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Überspannungen durch große PV Anlage vorbeugen?

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  •  michatel
7.5. - 15.5.2024
16 Antworten | 9 Autoren 16
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Bei uns wird demnächst große PV Anlage aufs Nebengebäude installiert. Es wird dafür auch Hunderte Meter langes Stromkabel zum Dorf Trafo verlegt.
In ausländischen Foren habe ich jetzt aber das Thema zu hohe Netzspannung aufgeschnappt, dort gings oft ums gleiche Szenario wie bei uns!:
Also große PV Anlage, eigene lange Leitung zum Trafo, und nur wenige eigene Verbraucher im Haus. Dadurch steigt dann die vom Wechselrichter(WR) erzeugte Netzspannung an, bis er bei 253V ganz abschalten muss und an sonnigen Tagen oft kaum was produzieren darf.

Und selbst wenn WR WR [Wechselrichter] nicht abschalten muss, kann häufig durch ihn erhöhte Netzspannung, auch die Lebensdauer vieler Geräte im Haushalt verkürzen?!

Obige Foren haben den Usern empfohlen, dass sie den Netzbetreiber bitten sollen den Trafo ein paar Volt runter zu regeln.

1.)Wie ist nun die Lage in Österreich, gibt es hier regelbare Trafos im Dorf?
2.)Gibt es Netzspannung senkende Schutz Anlagen die man im Haussicherungskasten einbauen kann, um zumindest für die Geräte im Haushalt die Spannung etwas abzusenken?

Wenn dann PV-Installateur kommt (und Techniker von Netzbetreiber Kelag die langes Stromkabel an Haus und Trafo anklemmen), dann kann ich die gleich auf hier gemachte Vorschläge zu 1.) 2.) ansprechen.

  •  aspire77
8.5.2024  (#1)
Ich hab erst letztens mit einem Bekannten aus einer umliegenden Ortschaft gesprochen und er meinte bei ihnen kommt es vor das die Netzspannung an sehr sonnigen Tagen zu hoch wird und die WR WR [Wechselrichter] abschalten.

Bei Rückfrage an Netz Nö kam angeblich die Antwort das sie da mal schauen müssen, eventuell den Trafo ausbauen oder ersetzen und neue Leitungen legen müssen. Dafür sollen sie allerdings bis zu 2 Jahre Zeit haben.

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  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
8.5.2024  (#2)

zitat..
michatel schrieb: bis er bei 253V ganz abschalten muss

Bei 253V muss er nicht abschalten ab 253V (10% über Nennspannung) beginnt er die Leistung zu reduzieren. Je weiter die Spannung steigt, desto mehr wird Leistung reduziert, bis er dann bei 257,6V (12% über Nennspannung) ausschaltet.

Kommt bei leider auch oft vor.

Wenn der Netzbetreiber dir die Einspeisung einer großen PV-Anlage genehmigt hat, sollte dieser aber die entsprechenden Netzrückwirkungen geprüft haben und die eingespeiste Leistung auch wegbringen. Wurde dir eine Rückleistungsbeschränkung aufgebrummt oder darfst du voll einspeisen? Wie groß ist die Anlage?


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  •  michatel
10.5.2024  (#3)
Naja ich bin eher nur der Techniker in der Familie, deswegen weiß ich bei der Größe nur das es wohl so 80-90kWp werden. An Unterlagen habe ich gerade nur ein älteres Netzbetreiber Angebot wo ich keine besonderen Beschränkungen sehe. Da ist nur die Rede von Entkup.plungsschalter für den Fehlerfall.

Hat nun bitte jemand Ideen welche Gegemaßnahmen gegen zu hohe Netzspannung, wir dann mit den Technikern vor Ort besprechen und vielleicht gleich einbauen können?

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  •  Berndi
  •   Bronze-Award
10.5.2024  (#4)

zitat..
michatel schrieb:

Hat nun bitte jemand Ideen welche Gegemaßnahmen gegen zu hohe Netzspannung, wir dann mit den Technikern vor Ort besprechen und vielleicht gleich einbauen können?

Geht vermutlich nur über den Netzausbau (zu schwaches Umspannwerk).


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  •  aspire77
10.5.2024  (#5)

zitat..
BungalowImGruen schrieb:

Wenn der Netzbetreiber dir die Einspeisung einer großen PV-Anlage genehmigt hat, sollte dieser aber die entsprechenden Netzrückwirkungen geprüft haben und die eingespeiste Leistung auch wegbringen.


Negativ. Aussage eines Netz Nö Mitarbeiters zu der Situation bei meinem Bekannten ist: Vorgabe vom Land, alles wird genehmigt


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  •  Stoffal02
  •   Silber-Award
10.5.2024  (#6)
Ich würd schaun, dass die Zuleitung lieber eine Nummer größer wird, so wird der Spannungsanstieg schon mal ein wenig vorgebeugt

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  •  michatel
13.5.2024  (#7)
Meine einziger Einfall ist bislang, einen größeren Verbraucher im Sommer in den Mittagszeit mehrere Stunden laufen zu lassen. Denn hier im Forum habe ich jetzt die Grafiken von Spannungseinbrüchen bei der Warmwassererzeugung (mittels Wärmepumpe) gesehen. 
Bei unserer großen Pelletsheianlagezung hängt ein recht großer Pufferspeicher dran, wo man ja elektrische Heizstäben einbauen könnte?! Und im Sommer heizt man den Puffer mit den Heizstäben mittags täglich ein paar Stunden auf. 
Oder verbrauchen so 5 Erwachsene pro Tag "leider" zu wenig Warmwasser, als das man den Pufferspeicher jeden Tag stundenlang heizen könnte?

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  •  Stoffal02
  •   Silber-Award
13.5.2024  (#8)
Das kommt alles auf deine Gegebenheiten drauf an, aber wennst von 90kWp schreibst, wird sich das mit Warmwassererzuegen nicht ausgehen. Da musst schon sehr lange heiß Duschen jeden Tag.

Wie groß ist der Puffer, welche Heizstäbe sind da drinnen? Bedenke auch, dass wenn am Trafo die Spannung zu hoch wird, dass dann auch deine WR WR [Wechselrichter] abdrehen und du deinen Strom dann gar nicht mehr nutzen kannst, auch nicht zum Warmwasser machen

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  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
13.5.2024  (#9)
Bei 80-90 kW PV machen die paar kW fürs WW WW [Warmwasser] das Kraut aber auch nicht fett. 😉
Glaube nicht, dass das einen signifikanten Einfluss haben wird.

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  •  Lu1994
13.5.2024  (#10)
selbst wenn ihr viel Warmwasser verbraucht ist die Leistungsaufnahme von einem Heizstab im Vergleich zu eurer Anlagengröße nicht spürbar und der Pufferspeicher wird wohl entsprechend dimensioniert sein und wird nicht 10.000 Liter fassen.

wenn du wirklich so wenig einspeisen kannst und die Energie speichern willst macht uU ein Wasserstoffspeicher Sinn, wird im besten Fall ein Nullsummenspiel sein, aber du wärst wsl komplett autark. 

ansonsten mit Nachbarn reden, ob sie Bedarf hätten, bspw errichtest du 2-4 22 kW Ladestationen und verrechnest ihnen nur den Einspeistarif, du bringst deinen Strom weg und sie können günstig laden, setzt natürlich voraus, dass die durch Homeoffice etc. daheim sein und laden können

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  •  michatel
13.5.2024  (#11)
Erklärung: Ein großer Verbraucher zieht doch die Netzspannung auch wieder etwas nach unten.

Mein Ziel bei der Idee mit Heistäben ist also nicht möglichst viel PV Strom selber verbrauchen, sondern mittels großem Verbraucher die erhöhte Netzspannung eben um ein paar entscheidende Volt abzusenken, damit der Wechselrichter bei 257V nicht abschalten muss.
Dabei reicht es hoffentlich schon aus, die Heizstäbe nur mit so halber Leistung zu betreiben, damit sie am Tag stundenlang laufen können.
Eingebaut ist natürlich noch gar nix. Im Forum hab ich z.B. die Firma my-PV gesehen. Laut Grafiken dort, kann man an der AC THOR 9s Steuerung max. drei Heizstäbe mit je 3 kW, also 9kW anschließen: www.my-pv.com/de/produkte/ac-thor-9s/
Ich muss auch erst prüfen ob der Pufferspeicher überhaupt genug Öffnungen für 3 Heizstäbe hat.

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  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
13.5.2024  (#12)

zitat..
michatel schrieb: Erklärung: Ein großer Verbraucher zieht doch die Netzspannung auch wieder etwas nach unten.

Aus Sicht des Netzes hast du in dem Fall (mit den Heizstäben) aber keinen großen Verbraucher sondern lediglich einen minimal kleineren Erzeuger.
Allein die Spanne, die du oben für die Größe der PV angegeben hast ist größer, als die paar kW der Heizstäbe. 😉

Bringt in dem Fall also so gut, wie gar nichts. 

Die einzig relevante Frage in deinem Fall ist, ob das Netz (neue Leitung - Trafo - Umspannwerk) die gelieferte Leistung weg bringt oder nicht. Das kann dir nur der Netzbetreiber beantworten. 


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  •  Balu88
15.5.2024  (#13)

Gestern dürfte ja bei vielen YtD ein Rekordtagerl gewesen sein, schaut mal nach ob ihr auch so hohe Spannungen um die Mittagszeit hattet. 247V sieht man doch eher selten, hoffentlich nehmen da keine Geräte Schaden. 😉


_aktuell/20240515362279.png

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  •  bluefox
  •   Bronze-Award
15.5.2024  (#14)
Unser Trafo langweilt sich wohl. Gegen Mittag ist die Spannung sogar gefallen. Auch ansonsten immer Spannung im Bereich der 230V.

_aktuell/20240515837793.png

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  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
15.5.2024  (#15)

zitat..
Balu88 schrieb: 247V sieht man doch eher selten

Das hab ich an einem schönen Tag um 8:00 Uhr in der Früh. Mittags gehts Richtung 260V. 😝
Vorletztes Haus am Netzausläufer am A. der Welt. 😜


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  •  Magnum2
  •   Bronze-Award
15.5.2024  (#16)

zitat..
BungalowImGruen schrieb:

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Balu88 schrieb: 247V sieht man doch eher selten
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Das hab ich an einem schönen Tag um 8:00 Uhr in der Früh. Mittags gehts Richtung 260V. 😝
Vorletztes Haus am Netzausläufer am A. der Welt. 😜

Bei mir ebenfalls, habe oft 257V zu Mittag. Ich habe heute die Poolpumpe umgeklemmt, sodass die ein paar Ampere von der höchsten Phase runtersaugt. Wird bei einer 80 kW Anlage aber nur wenig helfen. Dort helfen nur dicke Kabel und eine gute Trafoanbindung des EVU.


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