Was tun? Bitte um Ratschläge
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.@creator´s letzter Absatz: Meine Rede! ![]() Erinnert mich an die Geschichte, als wir vor einigen Jahren unseren Wohnzimmerverbau von einem Tischler (mit bereits hervorragendem Ruf) montiert bekommen haben. Die beiden Monteure waren eher junge Burschen, immens auf Zack und extrem höflich, man hat sofort gesehen dass ihr Beruf ihr Element ist, alleine das Zuschauen hat Freude bereitet. Darum war es dann auch für uns selbstverständlich, dass wir ihnen eine Jause angeboten haben, welche sie zuerst gar nicht annehmen wollten. Gerade, dass sie sich zum Essen (eher schon Hinunterschlingen) Zeit genommen haben, haben sie schon wieder weitergearbeitet. Kein Werkzeug, kein Möbelteil etc. wurde ohne eine Filzunterlage auf unserem Wohnzimmerboden abgelegt, beim Bohren sofort analog dazu der Staub abgesaugt, vorhandene Sockelleisten wie selbstverständlich mit angepasst etc. etc. Als wir ihnen deshalb dann Nachmittags sogar noch einen Eisbecher angeboten haben, haben sie zuerst wohl geglaubt, wir verarschen sie, sie verdutzt haben sie dreingeschaut - ihn nach kurzem Zögern aber doch mit Genuss verputzt ![]() ![]() Wie schon oben gesagt: Zuerst muss die Leistung bzw. der Wille zur selbigen stimmen. Dann bin ich der letzte, der knausert oder den Ungustl spielt. Die Beiträge in diesem Thread zeigen mir jedoch, dass es leider immer noch viel zu viele Leute gibt, die sich vieles gefallen lassen und trotzdem gute Miene zum bösen Spiel machen - und am Ende sogar noch dafür zahlen. Solange es die gibt, wird sich an der Masche nichts ändern. Gruss mikee |
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Wie man in den Wald hineinschreit - so schallt es auch zurück.
Bei unserer Großbaustelle mit mehreren Reihenhäusern hab ich bei Baubeginn an unserem Haus der Partie eine Jause und eine Kiste Bier spendiert. Nachmittag brachte meine Frau Kaffee und Kuchen vorbei. Ich habe bei der Baufirma beim Rohbau mitarbeiten können und so 4 Wochen Lang den Bau-Alltag erlebt. Und wenn man mit den Jungs dann ins Gespräch kommt und auf deren "Wellenlänge" kommt bzw. (bitte nicht falsch verstehen) Niveau spricht - immer a Witzerl parat, a bissl stänkern usw. dann hat man das beste Klima was man sich vorstellen kann. Einer meiner Nachbarn meint er müsse alles 100% genau nehmen - der hat sich dadurch sehr unbeliebt gemacht und merkt es nun auch am verhalten der Baufirma. Ich hab kein Problem, an ein paar m3 Beton, Kanthölzer oder Bretter zu kommen. Ein nettes Wort zum Polier - passt schon, kein Problem. Die Juristische Keule bringt meiner meinung nach nur selten etwas. Mit redem kommen die Leut zamm. |
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@steff - Genau so wie du hat es vor einiger Zeit auch jemand aus meinem näheren Umfeld auf seiner Baustelle gehandhabt. Mit dem Ergebnis, dass das Ganze völlig aus dem Ruder gelaufen ist, weil die Arbeiter es beinhart ausgenützt haben - dieses Pech hattest du Gott sei Dank eben nicht. Als er versucht hat wieder Ordnung in die Sache zu bringen, haben sie ihn nimmer Ernst genommen, denn er hatte bis dahin schon zu oft mit ihnen Schmäh geführt, zu viele gemeinsame Biere getrunken und sich schon zu oft von ihnen "im Schmäh" was sagen lassen. Die Goodies wurden von den Arbeitern schon als selbstverständlich hingenommen, ihre Pflichten haben sie dafür umso lockerer genommen.
Eines ist klar: Nicht jede Partie, jeder Bauherr und jede Baustelle ist gleich. Ein wenig Fingerspitzengefühl schadet nie und grundlos unbeliebt machen sich wohl auch nur Dolme, die ein Problem mit ihrer Männlichkeit haben. Es sollte aber jedem Arbeiter bis hin zum Polier zuerst einmal klar sein, dass alles korrekt ablaufen muss und selbstverständlich auch kontrolliert wird - auch wenn man dann im Laufe der Zeit miteinander Schmäh führt und ein paar Bier gemeinsam hebt. Und die juristische Keule ist wie gesagt erst dann ein Thema, wenn keiner mehr reden will - denn dann kommen mit Reden eben keine Leute mehr zsamm ![]() Gruss mikee |
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Manchmal wird glaub ich drauf vergessen, dass es WIR es sind - die die Firmen und damit die Arbeiter ins Haus oder auf die Baustelle holen - und nicht umgekehrt. Da wird von uns einfach ein wenig Gastfreundschaft entgegengebracht, auch wenn das aus der Mode gekommen ist oder bei manchen einfach nur Kopüfschütteln hervorruft - weils ja erst mal was kostet und nix Messbares bringt. Ich käm nicht auf die Idee, den Arbeitern erst nach persönlicher Begutachtung deren Verhalten, Arbeitsweise oder aus Sympathiegründen in den erlauchten Stand eines Nahrungsmittelempfängers zu erheben. das Eine hat mit dem Anderen nix zu tun - das eine ist menschlicher Umgang der auch prima ohne Bier funktioniert, das Andere der auszuführende Auftrag. Ersteres ist weder als Bonus noch dessen Entzug als Druckmittel zu sehen und Letzteres ist mit Interesse und Aufmerksamkeit zu verfolgen. Da gehört auch das sachliche Hinweisen auf Mängel dazu ... das Kuschen oder Maulen und späteres Beheben von Mängeln auf eigene Faust, gewiss nicht.
Kommunikation oder das Auskommen mit Arbeitern hat nix mit Glück zu tun, das ist ein Prozess, der sehr wohl beeinflussbar ist aber nicht erzwingbar. Wie jede Beziehung im Leben. |
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@2moose - Deine hochphilosophische und dramatische Betrachtungsweise in Ehren - wenn du das erste Mal an einen (oder eine Partie) Handwerker von der unrühmlichen Sorte kommst, denkst du vielleicht auch anders. Oder fütterst du sie dann noch immer durch, bist höflich und zuvorkommend, während sie dir bei freundlichen Hinweisen auf Mängel eine Goschn anhängen, blöd reden und bei jedem noch so kleinen extra Handgriff sagen "Des homma owa net im Auftrog stehn"?
Nochmal: Grundsätzlich bin ich voll eurer Meingung - mit einem kleinen feinen Unterschied: Ich bin der Meinung, dass zuerst die AN-Seite am Zug ist, für eine gute Zusammenarbeit und ein gelungenes Projekt zu sorgen. Sei es durch korrekte Arbeit, problemlose Mängelbehebung oder einfach durch ein gewisses Mindestmass an Kinderstube. Wenn diese "Mindestanforderungen" nicht erfüllt sind sehe ich absolut keinen Anlass, warum ich "lässiger Bauherr" spielen soll. Gruss mikee |
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Es gibt weitere kleine, feine Unterschiede: - Ich "spiele" weder den lässigen Bauherrn noch bad oder good guy - ich bin wie ich immer bin, offen und ehrlich. Hat nix mit Philosophie oder Dramaturgie zu tun. Kein Arbeiter ist so doof (auch wenn das immer impliziert wird), dass er nicht früher oder später irgendwelches Theater durchschaut und einem selber auf der Schaufel oder sonstwo hat.
Und wenn wos ned im (mitunter lückenhaften und nicht des Arbeiters Problem) Vertrog steht, warum soll er's automatisch gratis mochn? Nur weil ich "lässig" bin? Will sagen: Mit Deiner Einstellung "Mach Du erst mal, dann schau ma" würd ich als Arbeiter sämtliche Extrawürste im Kühlschrank lassen. |
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@Hobbie - ich hatte ähnliche Probleme wie du ... zu niedrige Regenbrause, vergessene Klo-Lüftung, WC und Bidet nicht in der Flucht ...
Ich hab am Schluss einfach die Rechnung zurückbehalten, den Herrn von der Baufirma auf die Baustelle geladen und ihn gefragt ob SEINE leute die Mängel innerhalb einer Woche beseitigen, oder ob ich mich selbst darum kümmern soll und ihm den Betrag abziehe. Letztendlich haben sie das dann trotzdem gemacht, denn du darfst eines nicht vergessen: DU bist der Kunde und solange du nicht zufrieden bist ist der Lieferant in der Bringschuld Lass dir nix gefallen ! |
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weil's grad so ins philosophische abgleitetwir sollten uns bewusst sein, dass wir mit unserer einstellung und unserem verhalten die von uns erfahrene realität gestalten. das hat nix mit "glas halbleer/halbvoll" zu tun, sondern mit bewussten entscheidungen und achtsamkeit. firmen sucht man sich anhand von referenzen aus - natürlich gibt's auch da ein restrisiko, aber das kann man mit kontrolle und information gering halten. @2moose: "Und wenn wos ned im (mitunter lückenhaften und nicht des Arbeiters Problem) Vertrog steht, warum soll er's automatisch gratis mochn?" klare antwort: weil es vorvertragliche aufklärungspflichten des werkunternehmers gibt und sich unternehmer im geschäftlichen verkehr mit verbrauchern die für sie ungünstigste auslegung anrechnen lassen müssen. heißt im klartext: die von vielen firmen so geliebten nachträglichen aufzahlungen sind völliger beschiss, weil die lieben fachmänner schon bei angebotserstellung checken hätten müssen, ob ihre werte richtig sind. das risiko für falschkalkulation nimmt ihnen ein dämlicher bauherr nur dann ab, wenn er mitten im auftrag großartige änderungen reklamiert und die auch noch schriftlich bestätigt. ein konsument darf nämlich darauf vertrauen, dass das angebot vom fachmann richtig kalkuliert wird. die "lücken" implizieren daher nichts anderes als aufklärungsmängel, wenn nicht ausdrücklich anders schriftlich bestätigt. das kümmert zwar in der regel den arbeiter vorerst mal wenig, aber immerhin seinen chef - der über das weisungsrecht dem arbeiter zu sagen hätte, was er tun muss. und dann kümmert's den auch. spätestens jetzt wird klar, warum ich immer so auf www.verbraucherrecht.at verweise... da muss man kein jurist sein, nur lesen können/wollen. das hilft auch, unseriöse firmen recht schnell auszuschließen... |

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