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ÜBERHITZUNG

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  •  mackica
10.8. - 20.8.2015
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Wir planen gerade unser Haus, und anbetrachts der momentanen Hitzewelle machen wir uns Sorge bzgl. Überhitzung. Das wird in Zukunft mehr Probleme machen als die Kälte im Winter, glauben wir.

Was hat also einen relevanten Einfluss?
- Unser Architekt meinte, Beton/Ziegel sei besser, weil es besser ausgleicht. (Andererseits hat der Schwager ein gut gedämmtes Holzriegelhaus, und es wird nicht heiß drinnen).
- A/V Verhältnis?
- Dämmmaterial?
- Beschattung?
- Südausrichtung ist bei uns schwer möglich. Es wird eher 40° auf Süd (Südost- und Südwest sein müssen).

  •  MinMax
  •   Gold-Award
13.8.2015  (#21)
nahezu alle öffentlichen oder größeren MFH Bauten werden derzeit aus Beton gegossen - entweder vor Ort mit Armierung oder aus bereits vorgefertigten Elementen zusammengesetzt. Scheint ökonomische Gründe zu haben, sonst würde man das ja nicht tun. Im EFH Umfeld ist das für die Bodenplatte und Decken auch weit verbreitet (also Schalung, Bewehrung, Beton), hier und da wird ein Träger oder ein Eck gegossen (statische Gründe) und der Rest wird mühsam mit Ziegeln (egal welcher Art) aufgefüllt... hat wohl eher nostalgischen Wert (Wände atmen und so)...

zitat..
mackica schrieb: Mir würde auch eine Kombination aus Holzriegel und Beton gut gefallen!

gute Ansatz; mein nächstes Haus wird einen Betonkern (Stiegenhaus, TR uä.) und Betondecken haben, die Außenwände nurmehr aus Glas oder leichtem öko-Dämmstoff (z.B. 60cm Strohballen o.ä.). Die Heiz- bzw. Kühlrohre werden direkt in die Betonteile eingegossen und zwar überall wo es nur geht.

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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
13.8.2015  (#22)
Hallo mackica!

dyarne hats eh schon erklärt.

Bei mir (Einreichplanung abgeschlossen) wirds im wesentlichen eine Wand sein die sich quer durchs ganze Hauz bzw. von Bodenplatte bis zum Dach zieht und natürlich die Decke im EG. Weiters gibts Stützen in der Installationsebene der Holzriegelwand: wo und wieviele notwendig sind wird dann der Statiker bestimmen. Du kennst sicher diese typischen Architektenhäuser (meines wird nicht so) die unten scheinbar nur aus Glas bestehen. Prinzip ist hier das selbe. Die tragenden Teile sind innen statt aussen. In meinem Fall müssen sich die Wände nur noch selbst und einen Teil der Dachlast tragen und können dafür mehr auf Dämmung getrimmt werden. Die Decke im OG ist auch Holzriegel.

Die Bauteilaktivierung bietet sich dann auch gleich an, ist aber natürlich ein träges System. Das mag nicht jeder. Auch ist es für viele Installateure leider noch etwas angsteinflößendes >:( wie ich derzeit feststelle...

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  •  mackica
13.8.2015  (#23)
Hi Scholar,

heißt das außer einer tragenden Wand hast Du auch noch tragende Säulen in der Holzriegelwand?
Und gibt es keine Probleme an den Anschlussstellen Betonwand / Holzriegelwand?
Unser Architekt meinte, das Problem bei der Kombination verschiedener Materialien wie Holz/Beton seien die Anschlussstellen.

Wäre es möglich, dass Du mir den Plan vom EG schickst, damit ich mir das besser vorstellen kann?

Danke vielmals.

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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
13.8.2015  (#24)
Da ich nicht vom Fach bin kann ich die Problematik nicht beurteilen. Wir haben mit Leuten gesprochen die auch mit unserem Planer so gebaut haben und die waren auch Jahre später noch sehr zufrieden. Keine Säulen sondern eher dünne Stützen. Plan kann ich dir gerne per Email schicken. Wenns vom Betonkern her passt gehts auch ohne Stützen:

http://www.proholz.at/zuschnitt/43/holzrahmenwand-nicht-tragend/
http://www.beton.org/inspiration/architektur/objekt-details/pavillon-einfamilienhaus-in-zumikon-ch/
http://www.carosio.ch/?p=465

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  •  AnTeMa
13.8.2015  (#25)
Massivbauweise als Hitzeschutz - Ich habe auf Zypern in einem älteren Beton-Skelettbau gewohnt- wie in fast allen südlichen Ländern wegen Erdbebengefahr:

In allen Gebäudeecken und neben Fenstern ca 20/20 cm Betonsäulen und auch quer dazwischen.

Das sind die Simpelkonstruktionen- nur mit einfachen Hochlochziegeln ausgemauert und beidseitig verputzt,
dafür immer richtig schön warm😓😓😓
In einem alten Haus mit ca 50 cm dicken Natursteinmauern mit Lehmmörtel hatte ich dann nach monatelangem Sonnenschein nachts nur noch gut 31 Grad im Haus.
Am angenehmsten ist's dann noch unter mit Wein bepflanzten Terrassendächern.

Hier würde ich auch zur Beschattung Bäume pflanzen und Fassaden- oder Dachbegrünung verwenden.
Das gibt Schatten und erzeugt Verdunstungskühle.
Im Winter sollten die die Blätter abwerfen um solare Wärmeeinträge zu emöglichen.

Wer massive Wände bevorzugt könnte auch innen Lehmwände errichten
und außen davor ein tragendes Holzgerüst, welches mit Stroh, Zellulose, Hanf etc gedämmt werden könnte.
Außen umlaufende überdachte Terrassen ergeben schattige Sitzplätze und können darüber ggf als Balkon genutzt werden.

Wer dann noch einen Pool hat müßte es auch hier aushalten können und muß nicht mehr in südlichen Gefilden Urlaub machen-
Das spart dann auch Kosten und CO2

Andreas Teich

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  •  Breitfuss
  •   Gold-Award
14.8.2015  (#26)
@teslason -

zitat..
Lüften in der Nacht und verdunkeln am tag, dann klappts auch mit der Hitze...
Ich hab noch gar keine Dämmung oben, 38er Porotherm N+F (nicht plan) und bekomm trotzdem bei 38°C draußen nicht mehr als 26°C drin..

Einfahc spät lüften und früh verdunkeln..


Dachdämmung hast du auch noch nicht?

Naja, verdunkeln... Geht aber nur mit Außenverschattung, muss man dazusagen, Innenjalousien und Vorhänge genügen da nicht.
Ich hab in meinem Elternhaus aus den 80ern (25er Ziegel + 5cm EPS, Dachdämmung keine Ahnung, wie viel, nur zwischen den Sparren, keine Außenverschattung) im Dachgeschoß bis am Abend derzeit immer 30 Grad, habe dann von etwa 21 Uhr bis 6-7 Uhr alles aufgerissen, damit es auch schön durchzieht, dann sind es in der Früh immer noch 27 Grad, übern Tag sinds wieder 30.

Massive Nachteile sozusagen wegen der Speichermasse. Raffstores/Rollläden würden da sicher schon einiges helfen. Vor allem beim Dachflächenfenster im Bad, dort hat es immer 2 Grad mehr als in den Nebenzimmern.

Darum bekommt mein Neubau neben Raffstores auch 40cm Dachdämmung und ich verzichte auf Dachflächenfenster.


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  •  AnTeMa
15.8.2015  (#27)
Hitzeschutz - Bei langandauernden Hitzeperioden wird sich bei massiven Baustoffen ein Mittelwert einpendeln, der aufgrund der Masseträgheit auch bei nächtlicher Lüftung nur wenig sinken wird.
Dauerhaft Kühlung zu bekommen ohne technische Hilfsmittel wird nur bei natürlicher Kühlung in/ unter der Erde, bei Verdunstungskühle durch Pflanzen oder Beschattung möglich sein.

Ich würde mich dazu an Bauweisen in heißen Gegenden orientieren-
Lehmbauten, Höhlen, Baumhäusern, hohe Decken, gute Durchlüftung etc

Wobei das bei uns wegen winterlichen Kälteperioden (und Baugesetzgebung) nicht zu 100% übertragbar ist.

Zumindest Bau-/Dämmstoffe mit hoher Wärmekapazität verwenden wie bei Holz, Zellulose, Holzfaserplatten mit mehr als doppelt so guten Werten wie zB bei Mineralwolle. (2100 gegenüber 850 bis 1040)

Andreas Teich

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  •  mackica
16.8.2015  (#28)
Hallo,

jetzt bin ich aber verwirrt.
Was hat jetzt die größere Wärmekapazität - Holz/Zellulose oder Mineralwolle?
Die Angaben sind ja stets in kW/kg, Mineralwolle hat aber eine viel höhere Dichte.
Weiß wer Bescheid?


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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
16.8.2015  (#29)
Zum Rechnen brauchst du:
Volumen in m^3
spezifische Wärmekapazität in J / (kg * K)
Dichte in kg / m^3

V * D * W ergibt dann J / K das kann man umrechnen in kWh / K (1 J = 1 W * s)

Somit weißt du wieviele kWh du brauchst um das besagte Bauteil um 1 K zu erwärmen.

Ein Beispiel mit Beton:
W = 1000 J / (kg * K) = 1000 / (1000 * 3600) kWh / (kg * K)
D = 1500 kg / m3
V = 150 m^2 * 0,25m

V * W * D = 15,6 kWh / K

Wärmekapazität und Dichte sind also beide relevant.

Aja, bei Dämmstoffen must du natürlich auch auf die Wärmeleitfähigkeit respektive den u-Wert achten.

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  •  mackica
16.8.2015  (#30)
Betonskelettbauweise - Hallo Scholar,

Dein Konzept mit dem Betonskelettbau gefällt mir echt gut. Machst Du das mit Baumeister? Und kann das jeder Baumeister umsetzen?

Lg.

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  •  teslason
  •   Silber-Award
16.8.2015  (#31)

zitat..
Breitfuss schrieb: Dachdämmung hast du auch noch nicht?


Doch doch, Dachdämmung ist drauf (ich glaub das waren 32cm)

Nur die Fassade ist ungedämmt....

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  •  AnTeMa
16.8.2015  (#32)
Betonskelettbau - In erdbebengefährdeten Regionen ist Betonskelettbau die übliche Konstruktionsart oder wenn große Glasflächen gewünscht werden wie bei Supermärkten, Büro- oder Hochhäusern oder bei speziellen Architekturanforderungen.
Außenstehende Betonstützen haben aber den Nachteil Wärmebrücken darzustellen, die dann aufwendig gedämmt werden müssen.
Holzskelettbau ist statisch genauso machbar und üblich, wobei die Wärmebrückenproblematik viel geringer ist.

Andreas Teich


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  •  mackica
16.8.2015  (#33)
Hallo Andreas,

aber bei Holzskelettbau fehlt dann die Speichermasse, oder?

Wäre eigentlich eine Betonaußenwand neben einer Holzaußenwand machbar? Oder gibt es da wirklich risse und Unrichtigkeiten?

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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
16.8.2015  (#34)

zitat..
mackica schrieb: Machst Du das mit Baumeister? Und kann das jeder Baumeister umsetzen?


Ich mache es mit einem reinen Planungsbüro.
Die erstellen einen Polierplan, machen eine Ausschreibung und anschließend Bauaufsicht. Die Betonsachen kommen dann von einem Baumeister. Die Holzriegelwände von einem Zimmermeister.
Ob das jeder Baumeister planen und koordinieren kann weiß ich nicht. Die einzelnen Gewerke sind auf jeden Fall nichts spezielles.

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  •  mackica
16.8.2015  (#35)
Ok. Und in welchem finanziellen Rahmen bewegt sich die betonskelettbauweise? Kostet das aufgrund der extra zu dämmenden Wärmebrucken dann deutlich mehr?

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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
16.8.2015  (#36)
Also ich weiß nicht welche Wärmebrücken das sein sollen? Und aufwendig extra gedämmt werden muss auch nichts. Das einzige was es gibt sind die Stahlstützen in der Installationsebene und da ist dann immer noch mehr als 30 cm Holzriegel danach (Plan hab ich dir gemailt, da siehst das eh).

Preisvergleiche sind schwer aber ich denke man kann sagen:
Ziegel + Styropor sowie reiner Holzriegel sind billiger.
Massivholzbau teurer.

Wie soll denn dein Haus von der Energiekennzahl her werden? Wohnraumlüftung gewünscht?

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  •  AnTeMa
17.8.2015  (#37)
Speichermasse und Wärmebrücken - Mackica@
Speichermasse können auch von Innenwänden/Fußböden kommen sofern benötigt.

Allerdings haben die als Außenwandbaustoff den Nachteil schlechter Wärmedämmung.
Wenn durch lange Hitzeperioden die Speichermassen erwärmt sind verhilft auch nächtliches Fensteröffnen nicht mehr zu Kühlung.
Bau- bzw Dämmstoffe mit hoher Wärmekapazität verzögern den Wärmedurchgang besser als solche mit niedriger.

Siehe auch Amplitudendämpfung und Phasenverschiebung.

Diese sind bei Zellulose/Holzfaserplatten und Holz wesentlich besser als bei Mineralfaserdämmstoffen und auch deutlich besser als bei EPS und Hanf.

Wärmebrücken bei Skelettbauweise gibts natürlich nur wenn sich das Betonskelett in der Außenwand befindet.
Wenn es im beheizten Bereich steht gibt's die allenfalls in der Bodenplatte und im Dachbereich-
wie immer abhängig von der Konstruktion.

Andreas Teich

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  •  mackica
17.8.2015  (#38)
Ekz sollte so um die 20 sein. Incl kontrollierter Wohnraumluftung.
ich denk dafür brauchen wir U-werte für die Wände im Bereich 0.11.
Ich weiß auch nicht wieviel das A/V Verhältnis ausmacht. Wir hätten ja eine Variante mit A/V 0.7, die andere Variante hätte 0.92. Dafür mehr Wintersonne. (Siehe mein anderer thread)

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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
17.8.2015  (#39)
Glaub das sollte sich sogar mit 50er Ziegel ausgehen. Da hast du also freie Auswahl. Ist eine Wärmepumpe geplant?

Hier noch was zum Skelettbau:
http://www.proholz.at/holz-hybrid-hochhaus/
http://blaesig-architekten.de/assets/hausriewenherm.pdf

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  •  mackica
17.8.2015  (#40)
Klar Wärmepumpe mit Tiefenbohrung.
Bekannter (selbst baumeister) meinte jetzt er nimmt für sein Haus lieber Ziegel, weil er Angst hat vor Wasserschaden beim holz Riegel. Wenn die holz Riegel Wand erst mal nass sei müsse man sie wegschmeißen.
Wenn man Ziegel nimmt (mongolischen eher nicht) dann bleibt wieder nur stoppt oder Steinkohle zum dämmen. Hab ich das richtig verstanden?
Ziegel und Stroh oder Schaffwolle verträgt sich nicht so, ich nehme an weil beim Massivbau die dammung außen ist oder?

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  •  Scholar
  •   Bronze-Award
17.8.2015  (#41)
Zu Wasserschaden und Holzriegel findest hier über die Forumssuche genug Meinungen.

Mit Tiefenbohrung kannst du ja bei jeder Bauart entweder Decken oder Wände zum passiven Kühlen verwenden. Wenn du dann noch Verschattungsmöglichkeiten vorsiehst und vernünftig dämmst kannst du bauen wie du willst und hast sicher keine Probleme mit Überhitzung.

Ziegel + Zellulose oder Hanf oder Holzfaser geht auch:
http://www.hanfdaemmung.at/hanfd%C3%A4mmung/
http://gutex.de/konstruktion/details/mauerwerk-l-015-wmk-mit-gedaemmter-putzfassade/
http://www.lignotrend.de/en/produkte/zertifiziertebauteile/b21-daemmebene-wand-sanierung-auf-mauerwerk-fachwerk/

Zuviel Auswahl? emoji


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