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Umstieg variabel auf fix? Umschuldung? erste Sondierung...

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  •  ildefonso
  •   Gold-Award
20.4. - 25.4.2022
24 Antworten | 13 Autoren 24
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28
Ich habe vor etwa 6 Jahren variabel finanziert.
25 Jahren Laufzeit.
Aufgrund von Sondertilgungen müssten noch etwas 15 Jahre übrig sein (ca. 185T noch offen).
Aktuell zahle ich -0,47% zzgl. 1,25% Aufschlag.

Da die aktuellen Entwicklungen wenig berechenbar sind, denke ich einwenig über die Umstellung auf Fixzins nach.
Weniger deswegen weil ich darauf spekuliere dass ich mit einer Umstellung über die Restzeit gesehen vielleicht ein bissl was spare (oder draufzahle), sondern um mich gegen ein Zinsgau abzusichern.
Zinssätze von 6-7% täten bei der momentan noch relativ hohen Restschuld schon weh.

Ich habe jetzt mal den Nachnachnachnachnachfolger meines damaligen Bankberaters angerufen und der meinte am Telefon so ganz grob dass sie bei 10 Jahren fix 2,55% machen.
Für jedes Jahr mehr/weniger etwa +/- 0,05%.
Ich habe das zur Kenntnis genommen und mal nicht nachgebohrt.
Das wären also um fast 1,8% mehr als beim fixen, für den ich momentan 0,78% zahle.

Meine Recherche hat sich bislang auf den Aufruf der bank99-Seite ("1,45% für 10 Jahre fix" ... da Gewerbe, jedoch nicht brauchbar) beschränkt.
Gefühlsmäßig erscheinen mir die 2,55% nicht wirklich marktgerecht, oder?

Wo sollte ich in meinem Fall in etwa hinkommen?
Fixphase sollte mindestens 7 Jahre sein, danach wirds eh immer mehr wurscht, da nimmer viel offen.

Falls mir meine Bank kein marktgerechtes Angebot macht, mit welchen Kosten muß man Daumen mal pi für eine Umschuldung zu einer anderen Bank rechnen?
Nur damit ich mir grob ausrechnen kann wieviel besser ein Konkurrenzangebot sein muß, damit es sich trotz der Einmalkosten auszahlt.

  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
20.4.2022  (#1)
Mit Umschuldungskosten iHv von rund 4% inkl. Pönale ist zu rechnen.

Naja, grundsätzlich ist es schon marktkonform, da der 10J SWAP bei rund 1,55 liegt. Plus Aufschlag 1% ergibt eben die 2,55%. Und die Oberbank nimmt den aktuellen SWAP als Grundlage.

Fakt ist aber auch, dass es andere Banken besser machen. Die BA hat zB gleiche Zinssätze für 10, 15 und 20 Jahre: 1,85%
Aber auch dort wird bereits von der nächsten Erhöhung gemunkelt.

Lg

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
21.4.2022  (#2)

zitat..
ildefonso schrieb: Ich habe vor etwa 6 Jahren variabel finanziert.
25 Jahren Laufzeit.
Aufgrund von Sondertilgungen müssten noch etwas 15 Jahre übrig sein (ca. 185T noch offen).


zitat..
ildefonso schrieb: Meine Recherche hat sich bislang auf den Aufruf der bank99-Seite ("1,45% für 10 Jahre fix" ... da Gewerbe, jedoch nicht brauchbar) beschränkt.

Das verwundert mich etwas, da 1,45% für dieses Volumen laut aktueller Konditionenmatrix bei der bank99 ein Verhältnis zwischen offener Verbindlichkeit und Immobilienwert von zwischen 80% und 85% unterstellt. Kann ich mir mit der doch schon längeren Kreditlaufzeit und den Sondertilgungen nicht erklären. Müsste man die Immobilienbewertung erstellen. Im Idealfall kommen bei 10 Jahren fix 1,3% heraus. Ist aber wie erwähnt "egal", da der Hauptantragsteller bei der bank99 unselbständig beschäftigt sein muss.

zitat..
ildefonso schrieb: Gefühlsmäßig erscheinen mir die 2,55% nicht wirklich marktgerecht, oder?

Wo sollte ich in meinem Fall in etwa hinkommen?
Fixphase sollte mindestens 7 Jahre sein, danach wirds eh immer mehr wurscht, da nimmer viel offen.

Ist für meine Begriffe - trotz dynamischem Zinsmarkt - zu hoch. Rahmenbedingungen dürften ja passen. Fixzinsperiode 7 Jahre bietet meiner Wahrnehmung nach niemand an. Im 10 jährigen Bereich liegt die aktuelle Bestkondition am Markt bei 1,2%. "Danach" wie beschrieben 1,3% - 1,5%, "danach" ab den oben beschriebenen 1,875% bzw. "leicht" über 2%.

zitat..
ildefonso schrieb: mit welchen Kosten muß man Daumen mal pi für eine Umschuldung zu einer anderen Bank rechnen?

zitat..
speeeedcat schrieb: Mit Umschuldungskosten iHv von rund 4% inkl. Pönale ist zu rechnen.

Ja - bzw. im Vertrag nachschauen, ob bei der variablen Verzinsung tatsächlich Pönale verrechnet wird. Wenn, dann kann das nur sein, wenn die Kündigungsfrist von maximal 6 Monaten nicht eingehalten wird (wie z.B. bei BAWAG-Verträgen). Das könnte man aber leicht aushebeln, indem die Abdeckung eben kurz nach Ablauf der Kündigungsfrist erfolgt.

1
  •  ildefonso
  •   Gold-Award
21.4.2022  (#3)
Pönale:
Es steht davon etwas im Vertrag, ja.
Wobei es vor Abschluß mündlich geheißen hat, dass diese bei Sondertilgung nicht zur Anwendung kommen.
Ich habe daher die Möglichkeit zur kostenlosen Sondertilgung beim Abschluß auch nochmals in einem Sideletter schriftlich festhalten lassen. Nur finde ich dieses Zusatzblattl grade nicht in meinem Dokumentenkonvolut emoji
Im Idealfall könnte ich daher möglicherweise/hoffentlich ohne Pönale rauskommen.

Wenn Pönale verrechnet werden, hätten mir diese doch auch schon für meine bisherigen Sonderzahlungen "sichtbar" verrechnet werden müssen?
Die müsste ich ja auf den Kontoauszügen gesehen haben, oder?
Außer den üblichen Bankspesen und den Zinsen waren dort aber nie irgendwelche Belastungen.

zitat..
LiConsult schrieb:
Das verwundert mich etwas, da 1,45% für dieses Volumen laut aktueller Konditionenmatrix...


Hast Recht, mein Fehler.
Ich habe nur geschaut was auf der Seite steht. Wenn man an den Reglern dreht, geht der Zinssatz dann tatsächlich noch weiter runter.

zitat..
LiConsult schrieb:
Fixzinsperiode 7 Jahre bietet meiner Wahrnehmung nach niemand an.

Die 7 Jahre waren bloß meine absolute Mindestanforderung.
Mehr ist OK, aber weniger erscheinen mir nicht sinnvoll.

Jetzt bräuchte ich bloß noch eine Glaskugel ...

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  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
21.4.2022  (#4)
6-7% Prozent da hast in Europa andere Probleme. 
kann mir nicht vorstellen das es so kommt. Ukraine Krise wird sich beruhigen. Energiepreise werden wieder sinken dadurch die Inflation und Zinsen werden ein wenig steigen aufgrund des Wirtschaftsaufschwung. Sagt zumindest meine Kugel :D

man muss sich nur dir kumulativen Zahlen der größten 1000 unternehmen im Dach ansehen, bei der erhöhten Schulden und reduzierten Margen und steigenden Netdebt/ ebitda brennt der Hut bei signifikanten Steigerungen. 


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  •  Mustang
21.4.2022  (#5)

zitat..
schurlmaster schrieb:
 Wirtschaftsaufschwung

Diesen werden wir die nächten 5-10 Jahre nicht erleben...die Krise wird erst kommen. Wir befinden uns derzeit nur auf einen Weg dorthin...leider...


1
  •  ChristianIV
  •   Gold-Award
22.4.2022  (#6)

zitat..
schurlmaster schrieb: 6-7% Prozent da hast in Europa andere Probleme. 

exakt 

dazu kommt das wenn man sich die reale Tilgungsgeschwindigkeit sich ansieht man bei ca 9 Jahren Restlaufzeit ist

auf die Art eine Finanzierung zurückzahlen können sich die Wenigsten leisten so am Gas zu stehen, da jetzt fix höhere Zinsen zahlen und Umschuldegebühren ist unrealistisch das dies finanziell sich lohnen könnte

und es steigen ja nicht nur die Zinsen, auch die Lebenshaltungskosten steigen bzw sind gestiegen, da geht vielen Anderen sprichwörtlich die Luft aus und sie gehen pleite, was zu einem Abschwung führt und das senkt wiederrum die Zinsen

Ich habe zwar einen Fixzinskredit (weil ich von Anfangan das Sicherheitsbedürfniss hatte), aber aktuell grinse ich jeden Tag das ich die Schulden gemacht habe, ich hoffe förmlich auf weiterhin ansprechende erhöhte Inflation, weil die Realschulden somit direkt weniger werden, damit das komplette System weiterhin funktioniert müssen nämlich Steuern und Einkommen entsprechend angepasst werden damit die "Mieter" weiterhin genug Geld haben damit sie über die Runden kommen

somit muss man es mit einem variablen Kredit auch etwas locker sehen und den aktuellen zusätzlichen Vorteil der Differenz Zinsatz-Inflation als Reaktionsmasse sehen für möglicherweise zukünftig steigende Zinsen, hätte sich nichts geändert hätte man ca 1% Vorteil gehabt, wegen der brutalen Inflation der letzten 12 Monate sind es grade 6% Vorteil, man hat sich also einen zusätzlichen Vorteil erarbeitet mit dem nicht zu rechnen war, genauso ist es NICHT in der Prognose das wir schlagartig auf die Miniinflation zurückgehen, heißt selbst wenn die Zinsen 2-3% ansteigen hat man keine Nachteile rein vom Realschuldenthema, dazu muss man noch eventuelle Umschuldungskosten nehmen und die Kosten weil man die erhöhten Fixzinsen sofort zahlt

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  •  michail
  •   Bronze-Award
22.4.2022  (#7)

zitat..
ChristianIV schrieb: Ich habe zwar einen Fixzinskredit (weil ich von Anfangan das Sicherheitsbedürfniss hatte), aber aktuell grinse ich jeden Tag das ich die Schulden gemacht habe, ich hoffe förmlich auf weiterhin ansprechende erhöhte Inflation, weil die Realschulden somit direkt weniger werden, damit das komplette System weiterhin funktioniert müssen nämlich Steuern und Einkommen entsprechend angepasst werden damit die "Mieter" weiterhin genug Geld haben damit sie über die Runden kommen

Das System kann nicht "ewig" so weiterlaufen, dass diejenigen die noch keine Immobilie haben - - Kinder, Jugendliche, junge Berufstätige die nichts erben - sich auch nie was leisten können, weli die Immobilienpreise immer weiter steigen, weil eben der Zins so niedrig ist.

Kaufst du alles auf Kredit? Auch Konsumgüter? Denn es inflationiert sich ja alles weg emoji

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
22.4.2022  (#8)
Ich denke auch, dass es einen Bauchfleck geben wird.
Geld gibts nicht unendlich und irgendwer muss die "inflationären" Verluste ja kompensieren. 
Darum drehens jetzt alle recht zügig an der Zinsschraube.

Innerhalb weniger Monate 0,5+ % rauf - bei Fixzins.

Bis 2023 sehe ich das Problem, dass viele nichts mehr finanziert bekommen, da die Regeln strenger werden, die Zinsen und die Kosten steigen und somit die Bauunternehmungen auch weniger Aufträge bei steigenden Lohn- und Materialkosten, sowie höheren Energiekosten, haben werden.

Die fehlenden Materialien - langen Lieferzeiten etc. - werden dann vielen das Genick brechen fürchte ich.


1
  •  ChristianIV
  •   Gold-Award
22.4.2022  (#9)

zitat..
michail schrieb: Das System kann nicht "ewig" so weiterlaufen, dass diejenigen die noch keine Immobilie haben - - Kinder, Jugendliche, junge Berufstätige die nichts erben - sich auch nie was leisten können, weli die Immobilienpreise immer weiter steigen, weil eben der Zins so niedrig ist.

äh wieso?
sie können sich alles leisten, also ein normales Leben während sie in Miete leben, ja sich aus dem Hamsterrad Miete zu befreien ist nicht einfacher geworden, aber dazu kommen ja auch noch die Ansprüche an Mobilität, Party, Urlaub,..... es war immer schwer sich Eigentum aufzubauen, auf unterschiedliche Art und Weise, aber es hat eigentlich immer viel Eigenleistung dazugehört wenn man ehrlich ist, auch heute ist das noch so das wäre die Bereitschaft mehr als 40h zu arbeiten über längere Zeit (ob das im Job ist oder dann auf der eigenen Baustelle), das haben aber diverse einfach nicht, die wollen das nötigste arbeiten und danach Freizeit haben und genießen

zitat..
michail schrieb: Kaufst du alles auf Kredit? Auch Konsumgüter? Denn es inflationiert sich ja alles weg

jein,
aktuell habe ich offiziell 2 Konsumfinanzierungen laufen zusätzlich zum Immokredit

A) Leasing neues Auto, wobei ist es eigentlich ein Fakeleasing weil ich die maximale Anzahlung geleistet habe (50%) und quasi keine Restzahlung habe am Ende der Leasinglaufzeit und die feste Absicht habe das Auto länger zu behalten, das kostet von der Zahl fast das gleiche wie ein kompletter Barkauf, ich zahle nur minimal mehr weil durch die maixmale Anzahlung ist der offene Betrag gering und umgekehr hab ich sämtliche Finanzierungsboni abgestaubt die der Autokonzern anbietet wenn man nicht bar kauft
-> ich hab mit 2% Inflation gerechnet und damit war ich exakt kostenneutral, also auf die Leasingraten während der Leasing Laufzeit, jetzt kommt mir das Auto von realen Kosten also sogar billiger als ein Barkauf weil wir so eine Extrainflation haben
-> goldrichtige Entscheidung

B) ein echter Konsumkredit der bewilligt ist aber NICHT ausbezahlt, den hab ich aktuell in der Hinterhand für den Gedanken die Realisierung einer PV-Anlage, ich arbeite indirekt in der Energiebranche und kann das nur jedem empfehlen, weil Russland und Ukraine passiert ist bekommen wir jetzt noch eine extremere Version der Energiewende, der ursprüngliche Masterplan war Sonne und Wind mit Gas-Backup, ja Gas ist vom sicheren billigen und relativ sauberen Gut komplett weg und plötzlich teuer und Mangelware, also fällt das Gas-Backup aus, demzufolge brauchen wir mehr Erzeugungskapazität und mehr Leitungskapazität UND es wird trotzdem Phasen geben wo Strom Mangelware ist, all dies führt zu höheren Kosten, wer wird diese wohl bezahlen?

-> in eine Eigenproduktion zu investieren die einem ziemlich unabhängig von den Preisen macht ist eine clevere Investition, deswegen hab ich meinen Investitionskredit sry meinte natürlich Konsum schon beantragt, ich werde zwar der Bank Zinsen zahlen, dafür habe ich aber ein zusätzliches Einkommen bzw eine niedrigere Stromrechnung jenachdem wie man es sieht

@Gemeinderat
ja die Menschen die erst bauen wollen sind die richtig Verarschten, aber nur diese, das der überhitzte Bausektor sich etwas abkühlt ist überhaupt kein Problem, sogar das Bauarbeiter arbeitslos werden ist kein Problem denn soviele Industrie/Gewerbebetriebe suchen händeringend Mitarbeiter in der Produktion, die haben die Bücher voller Aufträge und wissen nicht wo sie das Personal herbekommen sollen, in der Firma wo ich tätig bin sind die Auftragsbücher so voll wie noch nie trotz einer Steigerung der Kapazität, wir haben aktuell förmlich Angst vor Bestellungen 2-3 Jahre in der Zukunft was einem Kunden so unter der Hand inoffiziell sagen was denn kommen wird

1
  •  michail
  •   Bronze-Award
22.4.2022  (#10)

zitat..
ChristianIV schrieb: es war immer schwer sich Eigentum aufzubauen, auf unterschiedliche Art und Weise, aber es hat eigentlich immer viel Eigenleistung dazugehört wenn man ehrlich ist, auch heute ist das noch so das wäre die Bereitschaft mehr als 40h zu arbeiten über längere Zeit (ob das im Job ist oder dann auf der eigenen Baustelle), das haben aber diverse einfach nicht, die wollen das nötigste arbeiten und danach Freizeit haben und genießen

wow…. na dann liebe Jugend strengt euch an, ihr seid nur faul.

btw hast du geerbt?


1
  •  tomsl
  •   Bronze-Award
22.4.2022  (#11)

zitat..
michail schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von ChristianIV: es war immer schwer sich Eigentum aufzubauen, auf unterschiedliche Art und Weise, aber es hat eigentlich immer viel Eigenleistung dazugehört wenn man ehrlich ist, auch heute ist das noch so das wäre die Bereitschaft mehr als 40h zu arbeiten über längere Zeit (ob das im Job ist oder dann auf der eigenen Baustelle), das haben aber diverse einfach nicht, die wollen das nötigste arbeiten und danach Freizeit haben und genießen
wow…. na dann liebe Jugend strengt euch an, ihr seid nur faul.

Ja solche Aussagen sind natürlich unterirdisch. Meine ironische Standardfrage darauf ist ja immer: "Wer war denn für die Erziehung der Jungen verantwortlich?".

Aber das wird zu off topic.

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
22.4.2022  (#12)
Da ist viel richtiges dabei, was Christian schreibt (auch wenn es trotz fehlender Satzzeichen manchmal schwer zu lesen ist (😎😘).

Der nachfolgenden Generation (Auchtung: es gibt Ausnahmen, kein Kammscheren!) ist es halt nicht so wichtig, 40 bis 60h/Woche hackeln zu wollen, da gibt es eben andere Prios.
Aber sich auch nicht einschränken wollen: wie denn auch, wenn es die Werbung 24/7 sugggeriert?
You get what you paid for. 
Ich sehe das in der Familie bei 2 jungen angehenden Akademiker.
Work-life-Balance ist halt einfach tres chic: Freunde treffen, nur 4 Tage die Woche arbeiten, die Welt bereisen, usw. 
Man kann es ihnen nicht verübeln, alles klingt plausibel und "schön", es machen ja auch "alle" so.
Ob sich da mal das eigene Haus und die eigene ETW ausgeht, ist eine andere Sache. Mieten wird immer in irgendeiner Weise leistbar sein und auch leistbar bleiben.
Sich Vermögenswerte aufzubauen/anzuschaffen wird dann nicht so easy, keine Frage. 

Meine Eltern/die meiner Frau (Baujahr 40er+50er Jahre) bzw. deren Generation musste(n) meist zum normalen Job noch Pfuschen auf Teufel komm raus, um sich ein Haus - über x-Jahre gebaut, meist am untersten technischen Standard - überhaupt leisten zu können. Urlaube? Fehlanzeige, der Erlaufsee-Tagesausflug war da das höchste der Gefühle. Orangensaft gab es zu Ostern und zu Weihnachten.

Darüber kann jeder gerne nachdenken oder auch weiterhin dran glauben, dass es ein Geburtsrecht auf Eigentum gibt.

Da könnte man ausschweifend philosophieren.

3
  •  PK89
22.4.2022  (#13)
Auf gewisse regionale Immobilienmärkte trifft die Aussage aber sehr wohl zu dass es schwieriger bzw. für viele unmöglich geworden ist sich Eigentum zu leisten. Für mich in Salzburg Stadt ein spannender Vergleich mit meinen älteren Arbeitskollegen die mir sagen vor 15 Jahren hat sie ein Quadratmeter Neubauwohnung ein Monatsgehalt gekostet, mich kostet ein Quadratmeter Neubauwohnung mittlerweile drei Monatsgehälter. Dieser relative Vergleich ohne irgendwelche absoluten Zahlen ist der Beweis dafür wie sich zumindest dieser Markt Salzburg Stadt völlig von dem Verdienst der Menschen abgekoppelt hat, ich muss jetzt drei mal so viel investieren wie meine Kollegen damals obwohl wir verhältnismäßig (Inflation berücksichtigt) mehr oder weniger gleich verdienen, ja wie soll sich das denn ausgehen?

Wer soll sich bei Baugrundpreisen von 2000€-2500€ noch das Projekt Hausbau in Salzburg Stadt leisten können ohne Millionär oder dicker Erbe zu sein? Das hat also wirklich nichts mit Faulheit oder zu wenig Bereitschaft zu sparen oder sonst was zu tun sondern es wird sogar für Gutverdiener der Mittleschicht einfach unmöglich. Der große Anteil Spekulation der heutzutage im Immobilienmarkt steckt, durch die ganzen Investoren die im letzten Jahrzehnt der Niedrigzinsen in Immobilien geflüchtet sind, lässt sich sicher auch mit früher nicht vergleichen, es ist einfach eine andere Ausgangssituation. Mancherorts hat die Frustration der jungen Menschen also tatsächlich ihre Berechtigung...

Beispiel: https://www.willhaben.at/iad/immobilien/d/grundstuecke/salzburg/salzburg-stadt/kuess-mich-bitte-wach-grundstueck-mit-altbestand-in-ruhelage-in-gneis-503853700

Von den 11(!) verfügbaren Grundstücksanzeigen ist das die billigste nicht gewerbliche Möglichkeit... sogar 2700€ pro Quadratmeter... super 😃👍🏻🤮

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
22.4.2022  (#14)

zitat..
ChristianIV schrieb:

──────

@Gemeinderat
ja die Menschen die erst bauen wollen sind die richtig Verarschten, aber nur diese, das der überhitzte Bausektor sich etwas abkühlt ist überhaupt kein Problem, sogar das Bauarbeiter arbeitslos werden ist kein Problem denn soviele Industrie/Gewerbebetriebe suchen händeringend Mitarbeiter in der Produktion, die haben die Bücher voller Aufträge und wissen nicht wo sie das Personal herbekommen sollen, in der Firma wo ich tätig bin sind die Auftragsbücher so voll wie noch nie trotz einer Steigerung der Kapazität, wir haben aktuell förmlich Angst vor Bestellungen 2-3 Jahre in der Zukunft was einem Kunden so unter der Hand inoffiziell sagen was denn kommen wird

Wie gesagt, die meisten scheitern wohl eher weil sie entweder mit Geld nicht umgehen können, teure Scheidungen oder Schicksalsschläge verkraften müssen.

Die Auftragslage mag ja sein - ist bei uns auch so. 
Aber was nützt ein volles Auftragsbuch wenn du nicht liefern kannst. Oder der Preis sich rückwirkend ändert usw.

Man kann kaum mehr vernünftig planen. 
Ich denke, wir sind erst am Anfang der Probleme mit den Lieferketten.

Shanghai hat eh bereits massive Probleme und das wird sich erst noch auswirken...


1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
22.4.2022  (#15)
Stimmt - ein Geburtsrecht auf Eigentum gibt es nicht, ebenso wenig wie eine Geburtsverpflichtung zum Leben in Miete.

Stereotypen sind schnell zur Hand, wenn es um die Einschätzung der zusehends schwierigeren Lage geht - früher wurde pauschal viel gearbeitet und viel geschaffen und heute wird dem Hedonismus gefrönt und wenig geschaffen.

Es gibt viele Arten der Vermögensbildung, um sich gegen potentielle Altersarmut zu wappnen - die (selbst genutzte) Wohneigentumsbildung ist vermutlich jene, die heutzutage am stärksten angestrebt wird.
Ein Vergleich unter den OECD Ländern (2020) weist dabei Österreich auf dem drittletzten Platz aus.
Jetzt kann man diskutieren, ob das gut oder schlecht, berechtigt oder unberechtigt, selbst verschuldet, politisch gewollt, etc. ist - gesellschaftlich und auch hinsichtlich die Aufrechterhaltung der sozialen Sicherungssysteme wird es künftig jedenfalls eine ordentliche Herausforderung.

Konnte sich die Generation der 1940er - und 1950er Geborenen mit im heutigen Vergleich kurzen Ausbildungszeiten in einer konjunkturellen Situation unter teilweise zweistelligem BIP Wachstum entwickeln, passiert dies heute unter deutlich anderen Bedingungen im niedrigen einstelligen Bereich.
Konnte der Pensionsanteil der staatlichen Sozialversicherung im Deckungsstock über viele Jahr(zehnt)e noch zu 5% und mehr veranlagt werden (inkl. allenfalls freiwilliger betrieblicher Pensionsmodelle), kann man heute froh sein, wenn eine 1 vor dem Komma steht.

Vieles liegt leider nicht mehr in der Sphäre potentieller Wohneigentumssuchender - von der Nullzinspolitik und dem Veranlagungsdruck angefangen über die steigenden Bodenpreise und vor allem der Kostenexplosion der Baupreise bis hin zur überdimensionierten Regulatorik bei der Kreditvergabe.

Das Thema ist halt sehr vielschichtig und geht weit über unterstellte Lebenseinstellungen der unterschiedlichen Generationen hinaus - mit den erwähnten, künftigen gesellschaftlichen Problemstellungen.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
22.4.2022  (#16)

Jede Zeit hatte ihre Herausforderungen. Ich denke, besonders die Nachkriegsgeneration hatte es besonders schwer. Das zweistellige BIP war ja genau dieser post-Kriegszeit geschuldet.

zitat..
LiConsult schrieb: und geht weit über unterstellte Lebenseinstellungen der unterschiedlichen Generationen hinaus - mit den erwähnten, künftigen gesellschaftlichen Problemstellungen.

Das ist nicht unterstellt, sondern persönlich erlebt.
Eine Studie gibt es auch dafür:
https://assets.ey.com/content/dam/ey-sites/ey-com/de_de/news/2021/09/ey-jobstudie-motivation-und-zufriedenheit-2021.pdf
Seite 19.
Die Frage nach die äufigste Gründe für schlechtere Work-Life-Balance:
Mehr Arbeitsstunden
und mehr Verantwortung bei der Arbeit

zitat..
LiConsult schrieb: Stereotypen sind schnell zur Hand, wenn es um die Einschätzung der zusehends schwierigeren Lage geht - früher wurde pauschal viel gearbeitet und viel geschaffen und heute wird dem Hedonismus gefrönt und wenig geschaffen.

Das hat nichts mit Stereotypen zu tun, früher war es tatsächlich so. Zuerst die Arbeit, dann lange nix. 

Ob es zielführend ist, den Westen heranzuziehen mit begrenzten Bodenverhältnissen und den teuersten Preisen ....? Angebot und Nachfrage wie überall halt. 
Vorarlberg im Speziellen: viele Grenzgänger, hohes Einkommen geg. dem Osten. Das heizt die Preise nochmals an, weil es die Klientel gibt, die es sich schlicht leisten kann, die ausgerufenen Preise zu zahlen.

Ob das gut ist? Sicher nicht. 

Wohnen wird immer möglich sein, ansonsten drohen anarchische Zustände.
Aber da wird es jetzt politisch, und das werde ich vermeiden.


1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
22.4.2022  (#17)
Man muss halt auch verzichten können - und damit meine ich nicht den Konsumwillen einschränken können (schon auch, aber nicht nur) sondern, man muss auch in der Lage sein, Ausgaben nicht tätigen zu müssen. 
Viele müssen aber leider die Mehrkosten tragen, da sie zur Miete wohnen und keinen Einfluss auf die Heizungsart haben oder nur geringfügig. 
Hier aufs Heizen zu verzichten geht eben auch nicht oft und gleichzeitig muss man auch Essen, Fahren usw.
Ich sage mir immer: Der Euro, den ich nicht ausgebe, ist wie der Euro, den ich mehr verdiene.
Es muss beides passen (aber dazu muss man auch die Chance haben und die haben viele mittlerweile nicht mehr).

Es hilft daher nur

a) der Verzicht (wo das möglich ist)
b) dort wo ausgegeben wird, effizient ausgeben
c) klug investieren oder Punkt b) 
d) sich nach besseren Verdienstmöglichkeiten umschauen (aber auch hier muss das Verhältnis Geldwert pro Zeit passen).

Darum macht es Sinn, in Dinge zu investieren, die langfristig eine "Rendite" erzielen, in dem sie Ausgaben und damit Kosten sparen (Haus modernisieren, PV-Anlage) oder auch (ich weiß, manche hier mögen das nicht sonderlich) ein (gebrauchtes) E-Auto fahren. 
Ich bleibe gerne alle 200 km mal stehen (weil ichs auch zeitlich abbilden kann) und lade lieber günstig als teuren Sprit zu bezahlen. Aber auch hier gilt: Manche können nicht und sind angewiesen (oder verdienen in der Zeit mehr, in der sie fahren anstatt herum zu stehen).

Will sagen:
Besser wird es wohl für uns alle nicht, weil jeder direkt oder indirekt von den Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen betroffen sein wird bzw. ist - aber der eine kann das leichter abfedern oder aktiv was tun, um zumindest "gegenzusteuern" - und viele können das nicht - die trifft es dann bekanntlich am Härtesten :( leider.


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  •  Avenger85
23.4.2022  (#18)

zitat..
Gemeinderat schrieb:

Man muss halt auch verzichten können - und damit meine ich nicht den Konsumwillen einschränken können (schon auch, aber nicht nur) sondern, man muss auch in der Lage sein, Ausgaben nicht tätigen zu müssen. 

Viele müssen aber leider die Mehrkosten tragen, da sie zur Miete wohnen und keinen Einfluss auf die Heizungsart haben oder nur geringfügig. 
Hier aufs Heizen zu verzichten geht eben auch nicht oft und gleichzeitig muss man auch Essen, Fahren usw.

Ich sage mir immer: Der Euro, den ich nicht ausgebe, ist wie der Euro, den ich mehr verdiene.
Es muss beides passen (aber dazu muss man auch die Chance haben und die haben viele mittlerweile nicht mehr).

Es hilft daher nur

a) der Verzicht (wo das möglich ist)
b) dort wo ausgegeben wird, effizient ausgeben
c) klug investieren oder Punkt b) 
d) sich nach besseren Verdienstmöglichkeiten umschauen (aber auch hier muss das Verhältnis Geldwert pro Zeit passen).

Darum macht es Sinn, in Dinge zu investieren, die langfristig eine "Rendite" erzielen, in dem sie Ausgaben und damit Kosten sparen (Haus modernisieren, PV-Anlage) oder auch (ich weiß, manche hier mögen das nicht sonderlich) ein (gebrauchtes) E-Auto fahren. 

Ich bleibe gerne alle 200 km mal stehen (weil ichs auch zeitlich abbilden kann) und lade lieber günstig als teuren Sprit zu bezahlen. Aber auch hier gilt: Manche können nicht und sind angewiesen (oder verdienen in der Zeit mehr, in der sie fahren anstatt herum zu stehen).

Will sagen:

Besser wird es wohl für uns alle nicht, weil jeder direkt oder indirekt von den Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen betroffen sein wird bzw. ist - aber der eine kann das leichter abfedern oder aktiv was tun, um zumindest "gegenzusteuern" - und viele können das nicht - die trifft es dann bekanntlich am Härtesten :( leider.

Ist auch meine Herangehensweise. Haben voriges Jahr noch einen Fixzins zu Topkonditionen abgestaubt und jetzt wird das Haus so errichtet, um möglichst geringe Fixkosten pro Monat zu haben (RGK-WP, Dämmung, PV, eigener Brunnen, nächstes Jahr wahrscheinlich E-Auto). Haben zwar ein gutes Einkommen, aber da bin ich irgendwie ein Monk ^^ die monatlichen Ausgaben für essentielle Dinge zu optimieren ist mein Hobby ^^ Dafür gönnen wir uns dann "Luxus" wie regionale Lebensmittel, Urlaube (nach dem Hausbau), usw.
Was mir und meiner Frau extrem geholfen hat, war das Studium. Wir haben jahrelang auf 12qm gelebt ^^ mir macht zurückstecken nichts aus. Sind jetzt auch für die Baustelle und Karenz vom Firmenwagen der Frau auf einen gebrauchten Fabia ungestiegen. So kostet die jährliche Versicherung und Steuer a bissl mehr als der vorherige monatliche Sachbezug. 

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
23.4.2022  (#19)
Wir sparen mtl. 4k+ weg. Jetzt aber mit Kind 2 in Karenz fallen natürlich einige Hunderter weg. 
Zahle nichts für Internet, Handy, Auto, kein Sachbezug da elektrisch seit Jahren. 
Nur Versicherungen, SVA und USt. (Und Einkommensteuer) muss ich tragen. 
Gemeinsam Lebensmittel, Kinder... 

Bin froh, dass wir noch eine Fixpreisgarantie bis Ende 2022 haben, in der auch Terrasse und Garage enthalten sind. Schlüsselfertig. 
Den Rest werden wir uns Stück für Stück anschaffen. Wir haben eh 2 Wohnungen, aber die Möbel sind eher "alt" und zweckgerichtet. 
Uns hilft, dass wir keine Miete zahlen. Nur Betriebskosten (ca. 300 mtl). 
GIS wird genauso wegfallen und PV macht meine Firma. 
Man muss wirklich schauen.

Nur zwecks Brauchwasserlösung muss ich schauen, wenn schon Sickerboxen und Pumpenschacht kommt.

Pool und Co muss nicht sein.


1
  •  schurlmaster
  •   Bronze-Award
23.4.2022  (#20)
Also die vorherige Generation hatte es schon deutlich leichter. Meine Großeltern BJ 28 haben beide Häuser hingestellt bzw. gekauft in den 50er in Direkter Nähe zu Wien wo man heute Topverdiener sein muss. Sie konnte es sich aber als Lehrer leisten bei einem Gehalt und massiv geförderten Krediten. Was da damals möglich war wäre heute ja undenkbar. 

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Hallo schurlmaster, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
23.4.2022  (#21)

zitat..
schurlmaster schrieb:

Also die vorherige Generation hatte es schon deutlich leichter. Meine Großeltern BJ 28 haben beide Häuser hingestellt bzw. gekauft in den 50er in Direkter Nähe zu Wien wo man heute Topverdiener sein muss. Sie konnte es sich aber als Lehrer leisten bei einem Gehalt und massiv geförderten Krediten. Was da damals möglich war wäre heute ja undenkbar.

Das kann man so doch überhaupt nicht vergleichen. 

Allein die Infrastruktur damals in Wien Nähe war eine völlig andere.

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