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Vollziegel ohne Dämmung

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  •  SabSeb
8.1. - 12.1.2018
10 Antworten | 7 Autoren 10
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Hallo
Ich bin ganz neu hier und hätte gleich mal eine Frage.

Bei einem alten Streckhof sind die Wände aus 3 Reihen Vollziegel gebaut. Eine erfahrene Architektin meinte nun, dass hier keine extra Dämmung notwendig sein wird da die Wände ja sehr dick sind und eben aus Vollziegel.

Hat jemand von euch vl Erfahrung damit oder vl selber ein altes Haus, dass noch so gebaut wurde?
Ich wäre euch für euren Input sehr dankbar

LG Sabine

  •  Karl10
  •   Gold-Award
8.1.2018  (#1)
Also Wandstärke in Summe ca. 95 cm (3 Ziegellängen á 30cm + Fugen +Putz)??


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  •  AnTeMa
8.1.2018  (#2)
Hallo Sabine,
Wie dick sind die Wände und sind diese beidseitig verputzt?
Wie alt ist das Gebäude und wo steht es?

Letztlich kommt’s auf den U-Wert an.
Wenn du dich damit nicht auskennst kann ich dir das gerne kurz berechnen.

Nur dicke Wände ergeben kein warmes Haus, wie man in jeder Burg feststellen kann.
Masse ist primär für den Hitzeschutz vorteilhaft,
Dämmung bzw entsprechende Konstruktionen sorgen für geringe Wärmeverluste.
Bei Fragen kannst du mir eine E-Mail schicken oder mich anrufen
(meinen Namen im www eingeben, schon findest du mich)

Andreas Teich

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
8.1.2018  (#3)

zitat..
SabSeb schrieb: Eine erfahrene Architektin meinte nun, dass hier keine extra Dämmung notwendig


da bin ich gespannt, wieviel Erfahrung die Architektin wirklich hat.
An den Burgvergleich von Antema habe ich auch sofort gedacht.

Das gibt einfach kalte und wahrscheinlich zugige Wände, kann man aber ohne Probleme mit einer Heizung ausgleichen. Da hat die Architektin bestimmt auch gleich den richtigen an der Hand (Achtung Ironie). Kostet dann einfach Heizenergie und hat mit einem Energiesparhaus nichts zu tun.

Exakter Wandaufbau bitte hier posten. Und Karl 10, das sind sicher keiner 30er sondern alte massive Ziegel. Was auch immer die haben 10-12cm Breite??

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  •  Karl10
  •   Gold-Award
8.1.2018  (#4)

zitat..
alpenzell schrieb: Und Karl 10, das sind sicher keiner 30er sondern alte massive Ziegel.


Genau die hab ich ja gemeint: alte, gebrannte Mauerziegel. Wurden früher in unserer Gegend in zahlreichen regional verstreuten, kleinen und kleinsten Ziegelöfen gebrannt und hatten ein Maß von ca. 30x15cm (fertig verlegt inkl. Fuge; ca. 7 cm hoch). Später mit der industriellen Produktion erhielten die Mauerziegel ein Ausmaß von ca. 25 x12cm und 6,50 cm Höhe.

Ist ja nicht mein Thema und hab´s nur zufällig gelesen. Wollte ein wenig provozieren, denn was soll man sich schon unter "3 Reihen Vollziegel" vorstellen?? Versteh so manche Teilnehmer hier nicht, was die sich denken, welche Antworten auf derart dürftige Fragen und Angaben wohl kommen können???

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  •  SabSeb
9.1.2018  (#5)

zitat..

Karl10 schrieb:  

Ist ja nicht mein Thema und hab´s nur zufällig gelesen. Wollte ein wenig provozieren, denn was soll man sich schon unter "3 Reihen Vollziegel" vorstellen?? Versteh so manche Teilnehmer hier nicht, was die sich denken, welche Antworten auf derart dürftige Fragen und Angaben wohl kommen können???


Und ich versteh so manche Teilnehmer nicht, die überall ihren Senf dazu geben müssen. Wens nicht interessiert einfach ignorieren wär eine Lösung.



zitat..
AnTeMa schrieb: Hallo Sabine,
Wie dick sind die Wände und sind diese beidseitig verputzt?
Wie alt ist das Gebäude und wo steht es?

Letztlich kommt’s auf den U-Wert an.
Wenn du dich damit nicht auskennst kann ich dir das gerne kurz berechnen. 


Danke, wir sind am Donnerstag wieder dort da kann ichs fotografieren und abmessen.



zitat..
alpenzell schrieb:  
 
da bin ich gespannt, wieviel Erfahrung die Architektin wirklich hat.
An den Burgvergleich von Antema habe ich auch sofort gedacht.

Das gibt einfach kalte und wahrscheinlich zugige Wände, kann man aber ohne Probleme mit einer Heizung ausgleichen. Da hat die Architektin bestimmt auch gleich den richtigen an der Hand (Achtung Ironie). Kostet dann einfach Heizenergie und hat mit einem Energiesparhaus nichts zu tun. 


Die Architektin ist meine Schwiegermutter und will uns bestimmt nichts schlechtes, vorstellen kann ichs mir jedoch auch nicht, dass man ohne zusätzliche Dämmung auskommt.

Daher meine Frage ob hier vl jemand selbst ein altes Haus gekauft und saniert hat.
Ich will hier einfach mal Erfahrungen von anderen hören um uns die Kaufentscheidung zu erleichtern.

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  •  AnTeMa
9.1.2018  (#6)
Man kann in den meisten Fällen ohne Dämmung auskommen-
früher hat’s auch irgendwie funktioniert.

Allerdings sind die Ansprüche und die Heizkosten gestiegen,
die Fenster sind dichter, dadurch weniger Lüftung, höhere Luftfeuchtigkeit und Kondensatenstehung auf ungedämmten, kalten Wänden.

Wer einen Wald und leistungsfähige, dauerbeheizte Öfen hat kann in massiven Gebäuden auch ohne Zusatzdämmung relativ angenehm und preisgünstig leben.

Ich habe ein über 100 jährige Gebäude mit teils ca 50 cm dicken, teilweise ungedämmten Ziegelwänden, allerdings in geschützter innerörtlicher Lage und teilweise angebaut.

Andreas Teich

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
10.1.2018  (#7)

zitat..
SabSeb schrieb: erfahrene Architektin


Ohne deiner Schwiegermuter nahetreten zu wollen. Aber sie sollte auch Erfahrung in dieser Materie haben.

zitat..
SabSeb schrieb: Daher meine Frage ob hier vl jemand selbst ein altes Haus gekauft und saniert hat.


Die Grundfrage ist aber was ihr machen wollt. Du sprichst hier von sanieren.
Gehört das Haus saniert oder renoviert?

Willst du den energetischen Zustand verbessern oder einfach nur etwas "aufhübschen" und den Charakter bewahren? Spielen Kosten eine Rolle oder eher Ökologische bzw. historische Aspekte?

Du musst dir vor einer Renovierung oder Sanierung Gedanken machen was du willst. Dann brauchst du einen Fachmann der sich genau mit dieser Materie auskennt.


zitat..
AnTeMa schrieb: Wer einen Wald und leistungsfähige, dauerbeheizte Öfen hat kann in massiven Gebäuden auch ohne Zusatzdämmung relativ angenehm und preisgünstig leben.


Das widerspricht sich etwas mit den beiden Absätzen darüber.

Ich habe 24 Jahre in einem solch einem Haus ( sehr altes Bauernhaus) gewohnt und wohne jetzt in einem Neubau neben diesem/meinem Elternhaus wir haben auch ein paar Wälder, keine Dämmung und es ist nicht wirklich angenehm und preisgünstig kann man es selbst mit eigenem Holz nicht nennen.
Du brauchst wenn du die Maschinen nicht hast erst wieder jemanden der das Holz macht, Platz zum lagern/trocknen, Platz des geschnittenen Holz zu Lagern und natürlich Zeit das Holz zu machen.

Wenn du nicht durchheize hast du kalte Wände, musst in der früh wieder einheizen dass es um die Mittagszeit wieder halbwegs angenehm ist, ...
Da kann man ewig so weiter machen.

So ein Haus ist kein leichtes Thema ;)

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  •  DeletedUser002
10.1.2018  (#8)
Hi !

zitat..
SabSeb schrieb: Hat jemand von euch vl Erfahrung damit oder vl selber ein altes Haus, dass noch so gebaut wurde?


Ich habe solch ein Haus mit "anaholb Schuach"-Mauern vor 10 Jahren renoviert und wohne auch darin.
Baujahr 1952; das Ziegelformat wird manchmal auch "Alte Österreicher" genannt.
Rohbaumaß ca. 45 - 50cm Wandstärke, mit Innen- und Außenputz 50 - 55cm.
Ziegelstreifenfundament im Lehmboden.

Die desolaten Giebelwände habe ich mit modernen Lochziegel(?) (30cm Breite) neu aufgemauert.

Meine Erkenntnis beim Bauen:
Die alten Ziegel sind mir sympathischer, weil massiver, schwerer.
Nachteil hier: Hoher Mörtelverbrauch, mühsam (ev. teurer) in der Anschaffung.

Zu Deinen Bedenken betreffend Dämmung ja/nein:
So ein Vollziegelhaus hat die doppelte Masse verglichen mit einem Lochziegelhaus, folglich kann es die doppelte Energie speichern.
Damit diese Energie nicht schnell verloren geht, sollte es gedämmt werden, vorzugsweise mit Naturdämmstoffen und hinterlüfteter (heißt das so?) Fassade.
Das habe ich leider nicht geschafft (Zeit-, Geld-, Facharbeitermangel), habs brutal mit 18 - 22 cm Styropor eingepackt.

Da ich keine Vergleichswerte habe, kann ich Dir jetzt auch nicht sagen, ob die Dämmerei viel oder wenig bringt.
Ich könnte mir einbilden, dass die Temperaturschwankungen im Haus seeeehr langsam stattfinden.
Im langjährigen Mittel wird zw. 6. und 23. November begonnen zu heizen.

Themenwechsel:
Mein Bruder renoviert derzeit einen alten Winzerhof.
So richtig fette, alte Stein-/Ziegelmauern (tlw. mit riesigen Steinbrocken).
Aus 2 Gründen macht er keine Dämmung:
- Er ist 55 und sagt (vielleicht egoistisch), es zahlt sich für ihn nicht mehr aus.
- Es wäre baulich sehr mühsam, weil Dachsparren zu kurz, Außenmauern sind großteils Grundgrenze,...
Er hat sich zu einer Wandheizung (zusätzlich zu einigen Heizkörpern) entschlossen, um die Wände zu temperieren.
Ja, er wird einiges an Energie verlieren.
Das weiß er.

Viel Erfolg, Entscheidungen sind schwierig, wird schon werden.
Und lass bitte die Schwiegermutter von mir grüßen, sie soll Dir bei der Suche nach Fachleuten betreffend altes Mauerwerk helfen emoji.
Ich habe keine gefunden und mußte mir meine eigene Meinung bilden.
lg Martin



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  •  Weigelie
  •   Silber-Award
11.1.2018  (#9)
Wir wohnen seit zwei Jahren in einem Streckhof mit ca. 50 cm dicken Vollziegel-Mauern, Baujahr 1930. Die ebenerdigen Fußböden ließen wir neu aufbauen und dämmen, ebenso die Kellerdecke und die Dachbodendecke. Die Außenmauern wurden nur neu verputzt, ohne Styropor o.ä. Ich bin mit dem "Wohngefühl" hier sehr glücklich, in dem alten Haus fühle ich mich weitaus wohler als zuvor im gedämmten Neubau.

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  •  AnTeMa
12.1.2018  (#10)
Bei dicken, massiven Außenwänden- besonders wenn die Fassade historischen oder gestalterischen Wert hat- ist Innendämmung sinnvoller, allerdings nur kapillare Materialien, vollflächig aufgebracht ohne Luftschichten.
Dann sind auch Wandheizungen gut verwendbar, am besten mit Lehm- oder Kalkputz und ggf Silikat- oder Kalkfarben.

Ich habe schon ewig mit Altbauten zu tun, sowohl was die praktische Sanierung betrifft wie auch planerisch. Bei Fragen kannst dich gerne melden.

Andreas Teich


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