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Wirtschaftlichkeit Umstieg auf Wärmepumpe

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  •  jotschi
  •   Bronze-Award
2.10. - 7.10.2024
9 Antworten | 7 Autoren 9
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guten Morgen!

ich habe im thermisch sanierten 2-Familienhaus aktuell eine 9 Jahre alte Gas-Brennwertheizung (Wolf CGB 20). 
Auf Grund der aktuellen Fördersituation überlege ich den Umstieg auf Luftwärmepumpe oder möglicherweise GWWP, das wäre aber nur eine Notlösung weil sehr aufwändig.

IST:
- Gasverbrauch 20.000 kWh
- PV 25 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] OST-WEST (50/50)
- EG mit Fußbodenheizung, OG noch Heizkörper aber auf Grund der aufsteigenden Wärme vom EG eine relativ niedrige VL VL [Vorlauf]-Temperatur

Durch die PV hat sich unser Strombedarf vom Netzbetreiber von 9.000 auf 3.700 kWh um 60%& reduziert.

Abgesehen von der Eignung der Wärmepumpe für die Gegebenheiten betreffend dem Haus würde mich jetzt interessieren wie es mit der Wirtschaftlichkeitsrechnung aussieht.

Strombedarf der WPWP [Wärmepumpe] bei JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] angenommen 3,5: 20000/3,5 = 5.700 kWh
wie viel davon wird die PV übers Jahr dazu beitragen? Produktion 2023 lag bei 24.000 kWh

Wenn das auch nur ein kleiner Anteil ist, wäre ich je nach Invest der WPWP [Wärmepumpe] ungefähr bei 7 Jahren. Ist das realistisch? (Strompreis inkl. Netzgebühren grob 20Cent, Gas inkl. Netzgebühren grob 7 Cent)

lg

bei einer angenommenen JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 3,5 (konservativ) komme ich auf ca. 10 Jahre, ohne Berücksichtigung der PV-Ersparnis.

  •  Brombaer
  •   Gold-Award
2.10.2024  (#1)
Gasverbrauch ungleich Wärmeerzeugung, da muss noch ein Wirkungsgrad berücksichtigt werden. Keine Ahn7ng wie viel Verlust bei solch einer halbwegs aktuell GBWT berücksichtigt werden muss.

Was heisst relativ niedrige VLT ?

Wie schaut die Warmwasser-Situation aus ?

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  •  wuschi
2.10.2024  (#2)
20.000 kWh bei einem thermisch sanieren ZFH? Ich habe im ZFH 2500 L (=25000 kWh) ölbedarf mit einem uralten überdimensionierten brenner ohne puffer, also wahrscheinlich unter 80%, möglicherweise sogar unter 70% wirkungsgrad und bei mir sind bisher nur die fenster erneuert.
Für ein relativ neues Gas-brennwertgerät kann man 90% wirkungsgrad annehmen.

Die PV wird so gut wie gar nichts beitragen, weil du im winter zu wenig ertrag für die WPWP [Wärmepumpe] hast.

So günstig wie jetzt wirst du nie wieder die Heizung tauschen können. Wenn du also das geld übrig hast um die Investition zu machen, obwohl du sie dir noch 20 jahr sparen könntest, mach es.

Grundwassernutzung wird dir eine arbeitszahl von mindestens 4,5 bescheren, auch wenn mir dein wärmebedarf sehr hoch vorkommt für ein saniertes haus. Hast einzelraumregelung/raumthermostate? Solche dinge sollten bei WPWP [Wärmepumpe] unbedingt weg, außer vielleicht in schlafzimmern ohne andere Nutzung. Falls dannnauch die gas-therme viel zu groß dimensioniert ist und immer nur ein paar sekunden läuft, erklärt das warum du so viel gas brauchst - du hast immense auskühlverluste. Modulierende heizungen sollten möglichst lange durchlaufen um genau diese Verluste zu vermeiden. 
Grundwassernutzung ist aber auch mit einigem aufwand verbunden. Aber die mehrkosten halten sich aufgrund der besseren förderung und dem zusätzlichen bohrbonus in grenzen. 
Wenn du also investieren willst, entscheide dich bald (für grundwasser 😉) und wenn es grundwasser werden soll, gib sofort die Einreichunterlagen in auftrag, denn der Antrag kann dauern und manche installateure werden sich dein Objekt nicht mal ansehen,  wenn du noch keine bewilligung hast oder zumindest eingereicht hast.

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  •  jotschi
  •   Bronze-Award
2.10.2024  (#3)
ok danke schonmal.
im ZFH leben 8 Personen, WW wird auch mit Gas erzeugt.
VLT bei den Heizkörpern beträgt max. 25-40°C aber eben nur an den kältesten Tagen
Leider war ich damals noch nicht so skeptisch gegenüber den Installateuren, deshalb kann es schon sein das die Heizung überdimensioniert ist. Ich denke auch, dass es am Ende eher eine Bauchentscheidung sein wird. Wirtschaftlich wirds bei einer "relativ" neuen Heizung nicht sein, diese zu entsorgen!

die PV ist ja relativ groß, dass da so gar nix kommt würd mich auch wundern?? Ich hab z.B. von Oktober 23 - März 24 ca. 4700 kWh eingespeist.


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  •  wuschi
2.10.2024  (#4)

zitat..
jotschi schrieb: die PV ist ja relativ groß, dass da so gar nix kommt würd mich auch wundern?? Ich hab z.B. von Oktober 23 - März 24 ca. 4700 kWh eingespeist.

Habe überlesen, dass es 25kWp sind, das ist natürlich gewaltig. Wenn du in einer sonnigen gegend bist geht da schon was runter vom dach.

Vielleicht hat deine therme einen betriebsstundenzähle. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten um eine vernünftige leitungsklasse zu bestimmen. Darüber sollte man sich selbst Gedanken machen und nicht unbedingt dem Installateur überlassen. Such einmal nach den "schweizer formeln" zur WPWP [Wärmepumpe] Dimensionierung. 
Ich würde wie gesagt zu grundwasser raten, wenn das möglich ist und du tatsächlich heizung tauschen willst. Dann am besten schnell bewilligung auf den weg bringen und dann den winter nutzen um angebote einzuholen und die genaue größe der WPWP [Wärmepumpe] zu bestimmen.
Für die bewilligung einen brunnenmeister oder ingenieurbüro beauftragen. Manche bohrfirmen bieten es mit an oder du erfährst bei den bohrfirmen, wer soetwas anbietet. Kostet 1500-2000 euro. Wenn man nicht vom fach ist, würde ich von einem Versuch die einreichung alleine zu machen abraten.

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  •  ds50
  •   Gold-Award
2.10.2024  (#5)
Mit einer BGF kann man einschätzen, ob der Verbrauch nun hoch oder niedrig ist, denn 20 MWh sind bei einem Häusl viel, bei der weitläufigen 400 m² Villa eher wenig. 😉

zitat..
jotschi schrieb: die PV ist ja relativ groß, dass da so gar nix kommt würd mich auch wundern??

Vergiss es. Auch ich hab knapp 25 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] PV, und allein heute beim Dauerregen schafft sie mit 900 W den Grundumsatz im Haus + WPWP [Wärmepumpe] fast nicht, dabei ist noch gar nicht Winter. Im Nov., Dez., Jan. und dem halben Feb. hast du mit WPWP [Wärmepumpe] eindeutig den höchsten Strombedarf, aber genau da kommt am Wenigsten runter. Ich würde es in den Berechnungen komplett aussparen und mich freuen, wenn in Realität dann zumindest ein bisserl was abgedeckt werden kann.
Außerdem ist PV Strom auch nicht gratis und kostet dir z.B. die Einspeisevergütung (und da sind auch 5 ct/kWh nicht nix, wie du bei deinen 21 MWh Einspeisen merkst 😉).


zitat..
jotschi schrieb: Auf Grund der aktuellen Fördersituation überlege ich den Umstieg auf Luftwärmepumpe oder möglicherweise GWWP, das wäre aber nur eine Notlösung weil sehr aufwändig.

Gerade bei deinem doch recht hohen Verbrauch würde ich unbedingt die GWWP abstreben, falls irgendwie möglich. LWP sind eigentlich für mich eher Notlösungen falls Sole-WPWP [Wärmepumpe] (RGK, Tiefenbohrung, Hybrid, oder natürlich auch Grundwasser) garnicht geht, vor allem bei hohem Bedarf. Und wie schon gesagt sind Sole-WPWP [Wärmepumpe] um einiges höher gefördert, was sie dann auch nicht viel teurer macht.


zitat..
jotschi schrieb: Ich denke auch, dass es am Ende eher eine Bauchentscheidung sein wird. Wirtschaftlich wirds bei einer "relativ" neuen Heizung nicht sein, diese zu entsorgen!

Ich sehe es als typische "Sunken costs": Man soll schlechtem Geld nicht noch mehr schlechtem Geld hinterherwerfen. Eine Gasheizung ist fossil, der zukünftige Gaspreis ist mehr als unsicher (CO2 Steuer etc.).

Und bzgl. Wirtschaftlichkeit hab ich auch eine klare Meinung:

zitat..
wuschi schrieb: So günstig wie jetzt wirst du nie wieder die Heizung tauschen können.

Die derzeitige Förderlandschaft ist ein No-brainer. Jeder, der jetzt nicht von fossil auf erneuerbare Heizung umsteigt, ist selber Schuld!




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  •  ds50
  •   Gold-Award
2.10.2024  (#6)

zitat..
wuschi schrieb: Habe überlesen, dass es 25kWp sind, das ist natürlich gewaltig. Wenn du in einer sonnigen gegend bist geht da schon was runter vom dach.

Nur so als Beispiel ein sonniger Dezembertag:


_aktuell/20241002882517.png

Ja, ich bin schon froh über die PV - aber sie produziert im Winter nur ein Drittel des Tages. Die anderen ⅔ liegen im Dunkel.

Und oft ist es bewölkt, neblig oder auch regnerisch. Und mit Schnee auf den Modulen ist es sowieso aus.

Deswegen: Ja, PV mag schon etwas helfen bei WPWP [Wärmepumpe], ich würde damit aber bzgl. Wirtschaftlichkeit nicht rechnen.


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  •  Akani
2.10.2024  (#7)
Bevor hier mit Arbeitzahlen wie irre rumgeworfen wird.
Welche Systemtemperaturen sind im Jeweiligen Heizsystem also FBH FBH [Fußbodenheizung] und Heizkörper möglich?
Welche Heizkurven werden gefahren?
Steht in der Fachmannebene Code weiß ich jetz ausm kopf nicht.

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  •  offenediskussion
  •   Bronze-Award
4.10.2024  (#8)

zitat..
ds50 schrieb:

Mit einer BGF kann man einschätzen, ob der Verbrauch nun hoch oder niedrig ist, denn 20 MWh sind bei einem Häusl viel, bei der weitläufigen 400 m² Villa eher wenig. 😉

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jotschi schrieb: die PV ist ja relativ groß, dass da so gar nix kommt würd mich auch wundern??
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Vergiss es. Auch ich hab knapp 25 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] PV, und allein heute beim Dauerregen schafft sie mit 900 W den Grundumsatz im Haus + WPWP [Wärmepumpe] fast nicht, dabei ist noch gar nicht Winter. Im Nov., Dez., Jan. und dem halben Feb. hast du mit WPWP [Wärmepumpe] eindeutig den höchsten Strombedarf, aber genau da kommt am Wenigsten runter. Ich würde es in den Berechnungen komplett aussparen und mich freuen, wenn in Realität dann zumindest ein bisserl was abgedeckt werden kann.
Außerdem ist PV Strom auch nicht gratis und kostet dir z.B. die Einspeisevergütung (und da sind auch 5 ct/kWh nicht nix, wie du bei deinen 21 MWh Einspeisen merkst 😉).

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jotschi schrieb: Auf Grund der aktuellen Fördersituation überlege ich den Umstieg auf Luftwärmepumpe oder möglicherweise GWWP, das wäre aber nur eine Notlösung weil sehr aufwändig.
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Gerade bei deinem doch recht hohen Verbrauch würde ich unbedingt die GWWP abstreben, falls irgendwie möglich. LWP sind eigentlich für mich eher Notlösungen falls Sole-WPWP [Wärmepumpe] (RGK, Tiefenbohrung, Hybrid, oder natürlich auch Grundwasser) garnicht geht, vor allem bei hohem Bedarf. Und wie schon gesagt sind Sole-WPWP [Wärmepumpe] um einiges höher gefördert, was sie dann auch nicht viel teurer macht.

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jotschi schrieb: Ich denke auch, dass es am Ende eher eine Bauchentscheidung sein wird. Wirtschaftlich wirds bei einer "relativ" neuen Heizung nicht sein, diese zu entsorgen!
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Ich sehe es als typische "Sunken costs": Man soll schlechtem Geld nicht noch mehr schlechtem Geld hinterherwerfen. Eine Gasheizung ist fossil, der zukünftige Gaspreis ist mehr als unsicher (CO2 Steuer etc.).

Und bzgl. Wirtschaftlichkeit hab ich auch eine klare Meinung:

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wuschi schrieb: So günstig wie jetzt wirst du nie wieder die Heizung tauschen können.
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Die derzeitige Förderlandschaft ist ein No-brainer. Jeder, der jetzt nicht von fossil auf erneuerbare Heizung umsteigt, ist selber Schuld!

Die Förderung ist natürlich ein Anreiz, glaube aber dass sie zum großen Teil den Firmen dient, da die Preise aufgrund der hohen Nachfrage gewaltig hinaufgeschnalzt sind.


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
7.10.2024  (#9)
@jotschi 
- Wie lange hast du die PV schon? Dann müsstest eh schon ein Gefühl haben was sie im Winter beiträgt. Ich hab z.B. 16,5kWp Süd in einer Nebelfreien-Höhe und bin weit von der Aussage entfernt das im Winter "nichts" runter kommt. Aber der Beste Tipp wurde hier eh schon genannt: Berücksichtige die PV in der Rechnung erstmal nicht und freue dich dann.

- 25-40°C VL VL [Vorlauf]-Temp. bei den Heizkörpern klingt ja schon mal nicht schlecht. Ich gehe davon aus das du keine ERR ERR [Einzelraumregelung] hast und die Heizkörper-Thermostate dabei voll offen sind? Wenn nicht mach das mal. Wahrsch. kommst dann noch weiter runter mit der VL VL [Vorlauf]-Temp., die Heizkörper auf Niedertemp.-Modelle zu tauschen wär dann immer noch eine Option...

- Denk auch darüber nach ob statt der GWWP wie bereits hier genannt ein "Erdwärme-Hybrid" möglich wäre wie RGK RGK [Ringgrabenkollektor] + Tiefenbohrung z.B. Mein Insti hat auch schon RGK RGK [Ringgrabenkollektor]/Körbe mit einem "umwickelten Brunnen" kombiniert. Der hat da viele Ideen und schafft es auch die WPWP [Wärmepumpe] richtig zu dimensionieren.
Ich schicke dir mal den Kontakt da ich sehe das du auf dem Kernöl-Kontinent lebst.
Auch beachten das du für Erdwärme auch mehr Förderung kriegst, spätestens wenn das Außengerät der LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] den Geist auf gibt fährst du mit Erdwärme von den Investitionskosten her gesehen günstiger - von den Betriebskosten brauchen wir gar nicht reden ;)

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