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Zusammenhang Estrichtrocknungsgeschwindigkeit und Ausheiztemperatur

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
11.8.2022
5 Antworten | 4 Autoren 5
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Die ausführende Firma auf der Baustelle meiner Schwester scheint darüber nachzudenken, den Estrich für die auf 31C ausgelegte FBH FBH [Fußbodenheizung] mit 60C auszuheizen (bzw. belegreif zu heizen). Die Begründung war, dass der Estrich so schneller belegreif wird.

Ich halte das für eine ausgesprochen schlechte Idee und denke, dass der Estrich so eher schneller kaputt gemacht wird. Diese irrsinnige Temperatur dürfte ordentlich Spannung aufbauen und vielleicht auch den Verbund von FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohr und Estrich stören.

Zudem frage ich mich, ob das wirklich zu einer relevanten Beschleunigung führt und man den gleichen Effekt nicht auch erreichen kann, wenn man bei 35C (das wäre mein Vorschlag für das Ausheizen) einfach eine Woche mehr auf Temperatur bleibt.

Dazu kommt noch der energetische Irrsinn, denn durch die extremen Lieferzeiten und die viel zu späte Bestellung der S1155-6PC durch den HB wird das Ausheizen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wie von uns geplant mit dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] möglich sein, sondern vermutlich mit so einem Hotmobil ausschließlich direktelektrisch. Ich traue den Dingern genug Power zu, um 60C VL VL [Vorlauf] halten zu können, aber das wird (Ende September/Anfang Oktober) auch Unmengen Strom vergeuden.

Habt ihr weitere schöne Argumente, die gegen diesen Irrsinn sprechen (das mit dem Stromverbrauch dürfte dem Unternehmer egal sein, weil das die Bauherren zahlen müssen, aber er will den Bau halt fristgerecht fertig bekommen)?

  •  Akani
11.8.2022  (#1)
Aller höchste der Gefühle zum Ausheizen wer es ausreizen reiche 40° vollkommen. Esgeht um entspannen und Ausdehnung. Dann wird trocken geheizt mit 30° Vl konstant eine Woche.
Das sollte definitiv reichen

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  •  cacer
  •   Gold-Award
11.8.2022  (#2)

zitat..
JanRi schrieb:  Stromverbrauch dürfte dem Unternehmer egal sein, weil das die Bauherren zahlen müssen, aber er will den Bau halt fristgerecht fertig bekommen

genau da liegt der hase im pfeffer. (vorgeschobenes argument)

dann lass ihn doch vorrechnen, wieviel schneller das mit 60 C geht und wieviel strom das mehr kostet.
im sommer (passiert das denn kurzfristig?) geht es am schnellsten mit durchzug/querlüften mit lüftern/ventilatoren. (im winter ist stosslüftung und trockner angesagt)
die feuchte luft muss schnell raus und die wassermoleküle schnell abtransportiert werden.

ich würde ihm sagen, daß er dir (schwester) eine lösung schuldet, die  nicht zu erhöhten kosten führt.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
11.8.2022  (#3)

zitat..
Akani schrieb: Aller höchste der Gefühle zum Ausheizen wer es ausreizen reiche 40° vollkommen.

Mir musst du das nicht sagen emoji

Bei Auslegung 31C werden auch 35C reichen.


zitat..
cacer schrieb: dann lass ihn doch vorrechnen, wieviel schneller das mit 60 C geht

Das ist genau die Frage... hat da jemand eine Vorstellung, in welchem Umfang das zu einer Beschleunigung führt? Das wäre nämlich das beste Gegenargument, denn ich VERMUTE, dass Zeitgewinn und Energieeinsatz in keinem sinnvollen Verhältnis stehen.


zitat..
cacer schrieb: im sommer (passiert das denn kurzfristig?) geht es am schnellsten mit durchzug/querlüften mit lüftern/ventilatoren. (im winter ist stosslüftung und trockner angesagt)

Vermutlich wird es Ende September/Anfang Oktober. 

Ich bin auch der Meinung, dass der Abtransport der Feuchtigkeit viel relevanter ist als die Temperatur, auf die man den Estrich bringt. Eher im Gegenteil... in der brütend heißen Bude wird die Feuchtigkeit dann erst recht in die Bausubstanz eingetragen.

Vermutung: Selbst ein paar kleine Bautrockner und 35C VL VL [Vorlauf] beim Ausheizen sollten weniger Strom brauchen und effizienter vom Trocknungsergebnis sein als das sinnlose Hochbraten auf 60C.

Noch besser wäre Zeit... so haben wir das gemacht. Ausheizen fing zwei Monate nach dem Estrich an, wobei ich in den zwei Monaten täglich quergelüftet habe, sobald das zulässig war. Ausheizen im August (auf 35C) war dann wirklich nur Stresstest für den Estrich, denn der war vorher schon trocken. Wir haben um die 250 kWh elektrisch dafür gebraucht - knapp 1000 kWh Wärme.


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  •  ap99
  •   Gold-Award
11.8.2022  (#4)

zitat..
cacer schrieb: im sommer (passiert das denn kurzfristig?) geht es am schnellsten mit durchzug/querlüften mit lüftern/ventilatoren.

Im Sommer ist es meiner Erfahrung nach am schwierigsten den Estrich belegreif zu bekommen, da die warme Aussenluft (kommt beim Lüften ja rein) schon ziemlich wassergesättigt ist.


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  •  cacer
  •   Gold-Award
11.8.2022  (#5)
In den letzten Jahren und aktuell haben wir hier extrem trockene Wärme. Früher war es dauernd schwül mit Gewittern. Da war das problematisch..
Starke luftbewegung bringt die Wassermoleküle aber schnell weg und macht den Feuchteunterschied an der Oberfläche hoch.
Dafür brauch man auch weniger Energie. 
Im Winter ausheizen ist energieintensiv bei offenen Fenstern. Daher nur stoßlüften und trockner nutzen,sonst ist schwer auf Temperatur zu halten. 

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