« Baufinanzierung  |

Umschuldung von fix auf variabel? Welche Gebühr darf Bank verlangen?

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Herbert_21
24.10.2019 - 2.10.2020
16 Antworten | 7 Autoren 16
3
19
Ich habe derzeit folgenden Kredit auf mein Eigenheim:
   •  20 Jahre Laufzeit, 15 Jahr fix
   •  1,75% Fix, erste Rate 1.12.2018
   •  Nach 15 Jahren 3MM Euribor plus 1%, keine Weitergabe von Negativzinsen
   •  Die Bank A.... mit den guten Immobilienkonditionen und dem schlechten Netbanking.
Guess what? Ich habe meine Bank gefragt, ob ich bitte alles variabel haben kann, und wie viel das kostet, das zu ändern. Mit Handeln von 1% der Kreditsumme (das ist eine gesamte BAG BAG [Bearbeitungsgebühr]) auf 0,875% einmalig heruntergehandelt.

Nun, ich werds' machen. Die Differenz aus 1,75% zu 0,675% macht es in einem Jahr schon wett. Laufzeit bleibt gleich, in 12 Jahren möchte ich getilgt haben. Habe derzeit ein knappes Jahresgehalt also ein Fünftel der Kreditsumme über.

Frage an die Vermittler hier im Forum: diese einmalgebühr von 0,875% der Gesamtsumme, ist das OK? Ich meine, den Swap wern's ja wohl nicht auf die Gesamtsumme aufnehmen, die Bank muss ja irgendwie auch mit vorzeitiger Tilgung rechnen (habe ich unbeschränkt und gebührenfrei, verhandelt).
Sondertilgen mag ich schon, aber erst mal schauen, wie ich auskomme. Haus mit 50% Eigenmittel finanziert. Was soll schon passieren ...

Draghi
https://www.theguardian.com/business/live/2019/oct/24/mario-draghi-ecb-eight-years-euro-economics-eurozone-business-live

Ausblick auf europäische Konjunktur: Meines Erachtens hat auch seine Nachfolgerin Lagarde wenig Spielraum die "monetary policy" zu ändern. Die Zinsen bleiben erst mal negativ und die EZB wird Anleihen kaufen.
https://tradingeconomics.com/euro-area/manufacturing-pmi

  •  rk515
  •   Gold-Award
24.10.2019  (#1)
hoppla.. doppelpost..
ich hab dir im anderen Thread geantwortet. *G*

2
  •  LiConsult
24.10.2019  (#2)

zitat..
Herbert_21 schrieb: diese einmalgebühr von 0,875% der Gesamtsumme, ist das OK? Ich meine, den Swap wern's ja wohl nicht auf die Gesamtsumme aufnehmen, die Bank muss ja irgendwie auch mit vorzeitiger Tilgung rechnen (habe ich unbeschränkt und gebührenfrei, verhandelt).

Natürlich wird nicht jeder einzelne Kredit geswapt (= gegen Zinsänderungsrisiko abgesichert) sondern in der Regel "Kreditbündel" mit ähnlicher Laufzeitenstruktur. Dennoch steht der geplante Zins- und Konditionenbeitrag bei jeder Filiale in der Profitcenterrechnung - und das auf die nächsten Jahre. Ich sage nur soviel: Wenn man den SWAP jetzt auflösen muss (der ja zu einem Zeitpunkt abgeschlossen wurde als die Zinslandschaft noch eine ganz andere war), kommt die Bank mit Auflösungskosten von 0,875% nicht aus.


zitat..
Herbert_21 schrieb: Die Differenz aus 1,75% zu 0,675% macht es in einem Jahr schon wett.

Da vergleichst du aber Äpfel mit Birnen, nämlich fix zu variabel.


2
  •  rk515
  •   Gold-Award
24.10.2019  (#3)
Aber die Bananen daraus ist die Zinsdifferenz die ich jeden Monat bei den Äpfeln drauflege..

1


  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
25.10.2019  (#4)
Alles gesagt.
Die Switch-Gebühr mit einem Prozent ist äußerst fair, wie ich meine.

2
  •  Herbert_21
9.11.2019  (#5)
Danke für die Rückmeldungen!

Ich warte noch aufs finale, unterschreibbare Angebot, habe meiner Bank aber schon den Auftrag gegeben.

Auf die Bananen freue ich mich schon. Ich hoffe, ich mache alles richtig. Ein Rest Unsicherheit oder man könnte auch sagen, Spekulation auf die Wirtschaftsentwicklung bleibt.

Aber: Andere finanzieren vielleicht eh mehr auf Teufel komm raus. Ich hab derzeit 30k auf der hohen Kante und werde erst mal nicht tilgen, sondern anlegen.

(Die EZB muss tun was die tun muss, nämlich das Zinsniveau niedrig halten, damit Spanien und Italien nicht pleite gehen, und die Staaten sich generell günstige Kredite holen können. Überlegung: Aber niemand kann mir als Privatanleger verbieten, mich anzupassen, und in gehebelte fremdfinanzierte Immobilien, Aktien und ETFs zu investieren.)

Wegen dem eigentlichen Thread: ich habe jetzt ein paar Monate überlegt, auch Kreditsplitting kam in Frage. Aber zwei Mal Kontoführung zu zahlen ist mir einfach zuwieder.

Natürlich weiß ich nicht, was in fünf oder 10 Jahren ist. Aber vermutlich wird das Zinsniveau nicht deutlich über dem heutigen liegen, und bis dahin habe ich ein kleines Vermögen gebildet gespart.

Beispiel: 30k+500€ mtl bei 5% Zinsen sind 151k inklusive 50k Zinsen auf 12 Jahre.
https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php
5% ist eine realistische langfristige Rendite auf ETFs.

1
  •  Herbert_21
9.11.2019  (#6)
Hier noch der Artikel zum Thema Sondertilgen versus Kapitalaufbau mit ETFs:

https://freiheitsmaschine.com/2018/11/22/sondertilgung-immobilie-oder-investieren-aktienmarkt-etf/

Fazit (Zitate)
Viele Menschen im deutschsprachigen Raum sagen jetzt, dass ein solches Vorgehen “zu unsicher” sei und man erst seinen Immobilienkredit komplett tilgen sollte.
Neben dem von Dir richtig erkannten Zeitfenster im Leben eines Menschen, dass sich irgendwann an der Börse zumindest verengt und dem Fakt, dass es z.B. den Beruf des Immobilieninvestors gar nicht gäbe, wenn dieses Vorgehen stur befolgt werden würde, spricht neben der Finanzlogik auch der Punkt „Sicherheit“ für ein Invest in den Aktienmarkt im derzeitigen Zinsumfeld gegenüber einer Sondertilgung, wenn man das Thema wirklich einmal durchspielt.
[...]

Jeder, der im aktuellen Niedrigzinsumfeld und in eurem Lebensabschnitt Sondertilgungen im Vergleich zu passiven Welt ETF Aktieninvestments vornimmt, ist entweder schlecht in Mathe oder er hat das wahre Risiko einer selbstgenutzten Immobilie bisher noch nicht verstanden.


1
  •  pedaa
9.11.2019  (#7)
Wenn ich in den letzten 30 Jahren eins gelernt habe, dann dass immer wieder unvorhergesehenes passieren kann.
Und gerade jetzt sind fixzinsen so tief, dass man sich "relativ billig" Sicherheit kaufen kann!

1
  • ▾ Werbung
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.
Hallo pedaa, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  Herbert_21
9.11.2019  (#8)
Ja, pedaa, das ist richtig.

Der Kommer (Autor von Souverän investieren und Wohnungsfinanzierung für selbsnutzer) schreibt auch, dass die Zinsänderungen von 2% innerhalb von 2 Jahren kamen, und nicht vorhersehbar sind.

Die Frage ist halt, was für eine "Sicherheit" man sich mit einem Fixzins kauft. Letztlich reden wir immer noch von einer monatlichen Belastung, die so niedrig wie möglich sein sollte.

Ich habe bei Vertragsabschluss auch so gedacht, würde es aber heute anders machen. Weil mit einem Fixzins betoniere ich halt das Zinsniveau von heute ein. Es kann auch noch Richtung 1% bis 2% Negativzinsen gehen, das ist auch nicht unmöglich, und dann wäre der Fixzins ein noch größerer Nachteil als jetzt.


1
  • ▾ Werbung
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo Herbert_21, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  ildefonso
  •   Gold-Award
9.11.2019  (#9)
@Herbert_21
Dann kann man doch gleich kreditfinanziert spekulieren, wenn man der Hokuspokus-Website folgt.

1
  •  pedaa
9.11.2019  (#10)
Ich kann hier nur für mich sprechen.
Die Kreditzinsen werden nie negativ sein - das ist Fakt.
Wenn man hier irgendwas abschliesst auf viele Jahre, muss man natürlich für sich selbst auch Prognosen aufstellen und einen Plan, wann und wie man einen Kredit tilgt.
Meine Prognose ist, dass wir keinen negativen (weil ausgeschlossen) und auch keinen "nahezu null"-Zinssatz erleben werden. Von mir aus wirds noch etwas runtergehen aber nicht unter Hausnummer 0,3%.
Jetzt habe ich auf 20Jahre einen Fixzins von 1,12% und genau dieses maximal 1% ist mir eben die "Sicherheit" wert, dass es eben nicht weiter rauf gehen kann. Ich denke, dass diese Niedrigzinsphase die nächsten mind. 5Jahre noch anhalten wird, aber was wir in 10 oder 15 Jahren erleben werden, kann bitte niemand WISSEN! Und genau das ist der Punkt.
Ich habe für mich einen Plan gemacht, wie ich mit meinem Kredit zurechtkommen möchte und der hält zu 100% weil eben alles kalkulierbar ist.
Das funktioniert bei steigenden Zinsen nicht mehr(bei variablem Zinssatz), wenn sie aber weiter seeehr lange niedrig bleiben, ok dann hat man halt "zuviel" bezahlt -> braucht sich imho aber deswegen nicht ärgern.
Ich kann hier auch leicht reden, mein Gehalt ist so hoch, dass ich neben div. Sondertilgungen trotzdem noch langfristig Kohle anlegen kann und mich deswegen dann noch weniger ärgere, evtl. "ein paar Tausender" zuviel bezahlt zu haben. Richtig gscheit ist man immer erst, wenn der Kredit abbezahlt ist.

1
  •  ChristianIV
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#11)

zitat..
Herbert_21 schrieb: Es kann auch noch Richtung 1% bis 2% Negativzinsen gehen, das ist auch nicht unmöglich, und dann wäre der Fixzins ein noch größerer Nachteil als jetzt.

 nein, 
da waren die Gerichte EINDEUTIG:

1. der Euribor muss weitergegeben werden
ABER
2. der Kreditzins kann nie negativ werden

klares eindeutiges Urteil der Rechtslage

genauso wie in Deutschland jetzt schon mehr negative Zinsen für Privatvermögen durchkommen, ein zweischneidiges Schwert das es da gibt für die Banken, ehrlich so wirklich runter kann es nicht mehr gehen weil dann werden sich Viele wieder Geld unters berühmte Kopfkissen legen was die freie Liquidität auf den Konten wieder reduziert und ein weiteres Absinken stoppt weil die Banken ihr Negativzinsproblem sich reduziert, das begrenzt sich quasi von selbst jetzt


1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#12)

zitat..
ChristianIV schrieb: 2. der Kreditzins kann nie negativ werden

klares eindeutiges Urteil der Rechtslage

 vollkommen richtig. Dazu gibt es ausreichen Judikatur des OGH.


zitat..
ChristianIV schrieb: ehrlich so wirklich runter kann es nicht mehr gehen weil dann werden sich Viele wieder Geld unters berühmte Kopfkissen legen was die freie Liquidität auf den Konten wieder reduziert und ein weiteres Absinken stoppt weil die Banken ihr Negativzinsproblem sich reduziert, das begrenzt sich quasi von selbst jetzt

sehe ich auch so. In Verbindung mit den immer wieder aufkeimenden Diskussionen rund um ein mögliches Bargeldverbot birgt das Thema Negativzinsen zusätzliche Brisanz.




1
  •  Herbert_21
2.10.2020  (#13)
Juhu! Soeben kam die Nachricht von der BA-CA
Zinssatz neu: 0,5%
Das entspricht 3MM Euribor plus 1%

Danke an dieses Forum. Danke an Draghi, Lagarde.

Danke an speeedcat

zitat..
speeeedcat schrieb: Alles gesagt.
Die Switch-Gebühr mit einem Prozent ist äußerst fair, wie ich meine.

Hat sich bald amortisiert. Von 1,75% auf 0,5% - ich kann nicht klagen!


1
  •  Herbert_21
2.10.2020  (#14)

zitat..
pedaa schrieb: Wenn ich in den letzten 30 Jahren eins gelernt habe, dann dass immer wieder unvorhergesehenes passieren kann.
Und gerade jetzt sind fixzinsen so tief, dass man sich "relativ billig" Sicherheit kaufen kann

Es ist fast wie an der Börse. Wenn man glaubt, die Zinsen können nur noch steigen, dann fallen sie.

Wobei, wenn ich heute noch mal abschließen müsste, und man böte mir 0,875% auf 15J fix, würde ich's machen.


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
2.10.2020  (#15)
😀👏👍

1
  •  pedaa
2.10.2020  (#16)

zitat..
Herbert_21 schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von pedaa: Wenn ich in den letzten 30 Jahren eins gelernt habe, dann dass immer wieder unvorhergesehenes passieren kann.
Und gerade jetzt sind fixzinsen so tief, dass man sich "relativ billig" Sicherheit kaufen kann

Es ist fast wie an der Börse. Wenn man glaubt, die Zinsen können nur noch steigen, dann fallen sie.

Wobei, wenn ich heute noch mal abschließen müsste, und man böte mir 0,875% auf 15J fix, würde ich's machen.

ich hab ja nicht gesagt dass ich glaube die zinsen steigen.
ich hab gesagt man kann sich billig sicherheit erkaufen und das hab ich gemacht! die paar 0,xxx% sinds mir wert

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: [Gelöst] Notarkosten überteuert?