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Wieviel bringt ein Sole EWT wirklich

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  •  fricki
  •   Silber-Award
15.7. - 11.8.2010
43 Antworten 43
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Überlege gerade ob ich mir einen Sole Erdwärmetauscher für meine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] gönnen soll da es sich im Internet sehr gut liest.

Nun meine Frage an alle Besitzer eines Sole EWT.

Bringt dieser etwas oder ist es hinausgeschmissenes Geld? Ich möchte ihn gerne auch zur Kühlung im Sommer verwenden nur würde mich interessieren ob das auch sinnvoll funktioniert.

Danke vielmals !!

  •  ralf6842
15.7.2010  (#1)
Absolut sinnvoll - Habe selbst einen Erdwärmetauscher und wohne im derzeitigen Hitzepol Österreichs, in Wolfsberg, wo an jedem der letzten Tage Temperaturen von über 35° zu messen waren. Lufteintrittstemperatur derzeit: +20° bei 36° Außentemperatur. Wir haben unsere KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] auf Kühlung gestellt und im oberen Stock max. 24°, während unsere Nachbarn alle schon im Schlaf schwitzen.
Im Winter: minimale Eintrittstemperturen +2,8° bei tagelangem Frost. Und diese Energie ist kostenlos!

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  •  dandjo
15.7.2010  (#2)
Kühlung - Um 1m³ Luft um 1°C zu erwärmen benötigt es im Schnitt 0,000367kWh. Bei einer empfohlenen Luftwechselrate von 0,3/h sind das in einem Haus mit 150m² Wohnfläche (~ 390m³ Volumen) 117m³/h. Um deine Abkühlung von 36°C auf 20°C zu gewährleisten (dT 16°K) bringt der Soletauscher eine Leistung von 687 Watt. Ist das realistisch oder redest du dir da etwas schön? Für 390m³ dimensioniert man in etwa eine Klimaanlage im Bereich zwischen 8.000 und 12.000 Watt (12kW). Faustregel: 30W/m³, bei Beschattung.

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  •  viraghg
15.7.2010  (#3)
dandjo hat zu schnell gerechnet...draussen 36°, drinnen 24°. ich denke dass auch ohne kühlung innen nur 29° wären (wie bei mir jetzt), dh die EWT kühlt um 5° und liefert eine Leistung von 220 Watt - das könnte sogar sein?

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  •  dandjo
15.7.2010  (#4)
@viraghg - Das kommt hin, 220 Watt sind erreichbar. 687 Watt sind Wunschdenken, die 20°C auch. Ich habe keinerlei EWT und momentan 24°C im Haus. Die Luftmengen können kaum kühlen, damit muss man sich abfinden. Ob sich ein EWT nur zu Zwecken der Kühlung rentiert, ist auch fraglich, meist reicht gekonntes Nutzerverhalten mit der richtigen Bausubstanz.

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  •  ralf6842
16.7.2010  (#5)
@ dandjo - Es gibt leider immer wieder Zweifler am System und das sind meistens die, die das System selbst nicht haben. Wahrscheinlich, um sich selbst ein besseres Gewissen zu schaffen. Zwei Messungen gleichzeitig können nicht irren. Mit eingeschalteter Kühlung (Lüftungsheizung von Nilan) beträgt die in den Raum eingeblasene Lufttemperatur 17 -18°. Das ist das, was ich ablese und nicht das, was ich am Taschenrechner ausgerechnet habe.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
16.7.2010  (#6)
@ralf6842 - Meine Zweifel sind begründet und haben nichts mit einem Gewissen oder Neid zu tun. Ich schlafe mit 24°C sehr gut, das kannst du mir glauben (20°C wären mir ehrlich gesagt viel zu kühl).

Ich kann dir auch Messungen vorlegen, nämlich von hier:
http://www.nei-dt.de/Downloads/Sole-EWT.pdf
Zitat: "Im Sommerbetrieb bewirkte der Sole-EWT eine Verringerung der Frischlufttemperatur um bis zu 10 Kelvin, die Spitzenleistung lag bei 300 Watt."
Du willst mit deinem EWT das doppelte erreichen? Wunder der Technik? Wie gesagt, von 36°C auf 20°C kühlen Klimaanalgen im Umfang von 12kW. Geht man davon aus, dass der Sole-EWT einen Effizienzfaktor von maximal 10 hat (so wie im PDF beschrieben), müsste der Sole-EWT 1,2kW Leistung erbringen, passt alles irgendwie nicht zusammen. Anders ausgedrückt müsste dein EWT einen Effizienzfaktor 20 erreichen.

Um das zu betonen: ich sage nicht, dass Sole-EWTs nichts bringen, ich behaupte aber, dass man eine angenehme Raumtemperatur auch viel günstiger haben kann (der EWT verbraucht immerhin auch Pumpenstrom und kostet Geld), abgesehen davon, dass ich mein Haus im Sommer nicht auf 20°C kühlen möchte, das ist ja schon ungesund.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
19.7.2010  (#7)
Kühlung über KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] - Ich kann euch anhand der gestrigen Situation in meinem Haus jetzt ein sehr anschauliches praktisches Beispiel dafür liefern, dass eine Kühlung, wie ralf sie beschreibt, sehr in Frage zu stellen ist.

Wir hatten gestern vor dem Gewitter 24,6°C im Haus, es war vollkommen windstill, schwül und draußen schon fast unerträglich mit 31°C am späten Abend. Dann brach die Sintflut los und es kühlte draußen innerhalb einer halben Stunde auf 20°C ab. Ab diesem Zeitpunkt habe ich meine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] auf die höchste Stufe gestellt, bedeutet 300m³/h und lies sie bis heute morgen so laufen, mit Sommerbypass. Über Nacht kühlte die Außenluft auf 16°C ab, das war auch die Frischlufttemperatur heute 5 Uhr morgens. Damit lag die Frischlufttemperatur sogar unter der von ralf. Um 8 Uhr lag die Raumtemperatur bei 24,2°C, was eine Kühlung um 0,4°C innerhalb 12h fast ohne innere Wärmeabgaben bedeutet. Wenn wir einmal den Backofen einschalten oder duschen, ist die Kühlung wieder dahin, ganz zu schweigen davon, wenn wieder die Sonne auf das Haus brennt.

Noch ein Beispiel. Meine Cousine kühlt mit der Heizungswärmepumpe und Bauteilaktivierung (Wände + Boden) ihr Holzständerhaus bei 32°C Außentemperatur auf etwa 24°C, mehr geht nicht. Den gleichen Effekt habe ich ohne Kühlung in einem gut gedämmten Massivhaus.

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  •  fricki
  •   Silber-Award
19.7.2010  (#8)
wenn ich mir das so lese - verzichte ich lieber auf einen Sole EWT und bleibe bei der elektrischen Vorwärmung im Winter und beim Sommerbypass.

Habe bei meiner EWP eine Kühlung eingebaut welche ich gerne laufen lasse wenn es draußen wieder mal unerträglich heiß ist.

Das Haus wirklich kühlen tut sie nicht (also meiner Meinung nach nicht), aber es ist subjektiv ein bisschen angenehmer wenn man im Haus ist ... vermutlich dadurch dass man mit den Füßen am kühleren Boden steht.

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  •  rantamplam
  •   Bronze-Award
19.7.2010  (#9)
Kühlung KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] - Muss danjo recht geben, bei mir wars genau das selbe also kühlen kann man ned wirklich damit. Dafür ist das System einfach nicht aufgelegt. Dafür ist eine Split Klima weit besser geeignet.
lg Ran

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  •  2xU
19.7.2010  (#10)
Wärmespeicherkapazität - Ich kann mir schon auch vorstellen dass eine kurzfristige Abkühlung nicht funktionieren kann weil ja die Innenwände und Böden von der langen Hitze noch aufgeheizt sind. Die wärmespeicherwirksame Masse bewirkt ja nicht nur dass sich der Raum nicht so schnell aufheizt sondern logischerweise auch nicht so schnell wieder auskühlt.
Wenn durch die Lüftungsanlage aber im Sommer anstatt 35 Grad nur 20 Grad warme Luft in den Raum gelangt dann kann sich der Innenraum mit einer vernünftigen Beschattung gar nicht so stark aufheizen. Und wenn es im Haus anstatt 28 nur 24 Grad hat ist das sicherlich ein Komfortgewinn. Das ein Sole EWT keine Klimaanlage ersetzt ist alleine von der errechneten Kühlleistung klar.


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
19.7.2010  (#11)
@2xU - Das ist ja bei mir der Fall, meine Wände können sich nicht aufgeheizt haben, ansonsten wäre die Temperatur bei mir ja auch viel höher gewesen als 24°C. Bei mir ist alles fast auf Passivhausniveau gedämmt und verschattet. Mann muss sich ja nur die Leistungswerte ansehen. Realistisch sind Kühlleistungen bis 300W bei einem Effizienzfaktor 10 (= 3kW) bei einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], für die Räumlichkeiten eines durchschnittlichen Hauses sind aber Leistungen von über 10kW erforderlich um spürbar und deutlich abzukühlen. Eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] schafft somit eine reale Temperaturminderung um maximal 4°C, aber sicher keine 10°C und schon gar nicht noch mehr.

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
19.7.2010  (#12)
@dandjo - Ich muss ralf recht geben, bei mir ist es detto.
Aussentemperatur 37 Grad, Frischlufttemperatur (direkt nach 50 m EWT) 18-20 Grad, Einblastemperatur 20-22 Grad, je nach Lüfterstufe.

Mit aktivierter Wärmepumpe (Kühlfunktion, 0,75 kw) komm ich auf eine Einblastemperatur von 14-16 Grad.

Dass man damit auf keine Raumtemperatur von 20 Grad kommt, ist auch klar und selbstredend, es verringert aber die Raumtemperatur ein wenig.

Klimaanlagen wälzen viel mehr Luft um und blasen die Luft sehr kalt ein, darum wird da auch mehr Leistung benötigt.



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  •  dandjo
  •   Gold-Award
19.7.2010  (#13)
@gdfde - Warum gibst du ralf recht, du gibst ja eigentlich mir recht? :)
Die 16°C Zulufttemperatur bezweifelt ja keiner, nur dass die 150m³/h mit 16°C niemalsnie 390m³ Raumvolumen bei einer Außentemperatur von 36°C auf 20°C bringen, sagst du ja auch.

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
20.7.2010  (#14)
wenig Kühlung - Ich hab auch einen EWT und kann zum Kühleffekt auch nur sagen, in der Früh Fenster aufmachen bringt deutlich mehr. Was eventuell für den EWT spricht ist, dass die Luft im Rohr entfeuchtet wird, was v.a. für den Keller wichtig ist, wenn man ihn mitlüftet.

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  •  ralf6842
20.7.2010  (#15)
@dandjo - Ich habe nirgendwo geschrieben, dass meine Raumtemperatur 20° beträgt sondern max. 24°. Ich habe immer von der Lufteintrittstemperatur vom EWT bzw. direkt in den Raum geschrieben, wie dandjo ja auch, der die selben Werte erreicht.

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  •  ralf6842
20.7.2010  (#16)
sorry - die selben Werte erreicht nicht dandjo, sondern gdfde.

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  •  ralf6842
20.7.2010  (#17)
@2xu - Die Aufheizung der Innenwände und Speicherung der Wärme ist bei unserer Bauweise (Holzriegel) wesentlich geringer als beiom Massivbau.

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
20.7.2010  (#18)
@dandjo - Ich glaub, ihr zwei habt ein wenig aneinander vorbeigeredet.
Ralf hat auch nicht behauptet, dass er 20 Grad Innentemperatur hat.
20 bzw. 16 Grad ist die Einblastemperatur der Luft, das hab ich auch.

Um wieviel Grad ein EWT jetzt ein Haus runterkühlen kann, ist eine andere Geschichte, ich schätz mal ca. 3 Grad, was ja auch nicht so schlecht ist emoji

Generell muss man zu den Nilan Produkten noch sagen, dass sie standarndmässig wahrscheinlich auch ned so optimal sind, weil die WRG über die WP WP [Wärmepumpe] gemacht wird, was Strom verbraucht.
Andererseits kanns im Sommer halt kühlen und im Winter heizen...

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
20.7.2010  (#19)
Na dann - haben wir wirklich aneinander vorbei geredet. Das bestätigt ja meine These, dass ein gut gedämmtes Massivhaus ohne Kühlung etwa die gleichen Werte wie ein Holzständerhaus mit Kühlung erreicht, zumindest mittelfristig. Dass ein Massivhaus auch irgendwann beginnt sich zu erwärmen steht außer Frage, nur wann ist es schon ein Monat lang wirklich heiß so wie jetzt. Die Physik leistet ihren Beitrag und kühlt mit Gewittern ab. So gesehen bin ich darüber glücklich. :)

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
21.7.2010  (#20)
@dandjo - Weiss nicht, ob ein Massivhaus mittelfristig kühler ist als ein Holzständerhaus (egal ob mit oder ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]).

Ein Massivhaus kannst in der Nacht lüften/kühlen, es wird am nächsten Tag wieder warm sein durch die grössere Speichermasse, das hast du ja selbst an deinem Beispiel gezeigt.
Gleiches gilt natürlich im Winter beim Heizen emoji

Bei unserem Haus hab ich bemerkt, dass die Anordnung der Fenster einen massgeblichen Einfluss auf die Zimmertemperatur haben, vor allem im Sommer.

Die südseitigen Räume mit Fenstern und Fixteilen (KZ und SZ) bis zum Boden sind die wärmsten Räume (trotz Aussenrollos), das südseitige WZ ohne südlichem Fenster ist kühler.



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  •  dandjo
  •   Gold-Award
21.7.2010  (#21)
@gdfde - Naja, ein Massivhaus federt Temperaturspitzen viel besser ab, je besser, desto mehr Speichermasse. Wir hatten zwei Wochen lang überhaupt nur 21°C Innentemperatur, aber nach der dritten Woche brütende Hitze stieg die Innentemperatur auf 24°C und das ohne Kühlung.

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