbesserungen bei der B-messung leicht erreicht
ohne B-messung und nur eine A-messung bei fertigstllung ergibt meisst abenteuerliche werte emoji

also was du nun einsetzt, hängt von deinem vetrauen in deine ausführenden firmen und der "guten" bauaufsicht ab
tip:
am besten vertraglich bei der beauftragung der firmen die einhaltung der luftdichten hülle festhalten, denn unter 1,5 oder unter 3,0 entspricht der norm, wennst mehr willst bist auf der sicheren seite, dass das im vertrag erwähnt ist.
sonst kommen haufenweise regiestunden für die nachträglichen abdichtungen/verbesserungen auf dich zu

lg
hitec

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  •  Norbach
30.1.2008  (#13)
Alles klar - Da ich eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einsetzen will ist für mich 1,5 Pflicht. Ist es überhaupt möglich mit Ziegelmassivbauweise z.B. (Wienerberger Porotherm T.i 50 oder H.i 50) einen besseren Wert zu erreichen?

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  •  hitec
30.1.2008  (#14)
sicher ist das möglich - aber wie gesagt, wenn du den firmen nicht gaaaaanz genau auf die finger schaust und vor allem weißt auf was du schauen musst, dann wird der wert nicht so leicht erreicht emoji

ohne kontr. wohnraumlüftung ist unter 3,0 pflicht alles andere ist besser, aber bis ~1,0 entspricht das haus einen ziemlichen schweizer käse emoji
mit herkömlicher bauweise wie vor 10 jahren ohne besondere beachtung der luftdichten hülle (vor allem bei den installationsarbeiten) ist aber ein wert unter 2,0 eher utopie dafür hat man dann aber auch höhere heizkosten

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  •  hitec
30.1.2008  (#15)
wobei ich noch sagen muss - wenn du keine kontr. wohnraumLÜ hast, dann wirkt sich die energieverschwendung aufgrund der undichten gebäudehülle erst aus wenn ein mehr oder weniger starker wind draußen geht - so ab 30km/h aufwärts beginnts mitunter spürbar zu ziehen.
das ist dann 3-fach unangenehm
1. könnten bauschäden aufgrund von durchfeuchtung entstehen
2. ists nicht sehr behaglich in der wohnung wenns zieht
3. gehen die heizkosten rauf

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  •  Norbach
30.1.2008  (#16)
nx - Hallo hitec,

die Tabelle die du oben eingestellt hast, gilt die speziell für Oberösterreich? In Wien habe ich gesehen ist die Berechnung anders: da wird das Blower Door Ergebnis durch 10 geteilt, mindestens aber 0,06 angesetzt.

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  •  mex
30.1.2008  (#17)
blower door test bei massivholz - Hallo hitec!
Was würdest du sagen, welchen Wert ich erreichen sollte/muss? Hab ein Holzmassivhaus (Santner), bei den Fenstern RAL-Montage und alle Stösse mit Bändern abgeklebt. 2 volle Geschoße ohne DG-Ausbau! Und Aussenfassade ist ca. 25cm stark (Hanfplatten, Rauhschalung, Schilfmatten, Putz)
Sobald der Aussenfassade fertig ist, werd ich einen Test machen lassen. Kann ich eigentlich Firmen dann zur Verantwortung ziehen??? Z.b.: Fenster-firma? Müsste, da dann jemand von denen dabei sein, oder bekomm ich da etwas schrifliches von der "Blower-Test-firma" wo Baumängel sind?

lg mex

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  •  Josef
30.1.2008  (#18)
BDT - hast du vertraglich einen definierten n50 Wert vereinbart?

sonst gilt: alles was besser ist als 3,0 (ein grottenschlechter Wert ...) ist OK, bei Einsatz einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] muss er besser als 1,5 sein. Der normale BDT-Test enthält eine kurze Leckagesuche, ausgiebigere Leckagesuche (Nebelkerzen...) kostet dann schon meist extra. Bei meiner Massivholzhütte war der Wert 0,3; dass aber mindestens 0,6 erreicht werden muss, habe ich schon allen Gewerken in die Verträge geschrieben, und speziell der Elektriker hat daraufhin schon seine beste und sorgfältigste Partie auf unsere Baustelle geschickt (obwohl: bei uns hätten sie eh kaum etwas vermurksen können); das ist einer der Vorteil bei Massivholz, da kann man nur mit Gewalt wirklich etwas vermurksen.

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  •  hitec
30.1.2008  (#19)
Richtlinie für Oberösterreich - also in der
"Richtlinie für die Berechnung von Energiekennzahlen in Oberösterreich" steht folgendes - leider hab ich die EN 832 nicht bei der hand und kann dir nicht genau sagen ob die andere werte ansetzen.

AUSZUG:
Lüftungsverluste,
die durch Undichtheiten des Gebäudes infolge Wind und Auftrieb entstehen, werden durch
die zusätzliche Luftwechselrate nx berücksichtigt, wobei dieser Wert entsprechend EN 832
anzusetzen ist.

das ganze wird sich in den nächsten wochen/monaten eh erübrigen, denn es wird die OIB richtlinie in die bauordnungen aufgenommen und ich nehme an, dass auch die wohnbauförderungen dann österreichweit diese einheitliche berechnung übernehmen werden

in der richtlinie 6 siehts auch um eine kleine spur anders aus als der von mir (weiter oben) angegebenen nx werten

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  •  mex
30.1.2008  (#20)
BDT - Vertraglich hab ich gar nix fixiert!!! Elektrik mach ich großteils selbst und hab sowieso keine E-durchbrüche in der AW, da ich die Längsbohrungen für Steckdosen bereits in der Aussenwand(stärke) habe. Eigentlich kann nur die Fensterfirma etwas vermurksen, wenn sie die RAL-Montage nicht ordentlich macht. Die Stösse hab ich alle selbst abgeklebt!!! Weißt eh: Geld sparen und viel selber machen, sofern man/frau "g'schickt is!" emoji

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  •  hitec
30.1.2008  (#21)
1/10 regelung in wien - ja, in wien wird die 1/10 regelung angewendet und in NÖ die von mir gepostete tabelle
grob gesehen sind die werte ziemlich gleich

in deinem fall würd ich ein blower door ergebnis von rund nL50= ~1,0 anstreben
je nachdem wie gut dann wirklich gebaut wird siehst es damm eh im excel was sich da bei der energiekennzahl ändert

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